Nachwirkungen Benzoentzug

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Legale Drogen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
way out of here
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2014 18:28    Titel: Nachwirkungen Benzoentzug Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe (inklusive mehrmonatiger Ausschleichzeit) insgesamt ca 1 Jahr lang Lorazepam konsumiert, beim ausschleichen wurde dann auf Diazepam umgestellt. Die ersten Monate kam ich mit einer Dosis von 1mg aus, musste dann nach und nach erhöhen und habe zum Schluss vor dem Ausschleichen ca 7mg Lorazepam/Tag genommen. Seit ein paar Tagen habe ich nun komplett abgesetzt und habe starke Entzugserscheinungen. Ich suche nach Erfahrungen von anderen, die ähnlich lange Benzos genommen habe... mich belastet zurzeit die Angst sehr, dass die Entzugserscheinungen lange anhalten werden. Ich habe da so einige "Horrorgeschichten" gelesen, das betraf aber Personen, die mehrere Jahre Benzos konsumiert haben und nicht wie ich "nur" etwa ein Jahr. Daher habe ich die Hoffnung, dass ich mich halbwegs schnell davon erholen werde - würde mich da aber sehr für Erfahrungen anderer interessieren.

Meine derzeiten Entzugssymptome:
extreme körperliche Schwäche, "Gummibeine"
Schwindel
sehr erschöpft und dauermüde, antriebslos
trockene Augen, leichte Sehstörungen
dauerhaft stark beengtes Gefühl im Brustkorb, Gefühl schlecht Luft zu bekommen
Schlafstörungen
sehr starke Anspannung und Angstgefühle
Panikattacken
das Gefühl neben mir zu stehen
Kopfschmerzen
z.T. Sprachstörungen
Konzentrations und Gedächtnisprobleme
Verdauungsstörungen
Das Gefühl, körperlich und psychisch überhaupt nicht belastbar zu sein
leicht reizbar, "gedankliche" Agressionen
Gesellschaft anderer ist schwer bis garnicht zu ertragen
Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen
Depression


Nun ist es so, dass ich mir gerne für Januar einen 400 Euro Job o.ä. suchen möchte, so wie es mir aktuell geht könnte ich das aber gar nicht aushalten. Ich frage mich inwieweit sich meine Beschwerden bis dahin wohl gebessert haben werden. Mir ist klar, dass man darauf keine pauschale Antwort geben kann, aber ein paar Erfahrungen würden mir schon weiterhelfen.
Dazu sei noch erwähnt, dass einige der Symptome bei mir in abgemilderter Form zu meinem Krankheitsbild gehören (Depression und Angststörung)

Kann mir hier jemand von seinen/ihren Erfahrungen berichten?

LG
Nach oben
nightmare77
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.09.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich kann leider nichts zu deinem Beitrag sagen aber,

ich vermeide es bewusst seit langer Zeit mich in Foren rumzutreiben die sich mit meiner Krankheit beschäftigen. Was man dort liest ist mMn. nicht besonders gut für die Psyche. Man macht sich nur noch mehr Gedanken und stellt sich sonstige Sachen und Situationen/Krankheitsverläufe vor die (vielleicht, unter Umständen) mir auch wiederfahren können. Sich über eventualitäten Gedanken zu machen, hab ich absolut kein Bock drauf. Bringt nämlich überhaupt nix.
Ich rede mit meinem Doc und gut ist. Alles andere macht nur noch mehr Paranoia finde ich.

Sich zu informieren ist gut aber eben genau diese "Horrorstorys" wie du sie erwähnst, würde ich ganz bewusst vermeiden zu lesen.

Ich wünsch dir alles Gute.
Nach oben
Ramstein
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

ich hab nen Benzoentzug hinter mir und könnte so eine Horrorstory dazu schreiben will dich aber nicht beunruhigen damit. Es ist nicht jeder Mensch gleich jeder reagiert anders. Entzugssymptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Versuche dich abzulenken, unternimm was mit Freunden oder Hobbys. Auch regelmässige Arbeit ist wichtig. Es ist nebensächlich was man macht auch Akkordarbeit ist kontraproduktiv. Mich wolltens pensionieren aber was macht man mit der ganzen Zeit, da kommt man nur auf dumme Gedanken. Versuch dich abzulenken, ist nicht immer leicht. Man hat Höhen und Tiefen. Bei den Drogen (Heroin damals) hab ichs auch so gemacht. Hab da schon lange nichts mehr. Je länger man abstinent ist desto besser ist es. Man kann seine eigene Story zwar reinschreiben aber es heißt ja nicht das es dann z.b. bei dir auch so sein muss. Will dir noch raten für den Fall das dus nicht eh schon machst auch auf Alkohol zu verzichten. Wenn man mal ein Problem hatte ist man auch automatisch anfälliger für andere Sachen.

Grüße Ramstein
Nach oben
way out of here
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2014 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke euch beiden für eure Antworten.

nightmare77, du hast vermutlich recht damit, dass es besser ist nicht zu viel zu lesen, aber ist gar nicht so leicht...

Ramstein, es stimmt, dass ablenken wichtig ist, leider habe ich aber nicht viele Hobbies und an produktiven Tätigkeiten mangelt es derzeit auch. Ich traue mir aber noch nicht zu, mir einen Job zu suchen. Aktuell habe ich schon enorme Probleme wenn ich Menschen treffe, zu denen ich eigentlich ein enges Verhältnis habe. Schon da ist die Angst und Anspannung kaum zu ertragen. Sad

Außerdem habe ich mit ziemlich heftigem Suchtdruck zu kämpfen. Ich habe mehrfach gelesen, dass ein Benzoentzug zwar heftig sein soll, aber es nur selten zu craving kommt. Bei mir ist das aber echt schwer auszuhalten. Leider habe ich auch noch einen kleinen Benzovorrat, da ich es nicht geschafft habe diese zu entsorgen. Ich habe den Plan, dass ich versuchen werde, Benzos wieder als Bedarfsmedikament zu nehmen. Ich denke dafür werde ich aber viel Willensstärke brauchen und das kann schnell nach hinten losgehen. Manche Situationen kann ich mir aber ohne Benzo einfach nicht vorstellen. Confused

Auf Alkohol verzichte ich aktuell übrigens komplett, danke aber für den Tipp!

Weiß jemand, wie lange es in etwa dauert, bis sich die Benzostoleranz abgebaut hat? Ich vermute die wird jetzt dauerhaft höher liegen als vor einem Jahr, aber zumindest ein Stück weit sollte die ja schon zurückgehen. Ich frage mich nur: dauert das Wochen oder eher Monate?

Viele Grüße
Nach oben
Ramstein
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Genau der Suchtdruck war das brutalste am ganzen. Der war extrem dass er mich fast in den Selbstmord trieb. Will dir keine Angst machen. Den Vorrat entsorge schleunigst wenn du clean werden willst. Kontrollierte Einnahme funktioniert auf Dauer nicht, beim Alk ist es ja das gleiche. Eine Toleranz bleibt für gewöhnlich bestehen. Es ist natürlich nicht jeder gleich. Ablenkung ist gegen den Druck das beste auch wenns sehr schwer ist das weiß ich aus Erfahrung. Bin oft laufen gegangen und hab erstaunliche Strecken zurückgelegt. Ich bin auch kaum unter Leute und musste mich oft zwingen etwas zu unternehmen. Ich wünsche dir das der Suchtdruck weniger wird bzw. ganz weg geht, bei mir wars jedenfalls so. Bin jetzt 1 Jahr clean.

Grüße Ramstein
Nach oben
Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich habe auch ausgeschlichen in Kleinstschritten per Tropfen und das ging sehr gut! Dauerte nur eine Weile...genau genommen Monate 😰 aber ich wollte lieber langsam und sicher runter und vor allem ohne Quälerei als schnell und scheiternd...

Tropfen für Tropfen ausschleichen kann ich nur empfehlen. Dosis 6-7 Tage halten und dann wieder 1Tropfen weniger.

Vorher wollte ich im Hau Ruck Verfahren Absetzen, klappte nicht.Gleichgewichtsstörungen, Angst, unsicherer Ganz, soziale Auffälligkeiten ect. Da brach ich ab und dosierte Tropfen fuer Tropfen ab. Das ging ohne Probleme.

Bin jetzt seit ca 9Jahren nicht mehr Benzoabhängig. Nehme seltenst und kontrolliert Zopiclon wenn ich zB Polawirkung verstärken möchte. Das kam im letzten Jahr allerdings nur ca 2 oder 3 mal vor. Davor das Jahr etwas öfter, vll alle 2 Monate. Zur Zeit seit Monate gar nicht.

Wenn du Glück hast bessern die Symptome sich schnell.Bis Dezember dürftedt du damit durch sein. Ich würde Tropfenweise abdosieren mit Diazepam Tropfen. Dann bist du auch Ende Dezember damit fertig aber hattest kaum Entzug.!👍
Lg Caro
Nach oben
way out of here
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2014 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ramstein,

du hast vermutlich recht damit, dass es am sinnvollsten wäre, wenn ich das Zeug einfach entsorgen würde und ab nun komplett clean bleibe. Dazu fühle ich mich aktuell aber nicht in der Lage. Ich brauche die Benzos noch als Sicherheit für den Notfall, möchte diese aber auf gar keinen Fall wieder regelmäßg nehmen. Mein Arzt wird mir wohl eh keinen neuen mehr verschreiben und groß ist mein Vorrat nicht, vermutlich gut so.


Hallo Sabiote555,

mit dem Absetzen bin ich bereits seit ca zwei Wochen fertig. Ich habe auch langsam über mehrere Monate mit Diazepam abdosiert. Das Tempo hätte durchaus noch langsamer sein können, aber nochmal etwas eindosieren möchte ich jetzt nicht.

Merkst du nach der Einnahme von Zopiclon einen verstärkten Suchtdruck (sobald die Wirkung wieder nachlässt), oder verursacht bei dir die gelegendliche Einnahme keinerlei Probleme?
Wie weit hat sich deine Toleranz wieder abgebaut und wie lange hat das gedauert?

Liebe Grüße
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Legale Drogen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin