Am Ende angekommen ?!

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LastResortX
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.08.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 16:21    Titel: Am Ende angekommen ?! Antworten mit Zitat

Hi Leute,

ich kann nicht mehr ich bin total am Ende und verzweifelt ich weiß nicht mehr wie es weitergehen soll...Ich bin seit 2004 wieder im Programm.davor war ich 5 Jahre clean und davor circa 6 Jahre voll drauf..
die letzten Jahre war ich durchweg immer nur auf einer niedrigen Dosis Polamidon circa 30 Milligramm..
absolut keinen Beikonsum nicht ein einziges Mal..von der Szene habe ich nicht komplett abgewannt..ich habe ständig probiert irgendwie meinen festen Platz im Leben zu finden doch ich passe nirgends rein und ich habe mich immer mehr ab isoliert von allem..fuck ..ich fühl mich total einsam! dazu kommt dass ich auch noch mit ständigen Ängsten zu kämpfen habe..
das einzigste was mich in den letzten Jahren aufrecht erhalten hat war dass ich zu trainieren angefangen habe..meine Familie denkt dass ich seit 1999 komplett clean bin und mit Drogen gar nichts mehr zu tun habe...ich habe niemanden mit dem ich real über meine Probleme reden kann..

vorgestern dann kam es dazu dass ich mir Shore geholt habe...Ich wollte heute eigentlich wieder nur mein Pola nehmen doch jetzt sitze ich hier mit meinem Blech während ich schreibe..
ich weiß einfach nicht mehr weiter! es ist alles so sinnlos!

Liebe grüsse
LRX


doch es viel zu viel mehr in meinem Leben und das alles ist mir vor einigen Tagen so extrem bewusst geworden..
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

moin.

wie siehts denn mit gruppen aus? vielleicht gibbet bei euch gruppen, die dir gefallen und da kann man auch evtl. neue leute kennenlernen?!
lass dich von dem blech nicht runterreissen, daß war ein vorfall, kein rückfall!
ich kann dir leider nicht mehr tipps geben, da ich selbst ein ziemlicher einzelgänger bin und auf menschenkontakt wenig wert lege aber ich würde eben genau da ansetzen, in solchen gruppen gibts immer zig andere, die das gleiche durchmachen wie du und geteiltes leid, ist meist halbes leid!

greetz
graham
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,

wie so viele user bist auch du nun rückfällig geworden.. kann passieren, mach dir nicht zu viele vorwürfe! wichtig ist, dass du die gründe erkennst...

weißt du, ich quäle mich grad mit mir selbst ab... auch ich spüre, dass ich meinen platz in dieser welt noch nicht gefunden habe.. die meisten meiner freunde kenne ich schon seit der schulzeit und die haben mit drogen bzw. opiaten nix zu tun.. und ich bin halt auf methadon...

jedenfalls ist es irgendwie ein scheißgefühl, dass meine freunde zum großteil zb. beruflich sehr erfolgreich sind, während ich grade arbeitslos bin und ein jobangebot wohl ablehnen werde, weil das absolut nix für mich ist... an die "richtig guten jobs" komme ich derzeit eh nicht ran... also halte ich mich mit jobalternativen für mich über wasser.. das sind jobs, die ich nur mache, weil ich muß, nicht weil ich WILL. und kohlemäßig sind das auch voll die reinfälle.. also ich komme nicht vorwärts im leben.

am schlimmsten ist, dass ich meine motivation und zielstrebigkeit verloren habe. denn immer wenn ich etwas investiert habe und in vorleistung gegangen bin, wurde ich enttäuscht. nach dem abitur wollte ich in richtung journalismus gehen und habe einige praktika gemacht.. aber da hieß es dann, man solle erstmal was studieren.. also ging ich an die uni.. was studieren... abschluß in der regelstudienzeit gemacht, voll reingehängt... und dann? HARTZ IV war die antwort! dann hab ich ne weiterbildung begonnen.. und als ich auch dort nach einigen monaten spürte, dass mich das null voranbringt, schmiß ich hin...

in der zwischenzeit n paar jobs und länger arbeitslos.. so im wechsel.. dazu ständig opiate konsumiert (nur methadon ohne BK!).

ja, ich weiß: andere haben ganz andere probleme. aber auch ich fühle mich deshalb scheiße. in der familie bin ich der totalversager, da ich ja angeblich am meisten talent hätte, aber am wenigsten dabei rumkommt... toll, was nützt es, wenn deine freunde dir sagen, dass sie super mit dir reden können und sich verstanden fühlen? was nützt es am ende des tages, wenn du viele talente hast, aber dein einkommen liegt auf hilfsarbeiter-niveau?

also isoliert man sich. ganz ehrlich: es ist immer wieder ein stich ins herz, wenn mir ein freund erzählt, wo er wieder urlaub macht, wieviel verantwortung er im job jetzt hat, wieviel er jetzt verdient, wo man mit der frau jetzt das häuschen baut usw... das sind alles dinge, die mir verschlossen bleiben.

nun achte ich gar nicht mal so auf status oder luxus... wenn ich denn wenigstens n job hätte, der mich erfüllen würde... aber nichtmal das! und dazu die dummen sprüche zb. von meiner mutter... ich kanns nicht mehr hören.

inzwischen habe ich vollkommen die orientierung verloren: beruflich traue ich mir kaum noch etwas zu. privat auch nicht. frauen ansprechen? um gottes willen! was sollen die mit einem vollversager?

nee, laß ma lieber... ehrlich!

so fühle ich mich. kein wunder, dass man sich abdichtet. wozu clean leben? denn allein das clean-sein bringt einem ja noch nichts! man muß ja sein leben steuern...

und das ist das paradoxe: bis vor einigen jahren war immer ich der typ, der die ideen hatte... meine kumpels wussten nicht, was sie studieren wollten.. also fingen sie irgendwas an.. und brachen ab.. probierten 2-3 jahre oder länger etwas aus und änderten dann die richtung.

ich schloß zügig mein studium ab (weil es mir spass machte!), hatte immer hobbies und leidenschaften und unterschiedliche interessen.. aber inzwischen habe ich absolut kein selbstvertrauen mehr, dass aus mir noch "was wird". mit mitte dreißig sind meine freunde inzwischen arzt, redaktionsleiter, wissenschaftlicher assistent ("herr doktor"...), selbständiger physiotherapeut mit 7 angestellten und eigener praxis usw...

klar, wenn man mal guckt: die kommen alle aus stabilen familienverhältnissen und haben ihre eltern als rückhalt. das fällt bei mir komplett weg. egal, was wir kinder gemacht haben: es war immer falsch. unsere mutter hat uns jahrelang mit erfolg klargemacht, dass wir nichts wert sind. statt einem "toll, weiter so!" kam immer nur ein "ach, das wird doch sowieso nix!"

eine gewisse zeit konnte ich das verdrängen und hatte das gefühl, ich hätte mein leben selbst in der hand... aber nach etlichen rückschlägen kann ich das nicht mehr. ich bin gewissermaßen eine "self-fulfilling-prophecy"... eine sich-selbst-erfüllende-prophezeiung..

naja, "die tägliche dosis selbstmitleid gib uns heute", oder wie..? nicht ganz... aber ich wollte mal zeigen: menschen wie du sind nicht allein. und es hat alles seine gründe.

das miese daran: diese gründe interessieren höchstens unsere therapeuten. letztendlich müssen wir mit uns und unserem leben selber klarkommen.. deshalb: morgen kein blech rauchen!

alles gute
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nanun
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

hey...

so, jetzt habt ihrs geschafft... sitze vor meinem laptop und heule.
soll jetzt nicht ganz so dramatisch klingen - ich heul gerade auch bei der merci-werbung Embarassed (zähl ich jetzt mal zur entzugssymptomatik )

wie gut kann ich eure gedanken nachvollziehen... - jeden einzelnen davon.

aber: hinfallen, wieder aufstehen, krönchen zurecht rücken und weitergehen...

das klingt jetzt sehr vereinfacht... so mein ich das nicht. was ich meine, ist, dass in ganz vielen von uns ein wirklich toller mensch steckt - vielleicht manchmal etwas zu sensibel für diese welt.

wir alle haben scheiß erfahrungen und wir alle fühlen uns ab und an wertlos - hey, die größten deppen haben uns lebenstechnisch überholt... und das uns - uns, die wir ja mal so anders, so viel cooler, vielleicht auch gescheiter waren!

aber jetzt gänzlich hinzuschmeißen, aufzugeben ist falsch... das weiß ich, das fühle ich.

ich hab auch gerade wieder versagt - aber mal so richtig - nach 10 jahren clean... die ganzen letzten drei jahre waren rückfall, inklusive interferontherapie - nur ich bin so blöd und steck mich zweimal Shocked mit hep c an.

aber wisst ihr was - scheiß drauf! dann bekämpf ich den virus halt zweimal (schon passiert - virus bereits kaltgemacht) und wenn ich hundertfünfzigtausendeinhundertachzigmal rückfällig werd - dann hoffe ich sehr, dass ich es auch immer wieder schaffe, da raus zu kommen.

LRX - du hast ein blech geraucht - so what - das macht dich zu keinem schlechten menschen... sondern zu einem, der gerade mal schwach ist... graham sagt es ganz richtig : ein vorfall, mehr nicht... und jetzt heißt eis: weiterlaufen, wohin auch immer...

@saubermann - ich find deine gedankengänge toll - mal ein kleines kompliment am rande und wer weiß wohin dich deine intelligenz gepaart mit einer gehörigen portion lebenserfahrung noch bringen wird...

warten wir mal auf den rückblick deiner geschichte - denn den gibt es immer! meine lebenserfahrung. alles war immer und zu jeder zeit für irgendwas gut... manchmal erkennt man das nur sehr viel später...

bis jetzt war es mir immer irgendwann klar.

lg von nanun,
die sich gerade auch sehr scheiße fühlt... und euch ein kleines bißchen kraft rüberschickt - aber nur ein bißchen, sonst hab ich selbst nichts mehr... Wink
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nanun
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

und hey saubermann...

self-fulfilling prophecys - in deinem fall gerade leider eher self defeating prophecys - dieses phänomen ist auch umzudrehen...

versuchs mal mit affirmation - http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmation und beachte: das unterbewusstsein versteht keine negationen!

und das wort -vollversager - ich bitte dich, streichs aus deinem vokabular!

lg
nanun, die das, was sie da gerade geschrieben hat auch nicht wirklich umsetzen kann...
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LastResortX
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.08.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antworten Ihr beide Wink

Ihr habt sicher beide recht.

Es ist ja auch nicht nur der jetzige Rückfall...Es sind auch die ganzen letzte Jahre...Irgendwie ist das alles kein Leben mehr..Diese beschissenen somatischen Problem etc..Meine ganze Familie denkt ich habe seit über 10 Jahren nichts mehr mit jeglicher Droge zu tun..
Und dann diese allein sein mit seinen ganzen Problemen..Natürlich kann man zu einem Therapeuten,etc gehen, doch das ist was anders wie wenn man gute Freunde hat die über alles bescheid wissen und mit denen man reden kann..

Ich bin irgendwie total müde geworden, und hab auch das Gefühl dass es das alles nicht mehr ändern wird..
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nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

hmmm - was machen wir denn da jetzt mit dir?

also meine familie denkt seit 2001, dass die sache gegessen ist... ist ne scheißsituation, versteh ich - kenn ich...

müde bist du - ja... auch das kann ich verstehen und nachvollziehen.

kraft alle... einsamkeit - keine guten vorraussetzungen um das krönchen zu richten.

und trotzdem: es geht um dein leben und nur du alleine wirst dich irgendwann vor irgendwem (das glaub ich) dafür verantworten müssen - und wenn es nur vor dir selbst ist. das habe ich glaub ich schonmal geschrieben - also scheint es mir wichtig zu sein...

Smile


vielleicht magst du mal in dich gehen und dir überlegen, wer du gerne wärst...


meine mama hat sich umgebracht - die hatte auch keine kraft mehr - als ich ihre sachen zusammengeräumt habe fand ich einen zettel.

darauf stand: trauernd grüßt der, der ich bin, den, der ich könnte sein...


kannst du verstehen, was ich meine?

wir haben doch nur dieses eine leben - glücklich sein ist ein hohes ziel, schier unerreichbar... aber hast du denn nicht irgendein kleines, schaffbares ziel? einen wunsch, einen traum?

lg
nanun
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sisterofnight
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.03.2014
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2014 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

@Saubermann: Ich lese hier ja schon länger mit, aber kann in Ermangelung eines gescheiten Rechners nicht oft posten...

Ich wollte dir nur endlich mal sagen, dass du mir mit deinen Posts hier aus der Seele sprichst - als ich eben diesen Beitrag gelesen habe, habe ich sogar kurzzeitig an Telepathie gedacht, da du ziemlich genau meine/ deine Situation dargestellt hast, als "Akademiker", die von der Wissenschaftsmaschine ausgespuckt wurden, da es einfach zu viele davon gibt und die dann keine entspreche "Anschlussverwendung", um mal ein böses Wort zu benutzen, gefunden haben, da es in ihrem Bereich schlicht und ergreifend keine Jobs gibt -
Und man sich dann in einem Job für 6,50 Euro/ Stunde (brutto) wiederfindet, aber auch dort natürlich nur zeitlich befristet.

Am Ende des Tages stehste dann da, ohne Job, und hast einige Zehntausend Euro für das Studium und die ganzen damit verbundenen Kosten verheizt (und in meinem Fall sogar einen guten Teil meiner Gesundheit ruiniert) und wirst einfach nicht gebraucht !

Leider kann ich dir auch keine Lösung für das Problem anbieten, da ich seit einiger Zeit ja selbst nach einem Ausweg suche und bis jetzt nicht wirklich erfolgreich dabei war.
Ich wollt' dir halt nur sagen, dass du nicht alleine bist und dass ich zu 99 % genauso fühle, wie du.

@LRX: Ich hab', wie du schon aus meiner Antwort an Saubermann lesen konntest, auch keine Antwort auf dein Problem.
Allerdings möchte ich dir trotzdem folgenden Rat geben:
Ja, das mit der Shore ist natürlich nicht toll, aber ein Rückfall ist, was du draus machst !
Wenn es bei dem einen Mal Blech rauchen bleibt und du das Craving irgendwie in den Griff bekommst, dann isses nur ne kleine Delle auf einem sehr langen Weg, aber nicht unbedingt ein Rückschritt.
Wenn dir dann eh alles egal ist und du dann noch ein zweites, drittes, x-tes Mal Shore holen gehst, dann wird's auch ganz sicher wieder zum Problem werden..

Ist natürlich leichter gesagt, als getan, das Craving kann schon echt gräßlich sein...ich bin in der letzten Stunde bestimmt 6 mal wie ferngesteuert in die Küche gegangen und hab' den Küchenschrank angestarrt, da ich so einen verdammten Bock auf eine Absacker-Ramazzotti habe, aber ich darf ja momentan gar nix trinken, bis nicht endgültig geklärt ist, was nun mit meinem Herz los ist - und das ist (natürlich) irgendwie doch härter, als ich zuerst erwartet hatte...

Ansonsten steht in dem post von nanun (21:29 Uhr) ziemlich viel Gehaltvolles drin, wie ich finde Wink.
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Kamikaze1970
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hey@all: Das ist leider auch mein Thema, wie SAUBERMANN u.a. inzwischen wissen. Ich bekomme Ende des Monats die vierte Vertragsverlängerung, wieder für ein halbes Jahr. Und bin schizophrener Weise froh, weiter diesen eigentlich unbefriedigenden Job weiter machen zu dürfen. Aber der Job ist der letzte soziale Kontakt zur cleanen Außenwelt.
Und @LastResort: Dieser eine Zwischenfall ist wirklich nicht so schlimm, viele hier wären froh, stabil sein zu können in Substi. Kannste stolz drauf sein, so lange nichts anderes genommen zu haben, ehrlich.
Bin jetzt über 40 Jahre alt, und fühle immer stärker, das ich nicht mein Leben lebe.
Und nach inzwischen über 20 Jahren auf Opioiden habe ich das beklemmende Gefühl, das ich es in diesem Leben nicht mehr schaffe, clean leben zu können.
Und das zieht mich total runter, manchmal, wenn die Dosis nachlässt und paar Gefühle wieder ankommen, bekomme ich regelrechte Panikattacken, die mir das Gefühl geben, das ich kaum atmen kann.
Spüre genau das es falsch ist was ich mache, aber bin offensichtlich unfähig, dieses Verhalten zu ändern. Das macht mich manchmal regelrecht wütend auf mich selbst, könnte ein sooo viel schöneres Leben haben...
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brdebe
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.08.2014
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2014 19:33    Titel: auch als nicht user Antworten mit Zitat

kenne ich das gefühle richtig gut das ich nicht mein leben lebe,..ich bin über 40 jahre und schaue zurück und dneke mir das kann es doch nicht sein...
ich pflege andere süchte,...
aber was ich nun versuche ist mir überhaupt einmal klar zu werden was ich gerne möchte
was wäre denn für mich mein leben, wie soll es ausschauen?
ein *normaler* job ist es bei mir sicher nicht,...8h und am abend ko sein? das kann es auch nicht sein !
ich möchte in meinem leben gerne mit menschen verbringen,... ich möchte nicht dauernd nur funktionieren ,...
wenn ihr nur mit usern redn wollt sagt es mir bitte dann halt ich mich raus
allerdings hab ich durch dieses forum meinen bruder schon wesentlich besser vertstehen können und dafür bin ich euch dankbar !
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nanun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014
Beiträge: 353

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

also ich rede gerne mit dir... bin ja gerade auch ganz frisch kein user mehr... Wink

welches leben will man eigentlich führen? was passt zu einem ... inwieweit muss man sich verbiegen..

und: ist es ein zeichen geistiger gesundheit, an eine kranke gesellschaft angepasst zu sein?

ich hab selbst keine antwort - außer: dass ich wieder lernen will, mich über die klitzekleinen annehmlichkeiten dieses lebens zu freuen.

gute mucke, licht und sonne, vielleicht ein schöner abend mit freunden...

dazu kommt leider, dass man das nötige kleingeld braucht... ich merke gerade, dass ich meinen job, ohne die freundliche unterstützung von subutex, nicht mehr machen kann... geht nicht! will ich nicht! weiß ich jetzt!

glück ist gerade ein fremdwort für mich - aber eines, dessen bedeutung ich weiss... ich spürs gerade nur nicht, kommt nicht richtig bei mir an...

in diesem fall verlasse ich mich aber mal lieber auf meinen verstand, der mir ganz pragmatisch sagt: kannst du gerade gar nicht fühlen - da müssen erst mal wieder nen haufen - körpereigener - opiate her.

es wär so leicht, dem ganzen mal ganz kurz - nur für heute - ein ende zu machen - schon wär ich zufrieden, würd in den spiegel schauen und fände mich okay...

tu ich aber nicht - vielmehr halte ich mich, meine gedanken, meine ziellosigkeit, meine trauer, meine kraftlosigkeit einfach mal aus - in der hoffnung, dass diese klitzekleinen glücksmomente, die dieses leben für uns alle bereithalten, auch bei mir wieder ankommen.

und solange schaff ich rahmenbedingungen: wo will ich arbeiten? wie gestaltet sich diese beziehung?

und wenn ich zu so was großem nicht fähig bin, dann räum ich meine wohnung auf - aüßere ordnung tut gut, vor allem wenn innen nichts in ordnung ist.


es gibt so viele menschen, die einen ganz individuellen weg gewählt haben...
es gibt auch menschen, wie pfarrer bonhöfer, der im kz ganz wundervolle musik schrieb...
die geschichte ist voller schicksale, leidern, aus denen wundervolles entstanden ist - siehe mandela und viele viele andere...


so was großes brauch ich für mich nicht - aber eine gewisse grundzufriedenheit hätt ich gerne - und für die gilts jetzt gerade zu kämpfen.

freiheit wird nicht erbettelt, sondern erkämpft.
und kämpfe waren noch nie angenehm, der sieg wurde noch nie irgendjemanden einfach geschenkt...

wirr heute morgen, ich weiß - sorry!
aber - nur für heute - gehts mir auch echt scheiße

lg
nanun
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema "Glück"
Glück ist immer nur ein Augenblick... und diese Augenblicke gibt es jeden Tag, du musst nur lernen, sie zu sehen. Der Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht, die Katze, die auf deinen Bauch springt, der nette Mensch, der dir im Vorübergehen ein Lächeln schenkt...
Es gibt eine schöne Imagination von Luise Reddemann: Stelle dir einen unsichtbaren Strahl in der Dunkelheit vor, der von deiner Geburt über das jetzt in die ferne Zukunft reicht. Stell dir vor, jeder glückliche Augenblick deines Lebens sei ein leuchtender Punkt auf diesem Strahl: Da gibt es Abschnitte mit wenigen Leuchtpunkten und solche mit vielen, trotzdem sieht es aus der Ferne wie ein durchgehend leuchtender Strahl aus... Auch wenn du im Augenblick nur wenige Leuchtpunkte findest, werden die aus der Ferne der Zeit wieder aneinanderrücken... und du kannst diesen Strahl von glücklichen Momenten in die Zukunft verlängern - du musst es nur zulassen...

LG

Praxx
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Kamikaze1970
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Glück ist irgendwie auch eine Frage der Definition.
Jetzt, wo ich seit über 20 Jahren mein Glück von dem richtigen Opiatspiegel im Blut abhängig gemacht habe, bedeutet Glück traurigerweise für mich das ich auf Arbeit genau weiß, dass ich noch 1-2 g H zu Hause habe, oder zumindest eine 50er Pkg. Oxycodon a´40mg daheim habe, damit die nächsten Tage gesichert sind.
Aber ich weiß zum Glück noch, wie es früher einmal war. Da freute ich mich auf eine Party mit guten Freunden, den anschließenden Sex mit meiner Freundin oder ein Konzert am Wochenende...
Nur ist es leider so gekommen, das all das in den Hintergrund rückt wenn man drauf ist. Ganz einfach weil Glück ja auch mit "sich wohlfühlen" zu tun hat.
Und wohl fühlen können wir Opinauten uns nur noch mit einer adäquaten Menge Morphinen im Blut. Und DANN können wir versuchen, uns auf eine andere Art glückliche Momente zu verschaffen. Nur das diese, leider durch die Opis bedingt, meist nicht mehr ganz so sensationell sind.
Und das man trotz all dem Wissen nicht in der Lage ist sein Leben zu ändern, macht die die Aktion "Leben und Glück" auch nicht leichter.
Sorry, bin ein wenig Confused drauf, trotz ausreichender Dosis.
Geh jetzt mal mit dem Hundi raus, das hilft meistens. Smile
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Diogenes
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.05.2014
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hey LastResortX!
Also ich bin in meinem Leben schon dermaßen vom Kurs abgekommen...ohgottohgottohgott...ich weiß gar nicht mal genau ob es "meinen Platz" überhaupt geben kann. War schon immer anders als die anderen und hab´nie so ganz irgendwo reingepasst. Einerseits habe ich das so gewollt und gepflegt andererseits darunter gelitten.
Freunde habe ich schon lange keine mehr und ich glaube das ich mal welche hatte lag in meiner kindlich/jugendlichen Naivität begründet.
Ich bin nicht glücklich und nicht zufrieden aber Glück und Zufriedenheit gibt es MANCHMAL, sind aber dann wirklich nur vereinzelte Lichtpunkte in der Dunkelheit.
Jedenfalls wollte ich dir sagen das ich diese ganze einsame Perspektiv-und Sinnlosigkeits-Burnoutscheiße kenne und irgendwann mal kapiert habe das das nur Zustände sind in denen ich mich gerade befinde. Es geht immer irgendwie weiter. Vieleicht sieht man das in dem Moment nicht oder glaubt nicht daran aber es ist so.Erstens. Und Zweitens kann man etwas tun. Schmeiß dein Blech weg, geh in ´ne gruppe, sag der family was los ist, irgendwas - kann doch bloß besser werden...
Gruß aus der Tonne
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brdebe
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.08.2014
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2014 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

@nanun danke
@diogenes heißt du so weil du die lehre von diogenes magst? der sagte doch das man nur glücklich wird bzw sein kann wenn man sich frei von allen zwängen macht?
allerdings bin ich glücklich wenn ich ein ziel erreicht habe...zwänge können mir egal sein,..ich muß arbeiten putzen kochen etc etc das ist halt so und dann tu ich es ..aber wenn ich mir etwas vornehme, wie zb den watzmann zu erwandern oder 2x die woche sport machen etc also wenn ich sowas schaffe fühle ich mich gut! ... die zwänge hemmen mein glücksgefühl nicht und die erfüllung von bedürfnissen hat mich noch nie glücklich gemacht...nähe bringt mich zur ruhe,...hmm
hilft nähe ? tun liebe menschen gut wenn ihr versucht runterzukommen, oder sind die eher anstrengend weil ihr so mit euch selber beschäftigt seid? ...oder ist es angenehmer nen partner zu haben der auch drauf ist? oder ist das abhängige von dre sucht ?
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