Meine Opiatsucht

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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

@Merkwürden: Sei mir nicht böse, aber ich denke nicht dass du es schaffen wirst einen Monat komplett clean zu bleiben.
Hast du das wirklich vor? (Im druffen Kopf nimmt man sich sowas ja gerne mal vor a la "Morgen hör ich auf!").
Wenn du es durchziehst, dann poste doch bitte mal von Zeit zu Zeit, wie du dich schlägst. So eine Art Clean-Tagebuch fände ich spannend bei dir. Natürlich nur wenn du magst.
Substi halte ich im Moment für die schlechteste Alternative. Das kannst du auch noch in 1-2 Jahren machen. Versuch doch lieber auf Codein und Kratom umzusteigen, von mir aus auch Dauerkonsum aber dann bist du das scheiß H wenigstens los.

LG,
Sienna
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sienna,

ich bin mir selbst sehr unsicher, ob ich das schaffen werde. Eine so "lange" Cleanzeit hatte ich seit Beginn meines Opiatkonsums noch nie und mittlerweile stecke ich ja doch schon um einiges tiefer drin... Ich habe es aber schon vor, aus ganz "pragmatischen" Gründen: ich will dann von Codein usw. auch etwas spüren, wenn ich wieder darauf umsteige. Leicht wird es mir aber ganz sicher nicht fallen. Um ehrlich zu sein: gerade heute habe ich mir schon wieder 1g geholt... Naja, ich will halt auch nicht wirklich "aus Überzeugung" aufhören, sondern mir eher wegen solcher Sachen wie dem lieben Geld ein besser zu "handelndes" Konsumverhalten angewöhnen. Die beste Voraussetzung, was Motivation angeht, ist das wohl nicht... Aber ich will es schon versuchen und auch regelmäßig berichten. Dafür u.a. habe ich ja diesen Thread gestartet.

Ach so, die erwähnte gut bewertete Substiärztin hat leider keinen Platz mehr frei. Aber Substitution war ja ohnehin nur eine Möglichkeit von vielen, die ich jetzt in Erwägung gezogen hatte. Beraten lassen möchte ich mich dahingehend weiterhin, es gibt auch noch weitere Ärzte in meiner Umgebung. Aber, wie gesagt, es geht mir dabei erstmal vor allem um Beratung. Sicher bin ich mir nur darüber, dass ich etwas verändern muss, wenn das Ganze nicht richtig übel ausgehen soll. Und ganz aufhören ist erstmal keine Option. Vor allem fehlt mir dafür der Wille.

Naja, ich werde weiter berichten (und wäre für weitere Tipps, Einschätzungen usw. sehr dankbar).
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oxy moron
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,

hast Du eigentlich das DLPA inzwischen versucht? Wie ich ja bereits schrieb, kann es sehr wohl Unterstützung bei der Stabilisierung des eigenen Gemütszustandes bewirken.

Das ist natürlich keine Garantie, das es auch bei Dir so sein wird, aber einen Versuch wäre es doch sicher wert, immerhin sind die Kosten im Vergleich zum H wirklich im Rahmen..

Ich konnte in der letzten Zeit meine Tagesdosis verringern, wenn da nicht 10 Jahre Dauereinnahme und die weiterhin existierenden ursprünglichen Gründe wären, ginge da wohl auch noch deutlich mehr.
Auch nehme ich seit einigen Tagen 5-HTP, was sich auf Schlafqualität und Einschlafdauer spürbar positiv auswirkt, für eine bemerkbare Toleranzreduktion nehme ich es wohl noch nicht lange genug.

Einnahmeschema: DLPA 750mg (Biovea) eine Woche 1 morgens, dann 2. Woche morgens und mittags und ab der 3. Woche 1-1-1.
5-HTP z.Z. 100mg (Biovea) zur Nacht.

Vielleicht profitierst Du auch davon,

beste Grüße,
moron
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo moron,

nein, bisher habe ich es noch nicht bestellt. In den letzten Tagen war ich sozusagen noch etwas "in der Schwebe", was meine weitere Vorgehensweise angeht. Ich bin auch dabei einige Termine zu machen, also Suchtberatungen, Substiärzte usw., dann noch den Termin bei meinem Psychiater in einigen Tagen, wo ich mein Drogenproblem nun auch endlich mal ansprechen will.
Aber ich tendiere jetzt schon dahin, wenigestens mal zu versuchen, durch eine längere Abstinenzphase (ich nehme mir mal einen Monat vor) meine Toleranz zu senken, um dann wieder auf schwache Opioide umzusteigen, die man leicht, sicher, quasilegal und "sauber" bekommt (auch wenn das sicher einiges an Disziplin kosten wird und ich wirklich nicht abschätzen kann, ob ich das so hinbekommen werde). In dem Zusammenhang werde ich dann auch das DLPA ausprobieren, also als Mittel gegen den Suchtdruck während der Abstinenzphase. Dazu soll es ja auch taugen, jedenfalls einigen hier. Wie es bei mir wirkt, werde ich hier dann auch aufschreiben. Was ich auch in Erwägung ziehe, ist Baclofen. Gestern (glaube ich) hat Praxx dazu die Vermutung angestellt, dass es eventuell auch bei Opiaten gegen den Suchtdruck helfen könnte, außerdem neige ich ja auch dazu zu trinken, wenn ich keine Opiate konsumiere. Wobei es da wohl nicht so einfach sein wird, einen Arzt zu finden, der einem das verschreibt. Von daher werde ich es wohl erstmal nur mit DLPA versuchen. Die Kosten sind ja wirklich, wie du schon geschrieben hast, lächerlich im Vergleich zu H...

Ach, verdammt, wie einen das Zeug am Ende doch im Griff hat. Ich meine, ich profitiere nach wie vor sehr davon. Wenn ich was "intus habe" fühle ich mich immer noch so viel besser als jemals zuvor. Aber das Drumherum macht einem dann doch sehr zu schaffen. Und ja, man kommt einfach nicht mehr so leicht davon weg (um "etwas" zu untertreiben...). Dass ich mir heute wieder was gekauft habe, war wirklich überhaupt nicht geplant. Ich muss auch schon ziemlich aufpassen, was meine Finanzen angeht, und zumindest bis Mitte des Monats wollte ich den Konsum zumindest stark einschränken. Aber nix da... Etwas Zeit zwischen Seminar und Arbeit und schon wird der Dealer angerufen...
Naja, ich will jetzt nicht jammern. Es ist ja nicht so, als wäre ich nicht gewarnt worden. Und, wie gesagt, bisher überwiegt der "Nutzen" (subjektiv) den "Schaden" noch deutlich. Aber gerade mit H sehe ich da momentan keine Zukunft ohne erhebliche Probleme. Das heißt, obwohl mir das Zeug bisher mit Abstand am besten gefällt (danach kommt Codein), will ich zumindest damit wieder aufhören. Dass ich das schaffen kann, wenn ich mich stattdessen zuverlässig mit Codein usw. versorgen kann, glaube ich schon. Auch wenn das ganz bestimmt nicht leicht von der Hand gehen wird.
Jedenfalls werde ich hier dann alles Wichtige notieren. Ich bin selbst "gespannt", was am Ende dabei herauskommen wird. Eine wirkliche Vorstellung davon bekomme ich gerade selbst nicht Zustande.
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, habe nur kurz Zeit aber
1.) Ein Substiarzt sagte mir, dass die Patientenanzahl 50 aufgehoben wurde weil so viele Substärzte in Pension gehen. Also gibt es zumindest gesetzlich kein Problem mit freien Plätzen. Es sei denn der Arzt beschränkt sich selbst.
Stimmts @ Praxx?

2.) Merkwürden, ich denke nicht dass es dir ausreicht mit Codein und Kratom. Eben weil es NICHT reichte bist du doch auf H umgestiegen. Bisher hast du nicht eine einzige Pause die länger ist als 5Tage durchgezogen...Ein ganzer Monat würde mich sehr erstaunen...
Eigentlich befürchte ich dass du auf i.v Konsum umsteigst weil du dann weniger Stoff brauchst ( denkt man anfangs, am Ende geht die Rechnung Null auf und du wirst noch abhängiger!)

@oxi moron : Verschiedene Wege probieren...schön wäre es...es gibt doch nur Substi oder Schwarzmarkt. Alternativ sich Schmerzpatienten suchen die regelmässig was übrig haben ( wo Kontakt knüpfen?) Oder im Müll vom Altenheim/Apotheken suchen klingt eher weniger umsetzbar...Privatrezepte bezahlen wird auch arg teuer...
Ich sehe wenig Alternativen..oder?

Welche Medikamente docken denn noch am Opiatrezrptor an? Keine oder...Ich hatte mal Stangyl eine Tablette. Von der war ich sau "matschig"/breit und hatte kleine Pupillen. An welchem Rezeptor docken die an? Mir war die Wirkung damals zu stark...da ging nur noch schlafen... :-/

Merkwürden, versuche es mal nur mit Codein auszukommen! Dadurch senkst du auch die Toleranz wenn du es etwas abdosierst.
Lg Caro
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro,

naja, einen Unterschied sehe ich darin, dass ich seinerzeit dann eben doch ziemlich planlos konsumiert hatte und mit der Dosis meinen unmittelbaren Bedürfnissen entsprechend immer weiter hochgegangen bin. Jetzt habe ich dagegen eher sowas wie einen "konstanten Spiegel" im Blick. Ich merke auch selbst schon, dass ich mich auch mit einer Dosis, die nicht mehr richtig turnt, ganz wohl fühle, also besser als ganz ohne Opioide. Nicht zuletzt deine und micros Schilderungen haben mich auf die Idee gebracht. Ihr nehmt doch beide schon seit längerem eine gleichbleibende Dosis ein und es geht euch ganz gut damit. Micro nimmt ja sogar sehr wenig Subutex, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Wobei natürlich Codein ziemlich schwach ist und ich schon erstmal deutlich runter müsste mit der Toleranz, damit ich davon überhaupt etwas merke, schätze ich.
Ist es damit etwas klarer geworden, was ich vorhabe? Bzw. kannst du dir so eher vorstellen, dass das eventuell klappen könnte? (Zum Turnen würde ich mir dann vielleicht doch ab und zu etwas H gönnen, aber insgesamt würde ich halt versuchen, die Opiate nur als eine Art "Stimmungsregulator" zu verwenden, ohne ein großes "High" als Ziel.)

Zum Codein: ja, am liebsten würde ich mich bei meinem aktuellen Vorhaben auf Codein beschränken. Das hat mir (abgesehen halt von H und auch AH-7921) schon noch am besten gefallen und getan. Nur ist die Abgabemenge da eben sehr begrenzt. Von daher glaube ich nicht, dass es mit Codein alleine ging, leider. Meine Idee war ja, dass ich als "Hauptsubstanz" Tramadol verwenden würde. Das gibt mir zwar nicht so viel, aber es ist am günstigsten zu bekommen und ich hatte ja schonmal 1-2 Monate täglich Tramal genommen und da ging es mir eigentlich ganz gut die ganze Zeit über. Zwar ohne großen Turn, aber zu dem Zweck, der mir jetzt vorschwebt, wäre es vielleicht ganz gut geeignet. Und daneben/dazwischen halt so viel Codein, wie ich bestellen kann.
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HeathLedgerForever
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2011
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 01:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Merkwürden was machst du gerade hast du endlich wieder gutes H am Start?

Ich habe mir für WE auch wieder meine Ration naja bestellt, diesmal kommt auch wieder feinstes Heroin dazu.

Bist du on am WE. Könnte ein Termin ausmachen und und das Zeug zusammen drücken, mein Crystal Meth wird auch bald komm, dazu noch Hasch und ein bisschen COca, Ja das wird ein schönes WE- Achso Base kommt auch noch und ne 50er Packung DIaz liegt bereit.

Naja meld dich mal Wink

Freue mich wenn ich die Steine wieder inhalieren kaNN-


Sry habe die ander Post nicht gelesen. (Poste hier unabhängig sozusagen nur an Merkwürden eine Nachricht weil Provat PM net geht Smile )
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HeathLedgerForever
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2011
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

@ Merkwürden:

Hm habe gerade 4 Diaz gefressen und 2 X 0,11 Jäger intus dazu noch 2 Bier und komme troztdem nicht zu Ruhe. Aber es geht mir derzeit besser.

Nein heute fand ich die Welt wieder positiv. Gibt es eine andere möglichkeit dir privat zu schreiben?

Ein Thread " Heath vs Merkwürden" HEHHEHEHEHEH


Peace
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heath,

ja, das H ist ziemlich gut. Habe etwas davon eben heute während der Uni gezogen und von da an war der Tag herrlich Laughing.
Dann etwas nachgelegt zuhause und nun hänge ich halt noch etwas rum, bis ich wegschlummere (so müde bin ich aber gar nicht). Höre etwas Musik, lese im Forum und so im Internet. Gleich gibt es vielleicht noch eine DVD. Ein Gläschen Wein dazu (wirklich ein Gläschen, kein Besäufnis) und der Tag kann entspannt, genüsslich und zufrieden ausklingen.
Mal ehrlich: an sich ist der Zustand einfach toll. Von daher schließe ich auch aus, dass ich (derzeit) einen kompletten "Ausstieg" schaffen würde. Es gefällt mir einfach noch viel zu gut und es gibt mir auch viel. Ich sehe alles entspannter, kann z.B. viel freier sprechen, denke nicht ständig tausendmal nach, bevor ich antworte (und lasse es dann ganz sein) usw. Und trotzdem gibt es da keinen Kontrollverlust wie etwas beim Alk. Das Denken ist, so kommt es mir jedenfalls vor, nicht beeinträchtigt (okay, man kann es natürlich auch übertreiben und sich dann kaum wach halten... Laughing)

Ach so, ich finde, wir brauchen keinen eigenen Thread. Schreib doch einfach hier rein, was du mir sagen willst.

Btw.: Nimmst du die Diaz als "Rauschmittel" oder benutzt du sie schon gezielt gegen Defizite wie Unruhe usw.? Ich frage, weil ja wohl doch nicht wenige Benzos zum "turnen" verwenden. Das kann ich aber überhaupt nicht nachvollziehen. Es sind super Medikamente gegen Unruhe, Angst usw. Aber wenn man sich damit "abschießt", steht man doch eigentlich nur völlig neben sich und merkt es nicht mal wirklich...

In diesem Sinne: viel Spaß Wink
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 04:35    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Hallo Sienna,

ich bin mir selbst sehr unsicher, ob ich das schaffen werde. Eine so "lange" Cleanzeit hatte ich seit Beginn meines Opiatkonsums noch nie und mittlerweile stecke ich ja doch schon um einiges tiefer drin... Ich habe es aber schon vor, aus ganz "pragmatischen" Gründen: ich will dann von Codein usw. auch etwas spüren, wenn ich wieder darauf umsteige. Leicht wird es mir aber ganz sicher nicht fallen. Um ehrlich zu sein: gerade heute habe ich mir schon wieder 1g geholt... Naja, ich will halt auch nicht wirklich "aus Überzeugung" aufhören, sondern mir eher wegen solcher Sachen wie dem lieben Geld ein besser zu "handelndes" Konsumverhalten angewöhnen. Die beste Voraussetzung, was Motivation angeht, ist das wohl nicht... Aber ich will es schon versuchen und auch regelmäßig berichten. Dafür u.a. habe ich ja diesen Thread gestartet.


Merkwürden... Das willst du jetzt zwar nicht hören aber: Deine pragmatischen Gründe werden nie und nimmer ausreichen um mit dem aufzuhören, was dir so gut gefällt. Wenn man liest wie du das H anpreist, könnte man meinen du hast dein ganzes Leben nur nach dieser einen Substanz gesucht und wirst sie jetzt nicht mehr hergeben wollen. Stimmts oder habe ich recht?
Um mit sowas wie H aufzuhören, braucht man eine riesen Motivation. Vor allem muss man es machen, weil man FÜR SICH aufhören will. Einfach weil man keinen Bock auf diese Umstände mehr hat. Irgendwann wird alles zu viel, und mit der Zeit merkt man auch nix mehr von der schönen Wirkung. Dann nimmt man es nur noch um normal zu sein, und das ist ziemlich beschissen. Man muss aber erst einen bestimmen Punkt erreichen, um wirklich aus intrinsischer Motivation aufhören zu können, und den hast du in meinen Augen noch lange nicht erreicht. Deshalb wirst du leider noch ein paar Runden drehen... Es wäre schöner, wenn du das akzeptierst und dich nicht weiter selbst belügst. Du wirst nicht mal eben einfach so aufhören können.
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sienna,

ich will eigentlich gar nichts Bestimmtes hören. Im Gegenteil, genau solche ehrlichen Einschätzungen suche ich. Und du hast ja recht: auch wenn ich mir etwas anderes wünsche, hänge ich natürlich wirklich sehr an der Substanz (anpreisen wollte ich H natürlich nicht, aber es fällt mir wohl schwer über die Wirkung an sich zu schreiben, ohne in so einen Ton zu verfallen...).
Naja, probieren werde ich es (und darüber berichten). Darauf, dass es nicht klappen wird, mache ich mich aber auch schon gefasst. Ich denke, ich bin schon deutlich realistischer geworden, was die Einschätzung meiner Sucht angeht. Vor Kurzem noch konnte ich mir ja gerade mal ein "vielleicht bin ich ja tatsächlich auf dem Weg etwas süchtig zu werden" abringen. Rolling Eyes Trotzdem glaube ich, offensichtlich, noch, dass ich es etwas unter Kontrolle habe. Aber die Selbstwahrnehmung ist, wenn man süchtig, natürlich sehr trügerisch. Das habe ich auch schon deutlich gemerkt. Von daher: mal sehen, was dabei heraus kommt. Ich bin wirklich selbst gespannt, da ich mich eben selbst nicht so richtig einschätzen kann. Und, wie gesagt, ich schreibe weiter hier darüber.
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, ich habe jetzt bei zwei Drogenberatungsstellen um einen Termin gebeten (per Mail, bisher weiß ich noch nicht, wann ich hingehen kann). Was mich da mal ganz allgemein interessieren würde, da ich bisher noch nie bei so einer Stelle war: wird dort eher strikt nach dem Abstinenzparadigma beraten oder gibt es auch Stellen, die für verschiedene Möglichkeiten offen sind?
Während meines Klinikaufenthaltes damals wegen der Psychose war ich auch in der Suchtgruppe und da gab es außer dem Ziel "lebenslange Abstinenz, am besten von allen Drogen" keine Alternativen, man "durfte" nichtmal etwas in der Richtung äußern, ohne sofort quasi mundtot gemacht zu werden. Der Ton war auch sehr autoritär. Von daher bin ich jetzt natürlich etwas voreingenommen. Naja, es geht ja jetzt nur um eine Beratung, das verpflichtet ja zu nichts. Aber es würde mich doch schon mal interessieren, was für Erfahrungen ihr so mit diesen Stellen gemacht habt.
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,

es gibt sicherlich Menschen, die mit sog. kontrolliertem Konsum zurecht kommen unter Umständen. Wie würdest du dich denn selber sehen und um welche Substanzen geht es? Nach wie vor Opiate? Halte ich ehrlich gesagt bei dir schon für ausgesprochen schwierig. Alkohol? Scheint auch schwierig zu sein. Würdest du dir wünschen, man könne dir Tipps geben für kontrollierten Opiatkonsum? Was erhoffst du dir von einem solchen Gespräch?

Viele Fragen, ich weiß, aber es interessiert mich schon sehr. Mit deinem Suchtsproblem stehst du gerade erst am Anfang und ich finde sehr gut, dass du dich dort gemeldet hast. Allerdings warf diese Info gleich meine obigen Fragen auf, da ja Abstinenz für dich nicht in Frage zu kommen scheint und ich zumindest dich gar nicht abstinent sehe, eher völlig anders herum.

Gruß

Pimpinelle
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle,

ja, es geht nach wie vor vor allem um die Opiate. Mittlerweile halt Heroin. Was ich mir von der Beratung erhoffe? Im Idealfall tatsächlich ein offenes Gespräch, bei dem auch die Möglichkeit in Erwägung gezogen wird, Strategien zu finden, wie ich weniger riskant konsumieren kann. Wie gesagt könnte ich mir z.B. vorstellen, wieder auf sowas wie Tramal, Codein usw. umzusteigen und zu versuchen, mit gleichbleibender, nicht allzu hoher Dosierung zurecht zu kommen. Gezielt probiert habe ich das bisher noch nicht, aber ich hatte mal so 1-2 Monate täglich Tramal genommen und da ging es mir ziemlich gut, obwohl ich wenig "Rausch" davon hatte. Ich habe mich da ziemlich stabil gefühlt.
Abstinent leben will ich nicht und ich würde eine Abhängigkeit eigentlich schon in Kauf nehmen, wenn meine Lebensqualität sich durch die Substanzen verbessert (und ich habe eben den Eindruck, dass das absolut der Fall ist).
Nur von einem immer weiter ausufernden Konsum mit unsauberen, illegalen und überteuerten Drogen will ich wieder weg. Aber das ist natürlich nicht so einfach, wenn man sich mal an sowas wie H gewöhnt hat. Wenn ich in der Richtung unterstützt werden könnte, fände ich das, wie gesagt, ideal. Daher die Frage, ob es Beratungsstellen gibt, die solche Möglichkeiten zumindest prinzipiell auch anerkennen oder ob da immer das Abstinenzparadigma im Hintergrund steht.

Mit dem Alkohol komme ich übrigens momentan gut zurecht. Ich trinke gerade ausschließlich zum Genuss (ein Glas Wein, eine Flasche Bier, und das nur hin und wieder). Ach so, wenn man den Alkoholkonsum dazu zählt, habe ich übrigens schon deutlich länger mit Sucht zu tun. Wie gesagt hatte ich vor über einem Jahr schonmal so 1,5 Jahre ein durchaus süchtiges Trinkverhalten. Die Zeit davor war zumindest auch schon problematisch. Das konnte ich dann aber wieder "ablegen". Seit ich Opiate konsumiere, habe ich dann zwischenzeitlich mal wieder mehr getrunken, wenn ich sonst nichts hatte. Aber das ist nicht mehr ausgeufert. Gut, da wird wohl zu einem großen Teil Suchtverlagerung dahinter stecken, aber direkt abhängig von der Substanz Alkohol bin ich offenbar nicht im Moment.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,

das Thema hatten wir neulich schonmal, wo ein Forumsteilnehmer schrieb, er habe früher offenbar ein Alkoholproblem gehabt, dann aber langsam ausgeschlichen und nun ist das kein Thema mehr. Genau wie du, hat diese Person jedoch mit Opiaten zu tun. Meiner Meinung nach geht die Rechnung dann nicht auf. Ich halte es für Suchtverlagerung. Du hast "was Besseres" gefunden, deshalb hast du auch kein Alkoholproblem mehr.

Da ich deine Geschichte kenne, habe ich bewusst auch nach Alkohol gefragt. Ich dachte, vielleicht trägst du dich mit dem Gedanken, nach Alternativen zu Opiaten zu suchen, die du kontrolliert konsumieren möchtest. Beides zusammen würde ja keinen Sinn machen.

Ehrlich gesagt, halte ich dein Konsumverhalten schon für etwas schwierig, sehe in dir auch niemanden, der ggf. kontrolliert konsumieren könnte. Aber ich mag mich da täuschen.

Ich halte nach wie vor den Besuch bei einer Suchtberatungsstelle für sehr gut, fürchte aber, dass deine Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen werden. Ich wüsste zumindest keinen Suchtberater, der dir Tipps geben könnte oder würde, wie du bessere Opiate her bekommst. Du suchst also weiter nach Lösungen, wie du deine Sucht finanzieren und vielleicht optimal befriedigen kannst, wenn ich das mal so sagen darf. Ich bin gespannt, mit welchem Ergebnis (für dich) du nach Hause gehst.

Zitat:
Wie gesagt könnte ich mir z.B. vorstellen, wieder auf sowas wie Tramal, Codein usw. umzusteigen und zu versuchen, mit gleichbleibender, nicht allzu hoher Dosierung zurecht zu kommen. Gezielt probiert habe ich das bisher noch nicht, aber ich hatte mal so 1-2 Monate täglich Tramal genommen und da ging es mir ziemlich gut, obwohl ich wenig "Rausch" davon hatte. Ich habe mich da ziemlich stabil gefühlt.


Ja, Merkwürden, nur sind das wieder nur Ideen, die du tatsächlich nicht in die Tat umsetzt oder bisher umgesetzt hast. Ich habe den Eindruck, du trittst auf der Stelle.

Gruß

Pimpinelle
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