Cannabis als Sozialarbeiter/Suchtberater

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TucTuc
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2015 14:57    Titel: Cannabis als Sozialarbeiter/Suchtberater Antworten mit Zitat

Guten Tag,

ich hoffe das dieses Forum mir etwas bei meinen Gedankengängen und Sorgen helfen kann.

Es geht darum das ein bekannter von mir die Suchtberatung wegen zu heftigem Alkohol/Cannabiskonsum aufsucht. Er wird dort von einer jungen angehenden Sozialpädagogin/Beraterin für Suchtfragen (Wie sich das auch genau nennen mag) täglich unterstützt und beraten.

An sich natürlich eine tolle Sache.

Nun bin ich durch Zufall in ihrem Freundeskreis gekommen und habe sie dadurch auch kennengelernt. Ich weiß das sie es ist da mein bekannter sie mir auf FB gezeigt hat.

Soweit kein Problem. Sie weiß jedoch nicht das sie meinen bekannten betreut und so kamen wir ins Gespräch nach ein paar Schlückchen.

Dort sagte sie mir das sie täglich Cannabis zu sich nimmt. An einem Abend konnte ich dies sogar mit eigenen Augen sehen.

Jetzt bin ich schon irgendwo durcheinander da mein bekannter von jemanden beraten wird der selber Cannabis täglich konsumiert.

Ich habe hierüber natürlich bis jetzt Stillschweigen bewahrt da ich nicht die Konsequenzen kenne die der jungen Dame ereilen würde.

Meinem bekannten habe ich davon auch nichts erzählt.

Jetzt wollte ich einfach mal eure Meinung dazu hören und wie ich mich weiterhin verhalten soll?

Grüße
TucTuc
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2015 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hm... ich würde nicht sagen, dass eine das andere unbedingt ausschließt. Kann ein Nikotinabhängiger zum Beispiel eine Suchtberatung durchführen? Ja - wahrscheinlich schon. Vielleicht hat er sogar mehr Verständnis dafür, da er selbst süchtig ist. Ersetzt man Nikotin nun durch Cannabis, kommt man auf das selbe Ergebnis. Ich kann die Bedenken durchaus verstehen, aber so wirklich abschrecken würde mich das nun nicht. Ich würds aber an deiner Stelle für dich behalten. Wichtig ist doch, ob dein Freund sich dort gut aufgehoben fühlt.
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James09
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2015
Beiträge: 766

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2015 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Tuc Tuc,
ich würd sie "einfach" darauf ansprechen, da Du Dir Sorgen um Deinen Freund machst und es so zufällig erfahren hast und das so nicht akzeptierst!. Du brauchst ihr ja keinen Druck machen. Erzählen willst Du ja denk ich mal ohnehin niemandem davon.
Oft sind selbst Süchtige sogar eine bessere Hilfe als die, die es nur gelernt, studiert, was auch immer haben. Aber nicht wenn sie dabei sind. Auf der Arbeit scheint sie ja nicht breit zu sein oder?! Aber ok wäre das so dennoch nicht!
Es gibt gute Therapeuten mit schwerwiegenden Problemen, gute Ärzte, die trinken u Sozis die paffen. Ich kenne den Bereich(Streetworker) und da paffen nicht gerade wenige..Wie gesagt, ich würde sie darauf ansprechen!
LG James
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mesut976
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 02:52    Titel: Antworten mit Zitat

Das eine hat mit dem anderen reingarnichts zu tun, meine Therapeutin hat noch nie Drogen und trotzdem ist sie wirklich absolut kompetent usw...
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ast
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

ist schon ein zweischneidiges Schwert...

einerseits ist es nie verkehrt, wenn Therapeuten aus Erfahrung und nicht nur strikt nach Lehrbuch sprechen können;

da sie allerdings noch aktive Konsumentin ist, hätte ich auch ein bisschen das Gefühl, als wenn der Blinde den Lahmen führt Wink

was jedoch letzten Endes zählt, ist, ob Dein Bekannter mit der therapeutischen Beratung zufrieden ist.
insofern würde ich höchstens bei ihm nochmal dezent nachhaken, die 'junge Dame' auf ihren Konsum anzusprechen würde ich nicht empfehlen.
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

ast hat Folgendes geschrieben:
ist schon ein zweischneidiges Schwert...

einerseits ist es nie verkehrt, wenn Therapeuten aus Erfahrung und nicht nur strikt nach Lehrbuch sprechen können;

da sie allerdings noch aktive Konsumentin ist, hätte ich auch ein bisschen das Gefühl, als wenn der Blinde den Lahmen führt Wink

was jedoch letzten Endes zählt, ist, ob Dein Bekannter mit der therapeutischen Beratung zufrieden ist.
insofern würde ich höchstens bei ihm nochmal dezent nachhaken, die 'junge Dame' auf ihren Konsum anzusprechen würde ich nicht empfehlen.


Naja ... ist echt ein zweischneidiges Schwert.

Habe Psychologen kennengelernt, die kannten alles nur aus dem Lehrbuch. Und wollten mir dann etwas über H erzählen.

Als ich auf Therapie war, da gab es zwei Therapeuten, die waren auch nicht clean. Eine kam Montags mit Tellern im Auge, alle munkelten XTC. Dann war da ein echt guter Therapeut, der hat erst indirekt, dann unter 4 Augen erzählt, daß er dem Haschisch nicht abgeneigt war. Der Typ, so alt-Hippie wie ich, ein bißchen verpeilt, aber er war ein guter Therapeut.

Dezent nachhaken würde ich auch nicht, 80% der Kommunikation ist nonverbal. Stimmt die Chemie? So what - manchmal führt der Blinde den Lahmen (oder umgekehrt).

LG Mohandes
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wo seht ihr da das Problem?
Der Unterschied zwischen der Sozialarbeiterin und ihren Klienten ist der, dass sie in ihrem Konsum kein Problem sieht und Cannabis eher als Selbstmedikation benutzt, um ihren beruflichen Alltag aushalten zu können. Ihre soziale oder berufliche Performance leidet ja offensichtlich nicht darunter.
Viele Sozialarbeiter konsumieren Cannabis, weil sie anders nicht abschalten können und sonst direkt im Burn-out landen würden. Nur so können sie die notwendige Gelassenheit und Empathie aufbringen, ohne sich selbst zu schaden.
Sie kann doch trotzdem Klienten beraten, die aufhören wollen oder müssen, vielleicht sogar kompetenter als ein Nichtkonsument.
Ich habe in meiner Jugend recht viel mit allen möglichen Drogen herumexperimentiert und habe deshalb einen ganz anderen Blickwinkel darauf als Kollegen, die außer Alkohol alles nur vom Hörensagen und aus Büchern kennen. Für einen Teil meiner Drogenpatienten heißt das, dass sie mir eine Menge Dinge nicht mühsam erklären müssen, die ein völlig naiver Kollege vielleicht gar nicht erfassen kann.

LG

Praxx
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TucTuc
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Leute,

vielen Dank für die vielen Antworten.

Also ihre Kompetenz zweifel ich nicht an. Laut meinem Kollegen scheint sie das alles schon gut drauf zu haben.

Ich hätte evtl. auch nicht weiter drüber nachgedacht wenn sie mal einen rauchen würde.
Aber da sie mir sagte das TÄGLICH Cannabis zu sich nimmt machte mich dann doch stützig.
Es scheint ja bei ihr auch eine Art Sucht oder sogar Sucht zu sein.

Das wäre ja dann mehr so das der Blinde den blinden führt.

Grüße
TucTuc
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Wo seht ihr da das Problem?
... und Cannabis eher als Selbstmedikation benutzt, um ihren beruflichen Alltag aushalten zu können. Ihre soziale oder berufliche Performance leidet ja offensichtlich nicht darunter.
Viele Sozialarbeiter konsumieren Cannabis, weil sie anders nicht abschalten können und sonst direkt im Burn-out landen würden. Nur so können sie die notwendige Gelassenheit und Empathie aufbringen, ohne sich selbst zu schaden.




@Praxx, dir ist schon klar, daß du mit dieser Meinung als Arzt eine Außenseiterposition einnimmst. Das meine ich absolut positiv!

Mein ex-Substi-Doc hat nichtmals THC als BK akzeptiert. Ich habe 4 Monate auf mein geliebtes Hasch verzichtet. Dabei rauche ich schon wenig, ein Abendpfeifchen und das auch nicht jeden Abend.

Selbstmedikation, na wenn es der Arzt quasi empfiehlt Wink

LG Mohandes
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glasperle
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 14.03.2015
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Naja Drogen nehmen um die "Job-Performance" zu bringen, den Tipp find ich nicht ganz so toll.
Klar ist aber, dass eigene Erfahrungen das Interesse an der Materie und den Klienten sicherlich erheblich steigern.
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2015 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

@glasperle,

es gibt Drogen und 'Drogen'. Und allein die Dosis macht das Gift (Paracelsus).

Praxx hat es doch gut beschrieben. Selbstmedikation. Und Cannabis ist schon auch ein Medikament.

Weißt du, wieviel Ärzte und Apotheker Morphinisten sind? Wieviel Richter und Rechtsanwälte Ritalin (= Speed legal) nehmen? Im Bundestag wurden die Abwässer untersucht und ziemlich hohe Konzentrationen von Kokain-Abbauprodukten festgestellt.

Unsere Gesellschaft ist drogenverseucht, legale und illegale.

Ich gehe mal davon aus, daß die Therapeutin damit umgehen kann und nicht verpeilt zum Gespräch erscheint. Fände ich nicht so witzig, wenn ich ein Problem mit Cannabis hätte.

LG Mohandes
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2015 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

Nana... die Sozialarbeiterin ist wohl eher Beraterin als Therapeutin.
Wenn ich sage, die benutzt Cannabis als Selbstmedikation, heißt das nicht, dass ich das besonders gut oder richtig finde. Bei Sozialarbeit ist das große Probleme, dass diesen Beruf häufig Menschen ergreifen, die ihn eigentlich nicht ausüben dürften. Die nötige Empathie und die ebenfall notwendige Fähigkeit zur emotionalen Distanzierung schließen einander gewöhnlich aus. Und wer Cannabis braucht, um seinen Job zu schaffen, sollte sich andere berufliche Perspektiven suchen oder ein Sabbatical machen.

Warum sollte ein Sozialarbeiter andere Konsummotive haben als ein Großteil der Foristen hier? Viele Menschen nehmen Drogen, weil sie für sie erstmal hilfreich sind. wer konsumiert - egal was - tut dies oft, weil er dann manche Dinge überhaupt kann, besser kann oder besser aushalten kann.

LG

Praxx
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Salute
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.05.2014
Beiträge: 224

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2015 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Moin und habt einen schönen Sonntag

warum sollte die Beraterin nicht einen Rauchen, ich weiß nicht was dagegen sprechen sollte.
Was aber wenn sie andere sachen zb. Gift oder Opioide nimmt und in Substi tätig ist ?
Ich frage deshalb, weil es genau diesen fall gibt.


ps. die frau soll sehr nett sein... Very Happy Very Happy
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musikera
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2015 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ts Ts Ts...eine Drobserin die kifft...hmmmm...der Lappen in Gefahr...wenn die Bullen Wind bekommen...direkt ne Durchsuchung in der Drobse und Zuhause...und schlussendlich Berufsverbot...sorry aber das geht gar nicht...auch wenn es cool klingt...aber ich würd das nie akzeptieren das eine kifferin mich auch noch beim cleanwerden unterstützen soll...guckt doch nur mal hier im Forum nach den Themen in denen Jugendliche voll abgedreht sind vom Weed. Heute haben wir ja nicht mehr das lässige und behäbige Haschisch der 80er Jahre sondern hochgezüchtetstes Dope.

Ach ja die Sache mit der Durchsuchung in der Drobse gabs vor Jahren mal imLK Lörrach. Da hat auch ein Drobser der noch Streetworker war mit seinen Klienten gekifft und irgendwann kams raus...war Riesen Ding...Spendengelder wurden zurückgefordert und die Gerichte vermittelten keine Strafgelder mehr...

Wenn die Drobserin so saudoof ist und das auch noch erzählt ist sie dumm wie Brot und will cool sein wie die User...

Gruß
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dakini
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2015 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Drogen nehmen und Fach-Kompetenz schließen einander nicht aus.
Wenn man während der Arbeit klar ist, ist es ok, meiner Meinung nach.
Aber zugekifft könnte ich nicht arbeiten. Never!
Außerdem stimme ich dem zu, was Praxx schrieb - der, der Drogen kennt und das vernetzt mit Wissen im Beruf, ist im Vorteil und wird zumindest von mir ernster genommen. Mir gehen immer die Leute auf den Keks, die von nix ne Ahnung haben und aus altem Lehrmaterial noch dazu schöpfen, gruselig!
Allerdings würde ich meinen Klienten niemals erzählen, aktuell einen Drogenhintergrund zu haben - in einer Drobse auch noch, das ist ja zum piepen!
Man muss mit sich im Reinen sein, um tag täglich auf die Bedürfnisse anderer eingehen zu können. Selbst im privaten Kreis führe ich keine wichtigen Gespräche, wenn ich mir einen drehe. Man kriegt doch gar nicht wirklich mit, was bei dem anderen läuft - das geht nur nüchtern!
Das Berufsfeld des Sozialarbeiters ist anstrengend, das gleichzeitig was lockeres mit sich bringt. Viele kiffen...
Letztendlich muss doch die Chemie stimmen, das Hintergrundwissen, dann ist es egal, woher die Hilfe kommt. Und das kann man nur selbst beurteilen.
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