Alkohol darf beworben werden - Warum eigentlich

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Sabrina89
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.08.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2014 14:41    Titel: Alkohol darf beworben werden - Warum eigentlich Antworten mit Zitat

Hallo liebe Gemeinde,

ich würde gerne eine Frage zur Diskussion stellen, die ich mir seit Jahren stelle..
Es geht darum, wieso eigentlich der Gesetzgeber gegen das Rauchen stark vorgeht und der Alkohol hingegen feierlich beworben werden darf.
Ich weiß.. es gibt da so einige Gründe:

- Alkohol gehört irgendwo zur Kultur
- Die Flasche Feierabend-Bier bringt keinen um
- Alkohol ist nicht schädlich, solange in Maßen genossen

Aber treffen denn all diese Dinge nicht ebenso aufs Rauchen zu? Woher kommt dann diese krasse Unverhältnismäßigkeit? Oder sind die Gründe in der Wirtschaft zu suchen?

Ich bin zumindest froh, dass der Gesetzgeber zumindest beim Fahren strengere Grenzen vorsieht, beispielsweise totales Alkoholverbot für Fahranfänger:
http://www.bussgeldkatalog.de/alkohol/

Was denkt ihr? Freue mich auf eure Gedanken hierzu!

LG
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2014 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

- Alkohol gehört irgendwo zur Kultur
- Die Flasche Feierabend-Bier bringt keinen um
- Alkohol ist nicht schädlich, solange in Maßen genossen

Aber treffen denn all diese Dinge nicht ebenso aufs Rauchen zu?


Nein, ein unschädliches Rauchen gibt es nicht, auch wenn der Tabak in Maßen genossen wird. Meine persönliche Meinung ist, dass das Leben hart genug ist. Wenn jemand Freude am Rauchen und am maßvollen Trinken hat - herrje, dann soll er doch. Einen "Deal mit dem lieben Gott" kan man sowieso nicht machen. Nach dem Motto: "Ich rauche nicht, trinke nicht, lebe gesund und mache Sport, also kriege ich keinen Krebs" oder so ähnlich.

Was die Unverhältnismäßigkeit in der Werbung angeht - darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Eventuell hängt es tatsächlich damit zusammen, dass man - im Gegensatz zum Tabak - sehr wohl alkoholische Getränke genießen KANN, ohne dass Gesundheitsschäden zu erwarten sind.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2014 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Die Legende vom gesundheitsfördernden Effekt des abendlichen "Gläschens" ist mittlerweile eindeutig widerlegt, auch die Mär von den Wohltaten des "Reservatrol" aus edlem Rotwein...
Die Folgekosten des Alkoholkonsums (nicht nur des übermäßigen!) sind allein für Heilbehandlung, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Rehabilitation und Frühverrentung höher als der gesamte Umsatz der deutschen Alkoholindustrie samt Umsatzsteuer. Die Drogenbeauftragte nennt 72.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr durch Alkohol - allein jede 10. Krebserkrankung von Männern und jede 30. von Frauen würde ohne Alkoholkonsum nicht auftreten. Drei Viertel aller Suizide und Suizidversuche finden erst nach einer ordentlichen Portion Alkohol statt...
Hinzu kommen noch die indirekten Folgekosten, also die Schäden für die Familien, Unterhalt für Kinder und Ex-Partner, Behandlung der psychischen Folgeschäden der Kinder... Die Sachschäden durch alkoholisierte Vandalen lassen wir mal außen vor, auch die Kosten für die Polizeieinsätze.
Dann kommen noch die Folgen des "Passivtrinkens" dazu, in mindestens 40% aller Fälle von schwerer und gefährlicher Körperverletzung oder Sexualdelikten wird ein alkoholisierter Täter ermittelt, bei häuslicher Gewalt sind es fast 80%. Da braucht man keine statistischen Berechnungen wie für die Folgen des Passivrauchens, da gibt es belastbare Zahlen!
Auch wenn das individuelle Risiko deutlich geringer ist als bei anderen Drogen, sorgt beim Alkohol die immense Zahl der Konsumenten für den enormen Gesamtschaden.
50% der Bevölkerung trinken 90% des verfügbaren Alkohols, und 10% der Bevölkerung trinken davon etwa 50%.
Das Problem ist übrigens weniger die Werbung, sondern das Trinkverhalten der "Vorbilder" - und im Fernsehen geht schon im Nachmittagsprogramm die Sauferei los. Der Teamgeist besteht überall aus Weingeist, und schon die "Shopping-Queens" machen sich mit Prosecco und Hugo fit... Raucher sind aus diesen Sendungen schon seit gefühlten Ewigkeiten verbannt, aber getrunken wird rund um die Uhr. Vom Nachmittagsprogramm bis zur Late-Night-Show wird öffentlich gebechert.
Aber im Ernst: Kann man von oft und gern Alkohol konsumierenden Politikern, einer mächtigen Lobby von Brauern, Winzern, Schnapsbrennern und Gastronomen erwarten, dass die Alkohol endlich als gefährliche Droge wahrnehmen? Christliche Säufer Union ohne Maßkrug?

LG

Praxx
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