Trotz Schwangerschaft Subutexkonsum

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bluelady
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.10.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 11:28    Titel: Trotz Schwangerschaft Subutexkonsum Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

im Jahr 2008 bin ich so richtig auf Heroin gekommen und kämpfe auch eigentlich seitdem dagegen an. Ein Teil in mir liebt es (und glaubt es zu brauchen), der andere Teil hasst die Sucht und will ehrlich und unabhängig leben.
Um da raus zu kommen, habe ich bereits sehr viel versucht, dazu zählen sehr viel Entgiftungen, zweimal der Versuch einer stationären Therapie, Substitution, Naltrexon, Umzug in eine andere Stadt, Auslandsaufenthalte etc.
Meine Sucht hielt sich allerdings immer so weit im Rahmen, dass ich immer wieder nebenbei noch Dinge (zumindest für kurze Zeit) auf die Kette bekommen habe, wie Jobs oder Ausbildung.

Vor einem Jahr gab es dann mal wieder eine Zeit des Umbruchs: Ich kehrte vergangenes Jahr zurück in meine Heimatstadt und nachdem ich zunächst auf einem eher schlechten Weg war (viel konsumiert, Notschlafstelle etc.), bekam einen Ausbildungsplatz. Die Ausbildung habe ich mit viel Begeisterung letztes Jahr im Oktober aufgenommen, die Methadondosis drastisch reduziert, den Beikonsum zunächst weitgehenst eingestellt und im März diesen Jahres in einer Entgiftung mich ganz runterfahren lassen. Außerdem habe ich Ende letzen Jahres einen Mann kennen gelernt und mich das erste mal seit Suchtbeginn wieder auf eine Beziehung eingelassen. Dennoch ist mein Leben leider wieder geprägt von Rückfällen. Meistens Heroin und wenn ich ein paar Tage durchkonsumiere, dann nehme ich Subutex. Beides i.v. Nach zwei bis drei Wochen schaffe ich dann meistens wieder für kurze Zeit den Absprung.
Ich merke gerade, dass ich viel zu weit aushole...

Nun bin ich in der 17. Woche schwanger. Und ich freue mich auf das Kind. Leider nehme ich zur Zeit wieder geringe Mengen Subutex und auch nicht so, wie ich es nehmen sollte. Für Alle, die jetzt den Kopf schütteln: Ja, ich selber finde es auch furchtbar und ich verfluche mich dafür. Ich traue mich kaum mit jemandem darüber zu reden (außer mit meinem Partner).
Eine richtige Substitution beim Arzt hat mir leider nie wirklich geholfen, hatte vom Kopf her trotzdem weiter Suchtdruck und bin auch anscheinend auf die Nadel fixiert.
Ich bin so unglücklich mit meiner Situation und nie im Leben will ich das, was ich mir antue, anderen antun. Aber genau das mache ich. Es läuft auf Kosten (m)eines Kindes...

Vielleicht ging es ja jemandem ähnlich oder vielleicht hat irgendjemand Erfahrungswerte für mich.
Natürlich will ich aufhören und ich nehme so wenig (ca. 1mg), dass ich es ohne großen Entzug aufhören können sollte. Das wird meinem Kind doch nicht schaden, oder?

So far -
Ich bedanke mich schonmal für jede Rückmeldung.
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oxy moron
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo bluelady,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zur freudigen Erwartung!

Da an Schwangeren keine üblichen Studien durchgeführt werden können/dürfen, ist die Erfahrungslage wohl recht mau (wissenschaftlich gesehen).

Buprenorphin ist auf jeden Fall plazentagängig, verursacht aber anscheinend weniger Entzugserscheinungen bei Neugeborenen als etwa Methadon.

Worüber ich mir eher Sorgen machen würde, sind die Risiken der Injektion von nicht dafür hergestellten/geeigneten Lösungen, von Infektionen, die die Schwangerschaft gefährden könnten oder Tablettenbestandteilen/Inhaltsstoffen, die vielleicht ebenfalls zum Kind transportiert werden bzw. den Austausch von Blut etc. zwischen Mutter und Kind eventuell zu beeinträchtigen fähig wären. Subutex enthält zwar m.W. nach kein Talkum, aber u.a. Povidon, Maisstärke Magnesiumstearat.

Meiner Ansicht nach solltest Du gerade jetzt für Stabilität sorgen, also eine gründliche Therapie in Erwägung ziehen oder zur Not in Substi gehen und vor allem ehrlich mit einem erfahrenen Gynäkologen Deines Vertrauens alles in Ruhe durchgehen und dauerhaft betreut werden.

Sehr interessant wäre es auch, was Praxx(unser Substi-Arzt hier im Forum) dazu zu sagen hat.

Alles Gute und beste Grüße,
moron
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Also:
Buprenorphin in der Schwangerschaft ist sicher besser als MTD oder Heroin, da es kein oder ein allenfalls mildes Neugeborenenentzugssyndrom bewirkt.
Ganz wichtig dabei: Es soll ein möglichst gleichmäßiger Wirkspiegel aufrecht erhalten werden, da das Ungeborene lange vor der Mutter im Mutterleib Entzugserscheinungen zeigt; ob wiederholte Entzugssymptome beim Kind später zu einem höheren Suchtrisiko der Kinder führen, ist unsicher, es gibt aber Hinweise darauf. 1mg Buprenorhin entspricht immer noch mindestens 10mg Pola oder 20mg Methadon, verschätz dich da nicht!

Du musst auf jeden Fall so schnell wie möglich in eine reguläre Substitution gehen, andernfalls könnte dein Kind nach der Geburt sofort vom Jugenamt in Obhut genommen werden - wer sein Kind in der Schwangerschaft durch Btm-Konsum gefährdet, gilt automatisch als "erziehungsungeeignet". Geburtshelfer, Kinderärzte und Hebammen haben beim Neugeborenenentzugssyndrom eine Meldepflicht ans Jugendamt.

Scham hin oder her, du musst dringend in Substitution, sonst ist dein Kind nach der Geburt weg! Wenn es denn dann überhaupt noch lebt... wenn du das Subu fixt, kann das den Mutterkuchen zerstören oder du kriegst ne Plazentainfektion

LG

Praxx
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bluelady
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.10.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich jetzt aufhöre und keine Entzugserscheinungen spüren sollte kann es also trotzdem sein, dass das Kind einen Entzug spürt?
Wenn ich wüsste, es würde mir helfen, würde ich wieder in Substitution gehen, aber es lindert den Suchtdruck, der von meinem Kopf ausgeht, leider nicht... substitution hat auch in der Vergangenheit leider nie viel gebracht.
Ich muss mich jetzt eben zusammenreißen. Für das Kind, für das Leben und für mich. Es sollte mir auch nicht so schwer fallen... habe gehört, dass es einige Frauen schaffen, während einer Schwangerschaft mit ihrem Drogenkonsum aufzuhören... und ich möchte das Kind; ich freue mich darauf.
Inwiefern schädigt es den Mutterkuchen, bzw. inwieweit ist er jetzt schon geschädigt?
Eine Therapie kommt für mich nicht so richtig in Frage, da ich mitten in der Ausbildung bin und gerade mit meinem Freund zusammen gezogen bin (...).
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oxy moron
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:


..andernfalls könnte dein Kind nach der Geburt sofort vom Jugenamt in Obhut genommen werden - wer sein Kind in der Schwangerschaft durch Btm-Konsum gefährdet, gilt automatisch als "erziehungsungeeignet".

Praxx


So etwas hatte ich mir schon gedacht..

@bluelady
Wenn ich Deine Zeilen nach nochmaligem lesen richtig interpretiere, nimmst Du das Subutex bereits länger am Stück täglich.
Ein Opioidentzug während der Schwangerschaft birgt Risiken für das Kind (mögliche vorzeitige Wehen, etc.), Deine momentane Konsumform sowieso, da erscheint eine „offizielle“ Substitution und vielleicht dann ein Abdosieren unter ärztlicher Kontrolle schon als die sicherste Lösung.

Auch besteht immer die Chance, dass die zuständigen Stellen Wind von Deiner Situation bekommen, in Behandlung zu sein ist da sicher von Vorteil.

Es ist nun einmal leider so, dass Du jetzt hauptsächlich Schadensminimierung betreiben kannst und da ist professionelle Unterstützung wohl das Beste, denn, wann, wie und ob überhaupt etwa ein Entzug dem Kind gegenüber vertretbar ist, kann Dir weder eine Internetrecherche, noch eine Antwort hier im Forum wirklich belastbar sagen.

Alles Gute und die nötige Kraft,
moron
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micro88
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2014 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Also, einige Benutzer hier werden jetzt wahrscheinlich vor Langeweile einschlafen, da ich meine Erfahrungen bezueglich Buprenorphin und Schwangerschaft schon so oft beschrieben habe..

Aber vielleicht ist es ja interessant fuer Bluelady. Am Anfang meiner SS 2011 habe ich 0.8 mg Buprenorphin taeglich genommen, allerdings legal verschrieben. Ich habe dann bis zum 2. Trimester gewartet, und dann langsam runterdosiert. Im ersten und dritten Trimester wird vom Abdosieren eher abgeraten, im ersten wegen fruehen Fehlgeburten, im dritten wegen vorzeitig einsetzenden Wehen. bei der Geburt habe ich kein Buprenorphin mehr genommen. 1 mg IV scheint mir wie auch Praxx sagt keine super kleine Dosis zu sein, in Frankreich rechnen sie immer dass 10 mg Methadon Racemat 0.8 mg Buprenorphin sublingual entsprechen.

Ich denke, dass alleine schon die Umstellung auf sublingualen oder sogar auch nasalen Konsum ein Riesengewinn fuer dein Kind waere. Ich empfehle uebrigens das Forum von Dr. Junig, dessen Link ich anscheinend nicht posten darf. Wie auch immer, es ist ein amerikanisches Suboxone Forum..Dort findest du sehr viele Informationen zum Thema Buprenorphine und SS.

Mein Kind hatte keine Entzugserscheinungen da ich noch rechtzeitig clean war, aber vielfach haben auch die Kinder von Muettern, die die ganze Zeit auf einer stabilen Dosis waren, keinerlei Entzugserscheinungen. Das ist so ein bisschen ein Gluecksspiel, beim NAS (neonatal abstinence syndrome) scheint es keine rechte Korrelation zwischen der Dosis der Mutter und der Schwere der Entzugserscheinungen zu geben. Der Punkt ist aber der, dass wenn dein Kind NAS hat, oder du durch deine Einstiche auffaellst und ein Drogentest bei dir und deinem Kind gemacht wirst, du grosse Schwierigkeiten bekommen wirst, wenn du das Buprenorphin illegalerweise beziehst.

Von daher, gehe in Substitution und dosiere langsam ab, oder bleibe auf einer stabilen Dosis die ganze Zeit. All diese Vorsaetze, von wegen ganz alleine von jetzt auf nachher aufhoeren, das ist doch Selbstbetrug..
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2014 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

ich finds krass, dass man als mutter (die man m.e. schon in der schwangerschaft ist) überhaupt bereit ist, seinem kind opioide anzutun.

obwohl ich weiß gott kein esoteriker oder sowas in der art bin, muß ich doch sagen, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, dass diese scheiße das ungeborene prägt... wie viel wird erzählt von wegen "prägung des kindes bereits im mutterleib"... manche spielen ihrem bauch klassische musik vor (weil sie hoffen, dass ihr kind später n superhirn wird!)...

und ganz abgesehen von diesen problemen gibt es die von praxx beschriebenen fürchterlichen risiken... die schwester eines früheren mitschülers von mir und deren damaliger lebensgefährte waren hardcore-kiffer und sind vor knapp 10 jahren eltern geworden.. und das kind ist geistig behindert!

und auch wenn wir noch diesen punkt außen vor lassen, liebe bluelady, dann bleibt immer noch 1 großes problem: GLAUBST DU WIRKLICH, DASS DU IN DEINEM JETZIGEN ZUSTAND ÜBERHAUPT IN DER LAGE SEIN WIRST, DEINEM KIND GERECHT ZU WERDEN?!
es geht bei einer elterschaft nämlich nicht nur um dinge wie geld oder liebe (auch wenn das beides sehr wichtig ist!). man lebt dem kind etwas vor. und auch wenn man jetzt sagen könnte, dass das kleinkind nicht kapiert, was mama sich da spritzt, so glaube ich doch, dass sowas unbewusst abfärbt aufs kind.. (auch wenn es dich nicht beim konsum sieht!).
du hast dann ja auch stimmungsschwankungen. wenn du in einem moment affig bist und 5 minuten später deine injektion spürst und gut drauf bist, dann kann ein kind damit nicht umgehen. so etwas ist GIFT in der erziehung. denn gerade kinder brauchen konstanz, konsequenz und verlässlichkeit.


weißt du, bluelady: an deiner stelle würde ich mich JETZT der situation OFFEN stellen!
das heißt als erstes: hör auf, deine sucht kleinzureden! wenn du sagst, dass du "nur" auf 1mg seist, dann mag das auf den ersten blick zwar gut klingen, aber es wäre besser, wenn du stabil auf 10mg wärst und das oral einnimmst!

dann mußt du aufhören, dir vage hoffnungen zu machen! ja, einige frauen haben es geschafft, in ihrer SS drogenfrei zu bleiben.
trotzdem: erwin meier hatte schulden und der hat dann zufällig n 6er im lotto gehabt... ABER DARF ICH DESWEGEN HOFFEN, DASS MEINE GELDPROBLEME VIELLEICHT AUCH DURCH EINEN LOTTOGEWINN BEHOBEN WERDEN?

das klingt vllt. etwas flapsig. ist aber nicht böse gemeint. ich will damit nur sagen: fokussiere dich auf dich!

DU hängst an der nadel. auch wenn es relativ "wenig" ist. die nadelgeilheit ist richtig scheiße.
so wie du alles schilderst, scheinst du gravierende probleme zu haben. die anzahl deiner gescheiterten abstinenzversuche ist beachtlich. man muß sich auch selbst einschätzen können. es ist kein besonders gutes zeichen, wenn jemand immer wieder abbricht und selbst die substi als relativ "sinnlos" bezeichnet.

warst du denn nur mit subutex substituiert? wenn du nicht grad schwanger wärst, würde ich dir mal zu methadon raten. das ist in meinen augen zwar n richtig mieses substitut (der entzug dauert ewig, außerdem bleibt man oft jahrelang auf dem zeug). aber der suchtdruck wird bei mir und vielen bekannten sehr effektiv beseitigt.


wenn du so weitermachst, tut mir das kind wahnsinnig leid. ich verstehe ohnehin nicht, weshalb menschen in so einer lebenslage überhaupt nur daran denken, ein kind in die welt zu setzen..?
viele erhoffen sich so ne bessere bindung zum partner.. sehr viele sehen ihr kind UNTERBEWUSST auch als eine art "ERLÖSER": wenn der kleine "DIRK-LEON-BERNHARD-CHANTAL-BLUE-CHEYENNE-PANAMERA-LOUIS" erstmal auf der welt ist, hör ich auf, mir benzin in die leiste zu spritzen. dann bin ich mutti und als mutti muß ich "erwachsen" sein!
es gibt eltern, die sich von der elterschaft eine veränderung erhoffen.. einen schub nach vorn.. das problem dabei liegt auf der hand: oft hilft das tatsächlich zunächst. aber nur einige wochen bzw. monate. danach hängt man im alten trott fest..

ich würde niemals zu viel hoffnung auf äußere umstände oder andere personen setzen. die dinge liegen alle IN DIR verborgen. DU mußt an dir arbeiten. dazu kannst du dir hilfe suchen...


zum schluß noch was persönliches von mir: ich bin selbst in substi und kenne die scheißsucht... aber wenn meine freundin während der schwangerschaft ballern würde; dann ICH zum jugendamt gehen und das regeln. ernsthaft.
DENN: ab dem moment, wo du schwanger bist, handelst du nicht mehr nur für dich allein. wenn du dich zu tode fixen willst: bitte, gern! nur zu! aber dein kind KANN da nichts für. DEIN KIND WILL LEBEN! und es kann sich auch nicht wehren gegen deine handlungen. im grunde ist es so: mit jeder spritze, die du dir setzt, spritzt du auch deinem baby etwas ins system... mach dir das mal klar!
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Sommersonne
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2014 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Auch wenn es vielleicht hart klingt, was Saubermann da schreibt - er hat völlig recht!
Wenn du willst, dass dein Baby das alles möglichst schadfrei übersteht: geh bitte in Therapie. "Ich will das nicht machen, mach es aber trotzdem und in Therapie will ich nicht und Substi bringt nix, also mach ich heimlich weiter."- Diese Einstellung kann dir das Leben deines Kindes kosten. Ist dir das bewusst?
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hammerhart1984
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.08.2012
Beiträge: 190

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2014 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

hi bluelady,
erstmal glückwunsch zum mamawerden!
als erstes möchte ich dir von mir kurz erzählen, damit du auch verstehst, was ich dir gern mit "auf den weg" geben möchte.
bin selber mama von drei kindern und kann dir aus erfahrung sagen, dass es, auch wenn man als eltern nur das beste für seine kinder möchte, manchmal richtig hart werden kann und man an grenzen gerät, die nie für möglich gehalten wurden.
als ich mein erstes kind vor gut sechs jahren bekommen habe, musste ich einsehen, dass ich nicht sofort die supertolle mutti sein konnte, die ich sein wollte.
erstens lief die geburt total schief und ich hatte die ersten wochen bonding-probleme und ausserdem musste ich mich in die rolle als mutter reinfinden.
ein gutes jahr später kam kind nr.2 zur welt und vieles fiel mir schon etwas leichter, da ich nun auch erfahrungen im mama-sein hatte und selbstsicherer wurde.

eigentlich war die familienplanung abgeschlossen aber im sommer 2012 bemerkte ich, dass ich erneut schwanger war.
nur dieses mal war es anders.
2010 bin ich arg an rheuma erkrankt, so dass ich nicht nur körperlich mit mir selbst zu kämpfen hatte, nein, im august 2012 verstarb meine mama im alter von nur 52 jahren an leberzirrhose(jahrelange alkoholsucht).
nichts desto trotz entschied ich mich für dieses kind auch wenn der kampfgegner in form von trauer, opiateinnahme wegen schmerzen und andere medikamente ein ganz anderer war.
ich bin vom ersten besuch beim gyn immer ehrlich gewesen und da ich die schmerztherapie ganz offiziell durchgeführt wurde, brauchte ich mich eigentlich auch nicht zu schämen.
eigentlich; denn wohl war mir bei dem gedanken nicht, meiner maus, bevor sie überhaupt das licht der welt erblicken konnte, diese ganzen medikamente zuzumuten.
aber es ging leider nicht anders, da ich wegen den schmerzen sonst nicht genug kraft für meine grossen gehabt hätte.
letztenendes hat die maus alles gut überstanden, wurde nach der geburt langsam herabdosiert und entwickelt sich wirklich gut.
gott sei dank hat sie keine schäden erlitten.
aber glaube mir, es ist nicht alles gold was glänzt und drei kinder und eine erkrankung, die mich im alltag arg einschränkt, kosten kraft.
ich bin damals übrigens nicht ans jugendamt gemeldet worden, da es bei mir in dem sinne keine suchterkrankung gewesen ist.
statt dessen habe ich mich beim jugendamt gemeldet, um zu vermeiden, dass es jemand anderes tut, der/die mit gefährlichem halbwissen mehr schaden als alles andere angerichtet hätte.
wir leben nunmal auf dem dorf und da weiss der nachbar manchmal mehr als man selbst.
ich bin mit der kleinen sogar in ein sog. sozialpädiatrisches zentrum gefahren, um abzuchecken, ob tatsächlich alles gut ist.
und das ist der punkt, der mir bei dir zu denken gibt.
du beziehst deine subutex nicht offiziell, richtig?
was machst du denn, wenn es mal nichts zu kaufen gibt und du dann zu hause entzügig mit deinem schätzchen hockst?
bist du dann genauso in der lage dein kind zu versorgen, genauso liebevoll und entspannt als wenn du gerade etwas genommen hast oder noch genug wirkstoff im blut ist?
ich glaube eher nicht.
deswegen bin ich auch froh meine opiate ganz legal in der apotheke ordern zu können ohne angst haben zu müssen, dass abends nichts mehr da ist.
oder die nacht nicht schlafen zu können, da ich total unter entzugsqualen leide.
weil ich nunmal in gewisser weise funktionieren muss.
ich bitte dich wirklich inständig dir das ganze mal in ruhe zu überlegen, ob eine geregelte substitution nicht doch besser wäre.
und das mit dem entzugswillen in allen ehren, aber jetzt mal ehrlich, soweit bist du noch nicht.
sieh jede injektion als potenziell lebensgefährlich für dein baby an!
dann kommt der wunsch nach substitution von ganz allein.
du musst jetzt verantwortung übernehmen, nicht erst wenn dein baby (hoffentlich gesund und munter) zur welt gekommen ist.
wenn du noch fragen haben solltest raus damit!
lg, hammerhart1984.
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