Substi-Arzt bei uns im Saarland von Patient angeschossen ...

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candy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.12.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2014 15:47    Titel: Substi-Arzt bei uns im Saarland von Patient angeschossen ... Antworten mit Zitat

Aus gegebenem Anlass möchte ich dazu einen Beitrag verfassen.
Ich bin echt geschockt uns fassungslos, wie weit manche Menschen gehen können.
Ich selbst kannte den Arzt nur aus der Urlaubsvertretung, d.h. wir mussten im Sommer immer 3 Wochen dahin zur Vertretung gehen, wenn unsere Ärztin Urlaub hatte. Er war ein engagierter Mediziner, mit sehr viel Wissen, der auch Hep C-, Aids - Pat. und Schwangere substituierte. Ich selbst bin Krankenschwester (mit Mann und Kind) und weiss wie viel davon abhängt "take home" zu haben. DAs kann eine ganze Existenz kosten, mit Berufsleben etc. wenn man JEDEN Tag zur Vergabe kommen muss. Und ist bestimmt nicht im Sinne der Reintegration. Aber jetzt heisst es wieder DIE Junkies!
Der Pat. hatte wohl aus dem Motiv heraus gehandelt, das ihm das take home entzogen wurde, und dem Arzt MITTEN INS GESICHT geschossen. Er ist wohl mittlerweile ausser Lebensgefahr. Was mit den anderen Pat. wird die in DER Praxis substituiert werden ? Wir im Saarland sind ein kleines Land, hier gibt es im Umkreis nur noch 3 weitere Subst-Ärzte, die jetzt wohl völlig überrannt werden.
ICH habe ANGST, um die weitere Substi bei uns, zumal der Arzt Vorsitzender im Komitee hier im Saarland war. Wo soll das alles hinführen? ES ist so schlimm!
Wie grausam können Menschen sein? Hoffe auf eure (bitte sinnvollen!) Kommentare und Meinungen und vielleicht auch auf PN oder Mails von Leuten die es unmittelbar betrifft, wie in so einem Fall die weitere Vergabe ja auch weiter gehen muss.
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Marla
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2014 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Wow! Ich bin echt fassungslos.
Wie dämlich kann man eigentlich sein? Diese Aktion wird ihm das Take home
sicherlich nicht sichern.
Aber das beweist nur einmal mehr das wir in einer total verrückten Zeit leben.
So viele Menschen werden immer aggressiver, das fängt im Strassenverkehr an, und hört eben in der Praxis noch lange nicht auf. Dazu kommen noch religiöse Fanatiker und links/rechtsextreme oder sonstige Kasper, die zwar noch nie etwas zustande gebracht haben, aber auf alles eine Lösung wissen...

Jetzt ganz ohne Spass, ich gehe schon lange nicht mehr unbewaffnet raus (nicht um mir mein Take Home zu erstreiten) sondern auf grund bestimmter Erlebnisse und versuchter Übergriffe/Überfälle. Und um beim nächsten Mal eingreifen zu können.
Was sich mittlerweile auf den Ämtern, gegenüber anderen Menschen, oder der Polizei abspielt, geht auf keine Kuhhaut.
Ich bin noch nie ein Freund der Polizei gewesen, würde aber dennoch nie einen Beamten anspucken, aufschlitzen, oder mit Steinen bewerfen, das sind jedoch Dinge, die mittlerweile wohl immer mehr zum "guten" Ton gehören.
Vom Verhalten untereinander, oder gegenüber unbeteiligten ganz zu schweigen.

Wer sich dann dagegen wehrt das ihm sein Handy entzogen wird, landet dann wahrscheinlich vor Gericht wegen Notwehrüberschreitung etc.

Mir ist klar das früher nicht alles besser war, aber ich habe das "früher" als nicht ganz so abgebrüht und gewalttätig in Erinnerung, und zwar trotz vieler Raufereien.

Dieses Vorkommnis zeigt mal wieder wie verroht es mittlerweile bei uns zugeht, und das die Täter meistens noch gestreichelt werden, während die Opfer das Nachsehen haben, bestätigt mich nur in meinem Wunsch hier schleunigst zu verschwinden.
Denn was ich am schlimmsten finde, ist das ich, der jahrelang in einer linken Hausbesetzerszene gelebt habe, mittlerweile meine Offenheit gegenüber einigen Menschen verloren habe, denn Vorurteile gründen sich nunmal eben auch auf Erlebnisse. Und Vorurteile sind nur dann schlimm, wenn man nicht in der Lage ist, diese immer wieder neu zu bewerten.

Dazu kommt jedoch auch, das vielen Menschen heute die Perspektive fehlt. Als ich jung war, da war es völlig klar, das wenn man sich anstrengt und was schafft, das man eine Familie ernähren, und sich ein kleines Haus anschaffen kann. Diese Perspektive gibt es heute nicht mehr, das dadurch immer mehr Leute resignieren, und zu Gewalt oder Drogen greifen, ist irgendwie verständlich.
Wenngleich es das nicht besser macht. Das schlägt mir echt auf den Magen, ich hoffe der Dr erholt sich einigermassen.
Sorry für meine emotionale Antwort, aber es bedrückt mich manchmal sehr was um mich herum passiert, und dies ist dann der Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt.
Neulich wurde jemand Prügel angedroht, weil er jemand anderem an einer roten Ampel zu dicht aufgefahren ist (damit sein Heck nicht auf der Kreuzung steht), das sagt doch alles. Der Strassenverkehr ist echt ein guter Spiegel unserer Gesellschaft...
Ich hör lieber auf, ist nicht gut für mein Herz...
Dem Arzt alles Gute, Marla.
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2014 19:47    Titel: ...gehts noch? Antworten mit Zitat

...ja ist voll harte Sache. Ich kannte schon vor über 20 Jahren einen Politoxer der vornehmlich Samstags und Sonntags, in die Notdienstpraxen ging und dort versuchte den Ärzten Rezepte abzupressen oder Rezepte zu stehlen. Damals gabs noch kein Methadon, aber Codein und Benzos und manchmal auch Valoron u.a. Eines Tages hat ein Arzt ihm die Tür gewiesen darauf hat der Politoxerer hat ihm ohne Vorwarnung mit dem Messer in die Seite gestochen. Also wie wir sehen gab s damals schon "Verrückte". Aber trotzdem muss ich Recht geben wenn es festgestellt wird das sich die Zeiten schon geändert haben. Ich hab mal ne Zeit lang in Lörrach in einer Schwerpunktpraxis "bezogen" und mir oft an den Kopf fassen müssen, wenn ich im Wartezimmer manche "User" reden höre. Viele denken sie hätten eine Art Grundrecht auf Suchtstoffverschreibung. Sie sind frech, anmaßend und teilweise agro. Die Arzthelferinnen machen viel Dienst und Überstunden ohne das es groß von den Usern gedankt wird. Am nettesten sind tatsächlich die "alten Freaks" die noch Zeiten kennen wo es eben keine Substitution gab und es zu schätzen wissen.
Zwar darf in Deutschland jeder Arzt substituieren und sei es bloß nach dem Konsilarprinzip. Das hat aber zur Folge das es keine einheitliche Richtlinie mit dem Umgang zum Betroffenen gibt. Manche Ärzte behandeln die Leute wie der letzte Dreck oder verhalten sich zumindestens nicht so wie es sein sollte.
Die Drobser halten sich oft aus diesen Dingen raus weil sie ja froh sind das überhaupt ein Doc im Landkreis noch substituiert.

Ich wünsche dem Arzt alles Gute. Hoffentlich steigt er nicht aus der Substi aus.
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2014 21:58    Titel: Ein Unding! Antworten mit Zitat

Oh meine Güte, der arme Arzt, die armen Arzthelferinnen und die armen Angehörigen dieser Praxis! Die armen Substituierten die anständig sind und es ausbaden müssen! Wenn das wieder in die Zeitung kommt...bald substituiert doch keiner mehr...

Wie krank muss dieser Süchtige sein, dass er so handelt! Die Mitsubstituierten sollten ihm geschlossen sagen was sie davon halten und hinter diesem Arzt stehen: Ihn besuchen, Beileid verkünden und sich mit ihm solidarisch zeigen.
Das Verhalten des Patienten geht null.

Ist es ein Mann? Ein jüngerer oder schon länger substituiert? Hatte er Beikonsum? Hat er Familie? Arbeit?Schizophrene Vorerkrankungen?

Die Ärztegemeinschaft der substituierenden Ärzte kämpfen fuer bessere Sub Bedingungen und so ein Dulli macht vieles zunichte. Was dachte er sich dabei? Hast du gefragt?

Danke fuer deinen Bericht und bitte berichte wie es weiter geht rechtlich, das Verfahren, die Anklage, Zukunftsplanung des Arztes ect...
Danke.
PS Leider gibt es hier keine PNs sondern "nur" im eve-rave Forum.
lg sendet Caro
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loretta
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.02.2010
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2014 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Candy!
Hab davon in der Zeitung gelesen,leider kam nur ein kleiner,kurzer Artikel.Weiß man näheres über die Umstände oder wie das alles passiert ist?Wie verzweifelt muss ein Mensch sein zu so einer Tat zu greifen.
Vielleicht ist es auch garnicht schlecht das die ganze Sache nicht so publik wurde;sonst heißt es wieder die bösen Junkies und alle Substituirten werden wieder über einen Kamm geschoren.
Hoffentlich werden dadurch nicht andere Ärzte darin bestätigt mit der Substi aufzuhören.
Loretta
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Kawasaki
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Anmeldungsdatum: 03.05.2013
Beiträge: 329

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Saarbrücken. Ein 34-jähriger Mann aus Heusweiler hat am heutigen Morgen (12.05.2014) im Nauwieser Viertel in Saarbrücken einem 62-jährigen Arzt auf offener Straße ins Gesicht geschossen und ihn dadurch lebensgefährlich verletzt. Nach der Tat nahm sich der mutmaßliche Schütze das Leben.
Der bei der Polizei als Drogenkonsument bekannte Tatverdächtige lauerte seinem Opfer vor dessen Praxis in der Blumenstraße auf. Als der Mediziner gegen 08:30 Uhr sein Fahrzeug verließ, schoss ihm der 34-Jährige unvermittelt ins Gesicht. Anschließend lief der Schütze in einen Hinterhof, wo er die Waffe gegen sich selbst richtete.

Das lebensgefährlich verletzte Opfer wird derzeit in einem Saarbrücker Krankenhaus behandelt. Der mutmaßliche Täter wurde ebenfalls in eine Klinik verbracht, wo er allerdings kurze Zeit später verstarb.

Der 62-jährige Allgemeinmediziner betreut in seiner Praxis auch Drogenkonsumenten, die an einem Substitutionsprogramm teilnehmen. Ersten Erkenntnissen des Dezernats für Kapitaldelikte zufolge, handelte es sich bei dem 34-Jährigen um einen seiner Patienten.

Weitere Hintergründe der Tat sind derzeit noch unklar; die Ermittlungen dauern an.
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Leviathan
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Was ein Vollarsch, kann ich nur sagen. So Typen sollten mal einen Urlaub in Guantanamo oder im Archipel Gulag verbringen dürfen. Ich bin Fassungslos.
Wie kann man sich nur soooo gehen lassen. Null Verständnis dafür und Null Toleranz für so einen fiesen Kriminellen

Schon richtig: diese Gesellschaft ist auf dem besten Wege, komplett vor die Hunde zu gehen.

Ich wünsche dem Arzt, dass er überlebt und hoffentlich weitestgehend genesen wird. Dem Täter wünsche ich den Gulag.

LG, Leviathan
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bonsai
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Anmeldungsdatum: 01.03.2012
Beiträge: 103

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo an Alle
das ist natürlich heftig und eine Eskalation die weitreichende Folgen haben kann.
Insgesamt kommen ähnliche Situationen aber gehäuft vor
Treffen kann das jeden, Krankenschwester, Praxispersonal, Sozialarbeiter/Streetworker, Jobcenter u.a.
Von Menschen, die aus Substitutionsprogrammen genommen werden ist in der Regel keine freundliche und aufgeschlossen Reaktion zu erwarten.
Aber so was...

Ich bin auch schon ein paar Jahre in der Arbeit mit Abhängigen unterwegs (hauptsächlich aber Alkohol).
Ich habe als ehemaliger Betroffener eine etwas andere Perspektive als viele in meinem Job und habe Verständnis wo es sich machen lässt.
Ich weis aber auch wie hoch das Potenzial zum Manipulieren und ausnutzen ist. Und irgendwo ist halt Schluss
Das ein oder andere Mal mussten schon Betroffene aus Betreuungsprogrammen und Einrichtungen genommen werden.
Und ich bin schon oft beleidigt, beschimpft und bedroht worden
Zweimal habe ich aber erst Polizei hinzugezogen

Ich hoffe dass das Feedback sich in Grenzen hält, befürchte aber das jetzt die Falken versuchen das Ruder in die Hand zu bekommen.

B
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sabotage35
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr schwierige Situation. Wir kennen alle nicht den wirklichen Hintergrund. Man muss aber auch alle Seiten verstehen.

Der Arzt is mit einem Bein im Knast und der Patient kämpft um sein Leben.

Keine gute Ausgangssituation.

Wenn man Take Home gestrichen bekommt, kann es wirklich das Leben extrem verändern. Vielleicht hat er ein Kind bekommen und weiß das er arbeitslos wird wenn er TH gestrichen bekommt.
Keine Arbeit-kein Geld. Kein Geld-keine Wohnung- Keine Wohnung- keine Perspektive. Da kann man durchdrehen und Amok laufen. Also ist jetzt extra überzogen...

So schrecklich es auch ist , es sollten Änderungen vorgenommen werden.
Der Patient geht ein Dreiecksverhältnis ein. Er ist abhängig vom Arzt und vom Apotheker. Dass das nicht auf Dauer gut gehen kann ist klar.

Ist vielleicht die extreme Antwort auf die gesammte Situation, was die Drogenpolitik bzw. Substitution angeht.

Die französische Revolition hat dann angefangen als die leute kein Brot und Butter auf dem Tisch hatten.

Was ich gelernt habe im Leben: Höre immer 2 Seiten der Geschichte.

Wer weiß was da wirklich alles gelaufen ist.

Aber das ist die Reaktion auf die Aktion der Politik.
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realflippy
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

@sabotage..ich hatte irgendwie was ähnliches geschrieben wie du...wurde unterbrochen und nu is der text weg... Rolling Eyes Rolling Eyes Rolling Eyes

meine erste reaktion auf diese news war auch das solche auswüchse auf eine komplett verfehlte drogenpolitik zurück zu führen sind...
solange diese sanktionswut und das bedrängen der ärzte durch den gesetzgeber so weitergeht werden solche geschichten wahrscheinlich noch öfter auftreten..und damit haben die gegner von reformen sich ihre bestätigung selber geschaffen.
natürlich rechtfertigen auch ein gestrichenes take home und die folgen keinen mordversuch...aber es hilft zu verstehen warum so etwas vorkommen kann und auch weiterhin vorkommen wird wenn ärzte ihre patienten behandlungsspezifisch nach paragraphen und nicht nach medizinischen und wissenschaftlichen standards behandeln müssen.

wir kennen wie schon gesagt wurde nur die seite der presse...nicht den vollen umfang der geschichte..die hintergründe..die vielleicht monate lange gärende vorgeschichte...whatever...
es ist aber nun mal der fall das es aktion und reaktion gibt...menschen neigen dazu unter extremen bedingungen extrem zu reagieren...sollte die komplette existenz des schützen durch das streichen vom take home oder gar einen rauswurf bedroht gewesen sein dann ist es zumindes nachvollziehbar
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sabotage35
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
@sabotage..ich hatte irgendwie was ähnliches geschrieben wie du...wurde unterbrochen und nu is der text weg...


Gut, dachte schon ich bin der einzige der das kritisch sieht. Die Medien sind ja eh so ausgelegt das sie das drucken was von der Bevölkerung am ehesten aufgenommen wird.

Ehrlich gesagt hab ich gedacht das sowas öfters passieren muss um auf die Missstände der Substitution aufmerksam zu werden.

Natürlich bin ich nicht dafür das Leute die Ärzte abknallen aber wir beschweren uns das nie jemand unser Leid begreift.

und wie gesagt,erst als es an existenzminimum ging, rollten Köpfe bei der FranzösichenRevulution.

Und in der Drogenpolitik rollen tagtäglich Köpfe.

Es war echt an der Zeit das der Ton rauer wird. Jetzt passiert es un dalle sagen: Oje, der ist böse. Hoffentlich werden jetzt die Junkies nicht "gedisst".

Normalerweise müsste man Verständnis haben weil alle hier wissen was es heißt aus dem normalen Umfeld gerissen zu werden ohne Grund.
Kein Diabetiker bekommt Insulin verweigert, nur weil er verbotenerweise nen Schokoriegel gegessen hat.

Wer weiß, was es heißt einen Entzug zu haben und trotzdem funktionieren zu müssen in der scheiss Leistungsgesellschaft, der hat ne Ahnung wie brutal das ist. und dann mit nem Kind oder zwei.

Naja, Gute Besserung dem Arzt und gute Besserung der Gesellschaft.
Aber ich denk, dass es jetzt öfters zu sowas kommen MUSS.
Und auf der einen Seite ist das ok und ich verstehe.
Soviel Macht in einer Person der manchmal die Macht über 100 Menschen hat, muss aufhören.


Gute Besserung Herr Doktor.
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realflippy
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

ne..ich sehe das ähnlich...

das problem ist der zeitpunkt..wir haben mortler als druffidrohne..gröhe als minister der krankheit...und keiner der regierenden ist bereit auf irgendetwas einzugehen...für die ist der doc auch nur ein kollateralschaden und der täter wird mittel zum zweck...und der zweck ist verschärfung...das steht eigentlich schon fest...ob es dann die masse an verzweifelungstätern bringen würde wenn man den grund relativ einfach und öffentlichkeitswirksam in der droge sucht ist auch fraglich..

es ist einfacher zu behaupten der ist auf droge durchgeklatscht als nach den hintergründen zu fragen...das volk interessiert nur die sensation...und der rest macht auf empörung über die grausame tat...zwei bis drei schritte weiter zu denken ist meist zu anstrengend..vor allem für jene die die macht hätten etwas zu verändern.
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sabotage35
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Drogensucht= Krankheit.

Wenn ein Drogensüchtiger seinen Symptomen erliegt und einmal was falsches macht, indem er nebenbei irgendwas noch konsumiert wird er von den Ärzten auf "Krankheit" gesetzt. Das muss man sich mal vorstellen.
Ein Entzug ist wirklich was schlimmes. Da wird man jahrelang auf ein Medikament eingestellt, was unverstellbares Leid auslöst, wenn man es nicht mehr bekommt.

Ich schreib das jetzt für die Leute die nicht verstehen was ein Entzug ist.

Also der Arzt setzt ein Medikament ein das vielmal schlimmer ist als Heroin.
Jetzt ist man in den Fängen der Ärzte, Apotheken, Politik und der Pharmaindustrie.

Die sagen was die Richtlinien sind z.B. als 50 jähriger in Anwesendheit einer 16 Jahre alten Arzthelferin in einen Becher zu pinkeln. Das ist sehr unangenehm.

Dann wird man auch mit einer positiven Urinkontrolle konfrontiert obwohl man nichts anderes konsumiert hat. Das heißt unter Umständen der Arzt setzt dich mal für ne Woche auf die Hälfte deines Medikaments.

Ihr müsst verstehen das die Woche dann alles andere als angenehm oder normal ist. Als Strafe wird man wirklich auf Krankheit gesetzt.

Geht es aber einem nicht gut nimmt man oder muss man illegales Zeug nehmen nur um sich normal zu fühlen. Wenn das rauskommt wird man aber weiter sanktioniert. Sanktionen sind eigentlich Kriegserklärungen. Also im wirtschaflichen Bereichen ist eine Sanktion eine stille Kriegserklärung.
Sieht man jetzt an dem Ukrainekonflikt.

Was wrde ein normaler Mensch machen das es einemn normal geht? Also nicht höllen Qualen erleiden muss?

ALLES. Wirklich ALLES.

Das ist das Phänomen der Süchtigen. Die machen eigentlich alles nur um sich einigermaßen normal zu fühlen.
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Kawasaki
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Anmeldungsdatum: 03.05.2013
Beiträge: 329

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

ALLES. Wirklich ALLES.

Das ist das Phänomen der Süchtigen. Die machen eigentlich alles nur um sich einigermaßen normal zu fühlen.[/quote]

Das ist eigentlich der Satz der bestimmt die hälfte aller Abhängigen unterschreiben werden, auch für mich.
Viele, viele sehen ein das es Unfug war Drogen zu probieren, und wünschen sich nichts mehr auf der Welt als wieder normal zu leben.
Gruß
Kawa
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sabotage35
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2014 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist eigentlich der Satz der bestimmt die hälfte aller Abhängigen unterschreiben werden, auch für mich.
Viele, viele sehen ein das es Unfug war Drogen zu probieren, und wünschen sich nichts mehr auf der Welt als wieder normal zu leben


Genau, dazu zähle ich mich auch. Ich will mich nicht mehr zu dröhnen. Schon lang nicht mehr. Aber es gibt keinen vernünftigen Ausweg. Den Weg der Substitution würde ich nie wieder wählen. Zu stark sind die Einschnitte, zu stark die Represalien oder die Erniedrigung.

Aber wem erzähl ich das. Einfach nur unglaublich das wir so allein gelassen werden. Hört sich jetzt echt blöd an aber was für Möglichkeiten hat man. Es gibt zu viele Leute denen alles egal ist und eben die Leute die es wrklich ernst meinen Ihre Glaubwürdigkeit nehmen. Das sind halt wirklich assoziale die nur auf die nächste Dröhnung warten. Deswegen versteh ich auch die andere Seite. Ist nicht leicht sie zu selektieren die es ernst meinen. Aber ich denke, dass die in der leichten Überzahl sind- die es ernst meinen.
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