Umzugswelle?

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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan hat Folgendes geschrieben:
Wie kann ein normal denkender Mensch überhaupt auf die Idee kommen, Länder, in denen ein Einkommensgefälle von 2000 vs 200 (Beispiel Rumänien) herrscht zu “vereinen“? Harz4 und Kindergeld ergibt mehr, als dort je ein Studierter erarbeiten kann. Schön doof, wer sich nicht nach Deutschland begibt und die “Harz4-Rente“ geniesst. Ich bewege das Thema aber in eine völlig andere Richtung. Mir fiel das bei “Mutti der Nation“ oder passender “Mutti der Industrie“ ein.


hi crazy-man,

leider gilt man ja schnell als "ausländerfeindlich", wenn man sowas sagt. es ist aber die wahrheit. man kann den leuten ja nichtmal einen vorwurf machen! wenn in deren land brutalste armut herrscht und man in der BRD mit HARTZ IV vollversorgt wird, dann nimmt das gern an, logisch.

das große problem, das ich dabei sehe, ist folgendes: wir bekommen aufgrund der zunehmenden spaltung der gesellschaft (reich vs. arm, gebildet vs. ungebildet usw.) immer mehr leute, für die es sich nicht lohnt, arbeiten zu gehen. ich kenne sehr viele leute (i.d.regel mitbürger mit migrationshintergrund), die es vorziehen, hartz 4 zu beantragen und dazu schwarz zu arbeiten. diese leute haben somit zwischen 1500-2000 euro NETTO im monat (ALG II + SCHWARZARBEIT). das ist ein recht gutes gehalt.

im vergleich dazu: bei meinem vorletzten job machte ich 40 std die woche (nicht 38,5 sondern exakt 40!) und bekam einen nettolohn von 970 euro im monat (BITTE NICHT AUSLACHEN!). jeder kann sich ja ausrechnen, wie mein mehrwert im vergleich zu HARTZ IV war (ALG II: 392 euro cash + ca. 300 euro wohnung + ca. 150 euro KV).

dieser job brachte keinen spass und ich kam auch beruflich dadurch nicht voran.

es gibt genug menschen, die sind nicht so sizialisiert wie die meisten von uns hier. da sind viele, die haben kein bedürfnis nach arbeit. da ist null innere motivation vorhanden. in der regel sind diese leute auch schlecht qualifiziert.
wo sollte für diese leute nun der anreiz sein, doch arbeiten zu gehen?

klar ist: die löhne MÜSSEN rauf! und wenn ein unternehmen dann nicht mehr so viel gewinn macht: pech fürs unternehmen! dann macht der laden halt zu oder wandert ab nach china! aber solche firmen brauchen wir dann auch nicht mehr in deutschland. wer fleiß vom angestellten erwartet, muß auch fair zahlen. und "fair" heißt z.zt. in meinen augen: mindestens 1500 NETTO für vollzeit. bei den lebenshaltungskosten sollte dort das minimum liegen. und ganz ehrlich: eigentlich verdient das jeder mit ner durchschnittlichen ausbildung.

viele meiner ausländischen bekannten (auch da gibts genug fleißige, gebildete leute!) machen es so: alg 2 beziehen, dann zahlt das amt die krankenversicherung, die wohnung und ca. 400 euro zum leben aufs konto. und nebenher arbeitet man steuerfrei...

wisst ihr was?! in diesem land werden jobcenter von SECURITY bewacht. und selbst die arbeiten z.t. schwarz! das ist so unglaublich dreist... aber ich kanns ihnen nicht verdenken...

solange sich nix gravierend ändert, wird das so weitergehen... die reichen werden immer reicher. das ist eine perverse entwicklung. und das ist kein "linkes gerede", sondern empirisch belegt!
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan hat Folgendes geschrieben:

Das “als gescheirte Person zurückkommen“ ist auch auf anderes bezogen. Wie du bereits ins Schwarze getroffen hast, betrifft es mitunter auch das Körperliche. Ich habe immer Sport getrieben, war topfit und ein wenig stolz auf den Körper, seit H und Co keine Motivation mehr, dazu kommt, dass das ganze Zeug den Stoffwechsel drosselt, und zack 10kg mehr.
...
privat, nach dem ganzen Stress und Machtmissbrauch Möglichkeiten, die die Kinder juristisch geben (Unterhaltsklage als Racheakt, kaum war man arbeitslos), vielleicht eine liebevolle Partnerin finden. Statt dessen ging alles den Bach runter. Ich komme gescheitert und mehr oder weniger als Wrack zurück (Lunge pfeift, keine Kondition mehr, ...), das ist nun mal leider so und nicht schön zu reden.


nochmal hallo crazy,

oh mann... das alles kommt mir so verdammt bekannt vor... bei mir war es ähnlich.. nur dass ich nicht 10 kg zugenommen habe, sondern "ein wenig" mehr... ähmmmm... hhmmm... mehr als 40 kg waren es... als ich nach jahren mal auf heimatbesuch war, hat mich ein kumpel, mit dem ich verabredet war, erst nicht erkannt... das war schon recht, naja... erschreckend.. denn da wusste ich: "du idiot hast es -wie immer- übertrieben!"...

vor 7 jahren habe ich 15-20 km crossläufe gemacht... ich war topfit.. ein freund wohnte im 5. stock.. er war raucher und bei ihm pfiff die lunge auch.. ich machte mir n jux draus, die treppen hochzujoggen.. und ich hab nichtmal geschwitzt!

vergleicht man das mit dem status quo, so liegen dort welten dazwischen! heute schwitze ich schon, obwohl ich noch nix gemacht habe..

immerhin setze ich wenigstens hier inzwischen den hebel an. ich will das wieder ändern. das geht auch auf die gesundheit... und es geht ums selbstvertrauen. es ist doch so: selbst eine sucht lässt sich deutlich besser ertragen, wenn man körperlich noch halbwegs fit ist und wenn man noch etwas "ansehnlich" für die damenwelt (in unserem fall) ist...


was mich so frustriert:
dieses gefühl, dass man nochmal bei null anfangen muß... bzw. schlimmer noch: bei UNTER NULL! es reicht nicht, dass man einfach "nur" zu fett, arbeitslos und/oder verschuldet ist, nein... man hat ja auch noch das nette anhängsel einer opiatsucht am arsch...
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:

Saubermann, du teilst gerade die Dinge in "nützlich" und "unnützlich" ein. Ganz schnell ist man dann bei nützlichen ( gesellschaftlich wertvollen) Menschen und unnützlichen ( gesellschaftlich nicht wertvollen Menschen)...


hi caro,

leider schaffe ich es derzeit offenbar nicht, die dinge so zu beschreiben, wie ich sie wirklich sehe. in wahrheit sind die dinge natürlich deutlich komplexer und auch ich sehe vieles differenzierter.

nehmen wir das zitierte beispiel mit dem "nützlich" vs. "unnütz": das sehe ich für mich völlig anders, als du es wahrnimmst (meine schuld, weil ich mich nur so schlecht ausdrücke). ich denke bei weitem nicht so eindimensional.

ein ähnliches mißverständnis gab es vor kurzem schonmal, da ging es glaube ich um "assi-mütter" oder so...


meine momentanen beiträge klingen sehr negativ. und ja: ich bin schwer enttäuscht vom leben. weißt du, wieso ich mich unter anderem so sehr isoliere privat?
ich ziehe mich zurück, weil es mich unwahrscheinlich nervt, wenn menschen so dinge zu mir sagen: "du kannst doch was! du mußt es nur machen! du darfst nicht aufgeben! überleg dir, was dir freude macht und dann mach das!"

ALS WENNS WEITER NIX WÄRE...

ich bin leider keine 18 mehr. und ich fange auch nicht bei null an. DAS IST DER SPRINGENDE PUNKT!
bei mir hat sich bisher jedes investment in meine zukunft als sinnlos erwiesen. deshalb bin ich extrem gefrustet und vor allem zögere ich, so etwas nochmal zu tun. ganz ehrlich: diese skepsis ist doch wohl völlig normal... wenn mir jemand sagt, ich solle mein geld bei ihm anlegen, weil er mir ne super-rendite verspricht und 3x hintereinander ist mein ganzes geld futsch, dann bin ich ja beim 4. mal auch vorsichtiger...

mich stört es halt sehr, dass unser leben auch sehr stark auf zufall und glück basiert. das ist einfach so.

natürlich sagen ERFOLGREICHE MENSCHEN fast immer was anderes. denn erfolg lässt sich rückblickend immer als etwas zielgerichtetes erklären...
ich hatte vor einien jahren ein vorstellungsgespräch bei einem absoluten TOP-arbeitgeber. die aufgabe, das gehalt, das umfeld - alles stimmte! ich kam unter die letzten 2 von ca. 200 bewerbern. zu der zeit war ich noch nicht so hart süchtig, hatte keine schulden und war auch sonst noch ganz gut aufgelegt...HÄTTE das geklappt, dann sähe mein leben heute vermutlich ganz anders aus...

es sind oft nuancen.


STOP! ich möchte hier nochmal was betonen: anstrengung KANN sich natürlich lohnen. oftmals ist es ja auch so. worum es mir geht: ERFOLG ist NICHT planbar! das wird zwar oft behauptet von leuten, die ihre ziele erreicht haben. aber gerade beruflicher oder finanzieller erfolg ist oftmals von faktoren abhängig, für die wir nix können.

du kannst der beste schuhmacher der welt sein: wenn keiner schuhe braucht und kauft, kannst du nix mache. du verdienst keinen cent...

ich kenne doch das spiel: sobald man für sich erfolgreich ist, schreibt man den erfolg sich selbst zu. und sobald man erfolglos ist, sagt man, dass das an den umständen liegt. so macht der mensch das oft. und auch hier läuft es ja offenbar so.
aber ich sehe das anders: auch als ich noch auf der erfolgsspur war, hing das vorwärtskommen auch nicht nur mit meinem eigenen einsatz zusammen.


naja, schwieriges thema. jedenfalls habe ich so meine probleme damit, leuten, die gestolpert sind, einfach nur solche erbauungsphrasen zuzurufen (damit bist jetzt aber nicht du genmeint, caro!).
sätze wie: "MAN DARF HINFALLEN. ABER MAN MUSS WIEDER AUFSTEHEN!", sagen sich leicht und locker. aber mal ganz ehrlich: woher soll einer, der seit jahren immer wieder aufs maul fliegt, denn die kraft und vor allem den glauben nehmen, um wieder aufzustehen?
was soll jemand tun, wenn er nicht mehr daran glaubt, dass sich das aufstehen lohnt? was sagt man dem?


das habe ich schon oft beobachtet:
menschen, die von ihren eltern bedingungslose liebe erfahren haben, sind oft von einem gewissen urvertrauen beflügelt: "ALLES WIRD GUT!"
das ist kein motivationsspruch für diese menschen, sondern unausgesprochene gewissheit, die sie durch die erfahrene liebe gewonnen haben: "egal was du tust, du bleibst immer mein kind und deshalb liebe ich dich"...

menschen, denen das fehlt, sind oft verloren. denn das betrifft uns ja alle: das leben an sich hat keinen sinn. wir müssen ihn finden. und wo keine liebe ist, da ist kaum zuversicht. der zweifel nagt an einem...


ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass ich momentan auch deshalb so blockiert bin, weil ich dieses negative ausstrahle... so behindert man sich zu allem übel auch noch selbst...
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Erfolg. Ich denke da etwas anders drüber. Klar, es gibt diese “Lotto-Momente“, der Kick, der einen weiter oder sofort bis nach ganz oben katapultiert. Und wie das Lotto-Spiel sind solche Konstellationen eher selten. Manch einer schafft es gar ohne vorbereitenden Weg, sozusagen vom Tellerwäscher zum Millionär. Doch dieser vorbereitende Weg ist nach meiner Meinung grundlegend wichtig.

Es ist nicht möglich, ohne Schulabschluss zu studieren. Also muss dafür ein bestimmter Weg eingeschlagen werden. Wurde die Uni erfolgreich hinter einem gelassen, ist die Wahrscheinlichkeit weit größer, in einem bestimmten Job Karriere zu machen als komplett ohne Abschluss und Bildung. Kurz: Jeder kann die Wahrscheinlichkeit des persönlich definierten Erfolgs erhöhen oder mindern. Wobei es Ausnahmen gibt. Wer in einer reichen Familie geboren wurde, hat “Erfolg“, zumindest finanzieller Art, in die Wiege gelegt bekommen, Beispiel Paris Hilton.

Schwitzen. Saubermann, hast du es schon mal erlebt, nur vom Nachdenken zu schwitzen? In Comics werden ängstliche Personen gerne schwitzend dargestellt. So ähnlich komee ich mir dann auch vor. Ich musste heute einen großen Schlafzimmer-Schrank abbauen, stand nur davor, lief von links nach rechts, kniete mich, um mir alles zu betrachten. Dabei musste ich mir bereits den Schweiss abwischen. Wie peinlich und auch wie krank das wirken muss. Nach dem Motto: Seh dir den mal an, wie der schwitzt, der ist bestimmt krank, halte Abstand, vielleicht ist es ansteckend. Confused
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sisterofnight
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Anmeldungsdatum: 25.03.2014
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dabei musste ich mir bereits den Schweiss abwischen. Wie peinlich und auch wie krank das wirken muss. Nach dem Motto: Seh dir den mal an, wie der schwitzt, der ist bestimmt krank, halte Abstand, vielleicht ist es ansteckend. Confused


@CrazyMan
Zum Thema 'Schwitzen' hätte ich ne ne kleine Anekdote parat:
Vor ein paar Monaten sind in unserer Wohnung die Wasserrohre ausgetauscht worden. Bei den Sanitärfachleuten war unter anderem auch ein Kollege dabei, der noch nicht lange im Team war - etwas fülliger von der Figur, mit gewissen dunklen Rändern unter den Augen und der wirklich viel geschwitzt hat, sobald er eine Zange irgendwo angesetzt hat...

Irgendwie sind wir auf DAS Thema zu sprechen gekommen und ich hab' ihn aus Interesse gefragt, wie er denn das übermäßige Schwitzen gegenüber seinen Kollegen erklärt.
Es stellte sich heraus, das es den meisten Kollegen gar nicht aufgefallen war - und dem Rest hat er einfach erzählt, dass er an Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) leidet und man da leider nicht viel machen kann...

Natürlich nervt die wahnsinnige Schwitzerei einen selbst ja immer am Meisten, aber viele Dinge, die einen selbst nerven, fallen anderen evtl. gar nicht so stark auf - und andernfalls gibt es noch kleine Notlügen, die natürlich aber trotzdem noch plausibel klingen sollten Wink.

Ich drück' dir die Daumen für deinen Umzug und fühle mit dir (habe am vergangenen Wochenende für meine Mutter unzählige Umzugskartons gepackt habe und es ist immer noch viel zu tun...).
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2014 07:11    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen in die Runde,

@SAUBERMANN: seh es doch mal so...wenn Dir gut bekannte Leute oder Freunde es so sagen würden:" Ach SAUBERMANN, Du bist gerade unten, psychisch labil, bleib mal da und suhle Dich weiter da drinnen "... was würdest Du dann sagen bzw. denken? Das sie gemein und wenig empatisch zu Dir sind? Sie glauben also an Deine Kräfte, Dein Wissen, Deine Bildung und wollen Dich darin nur bestärken wieder an Dich selbst zu glauben. Tu das doch. In der hintersten Ecke ist doch Kraft bei Dir vorhanden, sonst würdest Du wieder anfangen, Deine Post nicht zu öffnen, würdest wieder total abstürzen, oder nicht?
Natürlich sind solche Worte ganz fix mal gesagt, aber man kann sie manchmal nicht oft genug demjenigen sagen, irgendwann kommt davon was an, an der Stelle im Kopf, wo sie hinsollen.

Einfach ist das Leben nunmal für "unsereins " nicht, aber geschafft haben wir fast alle trotzdem ganz viel, im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Wenn es mir mal gaaaanz schlecht geht, versuche ich an die Menschen zu denken, denen es weitaus beschissener geht und davon gibt es gaanz viel. Das will man nur immer nicht so sehen oder kann es nicht anders.


@Crazy:für Deinen Umzug wünsch ich Dir viel Kraft und denke daran...neue Stadt, neues Glück. Nun bist Du gerade etwas labil, aber wie oft hast Du Dich wieder berappelt? Unzählige Male? Und hast es trotzdem wieder geschafft? Auch dieses Mal wird das so sein. Vllt. dauert es ein bissl, aber wenn Du den ersten Erfolg zu verbuchen hast, wird es Dir sofort etwas besser gehen.
Das mit dem schwitzen ist eklig, kenn ich auch so. Hab immer und überall ein winziges Handtuch dabei und komme mir doof dabei vor. Aber weisste, sollense doch gucken, pfft. Manche laufen bei 25° mit nem Schal und Stiefel rum, wir eben nicht, na und? Und denken kann manchmal echt feucht werden Wink
Hast Du noch nen Tipp für mich, über welche Netzseite du Deine neue Bude gefunden hast? immowelt und Immobilienscout 24 kenn ich, bin da registriert, aber da sind leider keine Schmankerl dabei...

Euch allen einen sonnigen Tag.

Liebe Grüsse von Lämmi
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2014 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:


@micro88:
hi micro, sag mal, wie kommst du mit deinem job klar? die wissenschaft ist ja genau der bereich, aus dem ich rausgedriftet bin... ständig befristete stellen, wenig gehalt, dafür aber locker 60+ std/woche, da man ja "SELBSTAUSBEUTER" ist.. und natürlich sitzt man gern nochmal von 20-01 h vorm pc und arbeitet an einer publikation.. der karrieretrichter wird immer enger. in der BRD MUSS ja am ende ne professur stehen oder man ist erledigt.
ich bin ganz ehrlich: bei mir hatte auch dieser enorme druck konsequenzen in form meines suchtverhaltens.. morgens und tagsüber tramadol en masse, nachts dann zum runterfahren benzos.. obwohl ich nachts auch oft wach war..

ich habe in dieser zeit im "wissenschaftler-milieu" viele leute gesehen, die innerlich kaputt waren.. die konkurrenz untereinander ist pervers, dazu der ganze druck mit deadlines usw...

das fatale an einer karriere in der wissenschaft ist ja, dass man sich selbst in dieser rolle und das ganze business wahnsinnig "sexy" findet... man wird auf konferenzen eingeladen, hält reden vor z.t. hoch dekorierten leuten und wenn dass eine eigene schrift publiziert wird, ist das für viele ein geistiger orgasmus...

dieses leben macht auf eine art süchtig. man gerät in ein umfeld das -wie du so treffend sagst- "hochkompetitiv" ist. das erlaubt kollegialität, aber keine echte freundschaft.

während des studiumsmerkt man, dass einem das themenfeld zusagt.. man hat spass an der arbeit und ist im idealfall auch noch mit talent gesegnet... was liegt da näher, als zunächst mal seine promotion anzustreben?!

meine sozialen kontakte bestanden in dieser zeit zu 90% aus akademikern, von denen ein großteil entweder studiert hat oder bereits den nächsten schritt in richtung wissenschaftliche karriere gemacht hatte.. klar, dass auch das nochmal einen schub gibt...
für mich war klar, dass ich in der wissenschaft bleiben will.. und das, obwohl ich VOR MEINEM STUDIUM noch völlig andere ideen und pläne hatte...

es ließ sich auch alles ganz gut an, aber dann kam sand ins getriebe und ich hatte probleme, fuß zu fassen.. in der wissenschaft läuft es zu 90% über connections. VITAMIN B ist das A und O für die karriere. das ist viel wichtiger als die eigene leistung (eine gewisse eigenständigkeit und gewisse fachliche fähigkeiten werden eh vorausgesetzt).

das frustrierte mich immer mehr und als ich nochmal in einem projekt anfing, spürte ich, dass es da irgendwo bei mir klemmt... ohne zu wissen, was genau los ist, verlor ich jede motivation...

ich kürze mal ab: in der folge wurde ich schwer depressiv und nahm immer mehr opiate und benzos.. an arbeiten war nun nicht mehr zu denken.. und selbst als ich wieder anfing, zu arbeiten (aber nicht mehr in der wissenschaft!), dämmerte mir, dass ich irgendwie jahre verschenkt hatte. ich war einer idee gefolgt, die so nicht wirklich mit der realität zusammenpasste...

im laufe der nächsten jahre sammelte ich mehr und mehr erfahrungen außerhalb der unis und ich merkte, dass gewisse dinge, die wir in unseren überstudierten eierköpfen mit uns rumtrugen, außerhalb unseres fachbereichs wirklich NIEMANDEN interessierten... und da in ich nun: viele meiner freunde und bekannten sind akademiker und einige davon arbeiten in der wissenschaft.

jeder von ihnen beutet sich selbst aus. beziehungen (auch freundschaften) gehen kaputt. die leute leben jahrelang in einer absoluten ego-kultur. man MUSS leider auch ein stück weit so werden, weil das spiel so läuft. dieses ständige "sich wichtig machen" ging mir so brutal auf die eier.. lauter eitle gockel, von denen jeder den längsten schwanz hat - das denken sie zumindest von sich (natürlich meine ich damit nicht nur männer. auch frauen sind dort in der regel so drauf, auch wenn das etwas anders akzentuiert ist bei denen).

jeder glaubt so ein bißchen, dass seine eigene arbeit die weltformel sei. dabei ist es beinahe schon grotesk, wenn man sich nur mal anschaut, wie viel arbeit manch einer in seine arbeiten steckt, obwohl die danach kein schwein mehr interessiert... und ganz ehrlich: wer schafft es schon, eine bahnbrechende arbeit in seiner karriere fertigzustellen? also etwas, das wirklich "impact" hätte? kaum einer schafft das..

und deshalb verkommt die forschung oft zum selbstzweck. entweder wird "betroffenheitsforschung" betrieben (zb.: ich forsche als süchtiger über sucht) oder man lässt sich von opportunitäten treiben und landet auf einer projektstelle, die zwar gar nicht dem eigenen interesse entspricht, aber immerhin das einkommen sichert..

in meinem fachbereich ist es so, dass viele nachwuchswissenschaftler "hochgezogen" werden. es zählt nur, was für ein netzwerk ihre chefs haben. das sind zt. leidenschaftslose karrieristen (typus "sachbearbeiter"). oder man hat es halt mit leuten zu tun, die über irgendein orchideenthema forschen, ohne sich klarzumachen, dass das nun wirklich kein schwein interessiert und keinerlei gesellschaftlichen nutzen hat (natürlich darf forschung nicht nur "nutzenorientiert" betrieben werden, das ist mir schon auch sehr wichtig! mich stört es nur sehr, wenn die beteiligten sich selbst und ihre arbeit völlig überbewerten).

wenn ich jetzt evtl. etwas negativ eingefärbt über die wissenschaft spreche, könnte man denken, dass dies die trauben seien, die für mich zu hoch hängen und deshalb verachte ich sie ("die schmecken doch eh nicht!"). aber das ist es nicht, absolut nicht. ein freund von mir , der inzw karriere macht, fragte mich sogar, ob er sich ggf. um einen job für mich kümmern solle in seinem projekt.. ich habe zwar nicht direkt abgesagt, aber ganz ehrlich: wohl fühle ich mich dabei nicht.


Oh, oh, da hast du jetzt ein Thema angesprochen, zu dem ich Seiten fuellen koennte. Es gibt Tage, da kotzt mich der ganze Mist so an. Nicht meine eigentliche Arbeit, die liebe ich. Aber die Buerokratie und die Rahmenbedingungen. International geht es noch haerter ab als in DE. Mein Freund z.B. ist seit 6 Jahren Post-Doc, immer mit ganz tollen Jahresvertraegen, lol. Meistens hat er bis Weihnachten noch nichts Schriftliches in der Hand fuer das naechste Jahr. ich habe es letztes Jahr endlich geschafft, eine feste Stellle zu bekommen. Wir sind Naturwissenschaftler, so mit Betroffenheitsforschung usw., das kommt denke ich mehr in den Geisteswissenschaften vor. Sonst ist deine Beschreibung des Wissenschaftbetriebs sehr treffend.

Zur Frage, ob es mit Mitte 30 zu spaet ist, noch einmal etwas neues anzufangen? Ich denke nicht, wenn du wirklich gut in der Sache bist. Ich habe mit 29 noch mal angefangen, was neues zu studieren, erst FH, danach Uni und hatte das Glueck, dass es dann mit Anfang 40 mit einer festen Stelle im Bereich R&D geklappt hat. Mein erstes verfehltes Studium war Anglistik und Soziologie.

Du bist Betriebswirt? Und moechtest zurueck in das Feld, oder etwas anderes machen? Das Angebot deines Freundes wuerde ich auf keinen Fall ablehnen. Wenn das Projekt interessant ist, zugreifen! Du magst es nicht, persoenliche Kontakte zu nutzen, um eine Stelle zu bekommen? Ganz falsch, so habe ich auch einmal gedacht, von wegen unfair etc, aber vergiss das mal ganz schnell. Man bekommt nichts geschenkt, und dein Freund wuerde sicht nicht fuer dich einsetzen, wenn du nicht kompetent waerst. Es wuerde ja negativ auf ihn zurueckfallen! Von daher, so ein Angebot hat wenig mit Nepotismus zu tun, sondern es geht lediglich darum, aus einer Gruppe von gleich gut Qualifizierten denjenigen auszusuchen, der in ein Team passt, mit dem man gut zusammenarbeiten kann.

Typisch deutsch, diese Zweifel! Andere Nationen wie z.B. Italien haben da gar keine Probleme, gerade in der Wissenschaft. Da werden alle Schluesselpositionen strategisch mit Italienern besetzt, die dann auch wieder Italiener auswaehlen, ich koennte da Geschichten erzaehlen.

Aber das Entscheidende ist, ob das Projekt interessant ist. Meine Arbeit wuerde ich auch machen, wenn ich nicht bezahlt wuerde. Weil es einfach super spannend und interessant ist. Soetwas musst du finden, der Erfolg folgt dann auch. Nicht unbedingt finanzieller Art, jedoch mehr als die 960 Euro bei deinem letztem Job. Weisst du, wie ich das meine? Wenn du irgendetwas findest, das dich fasziniert, was du wirklich ganz verstehen willst, dann kannst du auch noch mit Mitte 30 einen Neuanfang wagen.


Du scheinst dir zur Zeit zu wenig zuzutrauen. Nenn mir mal drei Sachen, die dich interessieren, und wir analysieren die Chancen, dass eine davon ein neuer Karrierestart sein koennte. Was du so von deinen letzten Jobs erzaehlst erinnert mich an eine Zeit, als ich bei einem Callcenter Unternehmen als Software-Entwickler gearbeitet habe. Da war eine Bekannte von mir auch angestellt, als Telefonagentin. Die hatte einen Doktor-Titel, und hat fuer 6 Euro pro Stunde gearbeitet. Was ein Scheiss! Aus solchen Jobs muss man rauss, von daher ist der Jobverlust vielleicht was positives.
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

hi crazy!
ja das war auch echt ein akt bis ich diesen therapeuten gefunden hatte.
allein die wartezeit allgemein bei mir in der gegend ist miserabel!
unter einem jahr wartezeit bekommt man sehr selten was und ich muss
auch zu meinem jetztigen therapeuten 45 minuten mit dem auto fahren
wenn meine mama zeit hat zu fahren ansonten mit dem bus fast das
doppelte!
und ich hatte riesen glück das mein therapeut mich trotz substi genmommen
hat und auch noch voll in ordnung ist.
es war ähnlich wie ein 6er im lotto,ohen scheiss ich hatte wirklich riesen
glück.
denn die meisten psycholgen verweisen einen mit einem suchtproblem
egalob stabile substi oder nicht zu einem psychiater der aber nur einmal
im monat 10minuten zeit hat wenn es hoch kommt und das ist doch
keine therapie!
na ja ich hatte auf jeden fall glück und warte jetzt einfach bis ein platz in
der tagesklinik frei wird.
und wenn diese leider irgendwann wieder vorbei ist habe ich dann natlos
einen ambulanten therapeuten,und das ist echt gut!
LG
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nanun
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Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="SAUBERMANN"]
Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:


ich ziehe mich zurück, weil es mich unwahrscheinlich nervt, wenn menschen so dinge zu mir sagen: "du kannst doch was! du mußt es nur machen! du darfst nicht aufgeben! überleg dir, was dir freude macht und dann mach das!"

ALS WENNS WEITER NIX WÄRE...



jedenfalls habe ich so meine probleme damit, leuten, die gestolpert sind, einfach nur solche erbauungsphrasen zuzurufen (damit bist jetzt aber nicht du genmeint, caro!).
sätze wie: "MAN DARF HINFALLEN. ABER MAN MUSS WIEDER AUFSTEHEN!", sagen sich leicht und locker. aber mal ganz ehrlich: woher soll einer, der seit jahren immer wieder aufs maul fliegt, denn die kraft und vor allem den glauben nehmen, um wieder aufzustehen?
was soll jemand tun, wenn er nicht mehr daran glaubt, dass sich das aufstehen lohnt? was sagt man dem?


das habe ich schon oft beobachtet:
menschen, die von ihren eltern bedingungslose liebe erfahren haben, sind oft von einem gewissen urvertrauen beflügelt: "ALLES WIRD GUT!"
das ist kein motivationsspruch für diese menschen, sondern unausgesprochene gewissheit, die sie durch die erfahrene liebe gewonnen haben: "egal was du tust, du bleibst immer mein kind und deshalb liebe ich dich"...

menschen, denen das fehlt, sind oft verloren. denn das betrifft uns ja alle: das leben an sich hat keinen sinn. wir müssen ihn finden. und wo keine liebe ist, da ist kaum zuversicht. der zweifel nagt an einem...


ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass ich momentan auch deshalb so blockiert bin, weil ich dieses negative ausstrahle... so behindert man sich zu allem übel auch noch selbst...



nun gut - was sagt man solchen leuten - ich weiß zwar nicht, ob du das von mir hören willst, aber in dem fall: entscheide dich!

klar kannst du liegen bleiben - deine entscheidung - klar kannst du im selbstmitleid zergehen - völlig erlaubt - natürlich kannst du dich selbst zugrunde richten - wer solls dir verbieten?

gründe - ja die gibts genug dafür - keine liebe erfahren... glaub ich dir, nützt dir nur in deiner momentanen situation rein gar nichts! die arbeitswelt ist ungerecht - stimmt...

noch ne binsenweisheit von einem ach so geliebten kind... Rolling Eyes mit schier unerschöpflichem vorrat an urvertrauen.

ich wiederhole mich: es ist dein leben! du kannst dich weiter selbst grämen, von mir aus auch aufgeben...

dann gib aber doch richtig gas! weil es ja eh schon egal ist, du ja sowieso keine kraft mehr hast und überhaupt deine kindheit an allem schuld ist...

schon mal was von selbststeuerung gehört?

sorry, wenn ich dich gerade so angreife, aber was du da schreibst, macht mich echt sauer!

aber wie schon gesagt - aufgeben ist erlaubt! - jeder hat das recht, sich selbst zu zerstören.

meine mutter hat das auch getan - wie ich finde, zurecht! ihr haben am schluss auch keine durchhalteparolen mehr was gebracht... aber sie hat auch die konsequenzen gezogen und schluss gemacht!

das ist jetzt keine aufforderung zum suizid - sicher nicht - aber eine aufforderung, eine entscheidung zu treffen...

will ich leben oder eben nicht... wie auch immer dieses leben aussehen mag. und ständig zu schauen, was man eben nicht hat und hatte, halte ich für verkehrt...

und manchmal habe ich auch keine kraft mehr - dann kapituliere ich - wenigstens zeitweise, bevor ich mich unendlich quäle.

dann ist so ein satz: so ist es halt gerade - unglaublich befreiend, weil er den druck nimmt.

liedtipp für dich: Gisbert zu Knyphausen - Spieglein, Spieglein - schaus dir auf you tube an!

nochmal sorry für die harten worte - aber das musste raus!
nanun
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Marla
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

@ Crazy

In all den Jahren habe ich soviele Deiner Beiträge gelesen, und ich empfinde Dich wirklich als echte Bereicherung für das Forum.

Ich kann Dir nicht helfen, ich schaffe im Moment ja auch nicht meine selbst gesteckten Ziele, trotz der Belohnung die am Ende des Weges auf mich wartet.
Ich kann Dir nur von ganz tief aus dem Herzen viel Glück wünschen.
Glaub mir, ich weiss genau wie es ist ganz ganz tief unten zu sein, das macht Deine Lage zwar nicht besser, aber obwohl ich Apatheist bin, so hoffe ich das es irgendeinen Mechanismus im Universum gibt, der wenigstens ein klein wenig positive Energie zu Dir rüberschicken kann.

Ich kann mir ja nicht mal selber helfen, wie sollte ich Dir helfen können, und dennoch, wünsche ich mir wirklich, das sich Deine Situation mit der Zeit verbessert.

Sorry für die Gefühlsduselei, ist nicht meine Art eigentlich, aber Deine Situation treibt das irgendwie aus mir heraus.

Also nerv ich Dich jetzt mal nicht weiter, und wünsche Dir einfach alles Gute!

Marla Mia
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Jemanden der oft hingefallen ist und keinen Glauben mehr hat @Saubermann, diesem Menschen kann man einen anderen Blickwinkel zeigen. Eine andere Brille aufsetzen.

Freunde, die motivieren möchten sind im besten Falle wirklich davon überzeugt, dass du aufstehen kannst, das du Erfolg haben wirst.

Zur Zeit siehst du das was nicht klappt. Ähnlich wie @crazy man. Wie sieht es mit einem anderen Blickwinkel aus? Was klappt gut und ist erhaltenswert?@Crazy, du hast Kinder. Bestimmt sind das tolle Kids, durch dich sind sie entstanden.
Du hast eine Mutter die zu dir steht bzw Saubermann du hast Freunde die zu dir stehen, dir einen Job anbieten.
Ihr seit klug, könnt fesselnde, tiefgründige Texte schreiben. Ihr habt euer Studium beendet, eine gute Schulbildung. Ihr habt ein zu Hause, seit selbstreflektiert und kritisch.
Ihr habt Erfahrungen gemacht die schmerzhaft waren. Soziale Normen und gutes Benehmen sind euch nicht fremd.

Das sind viele gute Gründe und Blickwinkel zum Aufbauen!

Kondition und Job fehlt zur Zeit. Na und? Wenn euch ein guter Job angeboten wird und sei es mit Vitamin B dann nehmt doch an. Man darf auch mal Glück haben!
Und wenn kein Job angeboten wird und der Job keinen Spass macht: Vll nochmal mit einer Ausbildung starten. Ich habe meine 2. Ausbildung bzw das Studium auch erst mit 36 beendet und die erste Ausbildung war mit 29 beendet.
Warum also nicht was neues beginnen. Macht doch auch Spass!

Deine Freunde wollen dich sicher ermuntern, aufbauen. Vielleicht ist es NICHT nur so dahin gesagt, sondern ernsthaft gemeint!
Wissen diese Freunde von der Sucht? Bzw es ist fraglich wie viel von der Antriebslosigkeit vom Methadon abhängt und wie viel depressive Verstimmung oder ähnliches ist.

Warum wolltest du nochmal kein aktivierendes Antidepresdiva nehmen wie zB Fluoxetin?

@Nanun: Vll geben deine Worte einen Anschubser. Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall ist es mir auch aufgefallen dass Saubermann und Crazy Man ziemlich durchhängen momentan..:-/

Lg Caro



Das sind soo viele gute Blickwinkel, eine gute Grundlage.
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Leviathan
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

@Marla

Du hast Crazy angesprochen, nicht mich. Dennoch möchte ich sagen, dass ich Deine " Gefühlsduselei" wertvoll und gut finde Very Happy

LG Leviathan
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="micro88"]
SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:

. Meine Arbeit wuerde ich auch machen, wenn ich nicht bezahlt wuerde. Weil es einfach super spannend und interessant ist. Soetwas musst du finden, der Erfolg folgt dann auch.


hi micro,

thx für deine antwort! ich bin kein BWL'er, sondern habe ne "brotlose kunst" studiert... sowas, wo einem alle immer sagen: "ach, damit wirste taxifahrer!"... zwar zeigen empirische studien und meine beobachtung was anderes, aber ich bin jetzt quasi das wandelnde klischee...

in meinem fachbereich gehe ich auf. ich traue mir nur inzw nicht mehr so zu, dort reinzurutschen...

was du zb. über deinen freund sagst, kenne ich aus meinem freundes- u bekanntenkreis, der ja überwiegend aus akademikern besteht und darunter sind einige, die in der wissenschaft sind... ein freund von mir hing auch jahrelang als postdoc fest, quasi im luftleeren raum.. dann hatte er die gelegenheit, 1 jahr in den usa zu arbeiten und das war dann quasi sein karriere-turbo.. inzw hat er ne professur inne (keine junior-professur!) und es geht ihm etwas besser.. diese ruhelosigkeit ist schlimm, weil man ja von jahr zu jahr schauen muß, wie und wo es weitergeht.. meistens findet man ja doch immer was, aber es gibt auch fälle, wo habilitierte menschen die höchstdauer an deutschen unis voll haben und dann umsatteln müssen... in meinem fachbereich gabs da auch mal einen, der hat sein leben lang nur wissenschaft kennengelernt... und mit mitte 40 hiess es dann: "und ciao!"... zum glück für ihn hat er dann ne richtig gute position bei einem großen konzern bekommen in der personalentwicklung...

es ist schwer, auf jeden fall.. das geht ja auch über die fächergrenzen hinaus..

schade, dass es hier keine möglichkeit gibt, sich privat zu schreiben.. sind ja echt interessante menschen hier..


zu meiner jetzigen situation: im grunde gehts mir ja gar nicht so schlecht. aber beruflich hab ich halt das gefühl, nicht voranzukommen.. die private unzufriedenheit ist letztlich auch ein resultat daraus.. das nervt mich schon.

für crazy-man, den auch ich sehr schätze, hoffe ich, dass er auch wieder n bißchen mehr glück hat. zb bei der substi-sache wäre es toll, wenn er doch noch eine praxis findet, damit er nach dem umzug nicht gleich den scheißstart hat.. aber gut, das kann man nicht erzwingen...

ich muß am WE auch kürzer treten mit meiner dosis.. ich habe mich EINMAL belabern lassen und einem kollegen geholfen, der mir hoch und heilig versprochen hat, dass ich heute um 14 uhr was zurückbekomme... erst wurde es bei ihm immer später und dann hiess es: "SORRY, ICH WURDE VERSETZT!"
aber ob ich ihm nicht bis montag nochmal aushelfen könne..?! schließlich müsse ich ja sowieso jetzt weniger nehmen... so seine logik.. am liebsten hätte ich dem eine gescheuert.. aber ok, das war wieder mal ne lektion (hoffentlich die letzte!). im grunde sollte man solchen leuten etwas subutex zerkleinern, sagen es sei koks und es ihnen zum feiern schenken, hehe... das wäre vermutlich der denkzettel, den sie brauchen...
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Marla, und nochmals Dank an alle anderen. Es sind Worte, doch so etwas zu lesen ist bereits schön. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich selbst in der Rolle des Hilfesuchenden stecke. Diese Tatsache erschreckt mich gerade. Der Umzug rück näher, meine Klamotten habe ich noch nicht gepackt, finde keine Motivation. Ich fühle mich wie an einer Kreuzung in der Einöde. Nur dass ich die Zügel nicht selber in der Hand habe, bin gezwungen, mit umzuziehen. Die Wohnung ist zu teuer, bleiben kann ich nicht. Und irgendwie ist mir ohnehin alles gleichgültig, lasse mich flussabwärts treiben, wie ein toter Fisch. Was soll das alles denn noch. Ich bin ein Schatten, ein Abfallprodukt eines Selbst, dass ich wohl mal gewesen sein muss. Jetzt ist wirklich alles hinüber, nachdem auch der Job, der letzte Strohhalm der Normalität, abgebrannt ist. Meine Mutter versteht das alles nicht, Kriegsgeneration. Sie gibt notfalls Geld, habe ich den Termin beim Doc verpasst. Ansonsten stehe ich fortwährend unter Kritik, täglich die gleichen Sprüche. “Alles schleppst du zu diesem Dreckskerl, der kann sich ein schönes Leben machen, in Urlaub fahren.“ “20€ reichen nicht? Wozu brauchst du schon wieder so viel?!“ (bin ich mal wieder pleite) “Mach dich ruhig weiter kaputt!“ Womit sie im Grunde Recht hat, es hilft aber nicht weiter. Wenn es wenigstens produktiv wäre, dann würde ich inne halten und darüber sinnen, so aber blocke ich alles ab. Schluss jetzt, ich möchte kein Trauerkloß sein.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hoffentlich gibt mir der Doc morgen etwas, die letzte Zeit habe ich das ziemlich schleifen lassen, war 3 Tage nicht dort, da ohnehin alles schwierig werden wird. Außerdem habe ich Sorge, es könnte vom Substitut noch schlimmer Enden, was mit ein Grund der Meidung war. Ja, gut, ich gebe es zu, außerdem habe ich den Hintern vormittags nicht aus dem Bett gekriegt, da ich mich die letzten Wochen aus mir unbekannter Ursache total erschöpft fühle. Alles in allem war der Grund der Versäumnis.

Meint ihr wirklich, die Gesamtmenge Entzug ist stets gleich? Dass es entweder etwas heftiger, dafür kürzer ausfällt bzw. geringer heftig, dafür länger malträtierend? Also kann man sich sozusagen aussuchen, was einem lieber ist? Mir wäre lieber nicht heftig und maximal 2 Tage - jeder darf mal träumen.
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