Take Home weg wegen Studienabschluss

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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, Kuller wegen dem Buch...:-/ Ich war jetzt einige Tage nicht bei Facebook und bin davon abgesehen noch lange nicht fertig mit durchlesen und sammeln...Ziemlich erkältet zur Zeit. Hmmmm...
Ich muss das echt mal auf meine "to do" Liste setzen...
lg Caro
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

ach kein Problem, habe zur Zeit auch ein kleines Tief, weiß gar nicht warum. Ist halt komisch fast 4 Jahre auf was hin gearbeitet zu haben und es dann tatsächlich geschafft zu haben. Bin oft davon ausgegangen, dass es nix wird mit nem erfolgreichen Studienabschluss...gab viele Hürden
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast es geschafft! Smile Ist das nicht Hammer?! Setz dir die virtuelle Krone auf! Wo ist die Blockade? Das du nun in die Berufswelt "musst"? Neustart in einer Firma? Oder Trauer dass die Studienzeit zu Ende ist?
...Du wirst das sehr gut packen, glaub es mir! Lg Caro
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Angst vor der Berufswelt, ja. Solange man studiert, da kann man ja sagen...so, jetzt hast du erst mal 3 oder 4 Jahre was zu tun (und erfüllst das gesellschaftliche "Muss" was zu machen).
Und jetzt? Die Stellenausschreibungen auf meinem Abschluss sind so hochgegriffen, da brauch ich mich gar nicht erst zu bewerben. Da muss man alles in Perfektion beherrschen was im Studium ja nur angeschnitten wurde.
Klar, Weiterbildungen wären ne Option. Aber irgendwann muss oder will ich ja auch mal Geld verdienen...
Und dann MUSS man da jeden Tag hin, beim Studium waren ja nicht alles Pflichttermine, manche konnte man ja auch links liegen lassen
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micro88
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kullerbunt,

erst einmal herzlichen Glueckwunsch zur Abgabe, die Verteidigung klappt dann auch noch.

Zitat:

Und jetzt? Die Stellenausschreibungen auf meinem Abschluss sind so hochgegriffen, da brauch ich mich gar nicht erst zu bewerben. Da muss man alles in Perfektion beherrschen was im Studium ja nur angeschnitten wurde.


Falsch, ganz falsch! Dazu muss man folgende Hintergruende kennen: Wie laeuft das, wenn eine Fachabteilung in einem Unternehmen eine Stelle besetzen moechte? Im besten Fall stellt der Abteilungsleiter ein Profil auf, das dann den "Experten" von der Personalabteilung uebergeben wird. Und die erstellen dann die Stellenanzeige. Im schlimmsten Fall machen die hmm *huestel* Human Resources Experten das ganz alleine. Und da kommt dann der groesste Mist bei raus. Beispiel: Die Fachabteilung sucht einen Jungingenieur, der sich mit CAD Programmen und Finite Elemente Analysis auskennt. Der Personaler hat natuerlich keinen Plan, was das alles so genau ist, fragt die Abteilung, was die so benutzen als Programm. Aha, AutoCAD und ANSYS, und schwupp muss der Jungingenieur nicht nur CAD and FEA Kenntnisse haben; sondern intimste Kenntnisse der beiden Programme (und keiner merkt den Widerspruch zwischen "Jungingenieur" und den intimen Kenntnissen). Gerne noch erweitert um perfekte Kenntnisse moeglichst obskurer Module. Und weil der Personaler mal im Schueleraustausch war, wird die Liste um Auslandserfahrung, mindestens Dreisprachigkeit (Deutsch, Englisch, Franzoesisch) erweitert. Und man liest ja so viel ueber China, Wirtschaftswachstum etc, da waeren doch Mandarin-Kenntniss auch von Vorteil. Die Klitsche ist zwar nur in Deutschland ansaessig, aber wen kuemmert's man kann ja ruhig ein bisschen was erwarten von den faulen Bewerbern.

Wenn du nun das Pech hast, dass HR den ganzen Bewerbungsprozess kontrolliert, dann wird es schwer. Die laden dann auch nur die Kandidaten ein, die auf des Schwachsinnsprofil passen. Da das so zwischen einer und keiner ist, sieht man bei manchen Firmen die gleiche Ausschreibung wieder und wieder und wieder. In so einem Fall kann es natuerlich auch sein, dass es eigentlich gar keine Stelle gibt, und die Anzeige nur so zum Testen dauergeschaltet ist.

Oft hast du aber das Glueck, das die Abteilung sich doch gegen HR durchsetzen kann, und die Wahl der einzuladenden Bewerber trifft. Und da garantiere ich dir, dass niemand genau die geforderten Kenntnisse hat. Wichtig ist, dass du ueberzeugt bist mit dem dir bisher angeeigneten Wissen, die geforderten Kenntnisse zu erwerben.

Du musst den Text einer Stellenausschreibung mit Gelassenheit, Humor und Selbstbewusstsein lesen. Poste doch mal Teile einer solchen Ausschreibung (natuerlich anonymisiert), wo du denkst, dass du dich gar nicht drauf zu bewerben brauchst. Die nehmen wir dann auseinander!
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:

Und jetzt? Die Stellenausschreibungen auf meinem Abschluss sind so hochgegriffen, da brauch ich mich gar nicht erst zu bewerben. Da muss man alles in Perfektion beherrschen was im Studium ja nur angeschnitten wurde.


aaargh, mach bitte, bitte nicht denselben fehler, den ich auch begangen habe: manchmal bewirbt man sich erst gar nicht, weil man meint, man könne die anforderungen ja eh nicht erfüllen.

aufgrund der eigenen unsicherheit grübelt man dann und sucht sich zb. "trainee-stellen" usw. aus... aber die bekommt man plötzlich auch nicht mehr. und irgendwann isses zu spät...

du sagst es schon richtig: "irgendwann muß man ja auch mal geld verdienen!"
deshalb: mach bloß keine praktika oder weiterbildungen! du hast jetzt einen abschluß und nun sind die arbeitgeber am zug. keine angst vor der arbeitswelt! die kochen ALLE nur mit wasser. zu 90% trifft man auf wichtigtuer und schaumschläger.


weißt du, kullerbunt: ich hab das jetzt wirklich sehr lange beobachtet und analysiert. und mir ist immer wieder aufgefallen, dass leute, die selbstsicher sind und sich eher überschätzen, oftmals DEUTLICH ERFOLGREICHER ins berufsleben einsteigen. die pokern bei der frage nach der gehaltsvorstellung direkt sehr hoch ("das muß ich denen doch aber schon wert sein!").

jetzt mal wieder eine anekdote aus der kategorie: "DU MUSST EIN SCHWEIN SEIN!"... direkt nach meinem studienabschluß (aber auch schon einige monate davor) haben 2 kommilitonen und ich stellenbörsen durchforstet und nach jobs gesucht.. ich hatte dann eine relativ gute stelle entdeckt, die jedoch nach meinem geschmack zu hohe anfordrungen an den bewerber stellte. ich hakte das also ab und zeigte sie einem freund, mit dem ich zusammen suchte...
nach einigen wochen erzählte er mir, dass er zum vorstellungsgespräch eingeladen worden sei bei ebenjener stelle... mein (inzwischen ehemaliger!) freund hatte den gleichen abschluß wie ich und er hatte sich voller selbstvertrauen dort beworben. die stelle erforderte spezielles fachwissen in einem bereich, mit dem wir NIE etwas zu tun hatten. auf meine frage, wie er denn trotzdem in die engere auswahl gekommen sei minte er einfach: "ich hab denen natürlich gesagt, dass das mein schwerpunkt war!"

um es kurz zu machen: er hatte diesen job dann ca. 3 jahre lang (bis der vertrag auslief). und obwohl er das dortige projekt NICHT EROLGREICH abschliessen konnte (was u.a. auch an seinen fachlichen defiziten lag!), sitzt er inzw. woanders beruflich fest im sattel und verdient ganz gut. bei seiner jetzigen stelle hat er es wohl wieder ähnlich gemacht, meinte ein gemeinsamer kumpel zu mir...

er ist bei weitem nicht der einzige fall, bei dem es so oder ähnlich lief. ein anderer kommilitone hat in seinem lebenslauf zb. 7 fremdsprachen angegeben, obwohl er lediglich 2 davon annähernd gut kann. trotzdem haben ihm seine geforderten "chinesischen sprachkenntnisse" zunächst ein praktikum und im anschluß einen gut bezahlten job in asien gebracht. die sprache kann er immer noch nicht besonders gut. aber dort wird eh fast nur auf englisch kommuniziert, wo er arbeitet...


generell hatte ich bei bewerbungen und vorstellungsgesprächen immer das problem, dass ich mich unter wert verkauft habe. meine maxime war immer, nicht zu arrogant zu wirken und auf kompetenz statt auf sprüche zu setzen.
ich war nämlich so unfassbar naiv, dass ich wirklich davon ausging, dass die sog. "personaler" nicht auf blender, schnacker und schaumschläger reinfallen würden... eine weitere naive idee meinerseits war der glaube an die macht der kompetenz.
in der realität ist das schon ziemlich vertrackt: einerseits sucht der chef ja einen angestellten, der kompetent seine aufgaben erledigt. er darf aber auch nicht zu kompetent wirken, damit er dem chef nicht die show stiehlt.
und natürlich solle man bloß nicht widersprechen.

herrlich dämlich sind stelleninserate, in denen steht: "QUERDENKER GESUCHT" und ähnlicher schrott... denn in der praxis sucht man einfach leute, die brav ihre fresse halten und arbeiten. man will stromlinienförmige köpfe und mit sicherheit keine originellen ideen. auch wenn das immer wieder in inseraten so ausgeschrieben wird...

ein letztes beispiel von einem alten bekannten... der gute herr hat sage und schreibe 13 jahre (jawohl, jahre und nicht etwa semester!) studiert. mehrere studiengänge sind ausgelaufen und er mußte somit das fach wechseln. letztendlich ist er inzw "bachelor wirtschaftsingenieur" (bist du nicht auch sowas in der art, kullerbunt?). ich war und bin über die studieninhalte, die ich davon gesehen habe, entsetzt! das ist so eine unfassbare dünnbrettbohrerei, dass ich mich frage, ob die das wirklich ernst meinen... aber sie meinen es ernst. was viele abschreckt, sind die mathe-prüfungen. ich habe mir das angesehen und mich gewundert: das ist mathe wie in der 11. klasse in der oberstufe... mit etwas übung könnte das sogar ich, obohl ich kein mathe-crack bin... zurück zum kollegen von mir: der junge hat es also nach zig jahren vollbracht, seinen abschluß zu machen. er hat während dieser zeit ein einziges praktikum gemacht. und das war sen pflichtpraktikum, das ihm die fachhochschule vermittelt hat. tja und diese firma hat ihn jetzt eingestellt. er meckert über sein "niedriges" einstiegsgehalt von ca. 4000 euro brutto im monat...

ist das etwa das "leistungsprinzip"? im leben nicht! das ist absurd.
man kann das alles nicht mehr ernst nehmen. das kommt halt auch davon, dass heutzutage wirklich jeder studiert und an eine uni oder fh muß... das abitur ist völlig entwertet und hochschulabschlüsse sind auf dem besten wege dazu...

es wird immer viel von "anspruchsvoller personalauswahl" gefaselt, aber am ende wirst du im auswahlgespräch gefragt: "FRAU KULLERBUNT, WENN SIE EIN TIER SEIN KÖNNTEN, WELCHES WÄREN SIE DANN?!"... wenn du "LÖWE" sagst, bist du raus. wenn du "DELPHIN" sagst, hast du den job. die antworten hat man aus dem karriere-ratgeber...

"SAUBERMANN, wenn es doch alles so einfach ist, wieso hast du denn dann keinen guten job?", könnte man mich ja mit recht fragen...

"weil ich das nicht kann!", wäre die antwort. ich habe es nie geschafft, im gespräch oder anschreiben dick genug aufzutragen. und leider geht es bei akademikern oft genug nur darum.
bei handwerkern etc. mag das anders laufen. da kann der chef ja schnell sehen, ob der bewerber die versprochenen fähigkeiten besitzt oder ob er gelogen hat. bei den akademikern, den sog. "kopfarbeitern" ist das anders. natürlich kann der chef im vorstellungsgespräch zb sprachkenntnisse abprüfen, indem er einfach schnell in die entsprechende sprache wechselt. aber das wars auch schon.

ich habe immer wieder folgendes erlebt: wenn erstmal der arbeitsvertrag unterschrieben war, ist keiner von meien bekannten wieder wegen "mangelnder fähigkeiten" rausgeflogen.
mir hingegen war es immer zu unangenehm, im lebenslauf oder gespräch zu lügen. denn ich hatte angst, dass man spätestens im arbeitsalltag ja eh merken würde, dass ich gelogen hab und mir bestimmte kenntnisse halt doch fehlen... der erstgenannte bekannte in diesem beitrag meinte dazu lapidar: "zur not lese ich 1-2 überblicksartikel zu dem thema, notiere mir 3-4 zentrale fachbegriffe und schon ist der arbeitgeber beeindruckt von mir!"... und der erfolg gab ihm recht.


also kullerbunt, versuch bitte anders an die sache ranzugehen als ich. und selbst wenn du das schaffst: ich weiß von vielen (und nicht nur von mir), dass dieser übergang vom studium in den beruf eine der schwierigsten stufen im leben sein kann. ich bin leider dabei unter die räder gekommen. und das auch, weil ich mit den dauernden absagen (wenn überhaupt auf meine bewerbung geantwortet wurde!) irgendwann nicht mehr klar kam... dann geht das selbstwertgefühl in den keller und vom anfänglichen optimismus ist nix mehr übrig... dadurch bin ich vollends in diese suchtscheiße abgerutscht, mit der ich mich noch immer rumschlage... und ich bin im beruflichen niemandsland angekommen. da muß man erstmal wieder die orientierung finden und sich n masterplan machen...

dir viel erfolg bei der jobsuche!
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2014 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:
es wird immer viel von "anspruchsvoller personalauswahl" gefaselt, aber am ende wirst du im auswahlgespräch gefragt: "FRAU KULLERBUNT, WENN SIE EIN TIER SEIN KÖNNTEN, WELCHES WÄREN SIE DANN?!"... wenn du "LÖWE" sagst, bist du raus. wenn du "DELPHIN" sagst, hast du den job. die antworten hat man aus dem karriere-ratgeber...


Für die Antwort bräuchte ich nicht lange: "Ich wollt' ich wär' ein Huhn..." Laughing
Nee, das Thema ist wirklich frustrierend. Sogar im Kleinen, also wenn es gar nicht mal um so etwas wie eine Arbeitsstelle geht, wird man ja schon mal gerne übergangen, wenn man nicht mit ein paar gerade treffenden, wenn auch im Kern sinnlosen, Phrasen punkten kann, sondern eher zurückhaltend z.B. das Für und Wider abwägt... Für mich persönlich hat daher das ganze, also u.a. auch das "Arbeitsleben", an sich deutlich an Bedeutung verloren. Mir geht es jetzt eher nur noch darum, die Regeln möglichst gut zu lernen, um pro forma mitzuspielen, soweit das nötig ist. Ansonsten mache ich "mein eigenes Ding"... Was auch immer das am Ende sein mag.
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Na also, so ein ganz bisschen klein machst du das Abi oder Fachabi samt Bachelor Studium schon...@Saubermann.
Sind die Anforderungen wirklich soo niedrig?
Mein Mann hat mal einen Test gemacht der auf Informatikstudium vorbereiten sollte. Also nee...das fand ich alles andere als leicht, die Mathematik...das war mir wahrlich zu schwer und ich bestaune diese Rechenkünstler Laughing

Das Sozialpädagogenstudium, das ist recht leicht. Ähnlich vom Inhalt wie eine Erzieherausbildung.
Aber mathematische/physikalische/wissenschaftliche Fächer? Leicht? Bist du dir da sicher Saubermann?
Dann würde dich doch jeder mit Kusshand fuer ne normale Ausbildungsstelle nehmen und dort kannst du dich auch praktisch beweisen. Vll ist das eher was fuer dich.

lg Caro
PS: Ich finde es klasse dass Kuller ihr Studium beendet hat! Fandest du es selbst leicht oder musstest du lernen?
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro,

also, ein geisteswissenschaftliches Studium kann, meiner Erfahrung nach, tatsächlich ziemlich einfach sein, wenn man nur darauf aus ist, es hinter sich zu bringen. Wobei das natürlich auch sehr auf die Dozenten ankommt. Manche stellen schon hohe Ansprüche, andere sind mit deutlich weniger zufrieden. In den sogenannten MINT-Fächern ist sowas natürlich nicht so leicht möglich, da gibt es halt weniger Spielraum bei der Bewertung. Falsch ist falsch und keine "Interpretationssache"... Ich hätte den Bachelor mit Sicherheit deutlich unter der Regelstudienzeit hinbekommen, wenn das mein Ziel gewesen wäre, ich mir nicht selbst immer so hohe Ansprüche gestellt und nicht so große Probleme mit der Selbstorganisation gehabt hätte.

Damit will ich jetzt natürlich nicht den Abschluss von Kullerbunt runtermachen, ich wollte nur ganz allgemein darauf hinaus, dass ein solches "Schmalspurstudium" in gewissen Fächern tatsächlich möglich ist. Von daher natürlich auch von mir herzlichen Glückwunsch, Kullerbunt!
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

geht ihr immer noch davon aus das ich was geisteswissenschaftliches studierte? Hatte ich das nicht geschrieben hier im Thread das es um einen Ingenieurstudiengang an einer FH geht, die sehr eng mit der freien Wirtschaft verwoben ist? Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind nicht schlecht, das sieht man ja auch an den vielen Stellenangeboten für meinen "Beruf" (den genauen kann ich hier nicht nennen, Caro kanns rauskriegen Wink
Nur ICH fühle mich nicht geeignet für viele Stellen. Aber eins hat micros Idee mit dem Auseinandernehmen von 2 aktuellen Stellenanzeigen gebracht. Ich weiß, dass ich doch fachliche Stärken und Spezifikationen habe und mich gezielt bei solchen Firmen bewerben werde.

Dann noch zum Anspruch des Studiums. Ich fand es hart. Da der Diplomstudiengang mit 9 Semestern in den Bachelor mit 7 Semestern gepresst wurde und es nur minimale Streichungen (Chemie war das einzigste was weg viel) gab, war die Belastung schon sehr hoch. Gerade bei Mathe und Physik hats einige ausgesiebt. Und da war auch nix mit Schulniveau Klasse 11. Das Modul knüpfte an das Abi an (was ja nun bei mir etwas zurücklag und ich mich erst wieder einarbeiten musste, es gab zwar Auffrischungs- bzw Vorbereitungskurse vorm Studienbeginn aber natürlich macht man das meiste alleine zuhause.)
Ich fand es schwierig das Grundwissen eines Drucktechnikers und eines Medientechnikers sich im Studium aneignen zu müssen, inkl. Programmierung und die gleichen Prüfungen wie eben diese Studiengänge zu schreiben.
Ich will ja hier Geisteswissenschaften nicht kleinreden, habe selbst mal sowas studiert und abgebrochen, weil es nix für mich war und keine Perspektiven bietet. Aber da hat man die "Scheine" (Magister damals) zum Teil hinterhergeworfen bekommen. Natürlich gab es da auch Fachbereiche wo man richtig was machen musste, Statistik zB...aber für mich war es schon ne krasse Umstellung jedes Semester in 3 Wochen 6 Prüfungen runterzureissen. Da ist man an den letzten Tagen echt nur auf dem Zahnfleisch gekrochen. Gab auch Phasen da war es chillig...aber mit leicht und Dünnbrettbohrerei hat mein Studium nun aber gar nix zu tun. Das regt mich ja nun schon bisschen auf.

Ich weiß schon Saubermann, dass du angenommen hast, ich studiere was anders (BWL). Aber ohne zu wissen, was ich den nun gemacht habe, von nem Studium auf Klasse 11-Niveau auszugehen (und das ich das als Erfolg darstellen würde)...das ärgert mich schon. Und da ich das Vergnügen hatte, die Basismodule BWL der BWLer hier an der FH auch belegen zu müssen, weiß ich, dass auch das keine Spaßveranstaltungen sind.

sry falls ich schroff rüberkomme, aber mich nervts immer bisschen, dass bei Frauen erstmal davon ausgegangen wird, dass sie nix "richtiges" studieren. so meine Erfahrungen
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mathe und Physik...jaul...total schwer ( für mich) Respekt Kuller, dass du da so durch maschiert bist! Meine Freundin ist Maschinenbauingeneurin und die hatte schweren Stoff, mein lieber Scholli...Das brauche ich erst gar nicht anzufangen :-/

Dagegen hatte ich ein laues Leben...Diese Sozialpädagogenschiene entspricht meinem Beruf eher und das war tatsächlich recht leicht im Gegensatz zu Ingeneurwesen...Das sind dann wohl die sogenannten Geistwissenschaften was ich gemacht habe Very Happy Bestanden mit zwei komma nochwas obwohl ich zeitgleich die Interferontherapie gemacht hatte (erfolgreich Smile )

Respekt Kuller...warum hast du nicht Medizin studiert? Wenn schon schwer dann schon Medizin...dachte ich fuer mich immer.Hätte ich aber wohl nicht geschafft. Zu viel Chemie+ Physik fuer mich drin.
Fachabi Mathezensur: 5- Laughing Der Rest 2 Komma nochwas...oh man.. Rolling Eyes
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kullerbunt,

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:
geht ihr immer noch davon aus das ich was geisteswissenschaftliches studierte?


da ich ja gerade oben etwas über die Geisteswissenschaften geschrieben habe: ich habe, ehrlich gesagt, gar nicht nachgelesen, was du eigentlich studiert hast, und mich nur auf die letzten Beiträge bezogen. Jedenfalls wollte ich dich nicht als Geisteswissenschaftlerin beleidigen Wink. Und, wie gesagt, herzlichen Glückwunsch für das abgeschlossene Studium. Ich komme ja nichtmal mit meinem (eigentlich, jedenfalls auf die geforderten Leistungen bezogen, nicht allzu schweren Philosophiestudium voran...)

@Caro: Sozialpädagogik fällt wohl eher unter die Sozialwissenschaften. Aber auch die gelten ja gemeinhin als "Taxifahrerausbildung", die man halt so nebenher betreibt...

An sich sind diese Fächer z.T. übrigens alles andere als leicht, wenn man sie ernsthaft betreibt und nicht nur "Scheine" machen will. Es wird einem nur oft leicht gemacht, auch "einfach so" durchzukommen...
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:

Ich weiß schon Saubermann, dass du angenommen hast, ich studiere was anders (BWL). Aber ohne zu wissen, was ich den nun gemacht habe, von nem Studium auf Klasse 11-Niveau auszugehen (und das ich das als Erfolg darstellen würde)...das ärgert mich schon. Und da ich das Vergnügen hatte, die Basismodule BWL der BWLer hier an der FH auch belegen zu müssen, weiß ich, dass auch das keine Spaßveranstaltungen sind.


hi kullerbunt,

ich glaub, da hab ich mich entweder völlig falsch ausgedrückt oder du hast mich total mißverstanden.
1. wußte ich ja, dass du eben nix geisteswissenschaftliches studiert hast.
2. die kritik an dem wirtschaftsing.-studium meines bekannten war ja absolut NICHT auf dich bezogen, sondern auf meinen bekannten!
schade, dass du glaubst, ich wollte dich "herabwürdigen" oder so. denn das lag mir total fern.

es ist ohnehin so: ich sage immer, man kann im grunde jede ausbildung und jedes studium "mit halber backe" schaffen, indem man immer nur das tut, was gerade gefordert ist. und man kann alles mit leidenschaft machen und die anforderungen deutlich übertreffen.


leider schaffe ich es auch nicht immer, das so sauber zu trennen und so zu sagen, wie ich es empfinde. dieses ewige "bashing" geht mir ohnehin gnadenlos auf die eier... die einen kloppen auf die geisteswissenschaftler; die anderen auf bachelor-studenten und die nächsten auf BWL'er usw...

ich habe es an der uni so erlebt: man KANN fast jedes studium mit geringem aufwand schaffen. fächern wie germanistik, soziologie, geschichte oder auch philosophie wird ja gern nachgesagt, es handle sich um "laberfächer". aber komischerweise tun sich in der praxis sehr viele dieser kritiker schwer damit, mal eine gehaltvolle hausarbeit mit eigenen ideen abzuliefern. klar, wenn ich es mir einfach mache und aufs billigste zum hundertsten mal ein altbekanntes modell oder eine standard-theorie des faches auf 6 seiten referiere, dann kostet das nicht viel mühe. man kann aber auch dem sinn dieser fächer folgen und eigene ideen miteinarbeiten... nur dafür mangelt es den meisten an intellekt und kreativität. das kann man aber nicht dem fach an sich anlasten.

genauso habe ich auch BWL'er kennengelernt, die in der lage waren, über den tellerrand zu schauen und komplexere sachverhalte aus verschiedenen perspektiven zu betrachten.


insgesamt kann man sagen, dass sich so ein abschluß nun auch nicht von selbst erledigt. insofern ist das immer eine leistung, die es zu würdigen gilt.

und dieses dämliche "BASHING" geht an der realität vorbei. nehmen wir doch mal das beispiel der lehrer: die werden häufig mit scheiße beworfen. die müssen sich an der uni anhören, dass die inhalte im lehramtsstudium ja nicht auf akademischem niveau seien. dann wird ihnen vorgeworfen, sie hätten ja so viel freizeit. und und und... ich muß ehrlich sagen: auch ich beteilige mich gern mal am lehrerbashing, weil auch ich gewisse erfahrungen gemacht habe. und ich weiß auch nicht, ob man lehrer unbedingt verbeamten muß (inkl. sämtlicher privilegien).
andererseits: welche junge frau ende 20, anfang 30, möchte an einer hauptschule 7. klasse mit 90% migrantenanteil unterrichten, wo die jungs sagen: "EY VON DER FOTZE LASS ICH MIR GAR NIX SAGEN!" (natürlich passiert das nicht an jeder schule, aber ich hatte im rahmen eines jobs mal die aufgabe, mit 2 kollegen zusammen stadtteilschulen zu begutachten. und was ich dort erlebt habe, fand ich schon echt krass. zwar habe ich jetzt nicht direkt erlebt, dass lehrer persönlich beleidigt wurden oä., aber es fiel halt schon auf, dass diese kids "bildungsfern" waren und es sehr, sehr schwer war, denen überhaupt etwas beizubringen. also der lehrerberuf KANN auch sehr anstrengend sein).

und so ist es überall: es gibt GUTE und SCHLECHTE! leider wird jemand, der philosophie studiert hat, oftmals belächelt oder nicht ernst genommen. dabei sollte jeder halbwegs intelligente mensch erkennen können, wie wichtig solche fächer sind. und gerade weil einige geisteswissenschaften reflektieren (zb. auch die soziologie), fehlt ihnen logischerweise oft auf den ersten blick der konkrete "nutzen".

dann darf ich aber auch mal fragen, welchen "nutzen" die vielen sog. "produktinnovationen" im kapitalismus haben, die zb. ingenieure, BWL'er und co. in den unternehmen entwickeln? dass man alle 6 monate ein neues handy "braucht", damit die wirtschaft weiter wächst, ist in meinen augen kein "fortschritt".

und obwohl ich mit dieser gegenüberstellung nur mal zeigen wollte, dass solche vergleiche und herabwürdigungen von fachbereichen usw. nicht angebracht sind, könnte man die letzten beiden absätze auch wieder wie so ein gegenseitiges ausspielen auffassen.

davon sollte man wegkommen.
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
...die Sozialwissenschaften. Aber auch die gelten ja gemeinhin als "Taxifahrerausbildung", die man halt so nebenher betreibt...

An sich sind diese Fächer z.T. übrigens alles andere als leicht, wenn man sie ernsthaft betreibt und nicht nur "Scheine" machen will. Es wird einem nur oft leicht gemacht, auch "einfach so" durchzukommen...


dafür habe ich grad wieder geringfügig mehr text benötigt, um exakt das zu sagen... also doch: "LABERFACH" Cool

im ernst: es ist ganz genau so. bei uns gab es leute, die in ihrer diplomprüfung noch immer nicht wussten, wie bestimmte koryphäen des faches heißen... und diese klatschpappen kommen dann auch noch durch!

zudem habe ich auch das problem der "kuschelnoten" beobachtet. die schlechteste benotung lag irgendwie im 3-er-bereich. und das kanns ja echt nicht sein...

ich will nicht zu sehr ins detail gehen, aber in meiner diplomarbeit habe 2 jahre gesessen (und das studium in regelstudienzeit abgeschlossen, weil ich sehr früh mit der datenerhebung für mein diplom begonnen habe).
ein mädchen, das mich oft um hilfe gebeten hat, kam überhaupt nicht voran mit ihren hausarbeiten u. ihrer diplomarbeit, also habe ich ihr -aus reiner nettigkeit!- geholfen (ehrlich, ich hatte ne freundin und die von der uni war außerdem gar nicht mein typ! sie tat mir irgendwie leid!).
damals hatten wir immer so ein kolloquium, wo jeder diplomand seine arbeit und seinen fortschritt vorstellen sollte... ich war einer der ersten, die ein thema hatten und stellte vor.. das besagte mädchen hatte eine idee, von der ihr der prof jedoch abriet, weil das ziemlicher unfug war, was sie da so vorhatte...
und ca. 6-8 wochen später saßen wir im nächsten kolloquium zusammen und die dame stellte "ihr" thema vor.. der gesamten runde fiel fast ie kinnlade runter, denn sie hatte ein thema gewählt, das einfach nur ein billiger abklatsch von meinem thema war. sogar der prof sagte dann zu ihr, sie solle mich jetzt aber anstandshalber bitte schon auch fragen, ob das für mich in ordnung sei, schließlich sei das eigentlich meine vorarbeit (sie wollte sogar meinen feldzugang nutzen!).

bei sowas war ich immer etwas "dumm-lieb": ich sage dann "OK" und lächle. dabei gehe ich davon aus, dass die leute aber ganz genau wissen, was wirklich sache ist. in diesem fall hieß das: die dozenten wussten doch sicherlich, wer ihr das thema ihrer abschlußarbeit inkl. feldzugang besorgt hatte...

und wie ist es ausgegangen? besagtes mädel ist inzw. als doktorandin an der uni und hat dort eine feste stelle... ich schreibe es hier auf und das reisst grad echt voll die alten wunden auf.. das ist eines dieser erlebnisse, die mich geprägt haben. außer einem leisen "DANKE" habe ich absolut NICHTS davon gehabt. wirklich gar nichts... außer dass ich inzw weiß, warum es zb. patente und urheberschutz etc gibt...

ich finde es irgendwie bitter, dass alles so gekommen ist.. aber ich bin halt auch n stück weit selbst schuld.. wenn du dir immer die butter vom brot nehmen lässt, mußt du dich am ende auch nicht wundern, dass es so kommt...
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

was in diesen diskussionen immer viel zu kurz kommt für meinen geschmack, ist auch die frage: "WAS BRINGT DAS STUDIUM FÜR MICH SELBST?!"
also mal abgesehen vom tauschwert (das zeugnis bringt und jobs, status, prestige usw.) darauf zu achten, ob mich das studium auch persönlich weitergebracht hat etc...

ich zb habe mich als mensch unglaublich weiterentwickelt, weil ich mich mit themen und autoren beschäftigt habe, zu denen ich ansonsten wohl keinen zugang gefunden hätte...
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