Einmal und nie wieder...?

[Pimpinelle]

Hallo Erdbeermund,

die Tatsache, dass du Kinder hast hätte Grund genug für ihn sein MÜSSEN, dich nicht noch weiter neugierig auf Shore zu machen, sondern dir deine Idee auszureden statt dessen. Ich werde das Gefühl nicht lose, dass er auch hier seinen Beitrag zum guten Gelingen beitrug.

Immerhin hast du es bis ins Forum geschafft. Aber deine Loyalität deinem Freund gegenüber macht mich langsam sprachlos.

Pimpinelle

[silenthigh]

[fee89]

Oh man, wie ich diese Sorte Männer verabscheue...

Deinem Freund hast du jetzt zu verdanken, das du die Shore nicht mehr aus dem Kopf bekommst, das ist dir doch hoffentlich klar?!
Du kannst deinem Freund dafür danken, das er dir den direkten Weg in die Abhängigkeit geebnet hat.

Mensch Mädchen, so wie du habe ich mit 16 Jahren gedacht... da hat mir auch mein damaliger Freund die Shore wie Honig um den Mund geschmiert...
War ja damals alles so toll...habe mich mit ihm so viel reifer und so verdammt cool gefühlt...

Sooo, und nun?
Was ist mir davon geblieben?
Eine Heroinabhängigkeit, aus der ich nicht herauskomme, die von Jahr zu Jahr schwerer wird...

Für diese Abhängigkeit habe ich meine schönsten Jahre verschenkt...

Wenn genau so deine Zukunft aussehen soll mach weiter so, auf dem richtigen Weg bist du ja schon mal

[Kullerbunt]

[Erdbeermond91]

[Pimpinelle]

Hallo Erdbeermond,

das kannst du gar nicht mehr schlimmer machen. Selbst wenn du die Entscheidung selbst getroffen hast, bleibt noch immer, dass er sich nichtmal ansatzweise geziert hat, dir was zu besorgen wenn er das Gespräch nicht sogar noch so leitete, dass du irgendwann auf die Idee kommen musstest. Das ist der Klassiker in Partnerschaften, wenn ich das mal so sagen darf und Grund ist in vielen Fällen, dass man der cleane Partner ja nicht mitreden kann, wenn er H selbst nicht konsumiert hat. Nach wie vor halte ich es für das Allerbeste, wenn du diesen Typen in den Wind schießt. Gerade wenn du nicht "Nein" sagen kannst... ach, besser ich male mir das jetzt gar nicht aus.

Bestimmt hat er dir auch erzählt, dass H nicht sofort abhängig macht. Allerdings vertut sich dein Freund da gewaltig, denn auch wenn es in den meisten Fällen zwar nicht sofort zu einer körperlichen Abhängigkeit führt, fickt das Zeug jetzt schon dein Gehirn, nennt man auch psychische Abhängigkeit. Der feine Unterschied.

Egal wie jetzt, gehe mal zu einer Suchtberatung. Die sind dafür da. Und vielleicht hältst du uns auf dem laufenden, denn hier interessiert es mit Sicherheit alle, wie das bei euch nun weiter ging. Keiner der an dem Thread beteiligten Personen will dir was, sondern dein Thema geht hier anscheinend fast allen an die Nerven. Und weil das alles Leute sind, die mit Sucht in irgendeiner Weise zu tun haben oder hatten, solltest du über den ein oder anderen Einwurf besser mal nachdenken.

Gruß

Pimpinelle

[GagaMama]

Huhu,
schreibe, wenn Dir das gut tut und lass Dich von den anderen nicht verunsichern! Sie meinen es wirklich gut, aber manchmal sind all die Bemerkungen nicht hilfreich.

Ihr habt beide Fehler gemacht - Du und Dein Freund. Ich denke bzw. hoffe, ihr habt beide daraus gelernt. . . oder zumindest Du.

Wie sagt man so schön: Wer mit dem Feuer spielt, kann sich böse verbrennen! Das ist Dir jetzt passiert. Dumm gelaufen! Aber niemand hat Dir versprochen, dass das Leben einfach ist - als Mutter mit Verantwortung schon überhaupt nicht.

Deine Pflicht, so doof sich das Wort jetzt anhört, ist es, für Deine Kinder stark zu bleiben. Warum denkst Du, dass die Suchtberatung für Dich nicht der richtige Ansprechpartner wäre? Es gibt doch offensichtlich Gründe, warum Dich das H so sehr beeindruckt hat und Du immer daran denken musst - vielleicht bist Du manchmal mit der Erziehung überfordert. . . ist bei jeder Mutter so! Da möchte man sich manchmal einfach nur ausklinken, die Verantwortung abgeben, durchschnaufen und sich entspannen. . .ohne Kinder! Dieser Wunsch ist völlig okay - und man sollte sich solche Inseln auch schaffen - aber bitte nicht mit H. Versuche, Dir einen Nachmittag oder Abend pro Woche "frei" zu nehmen und Deine Kinder vielleicht bei den Eltern unterzubringen oder jemanden für die Beaufsichtigung zu finden - und dann lass es Dir gut gehen. Geh zum Sportstudio, geh einem Hobby nach und versuche, da Leute kennen zu lernen. Gehe einfach vor die Tür und UNTER ERWACHSENE! Vielleicht kannst du mit Deinen Kindern auch zu Mutter-Kind-Kursen gehen. . . dort lernt man andere Mütter kennen und kann gemeinsam etwas unternehmen. . . alles das bringt Dir Ablenkung und Entlastung. Frage bei der Stadt im Bereich Jugend und Kultur einmal nach, was für Kleinkinder angeboten wird und wo es Gruppen gibt. Wichtig ist ganz einfach, dass Du Dich mit anderen Dingen ablenkst, neue Eindrücke bekommst und Dich mit anderen austauschst.

Dir alles Gute - und mit der Zeit werden die Gedanken an H in den Hintergrund treten, auch wenn Du die Erfahrung sicherlich nie vergessen wirst. Bleibe nur Deinen Kindern zu liebe standhaft.

GaGa

[Sommersonne]

Es würde schon vieles gesagt und dem meisten kann ich voll zustimmen.

Eine Frage an dich, Erdbeermond: Ist dir bewusst, dass dein Freund das Zeug geholt hat, weil er Bock drauf hatte und nicht weil du es wolltest?
Er hat's ja gar nicht mehr erwarten können bis zur nächsten Party. Er war so gierig, dass du ihm völlig egal warst. Du warst in der Situation nicht mehr als eine günstige Ausrede für ihn!

Das, was mich an der Geschichte am meisten fertig macht, ist, dass du zwei kleine Kinder hast. Wie kann man sich nur so wegschießen, dass man am nächsten Tag nicht fähig ist, seinen Mutterpflichten nachzukommen? Wie kann man nur so wenig Verantwortungsgefühl haben?
Ich bin selbst Mutter von zwei Kleinkindern. Niemals würde ich so leichtfertig mit dem Leben meiner Kinder spielen. Denn genau das tust du. Spinn die Geschichte mal weiter. "H zu besonderen Gelegenheiten" "H nur am Wochenende" "H nur jeden 2. Tag" "H nur abends wenn die Kinder im Bett sind". Und zack! Schon hast du deine Sucht. Und wenn sie dich gepackt hat, ist sie dir wichtiger als deine Kinder. Sie werden dir weggenommen. Und selbst, falls du das irgendwie umgehen kannst, wirst du damit ihre Kindheit ruinieren.
JETZT hast du noch die Möglichkeit, dich für deine Kinder und gegen H zu entscheiden. Du hängst noch nicht so tief drin- aber es kann schnell gehen.
Scheiß auf H! Kümmere dich um deine Kinder! Sei eine gute Mutter und mach nie wieder so einen dummen Fehler! Das ist der einzig richtige Weg.

[Sebastian Brant]

Hallo Erdbeermund

[Sabiote555]

Lieber Erdbeermund,

jetzt ist das alles nun mal passiert und es ist müßig, irgend jemand die Schuld daran zu geben.

Meine Idee, mein Impuls ist aber eben auch, dass Du es schlimmer machst, in dem Du Dich gedanklich hier im Forum immer weiter damit auseinander setzt. Irgendwie machts Du Dich ja ganz heiß auf einen zweiten Turn.

Red nicht drüber, denk an was, was Dich Dich gut fühlen lässt: deine Kinder, ein Haustier, ein schönes Erlebnis. Nur eben nicht daran. Dann ist die Chance, dass ein Mal kein Mal ist viel größer.

Unabhängig von diesem Problem wünsche ich Dir, dass Du Dir selber genug bist - und Dich in Deinem Leben an nichts und niemanden klammern musst - gerade, wenn Dir derjenige nicht gut tut.

Herzliche Grüße,

Sabiote

[Bundelin]

Ich bin da ganz bei Sabiote..
als ich mega verlangen hatte H auszuprobieren und ich mich überall informiert habe umso heißer wurde ich..
Saß tag und Nacht im Netz und hatte schon suchtdruck danach bevor ich das ausprobiert hab..
hört sich doof an is aber so..
hab mir das aber 10 mal überlegt was ich tue.
für meine 1 jährige Tochter..
kein Stoff könnte mich so turnen wie das lächeln meines Kindes..
also kam der Entschluss das ich nie erfahren werde wie der H Konsum ist..
"Getröstet hat mich dann allerdings als alle auf mich wild eingeschrieben habe das ich wohl enttäuscht von der Wirkung von H wäre da ich ja eh einiges mit oxys, fentanyl und etliches durchgemacht hab.. das konnte mich dann etwas beruhigen..
bei dir isses nun passiert erdbeermund..
ich kann dir aber netmal Vorwürfe machen..
ich war damals iwie nich anders.. und hab selbst heute noch nach etwa 25 Monaten clean sein immernoch suchtdruck...
nur mein kind hat mich vor meinem Untergang gerettet und tut dies jeden tag aufs neue stark zu sein..
selbst wenn ich hier sitze heule und los rennen will kurz in ihr Zimmer zu gehen ins Bett zu schauen und zu sehen was ich eigentlich für n verdammtes Glück habe sie haben zu dürfen...
erdbeermund halt dir bitte vor Augen das ein mensch seinen Kindern immer das beste geben muss was er zu bieten hat!
Dein thread schießt mir Tränen in den augen..
erkenn mich doll drinn wieder. Ich war soweit wie du wollte es unbedingt ausprobieren hab die Kurve aber iwie gepackt es sein zu lassen und mich von dem Gedanken zu verabschieden- hab ich hier aber vielen zu verdanken die dir hier in deinem thread auch geschrieben haben unter anderem..
erbeermund melde dich doch mal bitte kurz um zu berichten wie es gerade läuft..
Ob du dem Druck nachgegeben hast oder stark sein konntest...
glg

[CrazyMan]

Ich halte es für unfair bis völlig falsch, den männlichen Partner dafür verantwortlich zu machen. Wenn, dann sind beide verantwortlich bzw. unverantwortlich, je nachdem in welchem Bezug, dem Konsum an sich oder gegenüber den Kindern. Immerhin ist “Erdbeermond“ alt genug, zu wissen was sie tut. Sie ist für ihr handeln selbst verantwortlich.

Als ich den Beitrag las, waren meine ersten Gedanken: Nun hat er es geschafft, davon weg zu kommen, und seine eigene Partnerin sorgt nun aktiv dafür, dass er wieder drauf kommt. Sie wusste, er hat die Sucht überwunden und dass er eine Tendenz dazu hat, wieder abhängig werden zu können. Sie hätte viel eher die Rolle des “Vernünftigen“ führen und ihn nicht auf dumme Gedanken bringen sollen.

Wie dem auch sei, nun ist es passiert. Konsumiert ein einst Abhängiger nur ein einziges Mal, ist es mit dem Cleansein vorbei. So sieht zumindest die Regel aus. Bei ihr ist das Craving, die Lust zum Wiederholen des Konsums, bereits leicht vorhanden. Dass es nicht bei angekündigten, maximalen 2 bis 3 Wiederholungen bleiben wird, weiss jeder, der das durchgemacht hat. Ursprünglich sollte es sogar nur 1x sein?!

Die meisten hier wissen ganz genau, wie sich alles weiter entwickeln wird. Es muss nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch leider hoch. Schade für die Kinder. Nichts wird mehr so sein wie jetzt. Finanziell bankrott bis verschuldet, due Kinder vernachlässigt, gefühlsmäßig tote Beziehung (H stumpft emotional ab), Verlust von Freunden und ggf. Familie (wer H konsumiert wird sozial ganz unten angegliedert), und wohl möglich Verlust der eigenen Kinder. Das wäre die Zukunft, haben sich beide für Heroin entschieden. Der beste Weg, das zu vermeiden: Heroin vermeiden! Jeder weitere Konsum steigert das Verlangen zur Wiederholung des Konsums. Bevor erkannt wird, dass man sich selbst belogen hat, ist eine körperliche Abhängigkeit dazu gekommen und der Ausstieg wird um so schwieriger.

Nur ob er es jetzt schafft, nach diesem Rückfall weiter clean zu bleiben? Die Kontakte sind wieder aufgefrischt, er braucht nur anrufen oder gleich hingehen. Die Gedanken kreisen wieder um H. Das ist Sch...e! Er sollte es dem Arzt beichten und alles tun, das zurückkehrende Elend zu vermeiden. Könnte er nicht... nein, Naloxon nicht, er bekommt schliesslich Methadon. Dann hilft wohl nur eiserne Disziplin.

[CrazyMan]

Das ist ja nun schon einige Wochen her, als der letzte Beitrag im November verfasst wurde. Wie es wohl zur Zeit aussieht?

Habt ihr beide wieder “die Kurve“ gekriegt?

[Erdbeermond91]

Hallo

Ich dachte, ich melde mich mal wieder. Bei mir ist einiges passiert. Mich haben eure Antworten zum Nachdenken gebracht. Ich habe von alleine beim Jugendamt angerufen. Ich hatte dort schon einige Gespräche, erst heute wieder eins. Denn ich möchte KEINESFALLS eine schlechte Mama sein. Einmal die Woche habe ich einen Termin bei dem Suchthilfezentrum. Die Gespräche dort waren bisher hilfreich. Mir geht es also zur Zeit recht gut. Klar, gelegentlich kreist das H noch in meinem Kopf, aber dann denke ich an meine zwei wundervollen Töchter und es wird weniger.

Ich denke, "CrazyMan" hat schon recht. Ich hätte auch vernünftiger sein müssen (und ich bin alleine für mein Handeln verantwortlich!). Mein Freund ist in der Hinsicht wohl der Schwächere. Wie sagte der Herr von der Beratung: "Wir (mein Freund & ich) stützen uns gegenseitig und wenn einer fällt, kann der andere nicht stehen bleiben." Ich finde den Satz sehr passend. Mein Freund war auch schon zweimal mit zur Suchtberatung. Ich denke nicht, dass er es seitdem noch einmal konsumiert hat.

Ich hoffe, dass es weiterhin so gut läuft. Ich bin zuversichtlich, dass es mit Unterstützung vom JA, der Suchtberatung und der Eingliederungshilfe, die ich bald bekomme, auch klappt.

[GagaMama]

Huhu,

finde ich klasse, dass Du Dir die Hilfen geholt hast. Das erfordert eine ganze Menge Mut, den Fehltritt nicht nur öffentlich, sondern gerade bei den Ämtern zuzugeben.

Ich drücke Dir und euch die Daumen, dass es weiterhin so gut läuft. . . und mache Dir keine Gedanken, dass Du vielleicht eine schlechte Mutter bist. Klar, Du hast einen Fehler gemacht, aber es ist gut gegangen und Du hast dadurch eine Menge gelernt und das ist doch klasse! Und die Schritte, die Du unternommen hast, zeigen doch, dass Du Verantwortung übernommen hast und das Beste für Deine Töchter möchtest. Das alleine zählt! Schau nach vorne und freue Dich über Deine und eure Erfolge.

GaGa