Entzugserscheinungen bei Morphiumentzug

[Exsüchtel]

Hallo Mitstreiter,

ich habe bereits den Nikotin- und auch den Benzoentzug hinter mir. Das mit den Benzos hat mir mein ehemaliger Arzt eingebrockt, zu einer Zeit, als ich mich noch auf Ärzte verlassen haben.

Zusätzlich habe ich auch Morphium als Schmerzmittel eingenommen und zwar fast genau über 6 Jahre in einer Dosis von Anfangs 160 mg je morgens und abends.
Dann war ich bei einem angeblichen Schmerzdoc, der mir das Märchen erzählt hat, ich könne das Morphium abrupt absetzen.
Wie es mir da nach 24 Stunden ging, werden sich viele vorstellen können.
Also habe ich auf eigene Kappe zumindest erst mal eine Dosis von 60 mg wieder eingesetzt und nach 30 Minuten ging es mir wieder gut.
Von einem Schmerzarzt wollte ich ab da natürlich nichts mehr hören.

Nun habe ich wegen der Nebenwirkungen des Morphiums beschlossen, es auszuschleichen, was mir mit Hilfe des neuen Hausarztes auch gut gelungen ist.
Bis auf ein paar Tage leichtes Zappelphillipsyndrom in den Beinen und Schlafstörungen bei jeder Reduktion ging es aber recht gut.

Aber jetzt komme ich zum Kern meiner Frage.
Kann es sein, das der Entzug von Morphium Schnupfensymptome auslöst?
Ich habe fast ausschließlich morgens von 10:00 h bis etwa 12:00h eine Schnupfnase, ansonsten keinerlei Sympthome.
Und das hat auch in etwas kurz nach dem ersten reduzieren des Morphium begonnen.
Ich habe krampfhaft in meiner Ernährung und der Wohnung nach Allergenen gesucht, bis mir dieser Gedanke kam.

Allerdings bin ich bereits seit ca 6 Wochen auf Null, die Schnupfensympthome lassen aber kaum nach.

Hat schon jemand anders diese Erfahrunge machen müssen?
Danke für evtl. Antworten zum Problem.

[Praxx]

Hallo Exsüchtel
Natürlich gehört die Triefnase zu den ersten und am längsten andauernden Entzugserscheinungen, obwohl nach 6 Wochen der körperliche Entzug vorbei ist.
Aber viele entzogene Abhängige berichten noch nach Monaten oder gar Jahren, dass sie eine laufende Nase und Frösteln spüren, wenn sie nur mitkriegen, dass irgendwo ein eal läuft oder konsumiert wird.

LG

Praxx (leider Arzt, stört dich hoffentlich nicht)

[Exsüchtel]

Danke für deine Antwort, Praxx,
nein, es stört mich ganz bestimmt nicht, dass du Arzt bist. Es gibt ja auch vernünftige Ärzte.
Solch einen habe ich ja jetzt auch.
Nur mein Vertrauen ist hinüber.
Wenn jetzt etwas ist, mache ich mich erst selber schlau und gehe dann mit meinen Erkenntnissen zum Doc und spreche mit ihm darüber.
Und er lässt sich darauf ein.
Den Ausschleichplan fürs Morphium habe ich auch selber erstellt und ihm den dann zur Kenntnisnahme vorgelegt. Er war begeistert.
Zum Ende hin musste ich den Plan noch etwas verlängern, von 4-Wochen-Stufen auf 8-Wochen-Stufen und er hat ohne Murren die weiteren Pillen verschrieben.

Aber deine Aussage bestätigt mich darin, das ich erst mal abwarten und keinen Allergologen aufsuchen werde, weil der ja sicherlich nichts finden wird, bei solch temporalen Sympthomen.

Besten Dank für deine Antwort.

[sabotage35]

Schnupfnase ist ein Symptom dass als erstes auftritt und am längsten anhält. Also nicht bei jedem aber so ziemlich vielen Usern von Opioiden.

Sagst ja selber, dass es am schlimmsten ist nach einer Reduktion der Dosis.

Wäre es ein Allergen dann hättest du es öfters und unkontollierter.

MFG

[Exsüchtel]

Danke sabotage35
Das war ja auch meine Überlegung, die ich noch absichern wollte.
Vor allem, weil das triefen kurz nach der Zeit losgeht, an dem ich immer die Dosis eingenommen habe.
Aber eigenartigerweise nur morgens, abends fast nie.

Aber nun fällt es mir leichter, denn ich weiß das es irgendwann wieder aufhört.

[schmerzpatient]

Dieses ''Schnupfsyndrom'' habe ich auch noch. Nur morgens genau um die gleiche Uhrzeiten wie bei dir. Und das seit 3 oder 4 Monaten (weiß nicht mehr so genau) Opi-Abstinenz.