Ich will nicht mehr trinken, brauche Eure Unterstüzung!

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Amygdala Mandelkern
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2014 12:18    Titel: Ich will nicht mehr trinken, brauche Eure Unterstüzung! Antworten mit Zitat

Hallo an alle,

bin neu hier und und muss sagen, daß mich dieses Forum teilweise sehr berührt hat.

Mein Problem in aller Kürze: Ich bin 41 Jahre alt und seit zwei Jahren trinke ich zuviel und zu oft. Über die Gründe könnte ich jetzt viel schreiben. Ich leide seit ca. 5 Jahren unter Depressionen, nehme auch Medikamente. Aber irgendwie brauche ich doch auch noch zusätzlich den Alkohol, um wahlweise den Abend, den Stress oder die Überforderung zu ertragen.
Es ist das erste Mal, daß ich etwas darüber schreibe und ich könnte heulen.
Ich meine zu wissen, was Sucht ist, ich war zwei Jahre Benzo-Abhängig im Low-Dose Bereich. Als ich damit aufhörte, war ich immer noch psychisch abhängig, ein Jahr lang verging kaum ein Tag, an dem ich nicht an die Dinger dachte. Heute denke ich nicht mehr so oft daran, aber ich weiß, daß die Gefahr immer noch nicht gebannt ist. Nun ist der Alkohol an Stelle der Benzos getreten und ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß nur, daß ich aufhören will, zahllose Versuche habe ich gemacht, bin aber nicht weit gekommen, höchstens ein paar Tage, dann komme ich um das Weinregal im Supermarkt nicht mehr herum.
Zur Dosierung: Ich trinke eine Flasche Wein jeden zweiten Tag und fange erst abends damit an, wenn ich gegen 18 Uhr meinen Tages-Tiefpunkt erreicht habe...
Ich habe einen 5-jährigen Sohn und so kann es nicht mehr weitergehen...

Danke fürs Lesen!

Amygdala
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2014 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Amygdala!
ja das ist nie leicht sich von einer krankheit wie der sucht zu lösen.ich bin selbst kein
alkoholiker aber meine mutter und tante nur sie sind beide seit jahrzehnten trocken
ohne rückfall bis jetzt.
ich selbst bin opiate und tabletten abhängig und auch seit ca. 9 jahren in substitution!
ich kann dir eigentlich nur raten professionelle hilfe in anspruch zu nehmen.am besten
mach umgehend einen termin bei der suchtberatungsstelle.(diakonie,caritas) die machen
das umsonst.
alleine kommen leider nur die wenigsten aus der sucht heraus!fast niemand schafft es
alleine!
versuch es mit der suchtberatung und mache gleichzeitig einen termin bei deinem hausarzt
und schildere im die situation.am besten ist es du machst eine stationäre entgiftung!
ich hoffe du machst den ersten schritt.viel glück dabei!lg Vittorio
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2014 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Amy
du hast bereits 2 ganz wichtige Schritte für dich unternommen:
Du hast erkannt, dass dein Umgang mit Alkohol riskant ist
Du hast dich entschlossen, etwas daran zu verändern
Und du tust das alles zu einer Zeit, wo das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist, du bist nicht körperlich abhängig und hast noch soviel Kontrolle über deinen Konsum, dass du nur jeden zweiten Tag trinken musst.
Such dir eine gute Beratungsstelle in deiner Nähe und am Besten auch eine/n PsychotherapeutIn - du kannst lernen, das Trinken überflüssig zu machen, indem du die Notwendigkeit zu trinken beseitigst.
Außerdem solltest du einen erfahrenen Suchtmediziner kontaktieren, der dir helfen kann, das Trinkverlangen mit Medikamenten zu vermindern (Campral, Baclofen, Selincro)

Alles Gute auf dem Weg

Praxx
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2014 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Außerdem solltest du einen erfahrenen Suchtmediziner kontaktieren, der dir helfen kann, das Trinkverlangen mit Medikamenten zu vermindern (Campral, Baclofen, Selincro)


Das würde ich nicht empfehlen, wo Amy bereits tablettenabhänig war.

Mir scheint auch Amy, dass du körperlich nicht süchtig bist und es gut machbar ist, dass du aufhörst mit dem Trinken und aus der psychischen Abhängkeit kommst.
Suchtberatung finde ich eine sehr gute Idee.

Für dich selbst vielleicht, wenn du einfach immer mehr reduzierst, wäre das eine Option?

Soltau
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 28. Dez 2014 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Soltau,
du bringst da was durcheinander... vorübergehend den Suchtdruck mit Medikamenten reduzieren oder zu beseitigen hat mit "Ersetzen der einen Abhängigkeit durch eine andere" nichts zu tun. Nirgends steht geschrieben, dass eine Abstinenz, die nicht täglich erkämpft und erlitten werden muss, wertlos ist (wie das z.B, Prof. Tom Bschor behauptet).
Im Gegenteil, erst die Beseitigung des "Craving" erlaubt eine sinnvolle pscho- oder soziotherapeutische Intervention.
Zudem gibt es sogar Suchtmediziner, die in Ausnahmefällen tatsächlich lieber eine potenziell tödliche Alkoholabhängigkeit mit gezielt mit anderen suchterzeugenden, aber nichttoxischen Substanzen behandeln, Dr. Ulmer experimentiert erfolgreich mit DHC, italienische Arbeitsgruppen mit einer kontrollierten Vergabe von GHB.
Davon ist hier aber nicht die Rede - es geht darum, Frequenz und Ausmaß der Trinkereignisse soweit zu reduzieren, dass die Selbstkontrolle wieder funktionieren kann.

LG

Praxx
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tusem67
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.12.2013
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 28. Dez 2014 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Hallo Soltau,
du bringst da was durcheinander... vorübergehend den Suchtdruck mit Medikamenten reduzieren oder zu beseitigen hat mit "Ersetzen der einen Abhängigkeit durch eine andere" nichts zu tun. Nirgends steht geschrieben, dass eine Abstinenz, die nicht täglich erkämpft und erlitten werden muss, wertlos ist (wie das z.B, Prof. Tom Bschor behauptet).
Im Gegenteil, erst die Beseitigung des "Craving" erlaubt eine sinnvolle pscho- oder soziotherapeutische Intervention.
Zudem gibt es sogar Suchtmediziner, die in Ausnahmefällen tatsächlich lieber eine potenziell tödliche Alkoholabhängigkeit mit gezielt mit anderen suchterzeugenden, aber nichttoxischen Substanzen behandeln, Dr. Ulmer experimentiert erfolgreich mit DHC, italienische Arbeitsgruppen mit einer kontrollierten Vergabe von GHB.
Davon ist hier aber nicht die Rede - es geht darum, Frequenz und Ausmaß der Trinkereignisse soweit zu reduzieren, dass die Selbstkontrolle wieder funktionieren kann.

LG

Praxx


Hallo.

ich finde die Idee grundsätzlich nicht verkehrt, erstmal Medikamente nehmen und das ganze ein bischen "Abfedern". Das hat auch den Effekt von wegen "Ich nehme ja was" Smile und so kann man die erste Zeit besser überstehen finde ich.

Ich hab auch Medikamente bekommen und hab die nach 4 Monaten dann abgesetzt. Ich habe damit wirklich gute Erfahrungen gemacht.

Mir fällt aber gerade ein, ich hab sovieles ausprobiert ehrlich gesagt. Mal habe ich von Drogen auf Alkohol umgeschwenkt, dann auf Venaflaxin, dann ne Zeit nur 0,5 g Kokain, oder auch ein Auslandsaufenthalt war dabei. Aber so richtig gebracht hat es nichts, man muss halt alles durchprobieren, da ist auch jeder anders gestrickt.

Da muss man schauen, wie man das selber angehen möchte.

Gruß
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