Wenn der werte Ticker alles verpeilt...

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Revo
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 20. März 2015 23:47    Titel: Wenn der werte Ticker alles verpeilt... Antworten mit Zitat

...muss halt statt Vicodin was anderes her. In dem Fall Tramadol, 150mg. Nimmt der Sache das Drama. Schöne Wirkung. Sehr angenehm. Inspirierend. Obwohl ich gerade motorisch so daneben bin, dass es keinen Sinn hätte,was tolles zu fabrizieren. Ich tippe irre langsam und mach dafür auch noch einige Typos.

Also, einfach den Post fertig schreiben, vllt. ein bisschen nen Plot planen und einfach da liegen und Musik hören. Das ist so unglaublich wertvoll geworden, durch die vielen Smartietage hab ich fast vergessen, wie es ist, was zu fühlen und den Beat im Herzen zu haben. Scheiße, die Metapher ist echt niedlich, vielleicht sollte ich doch direkt was schreiben.

Gosh of hell, wie werden mich die Vicos umhauen. Opi's sind echt was tolles.


Good Night
from Ms. Hyde Laughing Twisted Evil
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oxy moron
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Revo,

es geht mich ja nix an, welche Substanzen Du konsumierst, aber da Du auch im anderen Thread meintest, meinen Gedankengang nicht völlig nachvollziehen zu können und auch im Sinne des Aufklärungscharakters dieser Plattform für mitlesende Dritte, will ich mal noch Folgendes zum Besten geben:

Gerade in Deinem Alter ist Dein Gehirn noch dabei, die seiner Erfahrung nach effizientesten Antworten auf Problemstellungen, Gefühlslagen und andere Herausforderungen zu identifizieren (und den „Rest“ z.T. rauszuschmeißen).

Wenn Du nun mit der Intention, mentale Zustände zu verändern, Substanzen einnimmst, dieses auch „funktioniert“ und positiv erlebt wird, hat Dein Gehirn ein Muster erlernt und wird Dir bei späterem erneuten Auftreten von Bedingungen, welche sich durch die entsprechende Substanz anders erleben lassen, die Wiederholung des erlernten Verhaltens nahe legen. So weit, so selbstverständlich.

Nun sind Opioide in der Lage, sehr viele grundlegende Mechanismen zu beeinflussen, von Angst über Schmerz (körperlichen wie „seelischen“) bis hin zur Selbstwahrnehmung und Vielem mehr, ohne dass akut großartige negative Begleiterscheinungen wahrnehmbar wären (was natürlich dosisabhängig ist). Dieses breite Spektrum elementarster Empfindungen und die gute Integrierbarkeit der Wirkung in den Alltag – ohne „natürliche“ Grenze, wie etwa bei Alkohol oder Amphetaminen, macht Opioide zur „Allzweckwaffe“ gegen negatives Erleben.

Der Witz an der Sache ist nun, dass Probleme oftmals erst dann auftauchen, wenn Umstände eintreten, welche erlernter Weise durch Opioideinnahme deutlich besser zu ertragen sind, wie etwa Liebeskummer, Stress in Schule, Job oder Uni, der Tod eines nahen Angehörigen sowie genereller „Weltschmerz“. Auch Langeweile, Frustration und Unverstandensein sind da recht beliebt. Muss man sich in derlei Situationen auch noch damit auseinandersetzen, vernünftig zu bleiben und nicht die Lösung zu wählen, welche intuitiv in den Sinn kommt, wird es anstrengend und klappt auch sehr oft nicht, insbesondere, wenn (noch) keine anderen stabilen Lösungsmechanismen etabliert bzw. in ausreichendem Maße soziale Integration und eine durch Erfahrung gefestigte Persönlichkeitsstruktur vorhanden sind. (Stichwort Resilienz)

Natürlich gefällt es Einigen auch derart gut, dass sie gleich „kleben“ bleiben, welche Auswirkungen mittelfristig zu erwarten sind, merkt man oft erst, wenn es bereits geschehen ist.

Kurz und gut:
Du wirst wohl nicht in naher Zukunft Deine Bücher mit zum Babystrich nehmen müssen, weil Du Tramadol genommen hast, allerdings ist Opioideinnahme (in Deinem Alter ganz besonders) Herumspielen an der very essence of yourself. Ob Ausbrechen und Recherche für eine Geschichte dies erforderlich machen, musst Du entscheiden.

Take Care und beste Grüße,

moron
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Revo
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Schon ok. Wir sind doch alle nur Pawlow's Hunde.
Wie verändern denn Opiate meine Persönlichkeit?

Ja, mir wird oft langweilig und das ist auch ein häufiger Auslöser, auch aktuell für Vicodin. Nur "brauche" ich gar nichts, wenn ich eine Herausforderung hab, etwas neues, das mich beschäftigt. Mit meiner Resilienz dürfte alles ganz ok sein, nur manchmal ist eben dieses Gefühl der Leere, diese allgemeine Sinnlosigkeit da. Da kann ich nichts machen.

LG
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oxy moron
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hehe, zumindest zu einem (recht lästigen) Teil..

Das Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit kenne ich sehr gut (wie wohl ein recht großer Teil der Menscheit) und es besserte sich, als ich mir ein mittelfristiges Ziel suchte und mit ganzer Kraft verfolgte, samt aller nötigen Kompromisse und ohne Augenblicksimpulsen zu viel Bedeutung zuzumessen. Sinn muss man sich eben machen.. Wink

Zum Thema Persönlichkeitsveränderung:
Opioide verändern Wahrnehmung und Bewertung, man kann eigene Fehler „besser“ übergehen und Dinge tun, die ansonsten schwer erträglich wären. Das führt manchmal zu einer „Verflachung“ von Persönlichkeit und Antrieb, manche werden auch zu echten „Charakterschweinen“; grundsätzlich sind die Auswirkungen so unterschiedlich wie die Menschen selbst, zu dem Thema findest Du hier ne Menge kontroverser Debatten.
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Revo
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, interessant. Ich krieg aber trotz Vicos keine Lust auf Hausaufgaben Very Happy
Dann mal schauen. Soll sowieso nicht regelmäßig werden. Keine Lust auf King Kong und Geldzustand wie in Griechenland.
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