Hepatitis C

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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 09:28    Titel: Hepatitis C Antworten mit Zitat

Hallo ihr.
Eigentlich wollte ich heute mit Bahn und Rad Richtung Süden fahren.
Statt dessen habe ich gestern Abend mit meiner Ärztin telefoniert und
erfahren, dass ich sehr hohe Hepatitis C Werte habe.
Mein erster Gedanke war, scheiß drauf, ich fahre einfach.
Das fühlte sich dann aber doch nicht so rund an.
Mein Schatzi wäre dann auch 2 Monate allein mit der Sache gewesen. Mal sehen ob
sie das auch hat. Auf meiner Entgiftung 1999 war mein Blut okay. So habe ich
das jedenfalls in Erinnerung.
Aber meine Frau ist ja auch Exdrogi und war auch wild unterwegs. Na ja, etwas anders
als ich.
Komischerweise habe ich keine Angst, bin eher genervt das mein Leben schon wieder
nicht so läuft wie ich das will. Aber meine alten Verdrängungsmechanismen sind immer
noch sehr aktiv.
Gefühle ... hat man nicht. Schon gar nicht solche.
Tja, so siehts gerade aus. Clean24 h, aber unschick.

Vielen Dank auch für die stilvollen und geistreichen Beiträge von zb. Sebastian Brand und
...Krieger in diesem tollen Erfahrungsthread.
Ich habe mir einen Infektiologen rausgesucht, der gleichzeitig der Hausarzt meiner Frau ist.
Ohne das zu wissen. Gut.
Da gehe ich jetzt mal hin.
Bis denne. Joe
Clean und doch recht gelassen.
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmal ... falls jemand aktuell da Erfahrungen hat, würde ich mich freuen daran
teilhaben zu dürfen.
Schönen Tag.
Joe
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Joe

Ich kenn die Situationen sehr gut wo scheinbar alles bestens läuft und plötzlich wird dann der Teppich unter den Füßen weggezogen. Ab denn Punkt ähneln sich dann wahrscheinlich unsere Herangehensweisen.
Ich finde es eine Gnade auch das Unangenehme und Weggeschobene annehmen zu können (endlich) und die alten Muster und Prägungen zu erkennen. Mir hilft das Zugang zu alten verdrängten und nie ausgelebten Gefühlen zu finden und als
Beispiel mal fortan kompromisslos zu entscheiden das ich bei erhöhter Temperatur eher ins Bett als sonst wohin gehöre. War nicht immer so.

Ein Freund sagte mir mal:
Meine guten Erlebnisse waren nett und amüsant, doch es waren immer die schlechten Erfahrungen,
die mich zwangen tiefer zu blicken und mein bisheriges Leben auf den Prüfstand zu stellen.

Daumen gedrückt

S. Brant

P:S.
Speziell mit Hepatitis C kann ich jetzt nichts schreiben. Der Kelch ging an mir vorüber.
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Django.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

@Joe
Ist nicht mit zu spaßen, ein Bekannter ist --nach mehr als 15 Jahren Clean-Sein--an den Folgen gestorben, der ist leider zu spät In Behandlung, der wußte es auch lange nicht, dass den Virus überhaupt hat Sad

Umgekehrt, gibt es mittlerweile gute Medis--hoffe Praxx schreibt was.

Wann ist dein Arzt-Termin

Ich drück dir feste die Daumen, dass Alles gut wird!
Smile
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ... danke für die mails.
Komme gerade aus dem Virchow KH. Nett dort. Habe Viruslast von 40.000.
Das ist ein undramatischer Wert, sowie auch ein anderer Indikator. 7, 5 BIS 14, und
da habe ich 9, 5.
Der sehr kompetente Arzt sagte, er könne es ruhigen Gewissens vertreten, das ich erstmal
fahre, und dann im März in Behandlung gehe.
Mein gesunder Lebenswandel ist wohl auch von Vorteil.
Tja, cool.
@Sebastian. Kann deinen Aussagen gut folgen und empfinde das meiste genauso oder ähnlich.
Da wo der Schmerz sitzt gehts lang. Den finde ich auch zutreffend.
Kenntst du gewaltfreie Kommunikation ? Auch sehr hilfreich.
Bis denne
Joe
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Jannik
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2012
Beiträge: 154

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Ich lebe auch mit HepC meine Blutwerte sind Bombe weil ich außer Methadon nichts nehme ja gut Kaffee und Zigaretten schon.
Momentan laufen ja die Studien zu dem neuen Medikament was die interferontherapie ablösen soll.

Mir wurde geraten noch zu warten bis das alles abgeschlossen ist und dann mit der Behandlung anzufangen.


Mach dir keinen Kopf ich lebe da schon etliche Jahre mit und warte jetzt halt noch die zeit bis das neue Medikament da ist.


LG
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Joe,
in D rechnet man mit etwa 500.000 Trägern des HCV-Virus. Voraussetzung für eine Behandlung ist üblicherweise das Vorliegen einer "chronischen Hepatitis", die ist definiert als eine permanente Erhöhung der GPT/ALT auf das Doppelte der Labornorm und/oder das Vorliegen einer Leberfibrose.
Deine Viruslast ist mit 40.000 recht niedrig.
Wegen der enormen Kosten einer Behandlung (ca. 100.000 € pro geheiltem Patienten) erfolgt hier aus wirtschaftlichen Gründen eine "Priorisierung", also eine Behandlungsindikation nach Notwendigkeit und Erfolgsaussichten.
Eine Behandlung wird also bei iv-Abhängigen mit hohem Rückfallrisiko, Substituierten mit Beigebrauch von H oder Alkohol nur bei bedrohlichen Leberschäden durchgeführt werden können, bei stabil Abstinenten 1-2 Jahre nach erfolgreicher Entwöhnung.
Besonders die Kombination HCV + Alkohol führt sehr rasch zur Zirrhose und oft zum Tod, während andere oft Jahrzehnte lang überhaupt keine Probleme haben und einfach "symptomfreie Virusträger" sind.
Mit den neuen HCV-Medikamenten können praktisch alle Genotypen ohne Interferon und auch ohne Ribavirin behandelt werden, bisher liegen die Erfolgsquoten bei 90-95% bei 12 Wochen Behandlungsdauer.
Es kann sein, dass bei niedriger Virususlast und niedriger Entzündungsaktivität eine Behandlung erst mal aufgeschoben wird, bis die Medikamentenpreise von derzeit 700 € pro Tablette auf ein vernünftiges Maß gesunken sind.
Du lebst jedenfalls schon viele Jahre mit dem Virus, so dass eine Verschiebung des Therapiebeginns um einige Monate sicher problemlos ist.

LG

Praxx
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Joe

Jetzt hast du ja deine Hep (hiess diese häufige Scenekrankheit abgekürzt wirklich so ?!) Informationen
und kannst durchatmen.

Gewaltfreie Kommunikation kenn ich nicht. Bei Methoden ist das bei mir so eine Sache. Hab schon viel
ausprobiert, hat am Anfang Spaß gemacht, dann ist Routine eingekehrt und damit einhergehend die
Frische und die Neugier auf das Leben. Dann hab ich das wieder sein gelassen. Die Fähigkeit immer
wieder neu mir Selbst gegenüber ehrlich zu sein ist wahrscheinlich der größte Schatz in meinem Leben.
Was mir jedoch leicht fällt, und da hab ich keine Anleitung gebraucht, ist das ich täglich Alltagsmomente
erlebe, wo die Welt scheinbar still steht und ein starkes Gefühl da ist das ich und auch die Andern genau
so in Ordnung ist wie wir es im Augenblick eben. Ein Annehmen aller Schrullen und Macken.
Für einen Typen wie mich der in der Vergangenheit nur ruhe- und rastlos durch die Gegend zog, nur
durch verschiedene Substanzen oberflächlich besänftigt, finde ich ist das mehr als genug.

S. Brant
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

... wir haben immer Hepa gesagt. Na ja.
Ansonsten finde ich Zufriedenheit immer gesund. Persönliche Weiterentwicklung
scheint mir aber doch wichtig, bzw. unumgänglich.
Vieles passiert natürlich einfach so. Mmh, bin mir nicht sicher.
Ich entdecke auch gerne immer mal was neues was mich weiterbringt.
Stillstand bringt Rückfall. Obwohl gekonntes kreisen wie eine Richtung
aussehen kann, wenn der Radius groß genug ist.
Na, schaun wa mall.
Joe
Erstmal heute nix nehmen
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Joe

Okaya. Hepa mit kaum klingenden Endvokal. Damit könnte ich leben.

Ich denke mal du verwendest das Wort "Stillstand" in einem anderen Kontext als ich.
Für mich ist dieses Erfahren der stillen Momente die Quelle die die Kraft in mir freisetzt
suchtfrei zu sein, den Alltag zu meistern ohne in Hetze und Panik zu verfallen.
Nun ist Stille kaum in Worten auszudrücken. Wahrscheinlich genausowenig wie mein inneres
Erleben während meiner Jugendzeit:
"Händchenhalten, Seufzen, Mondschein, Küsschen".

In dem von dir hier erwähnten Erfahrungsthread habe ich ja auch geschrieben:
...das ich nicht mehr als das Nötigste am Laufen habe und auch nicht noch dieses und
jenes aufmache um dann erfolglos den eigenen Ansprüchen hinterherzulaufen.
Das ist meine Erkenntnis daraus das ich im Leben immer zuviele Eisen im Feuer hatte, vielleicht
ausgelöst durch die drohende elterliche Zeigefingerprägung: "Wenn du nicht sofort, dann..."
Das war dann die Angst das es nicht mehr weitergehen könnte. Diese Angst ist vorbei. Mein Stillstand ist
kein Rückfall. Bestimmt nicht.

Erholsames Wochende

S. Brant
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