Kalter Entzug bei der Menge möglich?

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Michael_Stock
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.11.2014
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 03:34    Titel: Kalter Entzug bei der Menge möglich? Antworten mit Zitat

Guten Tag!

Ich habe mich hier schon etwas im Forum belesen.
Zu mir ich trinke seit 2 Jahren jeden Tag 1x sixpack Heineken am Abend (0,33l)
ich sage mir jeden Abend, ach nur eine Dose aber wenn man erstmal anfängt ist das sixpack im Nichts weg, ich trinke hauptsächlich um zu vergessen und einzuschlafen. Mein Job stresst wie sonst was "IT-Projektleiter" 10 Stunden am Tag Kopfarbeit mit 110% Einsatz und ich kann einfach nicht abschalten.
Ich hatte im rechten Bauch und war beim Arzt, er meinte Gallensteine und heute habe ich mir gesagt, es ist schluss! Ich will das nicht mehr. Seit 3 Monaten hat sich mein Konsum auf 10-12 klein Bier gesteigert. Ich habe versucht einfach aufzuhören, ich trinke immer nur gegen Abend nach der Arbeit, sonst bin ich sau nüchtern und extrem leistungsfähig. Heute hatte ich versucht, einfach aufzuhöre ich bin aber sau unruhig geworden und paranoid weil ich mich mit den Entzugserscheinungen belesen habe. Kann ich bei der Menge einfach aufhören indem ich mich 3-7 einfach isoliere um klar zu kommen oder bedarf es einer stationären Behandlung. Psyisch gesehen will ich einfach nur weg der Wille ist! Die Sache ist einfach ich kannn mir zeitlich keine stationäre Behandlung leisten, zeit ist geld, druck druck druck, ich kann mir keine fehltage als IT-Projektleiter leiste.

Wie komme ich am besten aus der Situation raus?

Ich habe heute z.B nur getrunken weil ich unruhig geworden.
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Michael,

schon eine schlimme Situation, wenn du so eingespannt bist und nicht zur Ruhe kommen kannst. Druck vom Arbeitgeber findest du selten, aber ich glaube, es hat vielleicht auch so manches mal damit zu tun, dass man sich selbst unter Druck setzt und glaubt, unverzichtbar zu sein. Auf jeden Fall resultiert daraus die Idee, nicht krank werden, geschweige denn eines Tages sterben zu dürfen. Das Unternehmen würde in einem solchen Fall sofort zusammenbrechen. Wink

In Wirklichkeit wird es wahrscheinlich eher so sein, dass im Falle einer Erkrankung, schnell Ersatz für dich gefunden wird, möglicherweise kein so guter. Die Arbeit wird fortgesetzt werden, ggf. mit ein paar Anfangsschwierigkeiten. Es dürften die wenigsten Unternehmen sein, die schließen, weil ein Mitarbeiter erkrankt, kündigt oder gar plötzlich verstirbt.

Ich halte es für wichtig, dass du deine Sichtweise hier mal überdenkst. Natürlich ist das Gefühl wichtig zu sein und gebraucht zu weren wichtig und positiv. Aber unverzichtbar für einen Arbeitgeber, so dass du glaubst nichtmal krank werden zu dürfen?

Es sieht im Moment nicht so aus, als könntest du aus eigener Kraft deinen Konsum ganz zu lassen oder für den Anfang einzuschränken. Könnte mir vorstellen, dass dir ein Klinikaufenthalt recht gut tun würde.

Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, Entspannung zu erlernen. Autogenes Training, Fantasiereisen, Yoga usw. Vielleicht wäre es eine gute Idee für dich, wenn du dich hier mal schlau machst und nach Möglichkeiten für dich suchst. Am Anfang ist es vielleicht etwas mühsam, aber letztendlich ist sowas recht effektiv.

Eine weitere Sache, die ich gut finde wäre, ein Gespräch bei der Suchtberatung, wo du vielleicht weitere Anregungen bekommen könntest, wie du weiter vorgehen kannst.

Alles Gute

Pimpinelle
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Kawasaki
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2013
Beiträge: 329

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Michael,
Pimpi hat Dir ja schon einige Tips gegeben.
Ich sehe Dein Problem schon als gravierent aber nicht hoffnungslos.
Als erstes such Dir Hilfe bei einer Drobs, als zweites sprichst Du offen mit Deinem Arzt. Auch Du wirst merken das Du nicht unersetzbar bist, Du hast ja auch Urlaub.
Mit einer Woche Zuhause sollte die Entgiftung erledigt sein, Dein Arzt kann Dir da deutlich mit Hilfsmitteln (Medikamente) unter die Armen greifen.
Ich hab auch eine Woche zu Hause entzogen (Alkohol und Tilidin.)
Bedeutet ich war in den letzten 10 Jahren 5 Tage krank, auch hier hat sich die Arbeitswelt weiter gedreht, ich bin in der Firmenhirarchie sogar noch 2 Stufen über Dir (Geschäftsleitung), auch ich kannte kein Wochenende und Tage mit 14 Stunden waren normal, ich hab mich auch schweren Herzens durchgerungen meinen Leuten mehr Verantwortung zu übertragen und einen Gang zurück zu schalten, nach der Entgiftung wäre eine Langzeit Therapie sehr hilfreich.
Gruß
Kawa
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Peter

Den Weg den du beschreiten möchtest ist wohl genauso schwierig zu gehen wie eine Quadratur des Kreises
zu realisieren. Ich sehe deinen "inneren Antreiber" mit seinen als unabwendbar kreierten Leistungsdruck und
der damit verbundenen Hetzerei im Hamsterrad einfach als untrennbar miteinander verwoben. Ohne Oasen der
Ruhe wirst du keinen Erfolg haben fürchte ich mal.
Was dein medizinischen Thema betrifft kann ich nichts sagen. Hier schreibt jedoch auch ein Arzt (Praxx), der
vielleicht eher zu deinen aufgeworfenen Fragen Antworten hat im Rahmen dessen was mit einer Ferndiagnose
möglich ist.

Sebastian Brant
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hallo Peter

Natürlich Hallo Michael

Beiträge müssen mindestens 100 Zeichen lang sein - nur so wird unser Qualitätsanspruch sichergestellt.
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Kawasaki
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2013
Beiträge: 329

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

PS.: Auch für mich war das Feierabend Bier ein Ventil, was aber über dir Jahre dann Abends eine Flasche 0,7l Jägermeister wurde. Das Gefühl dann in der früh, hast Du noch Restalkohol und mein Kater bringt mich um, das zwicken in der Lebergegend ab und zu Krämpfe und ein Kotzübel jeden morgen, ich wollte das alles nicht mehr, ich bin seit 18 Monaten trocken und es geht mir meistens gut bis sehr gut.
Gruß
Kawa
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Obelix
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Du kannst natürlich in eine Klinik gehen, nötig ist es bez. der Menge aus meiner Sicht nicht.
Nasser Alki macht sich da gerne in die Hose wenn über die Entzugserscheinungen im Internet gelesen wird; was nicht bedeuten soll, es sei alles schwachsinn.

Ich gehe davon aus, dass du schwitzend und schlaflos die Nächte erlebst um dann leicht verpeilt die Tage hinter dich zu bringen, bis es mit dem Entzug vorbei ist.
Wenn Du dir aber selbst unsicher bist sprich es mit einem Arzt ab.

Aber, was das wichtigste ist, was auch schon geschrieben wurde, ist, dass du mehr zur Ruhe kommen solltest; der Druck, das rennen im Hamsterrad scheint eine, so liesst es sich für mich, große Belastung für Dich zu sein, welche Du mit dem Alkohol zu kompensieren versuchst.
Wichtig sind auch die Dinge die du unternehmen willst, anstelle des Trinkens.
Hier musst du etwas finden, was Dir Frieden und Ruhe bringt, so wie es eben der Alkohol tat/tut.
Beisp. wurden hier ja schon welche genannt.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2014 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Michael,
ob du bei deiner Menge tatsächlich körperliche Entzugserscheinungen bekommst, ist nicht sicher vorhersagbar. Möglicherweise beschränkt sich das auf Schlaflosigkeit und Kopfkino, möglicherweise musst du auch ordentlich Zittern und Schwitzen.
Rechne jedenfalls damit, dass du so oder so etwa eine Woche nicht arbeitsfähig sein wirst.
90% der Entgiftungen könnten problemlos ambulant durchgeführt werden - bietet nur keiner an, weil sich das für 35 € Quartalspauschale nicht rechnet.
Eigentlich müssten das alle Ärzte mit der Zusatzqualifikation "Suchmedizinische Grundversorgung" technisch beherrschen. Ist halt sehr aufwändig, weil der Patient während des Entzugs täglich gesehen und die Medikation festgelegt werden muss.
Patienten einfach mit Medikamenten wie Diazepam, Carbamazepin, Clonidin oder gar Distra nachhause zu schicken und wursteln zu lassen, ist grob fahrlässig-
Manche Ärzte (ich auch) bieten das als "IgeL" für Preise zwischen 350 und 550 € an. Eignet sich nur für Leute, die in stabilen sozialen Verhältnissen leben, auf keinen Fall in eine Klinik gehen wollen oder sich das nicht erlauben können, und die eine Vorstellung davon haben, wie es danach weitergehen soll.

LG

Praxx
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AndNow
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2014
Beiträge: 219

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder mal ein guter Beitrag von Praxx, der genau das aussagt, was ich in meinem Thread schon beschrieben habe.
Kein vernünftiger Arzt wird Medis, wie beschrieben, einfach so nach Hause abgeben.

Zum Thema und aus eigener Erfahrung :

@TE :
Die von Dir beschriebenen Mengen dürften kein Problem darstellen.
Nimm Dir 3 Tage frei, idealerweise eben ein verlängertes WE.
2 Liter Bier am Tag sind (falls Deine Mengenangaben stimmen) im Grunde nichts für eine Besorgnis Deinerseits.

Ich hatte in schlimmen Zeiten 2 Jahre lang 4 Liter Bier am Tag gesoffen, der Entzug war nicht angenehm, nach 5 Tagen war alles vorbei.
Wichtig ist aber, sich nicht jedem Gedanken hinzugeben ("gleich kommt bestimmt ein Krampfanfall oder noch schlimmeres").

Allerdings hatte ich damals ein Notfallmedi für Angst-und Panikattacken, was ich dann vorbeugend genommen hatte.
(Tavor 0,5 mg, pro Tag).

Bei Deinen Mengen, und auch bei der Härte des Stoffes, sehe ich keine Probs.


Die Arbeit beginnt danach.

Alles Gute Dir,

AndNow
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Tanaka
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Also bei mir war es so, daß ich nach meiner Panikattacke und dem Hinweis auf meine Leberwerte einfach aufgehört habe und nichts passiert ist.

Oh prima, dachte ich, das war ja einfach. Also wieder angefangen, zunächst abends, dann auch wieder tagsüber. Zwar nicht mehr die Mengen (teilw. 12 Bier am Tag) wie früher, aber doch regelmäßig.

Dann die nächste Panikattacke und wieder aufgehört. Dieses Mal war es aber sehr schlimm. Ab dem dritten Tag bin ich von morgens bis abends im Park rum gerannt weil ich Angst hatte umzufallen. Zuhause sitzen ging gar nicht, ich ERWARTETE quasi alle Nebenwirkungen bzw. Entzugerscheinungen nach Zeitplan, denn ich habe alle 6 Stunden ein Kreuz gemacht wie lange ich schon nichts mehr getrunken habe.

Was ich damit sagen will: je mehr man zum Thema liest, desto "jecker" macht man sich und wartet drauf daß etwas passiert.
Ich war dauernd beim Arzt bzw. in der Notaufnahme weil ich dachte ich hätte u.a. Delirium Tremens oder ein Wernicke-Korsakow-Syndrom.
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