Suchttherapie und 2 x hinter einander schwach geworden

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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2014 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr,
ich wollte mich heute mal melden und schreiben wie es mir gerade so geht... Mitte September hatte ich eine unschöne Therapiesitzung. Es war eine Einzeltherapiestunde. Meine Therapeutin war an dem Tag anders als sonst.. Sie hat die Therapiestunde für Körperarbeit mit mir genutzt. D. h. wir haben Lockerungs- und Entspannungsübungen gemacht. Ich glaube, ich war ihr auf Dauer zuviel. Vielleicht klang ich wie eine kaputte Schallplatte und daher hat sie eine neuen Therapieansatz bei mir versucht.. Sie war sehr aktiv an dem Tag und ich bin gar nicht so sehr zum erzählen gekommen. Unter anderem hat sie mich gefragt, ob ich clean geblieben sei seit der letzten Therapiestunde. Und es gab noch andere Äußerungen von ihr, die mich etwas irritiert haben.
Unter anderem hat sie mich auch gefragt, ob ich innerlich emotional verkrüppelt wäre. Das war alles zuviel. Ach, ich hab noch angekündigt, dass ich das nächste Mal nicht kommen werde, da meine Mutter zu Besuch kommt. Daraufhin hat sie versucht mich zu überreden, dass ich doch kommen sollte und mich daran erinnert, dass ich meine Therapie gefährde, wenn ich nicht kommen würde.
Meine Mutter lebt im Ausland und unser Verhältnis ist nicht das Beste.
Auf jeden Fall beschloss ich nach dieser Sitzung die Therapie vorzeitig zu beenden. Noch am Ende der Therpiesitzung hatten wir vereinbart zu telefonieren, um über diese Sitzung zu sprechen. Das hatten wir auch und ich teilte ihr mit, dass ich die Therapie beenden möchte und nicht mehr weiter machen kann.
Sie wollte nochmal ein abschließendes persönliches Gespräch mit mir führen, aber das wollte ich nicht mehr. Nach einigen Versuchen mich doch zu diesem Gespräch zu motivieren, hat sie jetzt wohl aufgegeben.
Kurze Zeit nach der letzten Sitzung, habe ich mich wieder verliebt. Er ist Kiffer und auch ich kiffe seitdem wieder täglich. Da ich meine Antidepressiva auch abgesetzt habe, geht es mir gerade auch nicht wirklich gut...
Keine Ahnung warum ich das hier alles schreibe... Vielleicht suche ich nun eine neue und eigene Motivation, um mit dem Kiffen aufzuhören... Geht das? Warum sollte ich jetzt damit aufhören? Was meint ihr dazu? Wie geht es euch?
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2014 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

hallo laboum, hey,schön von dir zu hören.
tja,wenn du mit nem kiffer zusammen bist, wird das wohl erstmal nix mit aufhören.
musst du halt noch mal durch.
deine entscheidung drogen zu nehmen wirkt sich natürlich auch auf deine therapie aus. so ist das halt.
mir gehts endlich wieder besser. ich habe diese infektionsgeschichte durch und sitze ab samstag aufm rad von Freiburg nach Marokko. endlich wieder auf tour.
bis denne.
Joe
nur für heute nehme ich keine drogen
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laboum
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Joe,
danke für deine Antwort.. Das hilft. Hatte schon Angst, dass ich hier nicht mehr willkommen bin. Es ist auch nicht so, dass ich happy bin über meinen Rückfall.
Was den Rückfall angeht. Also, die Therapie war zu Ende bevor ich meinen neuen Freund kennen gelernt habe.
Ich bin einfach nicht mehr hin, weil meine Therapeutin meiner Meinung nach Scheiße gebaut hat (aus meiner persönlichen Sicht). Kann sein, dass es dem einen oder anderen hilft. Aber mir definitiv nicht. Mich hat es schon am Anfang sehr gestört, dass ich für meine Abstinenz so übertrieben gelobt wurde. So was kann ich nicht leiden. Im Nachhinein fühle ich mich total verarscht. Ich gehe sogar so weit, das meine Therapeutin schuld daran ist, dass ich rückfällig geworden bin.
Aber eines hat diese Therapie mir gebracht: Ich bin dem Thema Sucht näher gekommen.
Als Alternative habe ich mir überlegt zu den AN Treffen zu gehen.
Also, Joe, dann alles Gute auf deiner Rad-Reise. Komm gesund zurück.
LG,
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Berlin30
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.08.2013
Beiträge: 242

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 05:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hey laboum,

Deine Drogensucht hat Gründe. Ich wünsche Dir, dass Du es eines Tages schaffst, Deine inneren Konflikte zu verarbeiten und ohne Drogen glücklich zu sein.

Es ist ein langer Weg. Man fällt auch immer wieder auf die Fresse, keine Frage. Aber es lohnt ich SO sehr.

Ich war selber 15 Jahre drogenabhängig, polytox, davon 10 Jahre auf Goa, 15 Jahre täglich gekifft, nebenbei harte Drogen konsumiert, hab so einige BtM-geprägte Beziehungen an die Wand gefahren mit Frauen, die ich sehr geliebt habe, weil ich absolut nicht klar kam. Die Trennungen haben Ihr übriges dazu getan. Ansonsten viel Gewalterfahrungen in der Familie, jahrelang Hass auf meine Eltern gefahren und den Frust und die Verletzungen wegzuballern versucht. Natürlich völlig erfolglos.

2010 war ich mit meiner Kraft am Ende, hab 4 Monate lang ununterbrochen an Selbstmord gedacht, bis klar war, dass ich mich entweder umbringe oder mit der allerletzten Kohle und Kraft ein neues Leben anfange.

Bin dann nach Berlin gezogen, hab einen Schlussstrich unter mein komplettes bisheriges Leben gezogen.

2011 hab ich mit dem Rauchen aufgehört, 2012 dann auch mit dem Kiffen. In den letzten 24 Monaten hab ich vielleicht 5 mal gekifft (pur), 1 mal LSD, 1 mal MDMA und 1 mal Pilze genommen. Das ist für mich völlig okay.

Ich hab ne Verhaltenstherapie bei nem coolen Therapeuten gemacht, der damit völlig entspannt umging. Er kannte meinen Suchtdruck und hat mich aber nie dafür verurteilt, auch wenn ich gekifft hatte.

Mittlerweile bin ich ca. 5 Monate aus der Therapie raus und fühle mich stabil. Ich bin absolut klar im Kopf und leistungsfähig, hab die Beziehung zu meinen Eltern gekittet und hab nen guten Job, der mir Kraft zum Atmen lässt, bei dem ich genug verdiene und an dem ich sehr gewachsen bin.

Ich lebe mit einer Frau zusammen, die nicht konsumiert und niemals konsumiert hat, was mir ebenfalls sehr geholfen hat.

Ich hatte zwischenzeitlich 25 kg zugenommen und bin grade dabei, das wieder runterzukriegen.

Damit wäre ich dann an einem Punkt, an dem ich noch nie in meinem Leben war. Ich war schwer depressiv und innerlich zutiefst verletzt. Mein Leben hat sich 15 Jahre lang nur um Party und Drogen gedreht.

Heute fühle ich mich innerlich ruhig und ausgeglichen. Gesund. Ich war 2010 noch komplett im Arsch und kann Dir nur Mut machen, damit Du Dein Leben in die Hand nimmst.

Du hast nur eins und Du hast es verdient, eines Tages auf einen grünen Zweig zu kommen. Auch wenn es VIEL Arbeit ist, Du kannst es schaffen.

Und scheiss auf diesen Therapeuten, such Dir einen neuen.

Alles Liebe.
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laboum
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 27. Jul 2015 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich hab mich lange nicht gemeldet gehabt. Eine kurze Rückblende seit meinem letzten Eintrag hier:
ich hab die ambulante Therapie abgebrochen, weil ich mich von meiner Einzelgesprächstherapeutin angegangen, ja, sogar beleidigt gefühlt habe. Kurz nach dem Abbruch habe einen Mann kennen gelernt, der selbst Cannabis konsumiert hat. Wir waren 7 Monate zusammen und ich bin rückfällig geworden. Geplagt von Schuld-, Versagensgefühlen und Hoffnungslosigkeit (und anderer Probleme innerhalb der Beziehung) habe ich mich im Mai wieder getrennt.
Seitdem bin ich auch wirklich wieder abstinent. Aber ich hab mich sehr isoliert und leide darunter. Meine Essstörungen sind auch wieder mehr im Vordergrund als davor.
Da ich nicht mehr weiter wußte, habe ich mir psychologischen Rat gesucht und da wurde mir empfohlen, eine stationäre Suchttherapie zu machen.
Hat da jemand Erfahrung mit und kann mir eine Klinik empfehlen? Ich wohne in Berlin.
Was kommt da auf mich zu? Evtl. würde doch auch eine ambulante Therapie reichen. Ich hab Angst, das meine Essstörungen während der stationären Therapie wieder schlimmer werden.
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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 27. Jul 2015 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Berlin30,
danke für deinen Beitrag. Sorry, dass ich nicht zurück geschrieben hatte. Auf jeden hilft es mir sehr darüber zu lesen. Ich hoffe, dass ich das auch mal schaffe.
Alles Gute und Liebe
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2015 07:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laboum,

wenn Du in der Therapie offen über Deine Esstörungen redest, bist Du auf der sicheren Seite. Mach's besser erst mal mit einem Therapeuten im Einzelgespräch ( wenn Du deshalb ängstlich bist ) und lass Dich dann führen.

Sich die Birne zu machen vor Therapien ist normal. Doch es hilft nicht. Ob ambulant oder stationär, das kannst Du in einem Vorgespräch abschliessend klären.

Ich komm leider nicht aus Bärlin, deshalb kann ich Dir dabei nicht weiterhelfen. Die Berliner 'im Forum ' werden sich Deiner annehmen Very Happy

Alles Gute wünscht Dir

Chiron
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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2015 07:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Chiron,
danke für deine Antwort. Ich hab gar keine Angst über meine Essstörung zu reden in einer Gruppe von Süchtigen. Es ist eher so, dass ich dann bestimmt einige Wochen unter Rauchern bin und ich Angst habe, schwach zu werden. Außerdem wird es bestimmt kein Spaziergang dort . Ich esse dann um das alles zu kompensieren.
Ich war gestern bei meiner Neurologin. Die hat mir die Fontane-Klinik in Wandlitz empfohlen. Kennt die jemand?
LG,
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silentriver
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.04.2015
Beiträge: 434

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2015 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo loboum, nein die Klinik kenne ich nicht.
Aber im net findest bestimmt Informationen darüber.
Hoffe Du schaffst Dein Ziel und hast die Kraft es durchzuziehen. Du machst es für Dich und nicht für jemand anderen!
~~~
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