Methadon i.v in die Leiste

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Jane_Doe_X
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.06.2014
Beiträge: 95

BeitragVerfasst am: 16. Feb 2015 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Moin und ne Frage, hoffe es stört nicht wenn man hier unbekannterweise dazwischen fragt. Hab ein ähnliches Thema gerade selber am Start.

Was genau hat denen, die es mittlerweile geschafft haben sich endgültig von dem immer gleichen blöden Ritual zu lösen, gedanklich am Meisten geholfen ?

Ich mein, dass das drücken was-auch -immer- nicht sonderlich gesund ist, ist meistens ja klar.Es ein denn es handelt sich im i.v. fertige Lösungen, die dann wenn auch missbraucht, wenigstens für diesen Zweck konzipiert wurden.

Nur wie schafft man die Brücke von
"ja ne, klar, ist scheiße" über
"ich kann`` s eben nicht lassen" und
"o Gott ich will meine Beine eigentlich behalten " zu
"ne, jetzt reicht´s.
So dass die Message auch endlich mal gefühlt und nicht nur gedacht ankommt, wo sie soll.

Gefährlich, dumm, von mir aus auch eklig...ok.
Ist ne rein rationale Ebene, die im entscheidenden Moment meist meilenweit entfernt ist.

Wird das Ganze wenigstens nach ein paar Monaten einfacher (also sein Zeug einfach zur immer gleichen zeit zu schlucken wie ne ordinäre Blutdrucktablette am Morgen, ohne Den Gendanken dass es auch anders ginge, oder ist das Handling nach Jahren echt schon so eingefahren, dass man das nie wieder auch nur halbwegs aus den Windungen seines Gehirns bekommt ?
Suchtgedächtnis und Co ist ja schon mal ne Sache für sich, ich versteh nur rational nicht, wieso man sich auf das dämliche Gestochere so
fixieren kann.
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Sophisticated
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 16. Feb 2015 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Jane,

ich glaube die meisten Leute verstehen einfach nicht, dass Spritzen eine Sucht für sich ist. Es ist im Gehirn eben ganz eng verknüpft mit dem Konsum. Wer es nicht erlebt hat, kann es sich nicht vorstellen. Das zu vergleichen mit aufzuhören Cola zu trinken zeigt, dass das Grundproblem dahinter nicht verstanden wird.

Mein Problem war, dass ich nie negative Folgen des i.v. Konsums hatte. Ich wurde weder krank dadurch, noch hatte ich je einen Abszess, noch irgendwas anderes. Aber: durch die Knallerei war immer gleich so viel von meinem Pola weg. Ein Druck mit 10 ml hat mir nicht gereicht, es mussten schon wenigsten 15 sein. Und wenn was da war, musste es auch weg. Nur: breit wollte ich gar nicht sein. Ich muss für meinen Job klar sein im Kopf, habe einen Job, wo ich oft abstrakt denken muss.
Und das war für mich dann echt schlimm, dass ich entweder ‚Suchtdruck’ hatte nach mir was geben, dafür aber im Job gut funktioniert habe, oder anders rum.

Mich hat dieser Suchtdruck bzw. diese Gier nach dem Konsum so angekotzt. Und die viele Kohle, die weg war. Nur Nachteile eben. Und ich wusste, dass ich niemals schaffen werde, mich runter zu dosieren, wenn ich es nicht trinke. Fetter bin ich auch immer mehr geworden. Früher war ich ein Strich in der Landschaft, jetzt hab ich 15 Kilo Übergewicht.
Ich war dann im Geiste jeden Tag dran, darüber nachzudenken. Ich hab es aufgeschrieben, warum ich das nicht mehr will, ich hab mir eine Aufnahme gemacht, in der ich gesagt habe, dass ich mein Pola trinken will, die hab ich die ganze Nacht leise ablaufen lassen – eben so, dass sie mich während des Schlafes nicht gestört hat, aber so, dass das Unterbewußtsein was abbekommen hat.

Die Phase, wo ich es immer wieder probiert habe, auf Trinken umzusteigen, ging sicher 2 Jahre. Meist hab ich es 5 Tage geschafft, dann kam der Rückfall. Oft war ich schon leicht affig, wenn ich zu Apotheke ging, und dann ist es mit der Willenskraft leider nicht besonders gut gestellt.
Wie ich schon geschrieben habe: Rauchen aufhören war echt ein Kinderspiel dagegen. Mit Kiffen aufzuhören war ein Babyspiel dagegen. Es baucht echt viel Gehirnarbeit. Und man darf nicht zu viel auf einmal wollen. Aber dann ist es schaffbar. Ich hab einen Moment genutzt, als ich keinen Stress hatte und Urlaub. Und ich war einfach so weit, dass es mich nur noch angekotzt hat, da war nichts mehr erstrebenswertes dran. Ich hab nie mehr was gespürt, nicht mal 2 Sekunden. Ich habe in der ersten Zeit dann ziemlich viel genommen, als ich den letzten Versuch gestartet habe. Die ersten 2 Wochen musste ich mich beherrschen. Dann hat es aufgehört. Heute bin ich einfach nur noch erleichtert und froh. Nun habe ich sogar schon ziemlich runterdosiert. Freu! Ich brauche lange nicht so viel, wie ich durch das Knallen immer verbraucht habe. Ich glaube, ein Patentrezept gibt es nicht, jeder ist anders. Aber sich viel damit zu beschäftigen, ist sicher kein Fehler. Und irgendwann wandert es dann auch ins Unterbewußtsein.
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Jane_Doe_X
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.06.2014
Beiträge: 95

BeitragVerfasst am: 16. Feb 2015 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sophisticated.

Das lustige ist ja, sogar extrem viele Leute , die prinzipiell zu gar nix nein sagen würden und dosis-mäßig jenseits von Gut und Böse liegen, beim Knallen dann sofort die sprichwörtliche Krätze kriegen.
Und mein Problem ist halt ich versteh es zwar selber kaum, kenn´s aber zu gut.

Ich brauch (Leider ? Gott sein dank ?) extrem wenig, weniger als oral, besonders seit ich umgestiegen bin, (weil der ganz niederpotente Scheiß selbst bei Mini - Dosen nach Jahren mittlerweile mehr Nebenwirkung als Wirkung hatte), kann deswegen auch die prophylaktischen Benzos auf ein Minimum beschränken, kann relativ genau dosieren und nutze die Bioverfügbarkeit soweit es meine bescheidenen Mittel zulassen.
Joa. Toll. Volle Win- Win Situation. Oder ? Öhm. Joa.

Ist ja auch irgendwie viel besser, wenn man dann immer mal wieder ne Zwangspause einlegt, bloß weil man dermaßen grün und blau ist dass es einfach nur noch Scheisse aussieht - und nix mehr geht.
Aber hey, dafür kann man sich dann in der nächsten Freizeit, nah einer unterdurchschnittlich berechneten Regenerationszeit umso besser austoben, man hat dafür ja immerhin gelitten. Muss sich ja ausgleichen. Ist ja "verdienst".
*Hust*

Das absolut oberdämliche ist ja, ich hab schon Sachen geschossen, wo ich mir leicht ausrechnen konnte, dass das nix bringt, weil eben diverse Substanzen erst über Enzyme zu ihrer wirksamen Form verstoffwechselt werden.
Aber selbst das bringt in dem Moment wenig.

Na offensichtlich muss echt erst mal was gravierendes passieren, damit ich das kapiere. Nämlich länger als ein paar Stunden oder bestenfalls Tage.
Die paar oberflächliche Thrombosen, der angepiekste Nerv, die zeitweisen Sensibilitätsstörungen nach ein paar Tagen zuviel "Party" ,
ne Autoimmunkrankheit die ganz zufällig ein paar Monate nach einem rätselhaften Infekt auftauchte (na war ja auch Grippe im Umlauf und die Symptome haben gepasst, muss also nix anderes beteiligt gewesen sein, ...) reicht scheinbar absolut nicht.

Und ich hab bald wieder ne Woche frei. Hurra. Confused
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tooper
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 152

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hi liebe Leute...
Hab gestern 20 ml geballert 12 ml verkauft und 4 ml hab ich noch für heute.
Ich bin mittlerweile soweit das ich dem Doc am Donnerstag sage das ich anstatt 12 nur noch 7 ml haben/nehmen möchte.
Ich weiß das ist ein grosser Sprung.Aber ich will es jetzt auf biegen und brechen schaffen von dem Scheiß Metha weg zu kommen.Der Doc meint zwar immer max 10 % pro Woche mit der Dosierung runterzugehen aber das ist mir grad egal auch wenn ich davon dann ein bischen Entzügig sein werde.Hauptsache meine Freundin merkt es mir nicht iwie an.
Aber da sie von Opiaten,spritzen,Methaprogramm usw.kein Plan hat denke ich schon das sie nichts merken wird.
Sie wird sich bestimmt wundern warum unser Sex jetzt nicht mehr sooooo ausdauernd ist aber das kann ja auch viele andere Ursachen haben Wink

Wünsche euch einen angenehmen Dienstag euer Tooper 😊
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Kullerbunt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Trooper, meinst du nicht, es wäre sinnvoller erstmal die Methadosis beizubehalten und das mit den spritzen in den Griff zu kriegen?
Was wird den sein, wenn du Donnerstag dann nur noch 7ml hast? Den Sprung wirst du auf jeden Fall merken. Da ist es doch aussichtslos, dass du gerade da dann aufs spritzen verzichten wirst.

Oder willst du ganz weg vom Metha? Befürchtest du etwa, solange du auf Metha bist, kannst du die Ballerei eh nicht sein lassen?

Könntest du denn nicht probieren, nur die Hälfte deiner Dosis zu spritzen? Anstatt sich 10ml oder mehr in die Venen zu hauen, vielleicht 5ml trinken und dir für abends den Entspannungsschuss aufzuheben?
Das vermindert zwar das gesundheitliche Risiko nicht wirklich, aber du gewöhnst dich vielleicht so erstmal dran, immer bisschen Metha zu trinken ohne komplett dem Suchtdruck iV-Konsum ausgeliefert zu sein?
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bewa
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Du kennst die Gefahren, was soll man noch sagen...
Alle, die ich kenne, die das längere Zeit gemacht haben, sind
tot. Der Zucker im Blut verklebt die Herzklappen...
Kannst Du nicht mit Deinem Arzt reden, dass er Dir Pola pur verschreibt?
Oder Du besorgst es Dir schwarz, ich weiss, ist schwierig zu bekommen.

Ich finde es unverantwortlich, das Zeug mit Sirup zu strecken,
damit die Leute nicht spritzen, dabei spritzen trotzdem genug,
also wieder mal völlig an der Realität vorbei entschieden.

Ich weiss nicht genau, wie das mit den Tabletten ist, die jetzt ja immer
mehr gegeben werden, da ist Talkum drin, aber es gibt doch diese
2 micrometer Filter, bekommt man das nicht damit raus?
Vielleicht kennt sich ja jemand aus...
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tooper
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 152

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

So,habe mir gerad erstmal 1g Weed geholt.
Unterwegs wollte ich mir noch ne neue Kanüle für meine 4ml die ich noch hab holen.
Aber ich war unterwegs wieder nur am nachdenken wodurch ich ca. 1Km an der Apotheke vorbeigelaufen bin in Richtung weiter nach Hause.
Als ich es dann bemerkt hatte bin ich umgedreht...aber nach ca.100 m kam mir der Gedanke scheiß drauf die 4 ml lohnen sich eh nicht zu ballern.Obwohl ich es sonst fast immer gemacht habe wenn ich nur noch so wenig hatte.
Und das obwohl meine Freundin gleich kommt und ich dann immer besonders Gute Laune usw. haben will.
Als ich zu Hause angekommen bin habe ich das Metha direkt mit Apfelschorle vermischt und getrunken.
Bin gerade ein bischen Stolz auf mich obwohl ich weiß dass das jetzt auch keine Mondlandung gewesen ist,sondern
nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.Aber immerhin.
Morgen nehme ich nix weil ich auch nichts mehr habe und Kohle ist eh immer knapp da kann man sich den Arsch auch noch so abarbeiten.
Hmmm...und am Donnerstag ist Rezepttag.Mir graut es davor irgendwie.Von 12 auf 7 ml runter das wird was ,aber als ich sonst auf 10 ml war habe ich in der Entgiftung auch immer direkt mit 5 angefangen.Hatte damit nie Probleme.
Das schwerste wird es sein den Doc zu überzeugen Der wird das als zuviel ansehen.Jeden Tag trinken in der Apo habe ich ihm mal gesagt möchte ich gerne aber das will er oder die Apotheke nicht so gerne.Der gibt lieber Take home als alles andere Smile
Ich weiß das hört sich unglaublich an ist aber so.
Na ja wenn er mir nicht weniger geben will verticke ich den Rest ebend.Das möchte ich eig.nicht.Am liebsten wäre es mir wenn ich nur das bekomme was ich selber benötige weil es voll voll schwer für mich ist den Rest nicht selber zu nehmen bevor ich es vertickt kriege.Weil Mitte des Monats oder so hat fast keiner mehr hier Kohle.Standard.
Ich muss sagen von den 4 ml vorhin ist mein Mini Affe auf jeden Fall weg. Zwar nicht mehr aber auch nicht weniger Smile
Wenn man überlegt das meine letzte Methaeinnahme 24 Std. zurück liegt (ca.20ml) ist das doch gut,oder?

@Kullerbunt Esist einfacher für mich alle 2Tage 20 ml zu ballern als jeden Tag 10 .Ja will ganz weg vom Metha und vom ballern.Will wieder clean werden.

@ Sabiote Ne du Fentanylpflaster oder so etwas will ich nicht dafür benutzen.

Danke für eure Antworten und guten Ratschläge freue mich hier immer über jeden Post.Ihr seid die besten 😊😊😊

Schönen Dienstag euch allen. Tooper 💥
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tooper
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 152

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

bewa hat Folgendes geschrieben:
Du kennst die Gefahren, was soll man noch sagen...
Alle, die ich kenne, die das längere Zeit gemacht haben, sind
tot. Der Zucker im Blut verklebt die Herzklappen...
Kannst Du nicht mit Deinem Arzt reden, dass er Dir Pola pur verschreibt?
...


Ja davon und auch viele andere gruselige Sachen hab ich schon längst gehört.Baller schon mehrere Jahre.
Aber trotzdem hält es einen nicht direkt davon ab wenn man sowas hört.Ich auf jedeb Fall leider noch nicht Sad

Glaube nicht das der Doc mir Pola pur verschreibt Smile
Bin immer mitm Metha klargekommen und was sollte ich ihm denn sonst sagen warum?!
Ist ja auch ne Kostensache,leider.
Ja am besten ist es nun mal ganz aufzuhören.Und ich gebe nicht auf.
Liebe Grüße von Mir 😊 Tooper
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tooper
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 152

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:
Trooper, meinst du nicht, es wäre sinnvoller erstmal die Methadosis beizubehalten und das mit den spritzen in den Griff zu kriegen?
Was wird den sein, wenn du Donnerstag dann nur noch 7ml hast? Den Sprung wirst du auf jeden Fall merken. Da ist es doch aussichtslos, dass du gerade da dann aufs spritzen verzichten wirst.

Oder willst du ganz weg vom Metha? Befürchtest du etwa, solange du auf Metha bist, kannst du die Ballerei eh nicht sein lassen?

Könntest du denn nicht probieren, nur die Hälfte deiner Dosis zu spritzen? Anstatt sich 10ml oder mehr in die Venen zu hauen, vielleicht 5ml trinken und dir für abends den Entspannungsschuss aufzuheben?


Hi 😊,
ja der Sprung werd ich merken aber höchsten das ich nicht soo fit bin und ein bischen heiß kalt Schauer bekomme und Antriebslos bin usw.Aber ich werde noch essen und ein bischen schlafen können.Hoffe ich jedenfalls.Ich hab aber kein Bock über 8 Wochen langsam runter zu dosieren.Dann lieber ein bischen leiden.
Das mit dem aufbewahren und dem ,,Entspannungsschuss ist ne gute Idee aber meinem Endziel würde es mich nicht näher bringen wäre höchstens ein bischen weniger schädlich.
Vor 2 Jahren hab ich es auch oft getrunken aber ich weiß nicht ob ich es jemals schaffen würde auf Metha zu bleiben und mit dem Ballern aufzuhören.
Leichter und natürlich auch besser würde ich es finden gar nicht mehr auf Metha zu sein .

Liebe Grüße von Mir 😊 Tooper 😊
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Jane_Doe_X hat Folgendes geschrieben:

Das lustige ist ja, sogar extrem viele Leute , die prinzipiell zu gar nix nein sagen würden und dosis-mäßig jenseits von Gut und Böse liegen, beim Knallen dann sofort die sprichwörtliche Krätze kriegen.


das ist in der tat eine spannende frage.

bei mir ist es so, dass ich schon immer eher der typus "ängstlicher konsument" war, also übervorsichtig. daher habe ich auch nie größere experimente gemacht oder so...

aber ich kenne auch einige leute, die sich im prinzip den drogen verschrieben haben und die seit jahren querbeet konsumieren und die beim ballern sagen: "STOP!"

es ist halt auch schon rein oberflächlich betrachtet eine extrem "unnatürliche" art, sich etwas einzuverleiben. der orale weg ist soziohistorisch betrachtet sicher noch die "normalste" form, etwas zu sich zu nehmen (ich meine jetzt nicht ausschließlich drogen!). wir essen zb. auf diese weise. der mund ist klassischerweise die körperöffnung, in die wir menschen etwas hineinstecken.

die nasale und rektale applikation ist demgegenüber ja schon eine ganze ecke ungewöhnlicher.

und der weg in die venen ist da sicherlich der krasseste und ungewöhnlichste.
zudem braucht man für diesen vorgang werkzeuge und man muß die integrität des eigenen körpers verletzen, schließlich fügen wir uns beim spritzen eine -wenn auch kleine- wunde bzw. verletzung zu.

das ist jetzt eine eher "philosophisch-anthropologische" interpretation.


im alltag eines süchtigen spielen da sicher viel "sachlichere" überlegungen eine rolle, zb. dass man weniger stoff braucht oder dass es besser "kickt". und man muß sicherlich das entsprechende umfeld dazu haben.

aber wieso manche leute spritzen und andere nicht, ist mir auch ein rätsel. denn auch ich kenne zb. i.v.-konsumierende user, die ansonsten total "vernünftig" wirken und wenig "skrupellos" erscheinen. und andererseits kenne ich leute, die m.e. völlige suchtköppe sind und die trotzdem nicht ballern, obwohl sie ansonsten schon alles möglche im rahmen ihrer sucht gemacht haben...

für mich persönlich kam diese konsumform nie auch nur ansatzweise in frage. ich hatte für mich aber auch immer bestimmte grenzen im kopf, die ich nicht überschreite. und auch wenn mich die opiatsucht weiter geführt hat, als mir lieb war, so habe ich doch immer auf gewisse sachen geachtet und spielregeln eingehalten.

manchmal sind solche entscheidungen sicher auch nur haarscharf pro oder contra ausgefallen...


was mich beim spritzen u.a. halt auch immer gestört hat, ist der umstand, dass es kaum bzw. keine injizierbaren präparaten gibt, außerhalb von krankenhäusern... ich glaube zwar auch nicht, dass ich geballert hätte, wenn ich zb. fenta-injektionslösung gehabt hätte, aber sich etwas zu spritzen, wo man gar nicht weiß, was drin ist..? nee, danke! deshalb hatte ich ja auch nie probleme mit heroin... für mich ist es einfach ne komische vorstellung, dass ich etwas konsumiere, das ich gar nicht genau kenne. und worüber ich demnach auch keine kontrolle habe... auch deshalb nehme ich seit jahren keine "drogen" mehr außer halt apotheken-opiate...
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2015 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sophisticated hat Folgendes geschrieben:
Hey Jane,

ich glaube die meisten Leute verstehen einfach nicht, dass Spritzen eine Sucht für sich ist. Es ist im Gehirn eben ganz eng verknüpft mit dem Konsum. Wer es nicht erlebt hat, kann es sich nicht vorstellen. Das zu vergleichen mit aufzuhören Cola zu trinken zeigt, dass das Grundproblem dahinter nicht verstanden wird.


hi sophisticated,

das hast du völlig mißverstanden. ich habe das nicht qualitativ miteinander verglichen, sondern ein dahinterliegendes grundprinzip verdeutlichen wollen: man tut sich etwas an, obwohl man genau weiß, dass das nicht gut ist für einen.
das grundprinzip, was ich damit verdeutlichen wollte, ist den meisten von uns sicherlich aus allen möglichen zusammenhängen bekannt: man handelt wider die vernunft! das st der punkt, um den es mir ging! und nicht um den vergleich von i.v.-drogenkonsum mit cola trinken! (das habe ich auch schon in mehreren beiträgen zum thema geschrieben, in denen ich u.a. genau das bei substi-ärzten kritisiere: die geben nämlich nur gestreckte lösungen u. tabletten aus, obwohl ihnen klar sein müßte, dass der begriff "nadelgeilheit" nochmal fast schon eine sucht für sich bezeichnet).

und ich bin mir relativ sicher, dass die meisten i.v.-konsumenten WISSEN, wie gefährlich das ganze ist, besonders wenn man metha/pola ballert. außerdem besteht ja für viele betroffene ein großer leidensdruck, weil man sein verhalten trotzdem fortsetzt.

es ist aber definitiv so, dass jemand i.d.r. dinge nicht 100% nachvollziehen kann, wenn er es nicht aus eigener erfahrung kennt.

ich glaube auch, dass man dinge wie zb. nadelgeilheit, aber auch die opiatsucht an sich, NUR VON SICH AUS überwinden kann. man kann sich dazu hilfe suchen oder nicht... ich glaube, dass externe helfer einen dabei supporten können, gewisse verknüpfungen zu lösen oder zu ersetzen mit neuen dingen. aber den weg muß jeder für sich gehen.

ob das so funktioniert, wie tooper es sich wünscht? hmmm, könnte sein... aber ich kenne ihn nicht. bei 9 von 10 opiatlern würde ich sagen: "BLEIB ERSTMAL WEITER IN SUBSTI UND VERSUCH HALT VOM IV KONSUM WEGZUKOMMEN" (so wie es kullerbunt ja auch sagt).
aber wenn tooper ein ungeduldiger mensch ist, der etwas entzugsschmerzen durchstehen kann und der vor allem auch später OHNE OPIATE leben kann, dann kann das gut klappen mit der brechstange. die neue freundin ist da sicherlich ein guter antrieb.

ansonsten würde ich eher zur ruhe raten. es gibt natürlich kein geheimrezept, um clean zu werden. aber im laufe der zeit ist mir mal was aufgefallen: erfolgreich aus dem programm oder aus der sucht raus sind fast ausschließlich die leute, die relativ "gelassen" an die sache rangegangen sind.
bei uns sind eigentlich nur leute aus dem proramm "erfolgreich" rausgegangen, wenn sie in aller ruhe abdosiert haben und sich keinen stress gemacht haben von wegen "ich muß unbedingt in 3 wochen auf null sein!" usw...

die meisten sind stufenweise vorgegangen:
- lebenssituation stabilisieren (job, familie, partnerschaft, gesundheit, finanzen etc.)
- beikonsum, suchtdruck usw. reduzieren bzw. auf null setzen
- mit geduld abdosieren (oft in kleinen minischritten)

ich habe mir diese leute auch deshalb so genau angeschaut, weil ich selbst ein total ungeduldiger mensch bin, was meinen opiatkonsum angeht. da kanns mir manchmal nicht schnell genug gehen mit dem abdosieren. klar, dass das maximal 1 woche klappt und ich dann wieder den jojo-effekt habe...

andererseits kenne ich auch menschen, bei denen der impuls von außen kam und die dann erfolgreich clean geworden sind. allerdings waren das auch meist leute, die sich mit ihrer sucht fast komplett das eigene leben zerstört hätten und wo es unbedingt eine art notbremse brauchte...
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Sophisticated
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2015 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

@ Saubermann
okay, da habe ich Dich vielleicht falsch verstanden. Sicher bin ich auch von den vielen anderen Beiträgen ausgegangen, die Du zu der Thematik schon geschrieben hast Smile Ich habe mich da oft angegriffen gefühlt.

Deinem letzen post stimme ich voll und ganz zu. Früher wollte ich auch immer alles auf einmal. Gleich abdosieren und das Spritzen aufhören aufeinmal. Und sobald ich affig wurde, bin ich umgefallen. Irgendwann musste ich einsehen, dass ich ganz kleine Ziele viel eher schaffe. Diese Geduld aufzubringen, ist nicht leicht, aber ich habe erfahren müssen, dass ich so nicht einen Schritt nach vorne, und dann aber zwei nach hinten gehe.
Naja, die Geduld zahlt sich aus. Fast zwei Monate trinke ich mein Pola. Ich habe mich wahnsinnig reingesteigert in das schlechte Gefühl, dass das Drücken mit sich bringt, bis ich mich schon vor dem Blut geekelt habe, das ich danach von mir wischen musste, vor dem Geschmack des Polas, den man im Mund hat, wenn das Pola im Kopf ankommt etc etc. Das hat mir geholfen.

Ich glaube mittlerweile wieder ganz fest daran, dass ich irgendwann ohne Opiate leben kann.

Keine Ahnung, was ich wem damit sagen will. Ich glaube, ich bin einfach stolz auf mich, und muss das mal mit jemandem teilen. Hab ja sonst niemandem, dem ich von dem Erfolg erzählen könnte...Aber vielleicht macht es auch einfach jemandem Mut.
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2015 07:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war damals auch nadelgeil,
habe mir einmal reines Wasser gespritzt,
nur um die Nadel im Arm zu haben.
Es ging um Heroin, aber das ist dabei ja egal.

Irgendwann ging es nicht mehr
ich habe nix getroffen, jedesmal ein Blutbad,
und jede Menge Abszesse.
In die Leiste traute ich mich nicht -
lange Nadel senkrecht rein, soo weit?

Glücklicherweise hatte ich noch genug Kohle,
also bin ich nach Rotterdam gefahren,
ich dachte, es hilft bestimmt bei der Umstellung
auf Rauchen, wenn das Heroin besser ist,
ich hatte Respekt und dachte,
Rauchen reicht mir nicht...

Heute kann ich nicht mal zusehen, wenn jemand
anderes spritzt,
ich habe regelrecht Angst vor Spritzen!

Drogennehmen hat auch was mit dem Ritual zu tun
was natürlich bei Metha schwierig ist,
wie zelebriert mal einen kleinen Schluck?
Eine zeitlang habe ich die Stunde, bis es wirkt,
auf einer Bank mit einem Bierchen verbracht,
naja, auch nicht empfehlenswert
aber es war ein Ritual, es hat mir gefallen!

Metha habe ich noch nie gespritzt,
ich dachte immer, das wirkt viel besser
über den Magen,
ist es nicht so, daß man mehr braucht , wenn man spritzt
und es hält auch nicht so lange?

Alles Gute und viele Grüsse!
und ein"Super, weiter so", sophisticated.
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2015 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Tooper,
Bei mir hat es die letzten Tage geklappt: Erst immer ne kleine Menge genommen, weniger als Normaldosis und dann ne Stunde warten und ablenken. Mehr hinterher nehmen hätte ich dann ja immer noch...

Vll klappt das bei dir auch: Erst oral nehmen, warten und wenn es dann nicht reicht kannst du immer noch hinterher spritzen... (und es wird reichen Wink )

Das Wasser ist aus dem Bein raus. Wenn ich jetzt wieder mehr nehmen würde, ob ich dann wieder neu Wasser einlagern würde?- Keine Ahnung...
Werde ich drauf achten...versuche jetzt aber den Stand so erstmal zu halten.
Lg Caro
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tooper
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 152

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2015 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen liebe Leute 😊
Heute morgen bin ich um 9 Uhr aufgewacht.Schwitze ab und an ein bischen am Rücken und habe gaaaanz leichte heiß kalt Schauer.Psychisch gehts mir soweit gut bis auf das ich Langeweile habe.Heute ist ja mein null Tag.
Und nicht nur das.Nach 21 Jahren habe ich gestern gegen 14 Uhr meine letzte Zigarette geraucht.Und ich muß sagen das ich niemals gedacht hätte das es so leicht ist mit dem Rauchen aufzuhören.Bin gerade richtig Stolz auf mich !
Aber wenn ich mit dem Metha aufgehört habe bin ich auf jeden Fall noch viel stolzer darauf weil es ja nochmal eine andere Hausnummer ist.
Morgen krieg ich mein Rezept .Deshalb werd ich nachher beten das ich dann hoffentlich immer noch so stark bin um zu sagen ich scheiße auf das Zeug und das Breit sein und nehme nur die paar ml die ich benötige um zu funktionieren.
Weil es niemand merken soll wie ich mich abdosiere und dabei mit einem Affen kämpfen muss.
Kein Metha ballern mehr keine Kippen mehr rauchen hmmm was soll ich mit meiner Zeit machen ?Lebe in einer kleinen Stadt (25000 Einwohner)habe keine Freunde mehr .Hänge jetzt iwie in der Uhr Sad
Habt ihr ein paar Tipps für mich ?
Liebe Grüße und einen schönen Tag wünsche ich euch noch.Euer Tooper 😊
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