opiatkonsum - und die jahre verstreichen...

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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2014 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo merkwürden,
Wie ich dir schon mal schrieb bist du mitten drin in deiner Sucht. In einigen Monaten merkst du es selbst.
Ohne Therapie und einen klaren "Schnitt" wird das nichts mehr.
Wieder zurück zum Gelegenheitskonsum ist nach diesen paar Tagen der reinste..., sorry..., Blödsinn.
Tut mir leid fuer dich aber trotz aller Analysen steckst du mitten drin, drehst dich seit Wochen im Kreis.
Wahrscheinlich dauert es noch einige Jahre bis du wirklich aufhörst. Dann, wenn es dir mit Konsum schlechter geht als ohne. Dann ist der wahrscheinliche Zeitpunkt. Allerdings kann das dauern...
Herzliche Grüsse sendet Caro
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2014 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

mattfällt hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt, dein rumgewundere nun schon seit mehreren monaten ist ein bisschen schwer mit anzuschauen.


Das kann ich mir vorstellen bzw. mir geht es eigentlich genauso... Vermutlich liegt das daran, dass ich mir eigentlich schon ab oder eher vor meinem ersten Opiatkonsum den Kopf darüber zerbrochen habe, ob ich nicht doch abhängig bin. Also nicht von Opiaten zu dem Zeitpunkt, sondern gewissermaßen allgemein von dämpfenden, beruhigenden und "zufrieden stellenden" Substanzen. Bis dahin vor allem Alkohol. Und das hat mich dann bisher meine ganze Konsumzeit begleitet. Auf der einen Seite die Angst davor, süchtig zu sein oder zu werden oder noch süchtiger zu werden, und auf der anderen eben die Erfüllung durch die Drogen, die mir (wieder) immer wichtiger geworden ist. Das erinnert mich gerade an das, was Saubermann hier schon ziemlich am Anfang beschrieben hat: ständige Schuldgefühle beim Konsum. Im Endeffekt habe ich es doch immer genossen, diese Befürchtungen waren aber stets irgendwie dabei. Und dann wieder "Erklärungen", warum es doch nicht so ist usw.
Naja, ich will jetzt nicht schon wieder mit so einem langen Text nerven, daher kurz zum Abschluss: es steht für mich jetzt schon fest, dass ich süchtig bin. Auf jeden Fall nach "künstlicher Entspannung und Zufriedenheit durch Drogen", so ganz allgemein. Wobei die Opiate halt alles in den Schatten gestellt haben, was ich in der Richtung bis dahin kannte.
Wie ich damit jetzt umgehen will, werde ich mir nun endlich mal gründlich überlegen, also nicht mehr so sprunghaft wie bisher, auch ehrlicher mir selbst gegenüber. Denn, wie gesagt, du hast schon recht, dieses Herumgeeiere ist im Grunde nur noch sinnlos.
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wild
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

@Merkw.,

das jetzt hätte, bzw habe, ich dir sagen können.
Du wirst auch noch 'n paar mal los gehen und dir was holen. so mit der Idee:
danach hör ich aber echt auf, dann gibts nix mehr.

Jetzt bist du "nur" süchtig aber in zwei Monaten bist du abhängig!
wirst aber noch genauso rumeiern wie jetzt:à la moren nehm ich nur die Hälfte und dosier mich dann langsam ab... Ja nee, is klar...

Wenn du jetzt nicht wirklich diszipliniert bist, kommst du da nicht mehr raus!

Am liebsten würd ich dir raten: schmeiss dein Studium, raff alle Kohle zusammen die du nur kriegen kannst und verpiss dich ne Weile.
Auf ne Alm, in den Busch, Arbeitseinsatz in der Mongolei, what ever. Auf jeden Fall andere Umgebung, andere Einflüsse, neue Herausforderung, weit weg von Opiaten.

Jetzt ist es nur der Kopf, wenn du dann aber kotzend und schwitzend im Bett liegst, ist es noch mal schwerer eisern zu bleiben.

Also, überleg nicht so viel (davon wirste auch nicht weniger süchtig Wink ), such dir ne Reissleine und zieh sie auch!

tut mir leid, dass ich dir nix anderes sagen kann

w
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Jannik
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2012
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Mann sollte den Kopf bei Shore nicht unterschätzen ich habe immer den Körperlichen entzug gut hinter mich gebracht.
Aber sobald ich wieder Fit war essen und schlafen konnte ging es wieder von vorne los.
"Einmal kann ich ja was nehmen"..."diesmal komm ich nicht wieder so drauf".

Für mich war der Psychische Entzug kaum auszuhalten letztendlich konnte mir wirklich nur CodeinDHC/Methadon helfen diesen Kreislauf zu durchbrechen.

Obwohl Codein mich noch süchtiger gemacht hat als ich vorher schon war letztendlich brauchte ich dann Methadon um überhaupt Klar zu kommen.

Ich kann mich da gut reinversetzen wie es Merkwürden geht er ist schon süchtig.
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo alle zusammen,

wild hat Folgendes geschrieben:
Wenn du jetzt nicht wirklich diszipliniert bist, kommst du da nicht mehr raus!

[...]

Also, überleg nicht so viel (davon wirste auch nicht weniger süchtig Wink ), such dir ne Reissleine und zieh sie auch!


ja, dass ich jetzt, nach ein paar Tagen ohne und gleich einem weiteren Rückfall, anfange, mir zu überlegen, irgendwann doch kontrolliert zu konsumieren, ist bestimmt Blödsinn bzw. da habe ich mich wieder mal im Kreis gedreht. So, wie es aussieht, wird das wohl nichts. Ich finde nur gerade die Vorstellung, ab jetzt nie wieder die schönen Opiatgefühle zu erleben, sehr beunruhigend. Ist wirklich so. Vor allem abends, wenn ich mich endlich entspannen könnte, macht sich eine ungeheure Nervosität, oder fast Angst, breit deswegen.
Naja, aber eigentlich denke ich auch, dass es so ist, wie du, wild, es jetzt geschrieben hast. Wenn ich nicht will, dass es noch schlimmer wird und mich völlig wegreißt, muss ich das wohl oder übel mit Konsequenz und Disziplin hinter mich bringen. Ich hoffe mal, dass das Gefühl mit der Zeit wirklich immer schwächer wird und nicht, wie es ja auch oft beschrieben wird, noch jahrelang zumindest "im Hintergrund" bestehen bleibt.

Aber das sind jetzt auch wieder nur weitere Überlegungen. Ich habe nach wie vor die Absicht, jetzt Schluss damit zu machen. Zur Not werde ich mir dann wirklich professionelle Hilfe suchen. Die Option habe ich bisher immer ausgeschlossen, da ich gedacht habe, dass so ein paar Monate noch gar nicht hinreichen, um etwa eine Therapie zu rechtfertigen.
Jetzt versuche ich es aber erst noch einmal so und hoffe, dass ich mich diesmal mehr "zusammenreißen" kann. Ganz woanders hin kann ich leider nicht so spontan, aber mit der neuen Arbeit bin ich zumindest schon etwas aus dem Trott heraus, in dem ich mich in der letzten Zeit befunden habe.

Also, ich melde mich dann nochmal, auch oder gerade, wenn es mir schwer fällt. Der Ehrlichkeit halber: heute bzw. gerade jetzt bin ich noch drauf, hatte mir gestern für zwei Tage geholt. Von daher sieht meine Stimmung morgen sicher schon wieder anders aus. Dass ich es jetzt aber nochmal oder immer noch richtig durchziehen will, werde ich festhalten, und bevor ich nochmal schwach werde (hat ja diesmal auch immerhin einige Tage gedauert), schreibe ich hier darüber. Vielen Dank auch für die vielen Antworten. Ich bin schon sehr froh darüber zu wissen hier auf Leute treffen zu können, die die Situation nachvollziehen können und die auch klar ihre Meinung sagen.
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oxy moron
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,
ich habe lange gegrübelt, was ich Dir schreiben sollte und ob ich, abgesehen von Durchhalteparolen, Dir wirklich etwas hilfreiches mitteilen oder sogar raten könnte.
Ich würde etwas dafür geben, mit Dir einmal ein „echtes“ Gespräch führen zu können, hier im Forum kann man ja nur kurze Abrisse weniger einzelner Gedanken und ein paar Fakten präsentieren, was dann auch erst einmal unverrückbar so da steht und ob das dann ausreichend und wie intendiert rüberkommt, ist oftmals zweifelhaft..

Ob man dauerhaft damit erfolgreich sein kann, „gewaltsam“ gegen einen Teil seiner selbst anzukommen, erscheint fraglich. Genau dies ist jedoch meines Erachtens ein Hauptgrund, weshalb so viele letztlich am hehren Abstinenzziel scheitern.
Wem Opioide dermaßen gut gefallen, wer sich vielleicht sogar „drauf“ erst als Mensch fühlt, leidet in irgendeiner Weise, sei es an einer Persönlichkeitsstörung, den Umständen, sozialen Einflüssen, pathologisch erniedrigtem Dopamin/Endorphinspiegel oder was auch immer. (hauptsächlich hedonistisch motivierte Konsumenten haben es da wohl einfacher, da kann der feste Wille und ggf. eine Umfeldveränderung schon genug bewirken, allerdings wo verläuft die Grenze und wer vermag es, sie zu ziehen?)

Vorrangig sollte man versuchen, die (wahren) Gründe zu eruieren, evtl. auch mit professioneller Unterstützung, und versuchen, Abhilfe zu schaffen.
Ist das nicht möglich oder gibt es keine praktikable Lösung bzw. wird diese als unzumutbar empfunden, bleibt die Möglichkeit der bewussten Wahl eines weiterhin süchtigen Lebens, mit all den Risiken und Notwendigkeiten, welche zum Teil bereits erwähnt wurden.

Grundsätzlich gibt es meiner Überzeugung nach keinen kategorischen Gegensatz zwischen wertvollem abstinenten Leben und einem schuldbehafteten Dasein als Süchtiger/Abhängiger, in dem nur Schlimmes geschieht.

Keinesfalls will ich damit sagen „mach einfach weiter!“, nur,
bevor Du nun das nächste Mal „willenlos“ zum Dealer rennst und Dich danach voller Selbstzweifel und Schuldgefühle fragst, was das denn jetzt war, versuche einfach Wink einmal, wirklich ehrlich zu Dir selbst zu sein.
Die eigentlichen Ursachen anzugehen, halte ich für sinnvoller, als vielleicht irgendwann an den gescheiterten Versuchen des "Zusammenreissens" zu verzweifeln und letztlich aufzugeben.

Wirklich alles, alles Gute für Deinen Weg und beste Grüße wünscht Dir,
moron
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

@Merkwürden

Du sagst, zur Not solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen. Mach das. Jetzt gleich.

Du steckst schon ziemlich tief drinne. Insbesondere hast Du das Opifeeling kennen und schätzen gelernt. Das wirst Du nie mehr vergessen. Ehrlich gesagt, ich befürchte, dass die Opiate Dich im Griff haben und nicht mehr loslassen werden.

Deshalb wäre meine Empfehlung, einen Plan B zu haben. Wie sich in Zukunft versorgen? Nach Möglichkeit stressfrei? Möglichst ohne Risiko strafrechtlicher Verfolgung?

LG Leviathan
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andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3105

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu, Merkwürden
Ich glaub auch das es zu spät ist EXIT zu drücken.Wie ist denn das wenn du Codein und H zusammen nimmst ist das nicht viel krasser? Puscht sich das nicht gegenseitig? Ist eben nicht umsonst die Königin der Dämonen, sie lässt dich alles glauben was du willst ,hauptsache du liegst in ihren Armen,eng umschlungen.Es gab da mal nen Kumpel der hieß Toni , "der Don", der wurde bei uns in Bayern ,von nem vollen Wichser angefixxt.Der ist total hängen geblieben,hab mal nen Micro mit ihm geschmissen und die Fabel vom Scorpion und dem Fuchs erzählt,kennt die Jemand? Danach hat er sich den Scorpion auf die Bauchmuskel tätowieren lassen,total hängen geblieben. Don ist dann abgehauen nach Berlin, ist in nem Sarg zurück gekommen, überdosis.Dann gabs einen Assing,als ich 17 war und Ausbildung in Berlin machte.Der war total daneben, ein kleiner Kerl ,grotten hässlicher,trotzdem ein Kumpel gewesen,hab mich mit ihm getroffen ,beim Baden.Da hat er h auf Folie geraucht.Nach nem Jahr, Tod.Man sagte mir multiple Organversagen.Sven einer meiner besten Berliner Kumpels,hat angefangen mit H,hat alte Menschen an Geldautomaten überfallen. Tod.Weiss nicht warum er gestorben ist.Hat zum schluss sogar mich beschissen,war davor wie ein Bruder für mich.Es geht nicht drum ob Drogen gut oder schlecht sind.Es geht drum zu was menschen fähig sind ,wenn se keine haben und abhängig sind,oder zu was man sie bringen kann,damit sie welche bekommen.Ich unterscheide da auch ,zwischen "mündigen Süchtigen" und "unmündigen Süchtigen".Wenn Sucht eine Krankheit ist ,sollte schon klar sein, das man mit seiner Krankheit keinen ansteckt,oder? Hab ne Zeitlang mit HIV Patienten zu tun,bei denen ist es so ähnlich.Diese trauer,wut und hass das sie angesteckt wurden,vieleicht absichtlich.So wird das Opfer zum Täter.Gibt in Berlin Schwulen Gang Bang Partys,absichtlich mit HIV Kranken.Die lassen sich anstecken nur um dabei zu sein.Meine bekannte ist so ne Art ,möchte Gern Satanistin.Hass,Neid,Eifersucht,Macht,Kontrolle.Die ist ganz stolz,einen angefixxt zu haben.Die hats wirklich drauf,aus nem eigentlich guten Menschen,einen schlechten Menschen zu machen.Die dreht dich von Weiß auf Schwarz.Sie hat ne 11 Jährige tochter mit der sie sich Tierpornos anschaut.Die leben in ihrer eigenen Scheiße und fressen Scheiße.Ich schweife ab.Pass einfach auf das du "weiß" bleibst ,dann ist der Entzug auch nicht so schlimm, der aufjedenfall irgendwann kommen wird.Wüsch dir viel Glück und halte uns auf dem laufenden.

LG Andy
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

@merkwürden:

es ging fast jedem so wie dir jetzt gerade... seit ich 2006 wieder anfing mit den opiaten, hatte ich bis mitte letzten jahres im grunde fast jeden tag ein schlechtes gewissen, wenn ich konsumierte.. und immer wenn ich high war, phantasierte ich vom entzug...

lange zeit weigert man sich, hilfe anzunehmen. man redet sich das problem klein, zb. weil man auch mal n paar tage ohne opiate klarkommt.. im gegensatz zu vielen anderen konsumenten.. oder man klammert sich an seine bürgerliche existenz und denkt sich dann, dass man besser dasteht, als zb. die bekannten von denen @andi1977 gesprochen hat...

es ist "schön", dass du selbst erkennst, dass du ohne opiate eigentlich nicht leben möchtest.. bzw: dir macht die vorstellung angst, dass du für immer verzichten musst... das kenne ich! und ich war so ehrlich (bzw. "schwach") zu mir, dass ich mir zugestanden habe, IRGENDWANN wieder konsumieren zu dürfen..

der user @joe hier ausm forum sagt immer den leitspruch "NUR FÜR HEUTE NEHME ICH NICHTS!"... damit ist es viel "einfacher", sich zum cleansein zu motivieren...

ich habe für mich mit anfang/mitte 30 inzwischen folgendes ziel: für einige zeit (ein paar jahre, vllt auch 15-20 jahre?!) möchte ich nochmal wieder clean werden! denn das leben ohne drogen war auch sehr schön.

wenn ein mensch opiate probiert hat und ihm gefiel dieser rausch, dann bekommt er das auch nicht wieder ausgelöscht. klar, mit der zeit wird das verlangen schwächer.. und der verzicht auf opiate wird normal.. man denkt seltener dran usw... ABER DER WUNSCH NACH DIESEM WUNDERSCHÖNEN GEFÜHL BLEIBT FÜR IMMER DA...
so war es auch bei mir. ich hatte irgendwann keine quelle für tilidin mehr.. dann versuchte ich es hin und wieder mal bei ärzten, war aber immer inkonsequent und nicht zielstrebig genug, weshalb die ärzte mir nix gaben...
so gerieten opiate aus meinem sichtfeld...

naja, einige jahre später hatte ein freund aus der uni mitbekommen, dass ich auf opioide stehe.. wir hatten uns über drogen usw. unterhalten und dabei kam das zur sprache.. einige tage später brachte er mir ein fläschchen tramadol mit.. 10ml N1, die kleinste größe überhaupt (es gibt auch noch N1 mit 20ml).. und die war schon zu ca. 1/3 leer... trotzdem freute ich mich wie ein kind an weihnachten.. ich nahm nur zu besonderen momenten etwas (1- max. 2x im monat).. aber ich beschäftigte mich plötzlich wieder sehr viel mit dem thema "opioide"... schließlich gab es durch das internet zig möglichkeiten, um an infos zu kommen.. und natürlich suchte ich auch nach möglichkeiten zur beschaffung.. aber letzteres ließ ich schnell wieder sein, da mir dieser ganze mist mit tramadol aus thailand, codein aus spanien usw. zu unseriös und überteuert erschien... aber durchs internet lernte ich überhaupt mal andere leidenschaftliche konsumenten kennen..

in dieser zeit lief mein leben noch echt gut.. und ich erinnere mich noch gut, wie naiv ich doch war.. so dachte ich mir zb., dass ich nicht süchtig werden könne, nur weil ich (noch) keine regelmäßige quelle hatte.. sowas dachte ich tatsächlich! dinge wie substitution erschienen mir wie aus einer anderen welt...

trotzdem sah ich natürlich mit sorge, dass mein konsum immer mehr zunahm.. und -genauso wie du- schrieb ich vor einigen jahren so sachen wie: "jetzt kann ich noch einigermaßen mitm blauen auge davon kommen" usw... dabei war ich PSYCHISCH schon voll drauf... ich war verliebt in opiate!


das brutale an opiaten erkennst du zb auch daran: die meisten leute, die früher in den alten drogenforen aktiv waren und mit opiaten rummachten (ohne jedoch schon zu hart drauf zu sein), sind inzwischen fast alle in substitution. fast keiner hat den absprung geschafft. und die leute waren zt. weit weniger drauf als du es jetzt bist!

viele von uns haben dieses stadium durchlaufen, in dem du jetzt bist. man kann auch aussteigen und einige zeit ohne opiate leben.. aber meist kommt der rückfall. opiate sind a nicht wie andere drogen.. du hast keinen kater. du schiebst keine filme. du bist völlig "normal", nur dass deine sorgen und probleme weg sind... und H bekommt man heute wirklich schon in jeder kleinstadt! es geht so schnell...

was will ich damit sagen?

daraus kann man ableiten, dass man -auch auf deinem level- wohl schon therapeutisch eingreifen sollte. denn gerade der umstand, dass du noch nicht allzu lange und hart drauf bist, stellt auch gleichzeitig ein großes risiko dar. denn sei mal ehrlich:
du lebst jetzt zb. 2-3 jahre opiatfrei. eingentlich läuft auch alles gut.. durch zufall findest du bei mutti oder oma im badezimmer ne großpackung FENTANYL pflaster... erst bleibst du standhaft, aber nach n paar tagen wird der druck immer größer... du googlest nach fenta und findest zig threads, in denen steht, wie geil das zeug ist, wenn du es lutschst.. usw..

das war jetzt nur n konstruiertes beispiel... total hypothetisch.. aber sowas passiert halt.. so oder so ähnlich.. (auch im iternet finden sich zig threads, wo dann steht, dass jemand vor 10-15 oder 20 jahren mal auf opiaten war und nun zufällig vom arzt gegen rückenschmerzen opiat XY bekommen hat und auf einmal geht derjenige jede woche zum arzt und holt sich n folgerezept, obwohl die schmerzen längst weg sind)...


du bist intelligent genug, dass du das beispiel verstehst. aber vielleicht fehlt dir die rückfallerfahrung, um einschätzen zu können, wie unglaublich schnell man wieder dabei ist.. und da sehe ich bei dir ne große gefahr - sofern du denn überhaupt entziehst...


hier im forum findest du viele menschen, die das gefühl vom opiatkonsum lieben. 80-90% davon wären gern (mal wieder) clean, aber sie schaffen das nicht. diese menschen sind weder dumm, noch faul oder etwa charakterschwach.

und genau daran erkennt man, wie schwer der weg ist, wenn man von opiaten wegkommen will...
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Kamikaze1970
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ach SAUBERMANN, wie so oft könnte ich das, was du schreibst, so unterschreiben.
Wir haben so viele Parallelen, das es fast unheimlich ist, nicht nur in unserer Denke, auch in dem, wie wir die Welt sehen. Z.B. die Verlogenheit unserer Gesellschaft bezgl. Drogenkonsum, das Problem das Arme immer ärmer werden und die Reichen ihr Vermögen immer weiter anhäufen können, usw.
@Merkwürden: Nachdem was du so schreibst, glaube ich auch eher, dass du leider
noch einige Runden drehen wirst.
Bisher hast du kaum die negativen Aspekte einer Opioidabhängigkeit kennengelernt. Und die positiven Auswirkungen haben sich bereits tief in dein Gehirn eingebrannt. Und das man sich bestimmte Dinge immer wieder schön redet, obwohl man tief in seinem Innern weiß, das das Humbug ist- und einen letztendlich immer weiter in die Sucht rutschen lässt.
Millionen vor dir sind genau diesen Weg gegangen, und haben gut gemeinte Ratschläge, Tipps etc. in den Wind geschlagen nach dem Motto: Ich bin da anders, mir passiert das nicht weil ich gewarnt bin- und mitten im Leben stehe, Freunde und Arbeit habe. So, oder so ähnlich haben wir fast alle mal gedacht, und letztendlich sind fast alle zu Dauerkonsumenten geworden.
Ich war damals sogar fast erleichtert, als ich (nach weit über einem Jahr gelegentlichen Konsum) drauf gekommen bin, weil die Konsumfreien Tage einzuhalten fiel mir immer schwerer- ich freute mich nur noch auf die Tage, wo ich konsumieren durfte. Die Tage dazwischen waren die reine Qual, und als ich dann endlich körperlich abhängig war, konnte ich zumindest ohne Reue und Angst vor physischer Abhängigkeit konsumieren, weil das Kind war ja schon in den Brunnen gefallen. Ergo konnte ich erstmal Gas geben, ohne schlechtes Gewissen. Abkicken könnte ich später ja noch...klingt schizophren- ist es wohl auch. Genau diese Ambivalenz macht mich seit Jahren fertig, mit der einen Hand will ich aufhören und Drogenfrei mein Leben leben, andererseits will ich auf dieses "nichts kann mir etwas anhaben" Gefühl nicht mehr verzichten.
Und nach vier Jahren Quälerei ohne Substi habe ich mich endlich dazu durchgerungen, evtl. wieder in ein Prg. zu gehen- Donnerstag habe ich einen Termin bei einem Doc. Vor den letzten vier Jahren war ich um die zehn Jahre in Metha-Substi, und da war ich weitaus stabiler und zufriedener als jetzt.
Gehe nur für den Stoff(Oxycodon oder H) arbeiten, also Kohle mäßig- das macht überhaupt keinen Sinn die sauer verdiente Kohle zum größten Teil dafür heraus zu schmeißen.
Also, Merkwürden, mache deinem Nickname doch mal alle Ehren indem du merkwürdiges machst- und doch noch einmal die Kurve kriegst. Denn der vorgezeichnete Weg ist alles andere als merkwürdig, und ein wirklich ausgetretener Pfad. Wink
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kamikaze1970 hat Folgendes geschrieben:
Vor den letzten vier Jahren war ich um die zehn Jahre in Metha-Substi, und da war ich weitaus stabiler und zufriedener als jetzt.
Gehe nur für den Stoff(Oxycodon oder H) arbeiten, also Kohle mäßig- das macht überhaupt keinen Sinn die sauer verdiente Kohle zum größten Teil dafür heraus zu schmeißen.


ach ja.. das kenne ich.. wenn selbst dein dealer dir irgendwann sagt: "JUNGE, GEH IN SUBSTI UND TRAG NICHT DEIN GANZES GELD ZU MIR!", dann weiß man, dass man was tun sollte...

in manchen monaten lag ich bei ca 500 euro, die ich nur für opiate verballert hab.. und das ist noch relativ wenig, verglichen mit anderen.. und wenn man eh grad nicht anders kann als zu konsumieren, kann man auch in substi gehen...
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also bisher halte ich mich an mein Vorhaben. Angenehm ist das nicht, aber das war wohl so zu erwarten. Wobei mir halt vor allem die Psyche Probleme macht. Ich war ja schon immer nervös, jetzt bin ich das aber noch um einiges mehr.
Naja, meine Gründe jetzt aufzuhören gehen schon über "Drogen sind schlecht" hinaus. Bzw. ich sehe das konkreter und pragmatischer. Die Kosten vor allem schrecken mich ab. Ich habe bis jetzt schon viel zu viel für Opiate ausgegeben und wenn ich die wirklich extreme Toleranzentwicklung betrachte, kann ich mir ausmalen, dass das nicht gut enden würde. Dazu die möglichen Probleme der Illegalität an sich, zumindest jetzt mit H.
Wenn ich nun problemlos und relativ günstig meine Opiate bekommen könnte, hätte ich vermutlich keine großen Bedenken deswegen und würde einfach so weitermachen. Das habe ich, glaube ich, schon mal so hier geschrieben. Es geht mir eigentlich nur um die Rahmenbedingungen. Und, eher theoretisch, darum, ob Opiate überhaupt dazu geeignet sind, einen langfristig zu "stabilisieren" oder was auch immer.
Alkohol als "Ersatz" habe ich jetzt heute auch nochmal probiert, aber das bringt nun wirklich nichts. Damit fühle ich mich nur noch kälter und bin noch nervöser als ohnehin schon. Immerhin habe ich noch regelmäßig Seroquel zum Schlafen.
Trotzdem will ich jetzt erstmal so weitermachen und hoffe, dass sich das alles bald legt. Die Gründe sprechen eigentlich für sich.
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tusem67
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.12.2013
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Mich würde echt mal interessieren was denn die negativen von Opiaten sind ?

Weil ich lese hier sehr oft, dass Opiate sehr gut in den Alltag eingebaut werden können und nun schreibt jemand: seine merkwürden hätte die negativen Aspekte noch nicht kennengelernt.

Das widersprichst sich ein wenig und deshalb meine Frage dazu.

Grüßchen
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Merkwürden meint offensichtlich die Effekte auf das Belohnungssystem. Da das Unbewußte negative Fromulierungen nicht handeln kann, gibt es da nur positive Verstärkungen.
Die negativen Effekte spielen sich ja bekanntlich an anderer Stelle ab - die ständige, zwingende Jagd auf den sicheren Nachschub, die ewige Angst vor dem Entzug, die Abhängigkeit von Dealer oder Arzt, die Angst vor jeder Polizeikontrolle, jedem Grenzübertritt, der dauernde Geldmangel, und und...
Dagegen hilft nur eins: Mehr Stoff... aber das zuverlässig, denn dann ist das alles wieder ganz egal...

LG

Praxx
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2014 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,
ich zweifle keineswegs Deine (guten!) Gründe an oder will Dir gar erzählen, ob Du nun konsumieren sollst / kannst oder nicht, das kannst Du natürlich nur selbst wissen/entscheiden.
Mir geht es schlicht um Sätze wie diesen:
Zitat:
..hoffe, dass sich das alles bald legt.


Nach (nicht nur) meiner Erfahrung und der Einschätzung deiner Situation/Verfassung gemäß Deiner Äußerungen hier (die mich, wie gesagt, frappierend an mich selbst erinnern), bezüglich Konsummuster und –Wahrnehmung, hat Dein „Unterbewusstsein“ den Opioid-Zustand als höchst nützliches und positives Werkzeug bereits abgespeichert und vielleicht schon integriert. In Situationen oder Zuständen, welche immer schon schwierig waren, mit denen Du aber gelernt hast, umzugehen, kann es nun durchaus sein, dass gewohnte Bewältigungsstrategien nicht mehr wie üblich funktionieren.
Und um daraus entstehenden Problemen, die, wie etwa von SAUBERMANN schon so plastisch erläutert, einen recht plötzlich treffen können, entgegenzuwirken, ist es m.E. nötig, sich ehrlich mit den Gründen und Konsequenzen des erfolgten Konsums auseinanderzusetzen. Ob man letztlich weiterhin konsumieren will oder nicht, ist zweitrangig.

Wie Du ja bereits selbst gesagt hast, ist bspw. der neue Job (auf den ich z.Z. auch etwas neidisch bin.. Wink ), eine tolle Voraussetzung dafür, etwas von dem, was Opioide Dir geben, auf Dauer unnötig zu machen, da wäre es eben tragisch, wenn mehr Risiken als nötig eingegangen würden.
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich Dir in meinem letzten Post mitteilen.

Alles Gute und frohes Schaffen,
moron
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