opiatkonsum - und die jahre verstreichen...

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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2014 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bei uns im Programm sind welche um die 50 die gerade "easy" ausschleichen. Sie sagen das es nun einfach reicht und kein Bedürfnis mehr da ist. Sie schleichen sooo laaaangsam aus das kein Entzug entsteht. Ja, das dauert ein Jahr.
Was ich sagen möchte: Wenn du jetzt wieder Pola nimmst dann heisst es nicht, dass du es mit 70 immer noch nimmst.
Es heisst, dass du es momentan brauchst. Wahrscheinlich mehrere Jahre. Vll irgendwann nicht mehr, so dass es dir dann leicht fällt.

Jetzt gerade quälst du dich doch nur herum. Jetzige Lebensqualität gleich Null.
Das hatte ich auch nach dem Entzug. Ich war clean aber mir hat nichts mehr Spass gemacht. Es war ALLES blöd. Deswegen wollte ich zurück zum Pola.
Lieber süchtig leben als nur dahin dümpeln...
Vielleicht hätte ich mich da noch 2 Monate durchquälen sollen...Vielleicht waere es dann besser geworden...Aber dazu hatte ich keine Lust und ich musste auch wieder arbeiten...

Seitdem sage ich den Leuten:"Meine Hobbys sind lesen, schwimmen, Opiate..." "Opiate?" "Ja, ich nehme die gerne." Damit ist es gegessen.

Klar erstmal enttäuschend, ist nichts mit clean. Aber besser so als depressiv clean.
Welche Einschränkungen hast du bei Take Home? Ok du musst 1 mal pro Woche hin und kannst nur schlecht ausserhalb der EU in Urlaub.
Ja...Ich nehme es erstmal so hin...

Vll kannst du dir Tramal oder Tillidin verschreiben lassen wie Flippy das zb macht? Vll reicht dir das... Oder einige Wochen in ein armes Land reisen? Ala Kulturschock wie Arschbombe es tat?

Lg Caro
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann,

ich habe mir jetzt deine Beiträge nochmal durchgelesen und ich glaube wirklich, dass wir uns da in vielem ziemlich ähnlich sind. Also die vielen Jahre auf Opiaten habe ich jetzt ja nicht hinter mir und das, was du schon so erlebt hast, lässt meine Situation eigentlich lächerlich erscheinen, aber so die Grundtendenz kommt mir sehr ähnlich vor.

Ich bin auch jemand, der immer mal wieder große Ziele hat, Ehrgeiz entwickelt, und dann schnell alles wieder "vergisst". Auch ohne Drogen. (Wobei ich jetzt aber schon auch das ein oder andere hinbekommen habe.) Und Opiate passen da wohl perfekt rein. Wenn man drauf ist, ist einem wirklich alles egal und es gefällt einem auch noch, also mir geht es jedenfalls noch so, und wenn man nichts mehr hat, interessiert einen der Rest gar nicht mehr, da man nur am Überlegen ist, wie man jetzt möglichst schnell wieder was Gutes bekommt...

Also, ich habe mich da jetzt wirklich schnell sehr drauf fixiert und den Rest natürlich noch mehr vernachlässigt als ohnehin schon. Aber es ist jetzt schon ein extremes Auf und Ab und ich weiß eigentlich, dass ich so ganz sicher nicht "glücklich" werden könnte. Naja, ich hoffe, dass ich jetzt noch in der Lage bin, es bald wirklich ganz zu lassen, also ohne noch Jahre damit kämpfen zu müssen usw. So lange mache ich das ja auch wirklich noch nicht. Nur scheint mir halt, wie gesagt, der Opiatrausch irgendwie perfekt zu mir zu passen...
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Naja, ich hoffe, dass ich jetzt noch in der Lage bin, es bald wirklich ganz zu lassen, also ohne noch Jahre damit kämpfen zu müssen usw. So lange mache ich das ja auch wirklich noch nicht. Nur scheint mir halt, wie gesagt, der Opiatrausch irgendwie perfekt zu mir zu passen...


moin,

weißt du, es ist schon kurios: du hast z zt die gleichen gedanken, die ich mir so ca. 2007/08 gemacht habe...

bei mir schwang damals immer so ein wenig "subtile arroganz" mit, wenn ich auf andere geschaut habe, die krasser drauf waren als ich.. so nach dem motto: "ach, XY und XZ sind ja auch junkies.. die sind in substi und kriegen nix mehr auf die kette.. aber ich bräuchte ja nur mal n entzug machen und dann wäre ich nach 2-3 wochen wieder der alte!"


so habe ich gedacht.

die ganze zeit meines konsums über war ich nur darauf fixiert, einen ENTZUG zu machen. ich habe also jeden tag mit schlechtem gewissen konsumiert, es dann aber auch irgendwie genossen und dachte bei all dem gar nicht daran, dass ich mich mit jedem tag und jeder tablette mehr, die ich konsumierte, weiter richtung "DROGENABGRUND" bewegte...

ein schlechter vergleich, aber ich versuchs trotzdem mal:

du fährst mit einem auto, dem öl fehlt. dein auto ist ansonsten heil und fährt tadellos. dir fehlen jetzt gerade aber die 40 euro, um öl nachzufüllen. also fährst du erstmal ohne öl weiter. du fährst und fährst und denkst dabei immer nur daran: "MEIN AUTO BRAUCHT JA NUR ETWAS ÖL. SOBALD ICH MAL DIE 40 EURO ZUSAMMEN HABE, FÜLL ICH ES AUF UND ES LÄUFT GANZ NORMAL WEITER!"... aber du füllst das öl nicht auf. du fährst einfach immer weiter...

irgendwann raucht dein motor und die teile fliegen dir um die ohren. weil du die ganze zeit ohne öl gefahren bist, kam es zu weiteren folgeschäden. das ging immer weiter und weiter, bis der ganze wagen am ende kaputt ist...

hätte man damals die 40 euro investiert, wäre wohl alles gut gegangen. aber man hat es nicht getan und man hat auch nicht bedacht, dass jeder kilometer ohne öl ein schritt richtung totalschaden ist...


und so wie im beispiel aufs öl verzichtet wurde, habe ich den entzug zum richtigen zeitpunkt verpasst. aber ich habe erfolgreich verdrängt, dass ich mich immer tiefer reinreite...

klar, irgendwo war mir das schon bewusst.. aber so ist das bei opiaten: man tastet sich immer weiter vor. viele fangen ja irgendwann an zu drücken. ich kenne eine junge frau, die auf fentanyl war.. die war intelligent, verantwortungsbewusst usw. und hat halt immer die pflaster gelutscht.. und irgendwann hatte sie einen engpass.. die nächsten pflaster kamen erst ca. 1 woche später als erwartet. also mußte sie irgendwie überbrücken. so kam sie auf die idee, dass sie i.v. weniger stoff brauche als oral.. so dachte sie zumindest.. dass fenta i.v. unter umständen auch viel kürzer als oral wirkt, wurde von ihr nicht bedacht.. also hat sie im selbstversuch das ballern gelernt.. und natürlich ist es nicht bei den "paar tagen" geblieben.. im gegenteil: durch den i.v.-konsum kam sie letztendlich viel brutaler drauf und brauchte am ende massenhaft fenta-pflaster... heute ist sie in substi und ziemlich "verbraucht"... und von ihr hätte ich so viel dummheit NIEMALS erwartet! allein schon die idee, "nur für ein paar tage zu ballern" ist so dumm, dass man ratlos mit den schultern zuckt...


quintessenz:
der opiatkonsum verändert uns. und oft merken wir das erstmal gar nicht...
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:
Leviathan hat Folgendes geschrieben:
Das Subutex hat mich davor bewahrt, Unfug zu machen. Suizid. Die Kehrseite der Medaille: durch den Dauerkonsum hoher Dosen spüre ich nichts mehr, Null Rauschwirkung, bin trotzdem depressiv, chronisch unzufrieden, krieg meine Arsch nicht mehr hoch, wie es früher, vor dem Konsum, war. Da hatte ich soziale Kontakte, trieb Sport etc. etc.


hey leviathan,

ich wollte darauf nochmal gesondert eingehen... ja, das problem mit dem "arsch bewegen" kenne ich nur zu gut..

jeder von uns, der die kombination OPIATE * SUCHT * DEPRESSIONEN kennt, der weiß, was ein "phlegma" ist... und das potenziert sich in seiner stärke extrem..

es geht ganz schnell und man findet sich in der arbeitslosigkeit wieder. man bekommt nix mehr gebacken. man ist brutal unzufrieden und man hasst sein leben sogar, aber leider fehlt einem absolut die kraft, die notwendig wäre, um aufzustehen...

immer, wenn mir bekannte mal einten tipp geben wollten, wie ich mein leben ändern könnte, bin ich ausgeflippt.. "DIE HABEN DOCH GAR KEINE AHNUNG DAVON!", schimpfte ich... und so ist es ja auch: niemand, der sowas nicht selbst erlebt hat, kann das verstehen...

ich habe mich zb. wochenlang nicht geduscht. dabei ist das im grunde völlig verrückt! denn ich habe mich sonst meist 2x täglich geduscht und hatte immer einen reinlichkeitstick... und plötzlich ertappt man sich nach 3 tagen ohne duschen dabei, wie man denkt: "OH, LANGSAM WIRDS ABER ZEIT!"... und dann verschiebt man es doch wieder.. erst um 1 tag, dann um 1 woche usw... zum schluß ekelt man sich vor sich selbst...

aber das ist ja eh egal.. man hasst sich ja ohnehin.. also ließ ich mich gleich völlig gehen.. ich bin extrem fett geworden.. ich hasse meinen körper. billigstes weißbrot ungetoastet mit 1 scheibe scheiblettenkäse.. dazu feinste cola von "gut und günstig" 1,5 liter für 0,39 euro zzgl. 0,25 euro pfand... und dazu in 3 minuten 1 tüte gummibären auf ex... dazu noch lecker methaddict-tabletten und fertig war ich...

monatelang öffnete ich meine post nicht. irgendwann bekam ich kein geld mehr vom sozialamt.. aber meint ihr, ich hätte mich bewegt? ich konnte nicht mehr.. ich war unglaublich fertig.. mir war im grunde alles egal..

erst als mir der strom abgedreht wurde, habe ich was unternommen.. ich habe die post von 7 monaten geöffnet.. als erstes die roten zettel gesehen: HAFTBEFEHLE! dann die ganzen gelben briefe: strafverfahren, fristlose wohnungskündigung, vollstreckungsbescheide usw... n unscheinbarer zettel, dass mein strom abgeschaltet wurde..

so dumm das jetzt klingen mag: seit diesem tag gehe ich meinen problemen nicht mehr aus dem weg. ich stelle mich dem dreck sofort und will klare verhältnisse.

mit meinem leben ging es seitdem wieder bergauf.. auch meine depressionen sind nicht mehr so offensichtlich vorhanden.. aber ich ahne es schon: sie schlummern latent in mir und wenn ich das methadon absetzen würde, dann kämen bestimmte dinge hoch...

wie ich schon schrieb: ich mache mir auch jetzt schon gedanken, wie ich beruflich, finanziell, aber auch privat wieder etwas vorankommen kann...

ginge es mir ohne metha besser? ich glaube: NEIN! jedenfalls zunächst nicht. aber ich bin von etwas anderem überzeugt: wenn man seinen dauerkonsum beendet, kommen vermutlich erstmal sehr viele probleme hoch.. und man fühlt sich überfordert.. aber andererseits denke ich, dass meine LEBENSGESCHWINDIGKEIT massiv steigen würde.. ich würde vielleicht immer noch viel grübeln (dazu neige ich leider sehr).. aber ich denke nicht, dass ich für gewisse dinge so lange brauchen würde wie jetzt...

mit opiaten ist es so wahnsinnig leicht, zu versacken.. man chillt vorm PC.. man hängt zu hause ab.. ich bin ja nichtmal so richtig unzufrieden.. aber irgendwie doch.. ach, keine ahnung..

nehmen wir mal an (NUR ALS BEISPIEL), mein traumjob wäre arzt. ich habe BWL studiert, habe aber immer nur mistjobs seit 5-6 jahren gehabt und war oft arbeitslos.. jetzt bin ich 35 jahre alt, habe meinen letzten mistjob jetzt gerade verloren und frage mich: "UND WIE GEHTS JETZT WEITER, SAUBERMANN?!"

mit methadon lässt man sich vielleicht einfach weiter treiben und denkt sich, dass man ohnehin zu alt sei, um jetzt nochmal medizin zu studieren... also sucht man sich den nächsten mistjob, der befristet ist, mies bezahlt wird und zudem auch keinen spass macht..

ok, ganz ehrlich: diese gedanken macht man sich auch ohne suchtproblem. solche zweifel sind ja auch angebracht... aber es gibt sicher auch den typ mensch, der dann entweder sagt:

1.
"OK, ICH BIN ZU ALT DAFÜR. LASS DAS GRÜBELN SEIN UND KONZENTRIERE DICH AUF DIE GEGENWART UND AUF REALISTISCHE ZIELE!"

...oder...

2.
"ICH SCHREIBE MICH MORGEN AN DER UNI FÜR MEDIZIN EIN. DANN BIN ICH MIT ANFANG 40 ARZT UND MUSS NOCH MINDESTENS 25 JAHRE ALS ARZT ARBEITEN!"

und es gibt noch die variante des opiatkonsumenten:
3.
"DA MACHE ICH MIR KOMMENDE WOCHE GEDANKEN DRÜBER! JETZT IST SONNTAG ABEND UND ICH NEHM JETZT ERSTMAL WAS ZUM ENTSPANNEN! DAS FÜGT SICH SCHON ALLES VON SELBST! NUN ZERMARTER DIR NICHT DAS HIRN, DU GRÜBELST EH ZU VIEL. UM ARZT ZU WERDEN, IST ES NIE ZU SPÄT. ABER WENN DU ES NICHT MEHR WIRST, IST DAS AUCH KEIN DRAMA. IMMERHIN BIST DU JA SCHON BWL'ER UND VIELLEICHT FINDEST DU DAMIT JA IRGENDWANN AUCH NOCH N GUTEN JOB! DAS ERGIBT SICH SCHON NOCH..."


auch wenn das jetzt vielleicht n bißchen salopp oder witzig klingen mag, so ist das ein ernstes problem, das sicherlich nicht nur mich betrifft...

also daher mal ne frage: meint ihr, man könne solche wichtigen entscheidungen auch auf opiaten treffen oder muß man wirklich clean sein, um sowas wichtiges entscheiden zu können?


Hallo Saubermann,

wie unhöflich von mir, Dir auf Deinen Beitrag noch nicht geantwortet zu haben. Das war garnicht meine Absicht. Ich melde mich später dazu.

Vorweg nur das Eine:

Wenngleich Opiate träge machen (Metha sicher deutlich stärker, als Subutex), bin ich der Meinung, dass man dennoch sehr viel erreichen kann. So z.B auch ein Medizinstudium Very Happy

LG Leviathan
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann,

ja, so konsumiere ich eigentlich auch schon von Anfang an. Also mit "schlechtem Gewissen". Mir haben die Opiate von Anfang an besser gefallen als alle Drogen, die ich bis daher kannte und auch insgesamt gibt es nur weniges, womit oder wobei ich mich bisher so gut gefühlt habe, aber ich hatte von Anfang an im Hinterkopf, dass einen das früher oder später in irgendeiner Weise fertig machen wird. Oder das Leben zumindest in irgendeiner Weise schlechter macht. Das weiß "man" ja... Also dachte ich halt schon von Beginn an daran, wieder "aufzuhören". Allerdings hatte ich jetzt nie vor, nur mal zu "probieren" und es damit sein zu lassen. Eher: "auf unbestimmte Zeit, aber nicht zu lange"... Keine Ahnung, ob ich das jetzt schon "zu lange" so treibe. Und eigentlich will ich es ja auch immer wieder lassen, schreibe ich ja hier schon bis zum Erbrechen. Wobei, mit Arroganz hat es bei mir, denke ich mal, nichts zu tun. Ich denke mir eher, dass ich es mir eigentlich nicht anmaßen kann, hier von großen Problemen zu schreiben, während andere in so viel schlimmeren Situationen stecken... Aber die Begründung ist die gleiche: ich meine, dass ich mich eigentlich nur mal zusammenreißen müsste und dann ginge es auch wieder ohne. Glaube ich jetzt gerade auch. Sicher bin ich mir aber wirklich nicht mehr.
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, eigentlich wünsche ich mir ja die ganze Zeit schon, dass ich es hinbekomme, nur ab und zu mal was zu nehmen, so wie andere Leute ihre paar Bier am Wochenende trinken und sonst keine Probleme damit haben. Aber ich konnte das schon von Anfang an nicht so richtig unter Kontrolle halten. Und in der letzten Zeit ist es halt schon ausgeartet. Da war dann vielleicht wirklich etwas Arroganz dabei, denn man hört und liest ja überall, dass das eigentlich keiner so schafft mit Opiaten. Ganz von dem Gedanken lösen kann ich mich aber immer noch nicht. Das wäre halt einfach so schön...
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
ich meine, dass ich mich eigentlich nur mal zusammenreißen müsste und dann ginge es auch wieder ohne. Glaube ich jetzt gerade auch. Sicher bin ich mir aber wirklich nicht mehr.


hallo s.m.,

GENAU DAS meine ich! hätte ich das talent, die dinge kurz und präzise zu benennen, dann hätte ich es so gesagt wie du...

bei mir ist es das gleiche wie bei dir: andere drogen haben mir nie so viel gegeben wie opiate (und ich habe bis auf lsd, crystal meth und n paar andere dinge eigentlich alles gängige ausprobiert, also speed, koks, pilze, poppers, mdma, benzos usw. usf.)...

opiate sind halt so alltagstauglich. es ist ja wirklich so, wie @leviathan es beschreibt: man kann mit opiaten sehr viel erreichen. wenn ich meine, dass mich persönlich opiate "träge" machen, dann meine ich damit eher eine art innere trägheit.. man lässt sich treiben und ist dabei nicht unzufrieden... und bei mir bin ich mir derzeit einfach sicher, dass ich nüchtern noch deutlich unzufriedener wäre und demnach vllt auch mehr elan hätte, das zu ändern.. aber auch das WEISS ich nicht...
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Naja, eigentlich wünsche ich mir ja die ganze Zeit schon, dass ich es hinbekomme, nur ab und zu mal was zu nehmen, so wie andere Leute ihre paar Bier am Wochenende trinken und sonst keine Probleme damit haben.


ich war ja so um 1999/2000/2001 herum schonmal kurz auf tilidin.. bzw. nicht kurz, sondern eher "schubweise": immer wenn ich was bekommen habe, habe ich es direkt weggemacht.. ohne pause...

dann war ich n paar jahre clean.. ich hatte zwar immer mal den wunsch, tilidin zu nehmen, aber ich hatte keine quellen und habe das dann so hingenommen...

um 2006 herum kam ich wieder öfter in kontakt mit dem thema opioide.. ich hatte im internet n paar seiten entdeckt und recherchierte.. aber ich nahm nix und ich bestellte auch nix... in der zeit gings mir auch echt gut..

wie es das schicksal manchmal will, bekam ein freund von mir vom arzt tramadol.. eine miniflasche.. 10 ml N1... und er wusste von meinem faible für opiate, da ich mit ihm öfter mal drüber geredet hatte... er wollte mir eine freude machen und gab mir seine flasche, weil er tramadol nicht vertragen hatte und er auch wieder gesund war...

und diese flasche hielt über 1 jahr! ich hatte mir noch ein wenig codein besorgt und so machte ich es mir zum ritual, immer 1 tag im monat zu konsumieren.. meist an einem wochenende... freundin, studium, sport, jobben, hobbies, freunde usw... mir ging es richtig gut.. und das sahnehäubchen war mein regelmäßiger konsumtag.. in der zeit dachte ich halt, dass das ewig so weiterginge...

leider läuft es nicht immer super im leben.. und nun fiel mir auf, dass opiate nicht nur meine gute laune verstärken können, sondern auch wenn es mir schlecht ging, halfen die dinger...

von nun an machte ich immer öfter mal "ne ausnahme" von meinem festen konsummuster.. zuerst nahm ich jede woche 1x was, dann 2x usw... und relativ schnell war ich dann so weit, dass ich es direkt morgens nach dem aufstehen nahm...

man bedenke: in all der zeit managte ich meinen alltag natürlich auch weiterhin.. beziehung, uni usw...

OPIATE KANN MAN WUNDERBAR IN DEN ALLTAG INTEGRIEREN!
deshalb ist die suchtgefahr m.e. auch nochmal größer als bei vielen anderen drogen. man hat keinen kater, man hat keine ausfallerscheinungen (zb. lallen bei alkohol, totale überdrehtheit bei xtc usw.), man kann es morgens, mittags, abends oder nachts ehmen, man kann arbeiten oder chillen usw... und das "beste": KEINER MERKT EINEM DEN KONSUM AN! (ausnahmen bilden evtl. erfahrene user, der lebenspartner usw.).

man stellt also relativ lange keine gravierenden, negativen folgen des konsums bei sich fest... bevor es zb. gesundheitlich gefährlich wird, beginnen die probleme bei der opiatsucht eher bei beschaungsstress.. es kostet u.u. immer mehr, man findet keine quellen usw...

der SELBSTBETRUG geht bei der opiatsucht ziemlich lange gut. das liegt aber auch daran, dass man ja selber oft noch glaubt, am tag X könne man ohne größere probleme mal wieder ne konsumpause machen usw... wie lange habe ich wirklich geglaubt, ich könnte relativ easy aufhören?

als ich arbeitslos war, sagte ich mir immer wieder: "WENN DU N JOB FINDEST, MUSST DU EH AUFHÖREN!"... ich war ja hauptsächlich auf den schwarzmarkt angewiesen und investierte recht viel zeit in die beschaffungslogistik.. und ich dachte halt, dass ich das nicht mehr geregelt krieg, wenn ich vollzeit arbeiten muss...

mein plan war deshalb damals, ca. 2-3 wochen vor jobbeginn n entzug zu machen... selbst als ich dann auf methadon kam, dachte ich noch, ich könne von selbst abdosieren in 5-6 wochen...
aber als dann n guter job kam, kaufte ich auf dem schwarzmarkt einfach methadon für 2 wochen ein und konsumierte bequem weiter... irgendwann ließ ich den typen mit dem metha einfach zu mir ins büro kommen in der mittagspause und gab ihm 10 euro trinkgeld fürs fahren... (substi kam damals für mich auch aus beruflichen gründen noch nicht in frage).

als fazit kann man festhalten, dass sich die opiatsucht immer einen weg sucht. oder umgekehrt: man selbst sucht wohl immer wieder nach möglichkeiten, um weiter konsumieren zu können...
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

sorry, dass ich so viel schreibe, aber das thema beschäftigt mich echt sehr zur zeit.. und einige andere hier ja zum glück auch.. und ich möchte halt noch etwas klarstellen:

das klingt jetzt vermutlich alles hochunzufrieden, negativ usw.. aber das bin ich gar nicht. klar, gewisse dinge, zb. beruflicher natur, machen mir zu schaffen und ich wäre gern etwas weiter...

trotzdem muß ich sagen, dass dieses täglich schlechte gewissen bei mir weg ist. ich hatte über jahre ein schuldgefühl, weil ich konsumiert habe. dabei hatte ich stets das gefühl, "schwäche" zu zeigen.. "wie zum teufel kann eine kleine weiße tablette mich derart beherrschen?", fragte ich mich oft...

und dieses gefühl ist erst weg, seit ich in substi bin.. und ganz ehrlich: ich finde es ganz gut, dass ich kein schlechtes gewissen mehr habe.. denn seien wir doch mal ehrlich: WIR KONSUMIEREN DOCH EH WEITER!

so viele jahre habe ich mir den kopf zerbrochen, warum gerade ich ausgerechnet an opiaten kleben bleibe...? andere drogen finde ich zt. zwar sehr schön (MDMA und im ansatz auch gutes kokain), aber ich würde mich immer für opiate entscheiden, wenn ich müsste...
und dann ist mir halt wieder jene theorie eingefallen, die -völlig unwissenschaftlich- immer mal wieder von opiatkonsumenten diskutiert wird: der OPIOIDMANGEL in stoffwechsel.

ich rauche nicht, ich trinke keinen alk.. aber opioide sind mein nonplusultra... WIESO?! es ist so, dass ich sehr zu depressionen neige und auch schon mehrere -erfolglose- therapieversuche unternommen habe... mir haben nur 2 dinge richtig effektiv geholfen: OPIATE und AUSDAUERSPORT. beides sind dinge, die unseren hirnstoffwechsel beeinflussen...

letztlich fühlt es sich für mich so an, als ob ich mit den extern zugeführten opioiden einen mangel ausgleiche, an dem ich leide...

nun gut, ob das jetzt eine (womöglich billige) rechtfertigung für den opiatkonsum ist oder ob das tatsächlich haltbar ist, lässt sich hier nicht klären.
ich will auch gar nicht sagen, dass es so IST. schließlich habe ich keinerlei empirische belege dafür. aber mein gefühl geht in diese richtung...
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La Contessa
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.08.2014
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2014 03:48    Titel: Und wie lange noch? Antworten mit Zitat

Es ist so traurig, daß so viele Menschen so dermaßen ähnliche negative Erfahrungen machen müssen.

Ich hatte beim lesen das Gefühl meine Empfindungen wurden niedergeschrieben,
unglaublich daß so was privates so identisch erlebt werden kann.


Methadon ist ein Teufelszeug, bin seit 9 Jahren in der Substitution.
Mehrmals jährlich unternehme ich den VERSUCH damit aufzuhören, leider es ist mir nie gelungen, maximal hatte ich 3 Wochen Cleansein geschafft.

Ich habe Fast alle Entgiftungsmethoden ausprobiert - zu schnell, zu langsam, ambulant, stationär, im Urlaub, während des Reisens, allein zu Hause, habe mich auch mal von meinem Mann einschließen lassen und nach ein paar Tagen behauptete ich schreiend:-
daß er als nicht süchtiger der nicht mal raucht , meinen entzügigen Zustand nicht entsprechend nachvollziehen kann und es wäre besser wen ich mich in die professionelle Hände begebe, was später auch nicht funktioniert hat u.s.w. u.s.w.

Mit allen anderen Drogen habe ich vor vielen Jahren, nach unzähligen Eskapaden abgeschlossen.
Seit mehreren Jahren kein Beikonsum.

Dafür bin ich extrem mit Methadon hochdosiert; offiziell auf 140mg, dazu kaufe ich 400-500mg jede Woche zusätzlich. Und trotzdem erlebe ich nicht das wonach ich zu suchen glaube..


Beschaffen musste ich die Droge nie, irgendwie hatte ich immer Geld für meinen täglichen Bedarf.

Keine starke Gefühle, keine Hochs und Tiefs mehr, man existiert nur noch und hat mit ständig wachsender Unzufriedenheit zu kämpfen.

Ich wollte nur von Heroin entgiften, dafür ließ ich mich substituieren, es sind inzwischen so viele Jahre vergangen und man wird mit jedem Jahr ein bißchen willen-, und hoffnungsloser.


Man fühlt sich irgendwie konserviert, ruhiggestellt, ausgeschlossen.


Gibt es kein Entkommen?

Wir wissen doch alle WAS uns dieses Zeug alles nimmt, wiese können wir es nicht bezwingen?
Und wie lange soll es,noch so weiter gehen?
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Jannik
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2012
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2014 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Ich bin 40 Jahre alt und jetzt seit 16 Jahren im Programm.

Ich habe keinen Beikonsum von Oxas habe ich vor 15 Jahren entgiftet und würde diesen dreck nie wieder nehmen.

Aber vom Metha bin ich genau 7 tage clean gewesen.

Meine Dosis schwankte in den letzten Jahren immer zwischen 30-70mg ab und an darf es auch mal gerne etwas extra Metha sein aber meine Dosis ist recht Stabil.

Nach meiner Benzo entgiftung habe ich auch keinen tropfen alkohol mehr getrunken war sowieso nie mein Ding.
SAUBERMANN hat scho recht Opiate lassen sich wunderbar in den Alltag integrieren.

Ich bekomme Methadicct Tabletten und das ist für mich Super ich kann die auf der arbeit schmeissen keiner merkt was.
Wenn ich mit meiner truppe auf Kletterfahrt bin rafft das auch keiner das ich eigentlich süchtig bin.

Ich arbeite seit 15 Jahren in Vollzeit in einer großen Firma habe meine Frau die ich in der entgiftung kennengelernt habe geheiratet wir habe 2 Kinder gehen beide arbeiten.

Keiner weiß was über meine vergangenheit.

Vor ein paar Jahren ich glaub 3-4 ist es her wollte ich unbedingt vom Metha runter
Und das war auch die zeit wo ich mit der Droge meinen Frieden gemacht habe.

Ich kann mir nicht vorstellen ohne zu leben brauche diese Medizin für mich.

Vor 2 Jahren bin ich unzufrieden geworden ... durch zufall bin ich ans Sportklettern gekommen.
Das war es was mir die ganzen Jahre gefehlt hat in diesem Sport erlebt mann alle möglichen emotionen.

Angst + die lust auf die Angst Smile grenzen zu überwinden völlig ausgepowert oben ankommen.
Tiefe zufriedenheit wenn mein Projekt endlich geklappt hat.

Und das beste ist es draußen an der natur zu sein.

Das hat meinem tristen Arbeitsalltag auf Opiaten das gegeben was fehlte.

Wenn ich noch mehr Geld für Freizeit und extremsport locker machen könnte würde ich wohl auch Fallschirmspringen,Paragliding und Base Jumping machen.

Doch das wird schwer zu Finanzieren sein Wink
Aber ein Kajak werde ich mir noch kaufen das hab ich schon auf dem Schirm.



Ich selber habe Festgestellt das Methadon in zu hohen dosierungen nicht mehr die geile wirkung hat.
Am besten haben bei mir immer 30-40mg gewirkt.
Ab 60mg kann bei mir die wirkung langsam umschlagen.

SAUBERMANN versuch doch erstmal deinen Dosis zu reduzieren du wirst auf lange sicht zufriedener leben.
Du nimmst zuviel das lähmt dich schon und dann wird mann auch lethargisch und Depressiv.
Und such dir einen geilen Sport.


Das ist zumindest mein Rezept für mein leben mit Methadon
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2014 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

@La Contessa: Es ist unglaublich! Ich finde mich in deinem Absatz dermassen wieder...
Habe auch einen Mann der nicht süchtiger Nichtraucher ist und überlegte mich von ihm mal einsperren zu lassen ( was ich verwarf...)

Alle möglichen Entzüge durch probiert wobei der körperliche Entzug ging aber das clean bleiben nicht...Ich schaffte ca 12Tage clean bevor ich zurück in Substi ging.
Schnell aufhören, langsam aufhören, im Urlaub aufhören, in der Klinik...ect...alles durch.

Das langsame Aufhören war am leichtesten und am besten. Als ich auf Null war schaffte ich ca 12Tage bevor ich wieder Pola nahm...Obwohl es körperlich ok war fühlte ich mich unruhig, getrieben, depressiv und verzweifelt...auf Null. So wollte ich nicht mehr leben. Dann lieber zurück zum Pola...vll habe ich zu kurz gewartet?

Eine Bekannte war in der Ukraine entgiften ( zahlt nicht die Kasse) und bekam einen Opiatblocker implantiert. Nach ca 6Wochen witkte er nicht mehr und die Shore wirkte dafuer umso stärker.

Ich weiss es nicht, ob wir wirklich einplanen müssen , dass wir Pola weiter nehmen bis ins Altersheim...?
Mein Plan war das eigentlich auch nicht aber besser so, als rumquälen?

Ich bin auch recht hoch auf Pola...Obwohl ich auch manchmal denke, dass weniger mg besser wirken, dosierte ich doch teilweise ganz schön hoch...
Mit allen anderen Drogen konnte ich abschliessen nur mit Opiate nicht...

Ob es ein Entkommen gibt? Alle entgiftungswillige treffen sich fuer 10 Tage im Haus xy und stärken sich gegenseitig so wenig wie möglich zu nehmen? Alleine ist es schwierig...in einer Gruppe würde der Gruppenhalt und das gemeinsame Ziel stärken...
Oder ins tiefste Afrika fahren und dort durch den Kulturschock halbwegs clean werden? Ich weiss es nicht...

@Arschbombe, warum konntest du im Ausland clean bleiben und in Deutschland nicht?

@Jannik: Könnte dir der Sport so viel geben dass du das Pola ausschleichen könntest, über Jahre? Oder bemerkst du noch einem Wirkspiegel? Dein aussöhnen mit der Droge wirkt realistisch und friedlich auf mich. Besser als immer wieder versuchen clean zu werden...und es nicht klappt...

Wenn ich zu viel frage einfach überlesen...Wink
Danke fuer das Thema Saubermann. Ich finde es auch interessant.

Lg Caro
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2014 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich nehme als "Schmerzpatient" aufgrund einer neurologischen Erkrankung (schweres Restless Legs Syndrom) aus einem anderen Hintergrund aus Opioide (Hydromorphon) aber ich frage mich schon auch, was die tägliche Einnahme mit mir macht.

Angefangen hatte alles mit 3 Tage Tramadol, dann schon die Umstellung auf Oxycodon. Dann folgte Hydromorphon, dann Morphin und jetzt wieder Hydromorphon. Für einen kurzen Zeitraum auch mal Tilidin.

Meine Perspektive ist jetzt so, dass es mit den Opioiden einfach immer weiter gehen wird. Ich kann halt zwischen den Opioiden rotieren aber Oxycodon vertrage ich nicht besonders gut. Davon trocknen meine Augen aus.

Burprenorphin- und Fentanyl-Flaster bleiben mir noch. Das war's dann. Auch keine geile Perspektive. Immerhin kann ich negative Veränderungen nicht wirklich an mir feststellen und insbesondere das Hydromorphon ist äußerst gut verträglich. Keine Opstipation wie Morphin oder Oxycodon.

Trotzdem: irgendwelche Probleme wird es doch bestimmt geben. Im Grunde bin ich's leid aber mittlerweile habe ich mich gut daran gewöhnt. 2 mal täglich Hydromorphon ist einfach ins Leben zu integrieren, vor allem wenn man gleich mit einem Rezept 2 Großpackungen aus der Apotheke holen kann.

Bei mir sind diese Tabletten auch einfach überall, finden sich in allen Taschen und Jacken, im Koffer, in den Schubladen. Sie sind für mich das normalste der Welt und ich habe ständig jede Menge davon zur Verfügung. Einen Mangel gibt es nie und wenn dieser droht, dann wende ich mich einfach an meinen Arzt und in kurzer Zeit habe ich per Einschreiben ein Rezept im Briefkasten.

Viel komfortabler geht es eigentlich nicht mehr. Nur was macht das alles mit meiner Psyche, meinen Emotionen, meinem Antrieb? Bisher bin ich noch nicht davon überzeugt, dass das alles positiv ausgeht und das beunruhigt mich, da es für mich keine Alternative zu den Opioiden gibt und ich auch schon zusätzliche Medikamente wie Carbamazepin zur positiven Schmerzbeeinfluss einnehme.

Der Hintergrund ist bei mir ein anderer aber letztendlich nehmen wir doch auch alle aus medizinischen Gründen Opioide.
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Jannik
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Anmeldungsdatum: 12.03.2012
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2014 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

@Sabiote555

Natürlich merke ich auch mit 40mg meinen wirkspiegel der Körper gewöhnt sich ja daran.
Meine Dosis ist in den Jahren immer Hoch und runter gegangen bekomme Methadicct tabletten und die kann ich ewig Bunkern.

Für mich liegt die optimale Dosis je nach Tagesform zwischen 40-60mg und dabei bin ich dann auch gut Prall voller Tatendrang.

Es wirkt einfach besser wenn der Körper sich daran gewöhnt hat mit 40mg klar zu kommen.

Der Sport hat mir geholfen wieder zu merken das ich am leben bin.

Vielleicht ist es auch ganz gut das ich nicht zuviel Geld für Freizeit verballern kann möchte nicht unbedingt ein Adrenalin Junky werden.

Ich kann jedem nur empfehlen wenigstens einmal Klettern zu gehen in einer halle mal so einen Schnupperkurs o.ä. machen.
Mann oder Frau lernt sehr schnell Sportsfreunde kennen und bekommt so auch mal schnell ein neues umfeld.

gruß
Jannik
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2014 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

das ist ja eine lebhafte diskussion hier... sehr spannend eure erfahrungen.. da kann ich viel rausziehen für mich..

@jannik: ja, du hast auf jeden fall recht: ich finde meine dosis eigentlich auch zu hoch. bekomme vom arzt 140 mg methaddict am tag und kaufe jede woche noch ca. 300-400 mg dazu... ich war bis vor 1 jahr lange zeit auf 40-80 mg methaddict am tag.. das war auf jeden fall ok, um sich gut zu fühlen..
aber irgendwann kam der suchtdruck durch (nachdem ich 3 jahre stabil war!) und ich nahm etwas mehr... erst einmal, dann zweimal... usw... die scheiss sucht halt.. ne zeitlang war ich sogar täglich auf ca. 300 mg metha.. das ist aber VIEL ZU VIEL! das ist auch für de körper eine große belastung, weshalb ich davon wieder weg bin.. jetzt gönne ich mir noch 2-3x die woche etwas mehr.. aber davon will ich auch gern runter.. mit 80 mg wäre ich jetzt happy..
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