Meine Opiatsucht

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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle,

es ist mir ja klar, dass ich das bisher noch nicht umgesetzt habe. Im Moment sondiere ich sozusagen noch die Möglichkeiten. Auch die Abstinenz ist eine davon, aber schon eher die, mit der ich mich am wenigsten anfreunden kann. Dass ich etwas ändern muss, steht für mich allerdings fest. Ich lasse die Beratungen jetzt erstmal auf mich zukommen und bin da auch ganz offen für das, was mir gesagt wird. Das heißt, wenn man mich am Ende davon überzeugen (nicht dazu überreden) kann, dass Abstinenz die beste Lösung wäre, dann würde ich das auch angehen. Aber ich müsste schon überzeugt werden und ich erwarte auch, dass man auch offen mit dem umgeht, was ich mir bisher so überlegt hat.

Tipps, wie ich "bessere Opiate" bekomme, will ich übrigens nicht. Ich weiß schon, was ich wie und zu welchen Preisen und Bedingungen bekommen kann. Aber vielleicht könnte man mich halt, wie gesagt, bei der Umstellung unterstützen bzw. mir Tipps geben, wie ich das am besten hinbekomme, wie ich mit dem Verlangen nach stärkeren Substanzen umgehen kann, bis ich mich umgewöhnt habe, wie ich mit einer konstanten Dosis ohne viel "Rausch" langfristig umgehen kann usw. (das würde ich eben gerne schaffen, vor allem, da ich hier im Forum eben von einigen lese, die etwas in der Art hinbekommen).
Wie gesagt, das sind alles nur meine Idealvorstellungen und ich bin gerade ziemlich offen für alles, was kommen mag. Am liebsten wäre mir allerdings schon eine "akzeptierende" Drogenberatung (das Wort gibt es ja schon, soweit ich weiß, und vielleicht ja auch entsprechende Einrichtungen). Über das Forum habe ich ja jetzt auch schon eine ganze Reihe von Einschätzungen und Tipps bekommen. Und die habe ich schon alle registriert und denke darüber nach. Es dauert halt etwas, bis sich das alles "gesetzt" hat. Eigentlich versuche ich ja jetzt auch zum ersten mal, wirklich gezielt etwas zu ändern, vor dem Hintergrund, dass ich meine Sucht nun endlich als solche akzeptiere. Nur bin ich halt noch nicht auf eine bestimmte Lösung festgelegt.
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Kawasaki
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.05.2013
Beiträge: 329

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,
ich weiß jetzt nicht ob Dir schon mal Kratom vorgeschlagen wurde.
Ist zwar lange nicht so Potent wie H, aber vielleicht kannst Du Dich ja mit dem Kratom anfreunden. Ausserdem gibt es im Codein Thread auch Tips zu Paderyl
wäre auch noch was worüber man nachdenken könnte.
Gruß
Kawa
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kawa,

danke für die Antwort. Kratom kenne ich gut. Damit habe ich angefangen... Wink
Ja, das wäre auch eine der drei Substanzen, auf die ich mich "im Alltag" beschränken wollte: also Tramadol, Codein und eben Kratom.

@Pimpinelle: in einem hast du aber auf jeden Fall recht. Im Moment trete ich hier ziemlich auf der Stelle. Von meiner Seite aus lasse ich den Thread also erstmal ruhen, bis sich etwas Neues ergeben hat. Egal, in welcher Richtung.
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Jannik
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2012
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden

Ich lebe seit 15 Jahren mit Methadon ohne beikonsum und komme damit super Klar... ich arbeite Vollzeit im Schichtdienst.
Auch wenn viele sagen mann würde vom metha nix "merken" ist doch immer irgendwie eine wirkung da.
Mir ging es fast so wie dir ich war damals "verzaubert" und kann mir auch Heute kein Leben ohne Metha bzw. opiate vorstellen.

Schau das du dich nicht erst völlig ruinierst bevor du die Reißleine ziehst ich würde Heute vieles anders machen.

Ich bin bei aktuell 60mg am tag und lebe sehr gut damit mir hat methadon ein normales Berufstätiges Leben ermöglicht.




Ich glaube bei dir ist der zug sowieso abgefahren jetzt geht es nur noch um Schadensminimierung.


Gruß jannik
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,

das Dumme ist, dass du dir ganz viel überlegst, es aber nicht umsetzt.
Wenn du versuchen möchtest mit Codein und Kratom wieder klar zu kommen dann mach das JETZT. Jetzt anfangen KEIN H mehr zu nehmen. Nicht nächste Woche oder nächstes Jahr...

Ich sagte dir schon vor Monaten, dass jeder Tag deine Sucht verfestigt. Ohne Therapie und Quälerei wirst du da jetzt kaum mehr heraus kommen.

Du willst low dose Opiate im Alltag und dann ab und zu etwas merken. Bei mir funktioniert das ganz gut. Bei dir wird es nicht funktionieren denn folgender Grund: Du schriebst, dass dir Opiate viel geben, dass du die Wirkung spüren möchtest, dass du zwischendurch zum Törnen H nehmen möchtest ect...
Dir gefällt die Wirkung viel zu gut um langfristig mit Codein und Kratom oder Tramal klar zu kommen.
Denn du überdeckst mit dem H Missempfindungen/Charaktereigenschaften die du verbessern versuchst. Du darfst H nur nehmen wenn es dir GUT geht. Niemals um sich besser zu fühlen.
Dann könnte es klappen mit dem kontrolliertem Konsum/low dose im Alltag.

Jetzt, nachdem du H kennen gelernt hast wirst du das wahrscheinlich nicht länger als einige Wochen schaffen bevor du nach deinem low dose nehmen wieder beim H bist.

Hoffentlich fängst du nicht an zu drücken...

Ich bin damals ganz gut klar gekommen indem ich Monatsweise H eingekauft habe. Dann wird es insgesamt billiger. Natürlich musst du dir deine Dosen dann einteilen können. Ich konnte immer gut einteilen. Desweiteren brauchst du einen festen "Dealer" und einen "Ersatzdealer" sowie ausreichend Geld zum "einkaufen".

Ansonsten: Mach es einfach, kein H mehr sondern nur noch Codein oder Kratom. Bestell es dir jetzt wenn es dir ernst ist. Das geht nicht weil du das Geld für H brauchst? - Dann weisst du wo du stehst bzw hoffentlich nicht stehst: Du hast keinen Handlungsfreiraum...
Falls das so ist und du trotzdem aufhören willst mit H: Schneide dir deinen Geldzugang ab! Sag alles dass sie dir nichts mehr geben. Gib dein Geld deinen Eltern die es dir einteilen sollen, sag dem Dealer dass du nichts mehr bekommst!
Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!
Lg Caro
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Ach so, ich habe jetzt bei zwei Drogenberatungsstellen um einen Termin gebeten (per Mail, bisher weiß ich noch nicht, wann ich hingehen kann). Was mich da mal ganz allgemein interessieren würde, da ich bisher noch nie bei so einer Stelle war: wird dort eher strikt nach dem Abstinenzparadigma beraten oder gibt es auch Stellen, die für verschiedene Möglichkeiten offen sind?

Hey Merkwürden,
Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen mit Beratungsstellen erzählen. Und natürlich kommt es sehr auf den jeweiligen Drogenberater an. Es werden schon alle Möglichkeiten diskutiert, so ist das nicht. Aber bei mir wurde schon eher in Richtung Abstinenz geraten, eben weil ich noch ziemlich jung war. Mit Anfang/Mitte 20 will man die Leute ungerne in Substi unterbringen, weil man dort dann "geparkt" wird und noch schwerer aus der Sucht rauskommt, wenn überhaupt. Es wird bei jüngeren Leuten schon angestrebt, dass diese irgendwann wieder vollkommen clean sind. Auch wenn du die Theorie vertrittst, mit Opiaten besser zu leben, so sehen das die meisten Menschen anders. Auch heute ist Abstinenz häufig noch das Ziel.
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens: Erhoffe dir nicht ZU viel von der Drogenberatung. Die Berater haben nur theoretisches Wissen und können dir kaum Tipps geben, wie du zB das Verlangen nach H in den Griff kriegst. War bei mir jedenfalls so.

Und jetzt kommts: Ich hätte nie gedacht, dass das mal passieren wird, aber ich bin mit Pimpinelle einer Meinung. Ich glaube nämlich auch nicht, dass du für kontrollierten Konsum geeignet bist. Das kann aber kaum jemand, bei Opiaten neigen die allermeisten Konsumenten zur Sucht. Ist leider so. Für den kontrollierten Konsum ist eine immense Disziplin die Grundvoraussetzung, die die wenigsten Menschen haben. Und wie sagt man so schön: Kontrollierter Konsum ist mehr eine Qual als ein Vergnügen.

Weiterhin stimme ich Caro zu. Du wirst beim H bleiben, wo du einmal die Wirkung davon kennengelernt hast. Es wird nicht klappen, wieder zurück auf Codein und Tramal zu gehen. Denn warum hast du sonst H überhaupt ausprobiert bzw. warum nimmst du jetzt nur noch H? Weil dir die Wirkung besser gefällt. Und das wird sich nicht mehr ändern.
Wie Caro schon geschrieben hat: Steig jetzt sofort auf Codein um und nicht erst irgendwann... Je länger du wartest, desto schwieriger wird alles. Der beste Zeitpunkt ist immer jetzt. Worauf wartest du?

LG,
Sienna
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

[kurz in eigener sache: ich bin ja z zt foren-abstinent, weil es hier in weiten teilen des forum immer schlimmer wird: dumme member, hobbypsychologen und zur krönung wird einem noch das wort im munde umgedreht. aber für diesen thread mache ich mal n kleines break, weil mir das angebracht erscheint und ich @seine_merkwürdens story interessiert verfolge]


@seine_merkwürden:

hi!

du bist z zt in einer ziemlichen zwickmühle. du grübelst und grübelst, ohne auch nur 1 schritt voranzukommen. im gegenteil: je länger du SO weitermachst, desto schlimmer wird das alles nur...

deine beiträge erinnern mich an meine suchtphase, in der ich auf der kippe stand. damals war es bei mir so, dass ich ca. mitte/ende 20 war, studiert habe, in einer beziehung lebte, die schon etwas kriselte und auch sonst war alles nicht so wirklich super... ich war zu dem zeitpunkt gerade wieder seit ca. 1 jahr auf tilidin/tramadol/codein (jeweils im wechsel) und befand mich gerade in der übergangsphase vom kontrollierten konsum hin zum täglichen, unkontrollierten suchtkonsum.
im gegensatz zu dir kannte ich opiate allerdings schon seit ich ca. 17/18 war. damals war ich eine zeitlang schonmal tilidinabhängig, aber durch die damalige schlechte versorgungssituation mußte ich kalt entziehen.
das wahnsinnig schöne gefühl des opiatkonsums konnte ich aber all die jahre danach NIE MEHR AUS DEM KOPF KRIEGEN! ich dachte regelmäßig an opioide und mir war immer klar, dass ich irgendwann wieder welche nehmen werde. ich lebte opiatfrei und die meiste zeit sogar komplett clean (also auch keine benzos o.ä.) und mir ging es phasenweise mal ganz gut und mal richtig mies (aufgrund meiner depressionen).

das gefühl, welches opiate mir gegeben haben, konnte mir nichts anderes auf der welt geben. und das war ständig irgendwo in meinem hinterkopf, auch wenn ich keine anstrengungen unternahm, um mir zb. opiate vom arzt oder sonstwem zu besorgen...

ok, ich war dann halt in ner ähnlichen lage wie du jetzt. mein konsum war längst routine geworden, ich nahm sehr viel tramadol und es ging oft morgens zwischen 6-8 uhr schon los und lief dann bis nachts... meine ex fand das natürlich nicht gerade toll...

so ging das ca. 1 jahr weiter. ich konsumierte täglich hochdosiert tramadol und bei gelegenheit auch mal was hochpotentes wie buprenorphin, oxycodon oder hydromorphon.

als die nebenwirkungen immer krasser wurden und die beziehung sich dem ende näherte, stieg ich auf methadon vom schwarzmarkt um. ich wollte damit runterdosieren... ja, im ernst!
natürlich ging das total schief. ich nahm also moderat mein methaddict (tgl. ca. 20-40 mg) und das lief dann wiederum längere zeit auch ganz gut. ich wurde vom methadon nämlich regelmäßig "high". auch wenn viele sagen, dass methadon keinen rausch auslöst, muß ich sagen, dass mir die reine opiatwirkung vom metha sehr gut gefällt. ich spüre eine tiefe und langanhaltende euphorie und innere wärme, bin innerlich ruhig und angstfrei.. (als dauerlösung finde ich methadon aber ziemlich schlecht aufgrund der vielen starken NW).

ich sträubte mich sehr lange gegen eine substitution und war auch relativ lange der überzeugung, dass ich das alles schon irgendwie alleine geregelt kriege... so nach dem motto: "ach komm, mach halt 1 woche entzug und dann bist du wieder der alte!" (das ist natürlich überspitzt formuliert).


bei dir sehe ich recht viele überschneidungen. und vor allem sehe ich, welche gedanklichen fehlannahmen dich leiten bzw. was du für (unrealistische) hoffnungen hast.
der erste zahn, den ich dir jetzt ziehen muß, ist deine hoffnung auf "kontrollierten konsum". ich habe das etwas über 1 jahr wirklich super geschafft, nur 1-2x pro monat tramadol zu konsumieren. das ganze im dosisbereich von etwa 50-75 mg pro abend! (zum vergleich: am ende lag ich bei ca. 1000-1200 mg täglich! das ist ein vielfaches der max. tageshöchstmenge von 400 mg).

ich war mental und körperlich topfit, diszipliniert und klar im kopf. aber nach ca. 1 jahr kam halt 1 tag, an dem ich von diesem muster abwich.. und ab diesem tag lief das alles aus dem ruder...

also vergiss es! du bist ein suchtmensch. das liest man deutlich raus. du wirst es nicht kontrollieren können. dazu sind opiate einfach zu verführerisch... forget it!

im laufe der jahre habe ich so viele ähnliche suchtbiographien erlebt. und ca. 8 von 10 leuten sind inzw. in substitution gelandet! warum wohl..? und das waren auch keine "abgefuckten bahnhofsjunkies", sondern leute wie du und ich...


was es so unheimlich schwer macht, dir einen rat zu erteilen: du bist körperlich noch längst nicht so heftig süchtig wie du es bereits im kopf bist. daher glaube ich auch nicht, dass du das ganze alleine gebacken kriegst. allerdings sind die hilfsangebote auch nicht das gelbe vom ei. und ob in deinem konkreten fall etwas gutes bei der drogenberatung und/oder dem substiarzt rumkommt, ist auch noch ne frage für sich. diese leute haben -wie hier vorredner schon sagten- fast nur theoretisches wissen. daher könnte ich mir vorstellen, dass du von denen zu hören kriegst:
"HERR S.M., ES GIBT 2 OPTIONEN FÜR SIE: (1.) sie entgiften komplett. oder (2.) sie gehen in substi mit 2 mg subutex!"
ob das jedoch deine probleme wirklich löst? ich weiß nicht recht...


du hast bis dato ja überwiegend positive erfahrungen mit opiaten gesammelt. und du hast halt noch viel spielraum bzgl. der opiatsucht: du könntest zb. was hochpotentes nehmen (ich meine keine strassenschore!) und würdest davon wohl noch gut was merken. es gibt halt noch "viel zu erleben" für deine suchtpersönlichkeit.
mental haben dich opioide ja jetzt schon unheimlich tief in ihren bann gezogen. ich weiß noch, was ich gedacht habe.. ich dachte wirklich, tilidin und tramadol seien DIE WUNDERMITTEL, die mein leben endlich wieder lebenswert und schön machen. der grundlegende denkfehler dabei: ICH DACHTE, ES GINGE HALT IMMER SO WEITER...
aber nein, es gibt das problem der toleranzbildung, das man nicht umgehen kann. es gibt 100 tipps und tricks ("booster", "opioidrotation" usw. usf.), aber davon hilft nix so richtig gut und effektiv.. fakt ist: du greifst mit der zeit zu härteren opioiden und steigerst unweigerlich deine dosis, wenn du noch was spüren möchtest von der angenehmen wirkung.. (siehe saubermann: von 25 mg auf teilweise 300 mg methadon pro tag!).

ein weiterer wichtiger punkt, an den du denken solltest: DER KONSUM WIRD DICH AUF DAUER VERÄNDERN! noch so ein punkt, den ich damals nicht wahrhaben wollte. aber in der tat: nehmen wir doch nur mal den punkt der "willensstärke", dann merkt wohl jeder süchtige, dass er diesbzgl. mit der zeit abgebaut hat.
wenn du jetzt also in den dauerkonsum gleitest, dann wundere dich nicht, wenn du in ein paar jahren n anderer mensch bist.. zumindest ein stück weit...

das nächste thema: geh nicht zu leichtfertig in substi! wenn du jetzt schon in substi gehst, dann überschreitest du definitiv ne grenze. an diesem punkt ist es klar, dass du täglich konsumierst. es ist klar, dass du hochpotente opiate nehmen wirst. und -je nach arztpraxis- wirst du auch noch connections knüpfen, die dich evtl. noch tiefer reinziehen...

weiter im text...

komm vom H weg! ich glaube ja nicht, dass du unbedingt heroin nehmen musst, um dich besser zu fühlen. wenn du durchschnittliche strassenschore ziehst, bist du mit tilidin m.e. nicht schlechter dran (sofern du aber ne deutliche toleranz hast oder recht gutes H oder du ne andere konsumform wählst, wirkt H wohl aber doch besser). oder schau halt, dass du morphin oder codein bekommst...

so, ich könnte noch zig sachen aufführen, aber das liest dann kein schwanz mehr, weil alle eingeschlafen sind... falls du bis hierhin gelesen haben solltest, kommt jetzt das niederschmetternde fazit: ICH FÜRCHTE, DU SITZT GANZ SCHÖN IN DER SCHEISSE!

es ist selten bei mir, aber zu deinem fall kann ich keinerlei "lösung" anbieten, die mir auch nur ansatzweise angemessen erscheint. weißt du, normalerweise kann man abschätzen, ob einer jetzt dichter an der substi ist oder besser mitm entzug fährt usw., aber bei dir geht das einfach nicht. dazu ist das alles zu vertrackt.
was soll denn passieren, wenn du jetzt entgiftest? es kann ja niemand dein gehirn löschen. also wirst du mit sicherheit auch in zukunft CRAVING verspüren und vom suchtdruck geplagt sein, auch wenn der vielleicht nicht so dominant erscheint... allein schon der gedanke "ACH, WENN ICH JETZT N BISSCHEN BRAUNES PULVER ZIEHEN WÜRDE, WÄRE DER TAG GERETTET!" ist doch eine qual...

ich befürchte ja fast, dass du -wie so viele von uns opiatfreunden- noch die ein oder andere runde drehen wirst...

in all den jahren habe ICH FÜR MICH(!) erkannt, dass beim thema opiatsucht offenbar wirklich jeder mensch seine eigenen erfahrungen sammeln muss, auch wenn anderen vorher glasklar war, was passieren würde...

und genau deshalb bringen all diese texte letztendlich wohl doch nichts oder sie haben nur eine vorübergehende "schockwirkung" auf dich...

wie auch immer: versuche FÜR DICH, den schaden in grenzen zu halten. du solltest zb. ernsthaft versuchen, pharma-opioide zu bekommen, wenn du schon konsumierst. denn H ist viel zu mies und sehr, sehr teuer auf dauer! sonst landest du mit der zeit evtl. auch beim i.v.-konsum und solchen späßen... der weg nach unten ist verdammt steil und es geht verflucht schnell!
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

@Caro
Da musste ich erst mal nachlesen, worauf Du Dich da wohl bezogen hast, wahrscheinlich meintest Du jene Zeilen:
oxy moron hat Folgendes geschrieben:

Die Substi musst Du ja nicht sofort antreten, falls Dir andere Wege als die institutionalisierten gangbar erscheinen, kannst Du da immer noch absagen oder die Dauer vertraglich begrenzen mit Option auf Wiederaufnahme im Krisenfall, da kann Praxx sicher mehr dazu sagen.

Wie Leviathan schrieb, mach Dir ein Bild, von Dir und den Möglichkeiten auch außerhalb der „üblichen“ Pfade (und des Forums).



Dies war eher auf alternative Umsetzungsstrategien bezüglich persönlicher Weiterentwicklung/Defizitbewältigung, Abdosierung/Entzug bzw. Ersatzsubstanzen wie Kratom/Codein/Tramadol etwa in Eigenregie gegenüber Entgiftung/stationärer Therapie oder Substi gemünzt, natürlich kenne ich auch keinen Königsweg, um Hochpotentes legal beziehen zu können (und wenn, würde ich es hier wohl eher ungern posten Wink )

@Merkwürden
Das einzige, was mir in dieser Richtung vielleicht noch einfallen würde, wären Mohnkapseln aus bspw. Österreich. (früher gab es hierzulande ja noch den Blaumohn..)

Wenn man tatsächlich sich auf möglichst Szene-freie „Versorgung“ durch gelegentliche (Privat)Rezepte, Kratom/Codein oder was man sonst noch alles (halb)legal bekommen kann, verlegt(wie ich das auch einige Jahre lang getan habe), sollte man Leidensbereitschaft( etwa Entzügigsein / ungestilltes Verlangen) in einem gewissen Ausmaß aufbringen können.

Solltest Du es wirklich schaffen, Deine Toleranz erst einmal deutlich zu senken, kannst Du dies natürlich minimieren.

Eine Einschätzung betreffend Deines weiteren Weges kann und will ich hier nicht abgeben, doch insbesondere, wenn wir uns derart ähneln, wie ich es vermute, wirst Du wohl so oder so etwas an „Leidensbereitschaft“ mitbringen müssen..
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Oha, das waren jetzt aber wieder sehr viele und umfangreiche Antworten. Genauer werde ich wohl erst heute abend auf alles eingehen können. Insgesamt ging ja aber alles in eine Richtung und dieser Einschätzung schließe ich mich auch selbst an: ich stecke schon sehr tief drin und bin deswegen schon ziemlich "verzweifelt" oder jedenfalls sehr ratlos. Und ja, eigentlich will ich gerade nur H konsumieren. Das gibt mir von allem, was ich bisher kenne mit Abstand am meisten und ich bekomme es eben sozusagen jederzeit und quasi sofort. Das Verlangen regt sich, ich habe etwas Geld in der Tasche: 10 Minuten später ist wieder alles "gut"... Das kommt zu der besseren Wirkung von H noch dazu: die permanente Verfügbarkeit. Naja, was soll ich sagen? Ich stimme euch zu, was eure Einschätzung meiner Sucht angeht. Eigentlich will ich nur H weiter konsumieren und zu einem großen Teil sind meine Überlegungen hier wohl nur ein Versuch, mir selbst das Ganze etwas "schönzureden" bzw. mir vorzumachen, dass ich doch noch so viele Möglichkeiten habe - während ich einfach immer so weiter mache...
Wobei die Möglichkeiten ja doch schon da sind, rein theoretisch. Aber was bringt das, wenn es nur beim Schreiben bleibt?
Ach so, um erstmal abzuschließen (nachher melde ich mich nochmal): mit "kontrolliertem Konsum" meinte ich in diesem Thread nie, nur etwa ein paar mal in der Woche was zu nehmen. Dass das nicht klappen würde, ist mir klar. Ich bin süchtig und wenn ich weiter Opiate nehme, dann geht das nur, wenn ich mehr oder weniger ständig "was drin habe". Also entweder ganz aufhören oder nach einer Möglichkeit suchen, mich relativ problemlos ständig zu versorgen. In dem Zusammenhang dachte ich halt an die schwachen Opioide: die sind eben recht einfach ständig zu bekommen. Aber ich würde dann schon täglich konsumieren. Da mache ich mir nichts vor. Die Frage ist halt, ob und wie lange mich das befriedigen könnte, jetzt, wo ich an H gewöhnt bin. Von daher halt auch meine Überlegung, ob nicht doch Substi die beste Entscheidung wäre.
Naja, soviel fürs erste. Aber ich denke doch, dass ich meine Lage mittlerweile ganz realistisch einschätze? Was mir fehlt, ist ganz "einfach" eine wirklich gangbare "Lösung". Gerade hänge ich einfach sehr in der Luft...
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Jannik
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2012
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ist doch alles nur eine frage des Geldes schau das du deine Familie in die Co Abhängigkeit reinziehst dann ist die versorgung gesichert fürs erste.
Als Student wirst du ja nicht über genug Finanzielle mittel verfügen das du die sucht auf dauer Finanzieren kannst.

Oder musst halt schauen ob dir Klauen liegt oder doch lieber einbrechen k.a. wie du das Finanzieren willst auf dauer.

Willkommen in der schönen neuen welt ... das war bei mir letzendlich der Punkt gewesen das ich trotz H nicht mehr in den Spiegel schauen konnte.

Ich würde heute vieles anders machen ...
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Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Jannik hat Folgendes geschrieben:
Als Student wirst du ja nicht über genug Finanzielle mittel verfügen das du die sucht auf dauer Finanzieren kannst.


Ja, eben das ist, neben den möglichen gesundheitlichen Problemen und der Illegalität an sich, ja eigentlich der einzige Grund, warum ich an meiner Situation etwas ändern will. Du hast es schön überstpitzt auf den Punkt gebracht, aber so ist es halt wirklich. Das Geld wird immer knapper, der Bedarf immer größer... wie soll das enden? Ohne irgendwie kriminell oder zumindest "unmoralisch" zu werden, würde es auf Dauer nicht gehen, wenn man nicht gerade gut verdient.
Die Abhängigkeit an sich würde ich, wie ja schon gesagt, sogar ganz bewusst in Kauf nehmen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden. Aber so geht es nicht weiter. Und auch, wenn ich hier nach wie vor ohne konkreten "Plan" da stehe, "arbeite" ich daran. Allerdings werde ich mich in diesem Thread wohl wirklich erst wieder melden, wenn sich etwas Konkretes ergeben hat. Ich denke, eigentlich ist soweit alles gesagt. Mehr Möglichkeiten als das, was bisher diskutiert wurde, gibt es wohl nicht. Nun muss ich halt sehen, was ich umsetzen werde. Wenn sich etwas "bewegt" hat, melde ich mich dann nochmal. Vielen Dank auf jeden Fall schonmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben zu antworten.
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Leviathan
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Jannik hat Folgendes geschrieben:
Hallo Merkwürden

Ich lebe seit 15 Jahren mit Methadon ohne beikonsum und komme damit super Klar... ich arbeite Vollzeit im Schichtdienst.
Auch wenn viele sagen mann würde vom metha nix "merken" ist doch immer irgendwie eine wirkung da.
Mir ging es fast so wie dir ich war damals "verzaubert" und kann mir auch Heute kein Leben ohne Metha bzw. opiate vorstellen.

Schau das du dich nicht erst völlig ruinierst bevor du die Reißleine ziehst ich würde Heute vieles anders machen.

Ich bin bei aktuell 60mg am tag und lebe sehr gut damit mir hat methadon ein normales Berufstätiges Leben ermöglicht.




Ich glaube bei dir ist der zug sowieso abgefahren jetzt geht es nur noch um Schadensminimierung.


Gruß jannik


Guter Beitrag. Merkwürden: Ich könnte mir vorstellen, dass das auch bei Dir passen könnte. Nicht, dass ich Dich dahin drängen wollte...Mein halt nur so.

Weiter unten ein post von Saubermann😄

Sei gegrüßt und herzlich Willkommen Saubermann!

In eigener Sache:

Vom Subu merke ich gar nichts. Jannik sagt, dass er vom Metha immer irgendwie was spürt. Ich würde gerne mal experimentieren, ob ich mit Metha besser klar käme, als mit Subu. H habe ich nie genommen. Irgendwie habe ich Craving. Ob ich mal mit meinem SubstiDoc sprechen sollte?

Herzliche Grüße an Alle Very Happy

Der Leviathan
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, das muss ich jetzt natürlich doch noch posten (ist ja auch eine Entwicklung und es passt auch gerade zu Leviathans letztem Beitrag): heute hatte ich den Termin beim Psychiater, habe soweit alles "gebeichtet" und tatsächlich hat er die Möglichkeit der Substitution nicht ausgeschlossen. Überhaupt war das Gespräch, für mich überraschend, sehr entspannt und offen. Jetzt habe ich jedenfalls erstmal einen Termin bei einem Suchtexperten der Klinik in gut einer Woche. Naja, eine Substitution bringt natürlich auch viele Einschränkungen mit sich. Aber bevor ich so ende, wie Jannik das gerade oben beschrieben hat, würde ich die schon in Kauf nehmen. Von Metha kommt man dann halt noch schwerer weg, die Sache wäre damit dann wohl erstmal besiegelt, aber ich frage mich halt auch so schon, ob ich von den Opiaten nochmal loskomme bzw. ob ich das überhaupt will. Naja, mal sehen. Zumindest tut sich jetzt etwas.
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Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leviathan,

Leviathan hat Folgendes geschrieben:
Vom Subu merke ich gar nichts. Jannik sagt, dass er vom Metha immer irgendwie was spürt. Ich würde gerne mal experimentieren, ob ich mit Metha besser klar käme, als mit Subu. H habe ich nie genommen.


wie bzw. über welche Substanzen bist du denn dann in der Substi gelandet? So wie Saubermann über Metha oder andere pharmazeutische Opiate vom Schwarzmarkt?
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