Erfahrung mit Apotheken

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Goldmund
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Anmeldungsdatum: 18.05.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2014 12:36    Titel: Erfahrung mit Apotheken Antworten mit Zitat

Hallo liebes Forum,

ich würde gerne von allen mit Methadon Substituierten erfahren, wie es euch so mit euren Apotheken geht.

Ich selbst habe da nicht so gute Erfahrungen gemacht, zumindest mit Münchener Apotheken. Ich habe einige durch, und schonmal dass der Preis überall anders war, erscheint mir merkwürdig. Angeblich existiert eine Preisliste mit Festpreise für Methadon. Ich habe aber Preisunterschiede bis hin zum Doppelten Preis erlebt.

Außerdem ist die Qualität stark schwankend. Manche Apos geben auch erstmal ohne Rezept ab und lassen es sich nachreichen. In anderen heißt es, wenn sie das machen würden, wären sie ihren Job los. Die Gefäße sind auch überall anders. In der einen bekommt man alles für 7 Tage in ein Glasfläschchen, in der anderen muss man angeblich die 7 Dosen einzeln abfüllen und bekommt scheußliche Plastikdosen mit geriffelten Wänden, in denen das Methadon hängen bleibt.

Auch bekomme ich nicht immer die volle Menge. Bei Reklamation sagt man, das hänge halt noch in der Dose, ich soll sie ganz ausspülen. Aber selbst dann fehlen noch ca. 0,2 ml, in manchen noch mehr.

Aber man kann mit Apothekern darüber nicht sprechen. "Das kann nicht sein", ist die einzige Antwort, die man bekommt. Als Substituierter ist man sowieso nicht glaubwürdig, auch wenn man seit Jahren Take Home hat, arbeitet und ganz normal lebt.

Mich würden eure Erfahrungen in dieser Sache interessieren. Habt ihr korrekte Apotheker?

Grüße
Goldmund
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Marla
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2014 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich habe seit vielen Jahren eine Super korrekte Apotheke.
In meiner wilden Zeit wurden auch mal Ausnahmen gemacht, so das ich sie (die TH dosis) mal ein paar Tage früher holen konnte, oder ich konnte mal anrufen, und sie haben den Laden ein wenig länger aufgelassen und auf mich gewartet.

Es gab nie Probleme, allerdings habe ich mich auch immer mustergültig verhalten, auch mal Geschenke mitgebracht oder ähnliches.

Ein mal in all den Jahren, waren 2 Flaschen leer. Noch 10 Metern nach dem ich aus der Tür heraus bin, habe ich dieses Bemerkt, und bin sofort wieder rein.
Der chef hat zwar kurz ein wenig seltsam geschaut, aber dank der langjährigen Zusammenarbeit, mir anstandslos 2 neue Flaschen in die Hand gedrückt.
Jeder macht mal Fehler.
In der gleichen Apotheke im gleichen Zeitraum, gab es eine Patientin die sich IMMER beschwert hat. Das Metha würde nicht richtig wirken, oder es würde mal ein halber ml fehlen oder ähnliches.
Die Apothekerin war schon richtig genervt, da ich aber mit der Zeit mitbekommen habe, wie gewissenhaft, und immer unter 4 Augen alles zubereitet, und doppelt kontrolliert wurde, bin ich sicher, das dies alleine an der Wahrnehmung der Patientin lag.

Mittlerweile sind übrigens alle auf Methadicct umgestellt worden, was es für ALLE einfacher macht.

Kurz und gut, es scheint sehr viel damit zu tun zu haben, wie man selbst gewisse Dinge wahrnimmt, und auch damit, wie man in den Wald hineinruft.

Marla
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2014 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, endlich mal ein echt cooles Thema.DANKE Very Happy

Also ich hab auch ne super korrekte Apo. Allerdings hab ich auch Methadicct und da kann man eh nix falsch machen. ich weiss aber von anderen das die Apo bei allen ok ist. Man ist dort wie ein Kunde der Aspirin usw. holt. Also wenn man will kann man sogar an einem sogenannten Anonym Tisch beraten werden. Kannte ich gar nicht anfangs. Aber der Apotheker sagte mir das eigentlich alle Apos so einen Bereich haben müssen. Na ja...Das mit dem unterschiedlichen Preis finde ich schon krass bei Euch. Ich bin Kasseler und zahle immer 5.- Euronen.

In Apos früher in anderen Städten wo ich wohnte gabs auch nie Probleme. Nur einmal vor Jahren im DHC Programm wurde ich um 8:00 früh weggeschickt. Ich wollte das Rezept einlösen und zur Arbeit. Da sagte der Apotheker ich solle um 9:00 Uhr kommen wie es im Substivertrag steht. Vor 9 Uhr wollen die keine Stresser in der Apo. Ich hab aber nicht gestresst oder so. Nur kam es halt bei anderen vor und die wollten nicht gleich den Laden öffnen und ein Heer von Junkys kommt zur Tür herein. Hab ich auch verstanden.

Das Deine Apos 7 Tage in EINE Flasche abfüllen ist glaub verboten. Es gelten da nämlich Richtlinien

-Was für Flaschen
-Für jeden Tag eine Portion
-Kindersicherung
-Name des Patienten
-Mengenangabe und Produktname
-allgemeine Hinweise (Lagerung, Haltbarkeit, Gefährlichkeitswarnung für Zweitpersonen

ich hab das erst kürzlich irgendwo gelesen.


Grußinsky
Cool
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2014 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Musikera hat Recht. Das Substitut muss in Tagesdosen abgefüllt werden. Ich bekomme meine Subutex-Tabs in einem Tablettenspender. Sind sieben Wochentage drauf und in jedes Fach quetscht die Apo vier 0,4mg Tabs mit Blister. Im Blister müssen sie bleiben damit die Verkehrsfähigkeit der BTM erhalten bleibt.

Als ich noch Pola bekam waren einmal die Flaschen nicht richtig zu. Mir wurden meine 7 Flaschen in einem Plastikbeutel über den Tresen gereicht und erst zuhause habe ich gemerkt, das aus jeder Flasche zirka die Hälfte rausgetropft war und sich durch den Sirup schön klebrig im Beutel verteilt hat. Bekam damals 0,9ml am tag und da merkt man es deutlich, wenn 0,3ml oder mehr fehlt. Habe nix gesagt weil ich ne Woche später eh auf Subutex umgestellt wurde.
kA was die Apo gemacht hätte, wenn ich dort angerufen hätte.

Werde aber anständig behandelt, wie jeder andere Kunde auch. Liegt aber auch daran, dass ich mich wie jeder andere "normale" Kunde benehme Wink
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Apotheke ist klasse! Kompetent, freundlich, hilfsbereit, sachlich!
Allerdings bekomme ich die Wochenration in 1 Flasche und nicht in 7.
Beschriftung ist allerdings gesetzlich einwandfrei. Kindersicherung, Warnhinweis ect, alles drauf.
Meine Arztpraxis ist auch klasse und ich bin traurig wenn mein Arzt in Pension geht wovon er schon seit 3Jahren redet :-/
Er findet keinen Nachfolger...

lg Caro
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Rotterdamned
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.06.2014
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Also mit Apotheken habe ich kaum negative Erlebnisse gehabt.
Bei meiner zweiten Substi von 2000 bis 2001 lief alles über Privat-Bezahlung und wenn der Doc früher weg musste, stand in 95% der Fälle mein Fläschchen in der Apo bereit. Mit gültigem Ausweis kein Problem.
Außerdem hatten wird die Diabetes-erkrankte Sprechstundenhilfe auf unserer Seite, die uns ohne Wissen des Docs schnell mal ne Wochenration mitgab.
Ja, damals von 2001-2003 das waren noch Zeiten. Da durfte auch der Arzt TH direkt geben, das ist jetzt streng verboten, denn heutzutage fällt das unter „Handel mit BTMG“
Und die nette Diabetikerin hat die Rechnungen gefaket, so dass wir einen großen Teil erstattet bekamen, denn mein Papa hat bei der priv. Familienversicherung einen Suchtausschluß gemacht und hätte sonst ALLE Kosten tragen müssen, was nicht wenig war.
In der damaligen Praxis in W. gab es eine riesige Flasche volll mit Pola und es wurde pro Patienten abgezapft.
Einfach in eine Kaffeetasse hinein und der Arzt, der seine Praxis eine Etage tiefer hatte, kam bei Leerlauf schon mal zum Quatschen vorbei. Damals war das Pola durchsichtig ohne Sirup und es war ein Rest in einer Kaffeetasse. Gott Sei Dank ist der Arzt noch in der Praxis zusammengebrochen und ihm konnte schnell geholfen werden!
Später wechselte ich nach Düsseldorf, weil ich dachte weniger Fahrtzeit und somit weniger Stress zu haben, aber die gute Frau hörte mir nicht einmal zu.
Diese Düsseldorfer Ärzte F**** wollte nicht begreifen, dass ich studiere, egal was ich ihr sagte, es kam nur „SIE GEHEN ZUM SOZIALAMT“ -„Aber gute Fr. DR ich hab mit denen nix am Hut.“
Denn bevor die KK zahlte, zahlte noch das Amt, bzw derjenige der eine Arbeit hatte, war Selbstzahler und es wurde 2003 auch noch die PSB per Gesetz erlassen, wo fast keine Kapazitäten für da waren.
Hat mich extrem geärgert, denn ich wollte dringend freiwillig in Therapie und musste ewig auf die Vermittlung warten, weil alle zur PSB mussten, obwohl sie nicht wollten.
Und deshalb ging viel unter der Ladentheke gegen Bezahlung, aber nicht bei ihr, sie war auch so ne Queen in der Ärztekammer.
Dann war sie 2 Wochen in Urlaub und als sie zurück kam und mich sah, ging sofort das hysterische Geschreie los, sie meinte ich hätte sie ANGELOGEN wegen dem Amt und fing mich an fertig zu machen, so zwischen cholerisch und (viel schlimmer) hysterisch…Bevor ich sie hätte auslachen müssen oder auf dasselbe Niveau zu gehen, verließ ich ihren Laden stumm und so Buddha-lächelnd.Cool
Leichte Risse bekam mein Buddha-Lächeln später als die Rechnung von ihr bei meinen Eltern eintrudelte: für 14 Tage ca.600€. Kurze Rechnung: Ich war auf 2,5ml Metha, hollandnah wäre ich doch viel besser versorgt gewesen….
Da ich nie groß Take –Home hatte (außer dieses heimliche in W., gab es kaum Probleme mit Apotheken.

Als ich noch iv konsumiert habe, bin ich immer im Tarnmodus in ein und dieselbe Apo, die wussten schon, was mein Ex und ich wollten, bzw wie der Bedarf an Spritzen und Kanülen war. Dann haben wir blöde das Inventar angestarrt, bis der Rest der Kunden raus war und sie haben uns das immer sehr diskret verpackt und waren froh, dass wir uns zumindest in dem Aspekt versuchten, uns gesund zu verhalten.
Da kam auch eine ehrlich gemeinte besorgte Nachfrage, wenn ich Mal wieder im KH war, wo ich denn sei, ob alles ok ist.

Dann gab es aber auch die Apotheken rund um den HBF, die mochten die Junks nicht so sehr und haben dann nur 100er Packungen verkauft.
Sehr enttäuscht war ich von einem Konaktladen, der nachts für junge Frauen geöffnet hatte und irgendwann nur noch Spritzentausch gemacht hatte. Da ich da selten war, wusste ich nicht, dass ich neuerdings benutzte Spritzen mitbringen musste, um neue zu erhalten.Das Prinzip ist ja klar, nur ich wusste es einfach nicht, noch vor ein paar Wochen bekam man 10 Stück umsonst. Ich trag so was eh nicht gern mit mir rum.
Nach über einer halben Stunde Diskussion, dass ich die Spritzen brauche, weil mein Partner HEP-C hat und ich sie auch mit 5 € bezahlen würde, gab es AUSNAHMSWEISE GANZE 2 Aufsätze…
Hab mich dann nur noch auf Vorrat bei meiner heimischen Apo eingedeckt.

Zuletzt musste ich ab und zu in die Apotheke (ich glaub, es ist die einzige, die die ansässigen Ärzte und Patienten beliefert und hatte dort nie Probleme, sie haben mich extra auf die Schulferien hingewiesen und waren freundlich.

Nur als ein Kollege statt dem Gelben BTM-Rezept sein Rezept über eine N3-Packung Diazepam vorlegte, da waren sie nicht mehr so nett…Soviel Verpeiltheit gehört ja auch bestraft!
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2014 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Caro, ich erinnere mich noch daran, wie du vor drei Jahren nach Alternativen gesucht hast, einen Arzt z.B. in den Niederlanden. Da hast du bisher ja Glueck gehabt, dass er so lange durchgehalten hat.

Zu den Apotheken: Hatte meist Glueck und freundliche Apotheken. Bezueglich der Flaschen hatte ich beide Varianten, zuerst eine Flasche fuer die ganze Woche, danach so ab 2007 haben die Apotheken immer darauf bestanden, alles in Tagesdosen umzufuellen. Zum Glueck war ich nie in einer Apotheke, wo man die verklebten Flaschen zurueckbringen musste. Eklig, diese leeren Methadonflaschen..

Wie ist das denn jetzt so in DE prozentual: Wer bekommt Methadon-Loesung, we Methadict und wer Polamidon?
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2014 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Rotterdamned hat Folgendes geschrieben:


Dann gab es aber auch die Apotheken rund um den HBF, die mochten die Junks nicht so sehr und haben dann nur 100er Packungen verkauft.


100er Packungen, das hat bei mir gerade voll den Flashback ausgeloest, das erinnert mich naemlich fatal an meine 12 Jahre, in denen ich mein Methadon IV genommen habe. Da meine Venen so schlecht wurden mit der Zeit, habe ich 10 und mehr Nadeln pro gelungener Injektion gebraucht, und daher immer 100er Packungen gekauft. Waren das im Rueckblick beschissene Zeiten, jeden Abend fuer 1-2 Stunden das Gemetzel im Badezimmer (Beine, Fuesse aua), mit Blutlachen auf dem Boden. Was man sich selbst so antut.. Heute stehe ich nur fassungslos da, und Frage mich, warum es solange gedauert hat, bis ich damit aufgehoert habe. Zumal ich vor der Substitution fast ausschliesslich H geraucht habe. Wir muessten Mal Bilder unserer Beine austauschen, sehen bestimmt aehnlich huebsch aus..
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musikera
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2014 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

sehr interessant was wir so alles in Apos erleben.

Man kann aber sagen das die Apos sicher viel freundlicher und höflicher zu uns Drogis sind als umgekehrt. Leider gibts auch Fälle das voll verpeilte oder entzügige Leute in den Apos rumtoben wegen irgendwelchen angeblich zu wenig abgegebenen Flüssigkeiten oder weil sie unbedingt SOFORT drankommen müssten, weil schon fast tot Laughing vor Entzug...

ich erlebe das zwar nicht sooo oft selber aber hin und wieder erzählt mir mein Apotheker wieder so ne krasse Begebenheit...ich schäme mich dann fast schon wieder...Da wird allen ernstes dem Personal Schläge angedroht usw. wegen Kleinigkeiten. Leider sind allzuoft solche Pappnasen ziemlich östlich um nicht zu sagen russisch geprägte Menschenkinder...UUUPSSS Confused wir Deutsche sind doch umerzogen und alles Gutmenschen...Migranten sind auch nur blah blah blah...

Grußinsky Cool
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2014 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo micro,
Ja, mein Arzt wollte schon vor 3Jahren in Pension gehen. Zur Zeit schwebt das, seit Jahren, in der Luft...:-/ Er müsste jetzt bald 70 sein...

Letztens sagte er mir, dass er dann trotzdem privat mit Substi weiter machen würde..
Vor 3Jahren war meine Dosierung noch nicht so hoch. Irgendwann war ich mal monatelang auf 0,6ml Pola. Jetzt sind es gut 15...

Wenn wir irgendwann wirklich Krieg bekommen (die Russen sind in die Ost Ukraine einmaschiert...Macht euch das Angst? ) dann kriege ich ein ziemliches Problem...
Plane abzudosieren. Aber nicht im Krankenhaus. Urlaub an der Nordsee, vll über airbnb.de was mieten. Mal sehen...

Hier (Grenzgebiet Niedersachsen/NRW/Niederlande) bekommen ca 60 Prozent Pola oder Metha, 40 Prozent Bup. Von den 60 Prozent ca die Hälfte Metha, 40 Prozent Pola und 10 Prozent Methaddicct ( fuer Leute die oft verreisen)

Wie geht es dir mit deinen 0,4 mg? Möchtest du auch abkicken irgendwann?Ich fragte dich im Thread "Umzugswelle", (glaube ich) der von Crazy Man, wie es dir mit der Dosis geht.

liebe Grüsse sendet Caro
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Kullerbunt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2014 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

In Sachsen bekommt keiner Methadon. Mir ist da kein Fall bekannt, weder persönlich noch über Andere...wenn mal Methadon auf dem Graumarkt unterwegs waren, dann als Methaddict. Habe ich damals bevorzugt gekauft (40mg für 10 bis 13€). Da wusste man was man bekommt, bei Pola wird ja oft abgezockt durch verdünnen. Obwohl ich da auch Glück mit ner zuverlässigen Quelle hatte.
Aber als ich dann in Substi bin, war das ja nicht mehr so das Thema.
Bei uns in der Praxis bekommen ca. 30% Subutex, 70% Pola. Suboxone gibt es in der Schwerpunktpraxis bei TH, mein Doc lehnt das -zum Glück- ab.
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Goldmund
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.05.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2014 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Leute, das erstaunt mich doch, was ihr da so schreibt. Ich nehme an, ihr seid alle nicht aus Bayern, oder? Denn hier wäre so etwas niemals möglich (...ging viel unter der Ladentheke ohne Bezahlung..., die Sprechstundenhilfe faked Rechnungen etc.).

Vielen Dank auch, dass ihr auf meine Frage zu den Dosierungen eingegangen seid. Scheinbar ist es doch gang und gäbe, dass 7 Einzeldosen verabreicht werden.

Scheinbar sind die meisten von euch doch auch schon länger substituiert und kennen noch die Zeiten, als man mal schnell ein Sonderrezept erhalten hat, wenn man nicht über die Woche kam.

Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die ewig in der Apotheke rummeckern oder grundsätzlich Paranoia schieben bezüglich der Methadonversorgung, wie es bei uns schon öfter der Fall ist, z.B. "es werden alle verdeckt abdosiert" oder "alle Apotheken verdünnen das Metha und verdienen an uns...". Ich glaube, dass meine Apotheke ehrlich ist.

Was mich ärgert, ist, dass ich schon in der dritten Apotheke innerhalb von 10 Jahren bin und jedes Mal eine andere Summe bezahlen musste. Und jeder Apotheker hat geschworen, dass seine Preisliste die richtige ist. Auch ist die Toleranz völlig unterschiedlich. Die eine Apotheke hat das Metha an die Leute verteilt, wie sie nur so daher gekommen sind. Auf Nachfrage hieß es, das könne eine Kontrolle niemals nachvollziehen. In meiner jetzigen Apotheke ist es unmöglich, auch nur 1 Dosis am Vorabend im Voraus zu erhalten, da dies angeblich bei einer Kontrolle die Approbation als Apotheker kosten könne.

Ich hätte gerne mal ein Gesamtkonzept, wie Apotheken sich zu verhalten haben. Bei meiner Internetrecherche habe ich nichts Detailliertes gefunden. Wenn jemand weiß, wo man so etwas bekommen kann, wäre ich dankbar für Hinweise.

Auch würde ich mal gerne eine Langzeitstudie über die Folgen von Methadonkonsum lesen. Bei mir hat sich jetzt innerhalb eines Jahres nach vielen Jahren Konsum Arthrose eingestellt, erst in den Handgelenken, dann in den Knien. Außerdem habe ich Schmerzen im Rücken, was früher nie der Fall war. Kennt jemand so etwas?

Gar nicht sprechen will ich von meinem psychischen Zustand. Ich habe nicht mehr das Gefühl, wirklich am Leben teilzunehmen, obwohl ich arbeite. Versteht jemand, was ich meine?

Kurz und gut, ich wäre gerne ein wenig besser informiert über das gesamte System "Substitution". Sieht man auf andere Patientengruppe, z. B. Diabetiker oder Krebskranke, so finden sich Hunderte von Selbsthilfegruppen etc. überall, Substituierte sind nicht organisiert und vernetzt. Das liegt wahrscheinlich in der Natur der Suchtkrankheit. Oder ich habe nicht mitbekommen, das es sowas doch gibt?

Liebe Mit-Substituierte, ich wünsche euch alles Gute und bin dankbar für jede Info auf dem Gebiet der Hintergründe der Substitution. Es werden zwar zahlreiche Ärztetagungen etc. zu dem Thema abgehalten und veröffentlicht, aber zur wirklichen Vergabepraxis im Einzelnen findet man wenig.

Grüße euch aus Bayern
Goldmund
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2014 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Goldmund hat Folgendes geschrieben:
Die eine Apotheke hat das Metha an die Leute verteilt, wie sie nur so daher gekommen sind. Auf Nachfrage hieß es, das könne eine Kontrolle niemals nachvollziehen. In meiner jetzigen Apotheke ist es unmöglich, auch nur 1 Dosis am Vorabend im Voraus zu erhalten, da dies angeblich bei einer Kontrolle die Approbation als Apotheker kosten könne.


wenn ein apotheker ein BTM ohne entsprechendes rezept abgibt, macht er sich strafbar. das ist ne ganz klare sache.

apotheker, die sich auf die heiligen schwüre eines junkies verlassen, kenne ich nicht. wenn junkie ALI jeden donnerstag sein rezept bekommt und dann einfach mal am mittwoch abend in der apo erscheint und nach methadon fragt, dann würde das bei meinen apotheken abgelehnt werden. ganz klare sache. es könnte ja schließlich sein, dass der gute ALI bereits aus der substi geflogen ist oder das rezept, das er am nächsten tag abgeben wollte dann woanders einlöst etc... und wenn dann etwas passiert (zb weil ali sich 2x methadon gegeben hat und an ner OD stirbt), hat der apotheker schlechte karten...

gleichwohl sind mir etliche fälle bekannt, wo leute in die apo gehen und mit bestimmten medikamenten beliefert werden, obwohl sie kein rezept haben.. das sind aber alles fälle, wo es zb. um insulin geht (auch gefährlich, aber kein begehrtes BTM) und wo die leute in der apotheke seit langem bekannt sind und dann auch wirklich ein rezept nachreichen..

letztendlich lohnt sich eine abgabe ohne rezept für den apotheker ja auch gar nicht. er geht ein großes risiko ein und bleibt -im schlimmsten falle- auf den kosten sitzen (weil er ja kein rezept hat zum abrechnen).


was in einem anderen forum mal jemand geschildert hat: er bezog etliche nicht-BTM aus einer apotheke im prinzip wie über privatrezepte (nur dass er keine rezepte dafür mehr hatte). der hatte von seinem doc mal privat tramadol, tilidin und verschiedene benzos verschrieben bekommen.. irgendwann hat er dann einfach so in der apotheke bestellt, den vollen preis plus "rezeptgebühr" (*lol*) entrichtet und dafür die medikamente bekommen.

ich weiß nicht, ob man solche stories glauben kann (wobei ich in seinem falle einige anhaltspunkte dafür habe, dass diese sache stimmt), aber man liest ja hin und wieder von korrupten apothekern, die solche krummen dinger drehen (und noch viel schlimmeres).
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2014 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

in frankfurt gab es doch diesen krassen fall, wo ein apotheker HIV-infizierten junkies die rezepte für ihre (sauteuren) AIDS-medikamente "abgekauft" hat (mit reichlich flunis, codein usw.).
der clou daran war folgender: der apotheker hat die rezepte bei der KK abgerechnet und fett kassiert (weil er ja nie welche einkaufen mußte). den junkies hat er hauptsächlich rohypnol/flunitrazepam im tausch für die rezepte gegeben.. auf diese weise hat er mehrere hunderttausend euro erschlichen...

ich bin ja kein moralapostel, wenn es um gewisse arten (!) von betrug usw. geht. aber um sowas abzuziehen, muß man schon eiskalt sein. zwar wird ja kein junk "gezwungen", auf seine hiv-medis zu verzichten. und ich habe auch mehr mitleid mit einem kind, das qua geburt von der mutter unverschuldet mit hiv infiziert wurde, als mit einem junkie, der sich die nadel teilt mit 3 mann... aber trotzdem muß der apotheker ganz klar davon ausgehen, dass er den junkies die lebenszeit quasi verkürzt, nur damit er noch mehr cash machen kann...

schon ganz schön hart... vgl.: http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/spektrum/news/2010/11/19/neuer-betrugsverdacht-mit-fingierten-rezepten.html
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Goldmund
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.05.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2014 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Versteht mich nicht falsch, ich sympathisiere nicht mit Apothekern, die die Ausgabe von Methadon ohne Rezept sehr locker sehen. Mich wundert nur, wie es über Jahre möglich war, dass eine gewisse Frau Apotheker nicht bei einer Kontrolle erwischt wurde. Bei ein-, zweimal kann man sagen, Glück gehabt, aber über einen Zeitraum von ca. 6, 7 Jahren?

Kann man dann dem korrekten Apotheker noch glauben, wenn er sagt, jede vorzeitige Abgabe würde ihm den Job kosten?

Ich habe die Geschichte selbst erlebt, es ist kein Junkeygeschwätz. Von ca. 2004 bis 2010 war ich in einer Münchener Apotheke, die mir regelmäßig vorab ohne Rezept 105 ml Methadon mitgegeben hat. Zwar habe ich das Rezept immer nachgereicht.

Es ist dann aber mit der Zeit einiges verrutscht, so dass Abgabe und Rezept nicht mehr in Einklang zu bringen waren und schon mal 2 Abgaben auf ein Rezept gekommen sind. Das alles wurde in der Apotheke in ein Schulheft geschrieben, das so chaotisch geführt wurde, dass die Frau Apotheker ihr eigenes Geschmier nicht mehr lesen konnte und keine Ahnung mehr hatte, wann der Kunde das Metha geholt und wann das Rezept gebracht hatte.
Nach dem Heft zu urteilen, hat sie das bei einer Menge Leute so gehandhabt.

Das Ganze war ein Ende mit Schrecken, da ich mich auf diese Weise enorm hochdosiert hatte. Darum habe ich die Apotheke gewechselt, denn ich kam zu dem Schluss, dass ich als Suchtkranke die Kontrolle brauchte, was mein Suchtmittel anbelangt, das liegt ja in der Natur der Krankheit "Sucht". Dass diese Frau die ganze Verantwortung mir und generell allen Substis zugeschoben hat, ohne auch nur einen Teil davon zu übernehmen, fand ich einfach unglaublich.

Was mir keine Ruhe lässt, ist die Ungewissheit, was steht denn nun hinter dem ganzen Kontrollsystem "Methadonausgabe"? Gibt es direkte Richtlinien von der Gesetzgebung an die Apotheker oder von der Ärzteschaft an die Apotheker oder was? Das bloße Nachlesen von Gesetzen hilft hier nicht weiter.

Nach 12 Jahren Methadonsubstitution ist mir zumindest eins klar geworden:
Wir Substituierten sind die Stiefkinder im Gesundheitssystem.

Goldmund
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