Ist das eine Kiff Sucht?

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jureschka
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2014 12:25    Titel: Ist das eine Kiff Sucht? Antworten mit Zitat

Hallo an die Forenmitgleider,
kurz zu mir: ich habe mich hier registriert, weil ich etwas mehr über "Cannabis Sucht" erfahren möchte.

Meine Frage: Wie helfe ich meinem Freund, wenn er weiß, dass er nicht aufhören kann, aber dennoch das Kiffen zu einer Ersatzhandlung geworden ist.

Kurz zur Situation: Seit einer Weile bin ich mit jemandem zusammen, der ca. 7 Jahre älter ist als ich. Er ist sehr sensibel, hilfsbereit, treu, witzig etc. Allerdings lebt er eher zurückgezogen, etwas alternativ, hat sein eigenes Grundstück in einer Vorstadt. Als ich ihn kennenlernte (vor ca. 3 Monaten) hab ich ihn als aktive Person gesehen, die selbstständig ihr leben macht, und einen Weg gefunden hat, Geld zu verdienen und viiilel Zeit zu haben. Mit ca. drei Tagen arbeit verdient er seinen Lebensunterhalt, und studiert zusätzlich noch.

Das hörte sich alles ganz stabil an, deswegen habe ich mich weiter mit ihm getroffen. Nun musste ich aber auch schnell feststellen, dass sein täglicher Abend Joint dazu gehört. Am Anfang unserer Affäre habe ich auch mitgeraucht, allerdings habe ich dann nach ein paar Mal mitrauchen einfach ofter mal gesagt, "nein danke". Zudem lernten wir uns im Sommer kennen, verbrachten dann viel Zeit miteinander. Wie sagt man, prokrastinierten auch ordentlich. Nun ist der SOmmer vorbei. Es gibt zu tun. Für beide von uns.

Wir sind mittlerweile ein Paar, er unterstützt mich in allem, wo er nur kann.

Und nun zum Problem: Ich habe eine sehr gute Intuition und schnell gemerkt, dass er, sind wir nicht zusammen eigentlich den ganzen Tag raucht. Vor allem weil er sagt er hat Sache A und B zu tun, dann hören wir uns vielleicht ein paar Stunden/ einen Tag nicht, dann telefonieren wir, dann hat er immer noch das selbst zu tun. So ungefähr sieht das Muster aus.

Nun sind die ersten 2 Uni Wochen rum, am ersten Uni tag hat er mich angeflunkert, weil er nicht in die UNi ist und den ganzen Tag zu Hause war und geraucht hat, angeblich, weil eine Veranstaltung ausgefallen ist. Das Flunkern wegen "Kiffen" war insgesamt das zweite mal. Er hat es mir dann aber gesagt. Ich reagierte sehr enttäuscht und habe ihm von meiner Angst vor "Sucht" und meinen Erfahrungen mit "gutmütogen" Alkoholikern erzählt, die einfach immer ihr Bierchen trinken...

Ofters fällt der Spruch "nach Hause fahren und gemütlich einen kiffen". Für ihn ist kiffen Entspannung, Träumen, etc.

Um auf den Punkt zu kommen, er schafft alle seine Sachen, die er "dringend" machen muss, ist hellwach und klar. NUR: den Rest seines Lebens Kifft er. De facto gibt es kein Problem, außer dass er effektiv nur 4 Tage seiner Woche nutzt, die anderen drei durchkifft. Dennoch ist er sehr wach, aufmerksam und nicht aggressiv oder so.
Vor mir raucht er gar nicht, außer abends. Und einmal in der Wochen kommt es vor dass ich mitbekomme, dass er den drei Joints raucht, dann kommt ein Beispiel von vor einem Monat: "Na, ich hab doch letztens Mal eine Woche gar nicht geraucht"

Dennoch wenn ich detailliert, wie ein Detektiv nachfrage, kommt am Ende heraus, dass er drei, vier Joints pro Tag raucht hat und dass er nicht aufhören kann.
Ich will ihn nicht weder verhören, noch kontrollieren (eigentlich bekomme ich ja auch nichts davon mit, es ist eher mein Feingefühl, was mir das alles verrät) Andere würde das vielleicht gar nicht merken, dass er so extrem viel raucht.

Ich mag ihn sehr, er hat in seinem leben schon mehr auf die Beine gestellt, als ich aber dennoch finde ich es auf Dauer eher nervig, dass diese Kifferei ständig Thema ist...

Nun weiß ich nicht, ob es sich lohnt, im zu sagen, dass das so nicht weiter geht. Er raucht, weil ihm langweilig ist, weil er unterfordert ist, weil er zu viel Geld hat und nicht weiß, was er damit anfangen soll. Er hat kaum Freunde, und die, die er hat, ist eher die kiff-peer-group.

ich weiß, dass ich Menschen nicht verändern kann, will auch kein "HelferInnensyndrom" entwickeln. dennoch weiß ich dass Menschen in Einsamkeit Süchte entwickeln und das lange dauert, um da raus zukommen.

ich würde ihn gerne unterstützen, ihn aber nicht zwingen, denke aber dass so "sanftes" geduldiges Verhalten irgendwie ihm eher zeigt, dass ich das akzeptiere.

Danke für eure Hinweise.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2014 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jureschka
Du vergißt etwas wichtiges: Nur für DICH ist seine Kifferei Thema, für ihn offensichtlich nicht!
Die meisten Cannabiskonsumenten sehen ihren Konsum nicht als problematisch an und folglich auch keinen Handlungsbedarf.
In meiner Praxis sehe ich Kiffer meist erst dann, wenn die von der Führerscheinstelle, vom Gericht oder vom Jugendamt geforderte Abstinenz für 12 Monate einfach nicht gelingen will.
Für ihn gehört der abendliche Joint zum Alltag wie für andere das Feierabendbier oder das abendliche Quantum Rotwein, er sieht sich nicht als "abhängig" und auch keine Notwendigkeit, etwas daran zu verändern.
Entweder du akzeptierst ihn mit seiner Kifferei oder du trennst dich von ihm, eigentlich ganz einfach.

LG

Praxx
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2014 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jureschka,

im Prinzip ist das schon so, wie Praxx es bereits schrieb. Allerdings hat dein Freund nicht gleich mit offenen Karten gespielt. Vermutlich kann er sich denken, wie du dazu eingestellt bist. Deshalb auch mein Nachtrag dazu. Ich würde ihm schon zu verstehen geben, wie ich konkret über sein Konsumverhalten denke. Das geht am besten im Gespräch. So kann er dein Verhalten auch nicht so deuten, als wäre für dich die Welt damit in Ordnung. Du hast dann Stellung bezogen, alles weitere wird sich finden.

Gruß

Pimpinelle
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HeathLedgerForever
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2011
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

LOL ich habe alle Kommentare und insbesondere das "lange" Posting von "jureschka" gelesen.

Whatever: Du vergleichst Kiffen mit Alkohohlsucht, dass ist schonmal ein Fehler. Die ganze Beziehungskiste die du da schilderst ist ein wenig undurchsichtig: Worauf willst du denn hinaus?

"KIFF Sucht" ? du möchtest mehr über "Cannabis Sucht" erfahren? Also erstmal kann ich dir sagen es ist besser jeden Tag ein paar Joints zu rauchen als jeden Tag Schnaps oder Bier zu trinken.

Zweitens: Warum sagst du ihm nicht alles was du hier schreibst ganz offen?
Kiffen mag man gut oder schlecht finden, aber wenn du mit dieser Person eine echte Beziehung willst solltest du zunächst anfangen mit ihm offen zu redem!
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 05:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Heathleadgerforever

Zitat:
Also erstmal kann ich dir sagen es ist besser jeden Tag ein paar Joints zu rauchen als jeden Tag Schnaps oder Bier zu trinken.


Du vergleichst Cannabis auch mit Alkohol. Very Happy

Ich denke, es ist nichts besser oder schlechter, schon gar nicht, wenn die Droge nicht in Maßen konsumiert wird. Du selber magst Cannabis besser finden, aber das kannst wohl schlecht Allgemeingültigkeit haben, zumal du offenbar vergisst, dass Alkohol sogar konsumiert wird ohne Rauscheffekt. Alkoholsucht mag schlimmere körperliche Auswirkungen haben als Cannabissucht, allerdings sind die durch die Sucht vorhandenen Probleme im Umfeld (hier Partnerschaft) eigentlich immer die gleichen. Cannabis in Maßen ist genauso gut wie Alkohol, täglicher Konsum ist unabhängig von der Droge schon nicht unproblematisch, wenn nicht schon Suchtverhalten.

Pimpinelle
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Gesuz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.10.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Die meisten Leute was süchtig sind, auch bei Zigaretten rauchen sehen Ihre sucht nicht als Sucht an... das ist ja das Problem.
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HeathLedgerForever
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2011
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich denke, es ist nichts besser oder schlechter, schon gar nicht, wenn die Droge nicht in Maßen konsumiert wird. Du selber magst Cannabis besser finden, aber das kannst wohl schlecht Allgemeingültigkeit haben, zumal du offenbar vergisst, dass Alkohol sogar konsumiert wird ohne Rauscheffekt.


Ok du willst eine Diskussion? Hier bekommst du deine Diskussion:

Erstens ist es schwachsinn mit dem "konsumieren aus Genuß". Weist du wieviele Menschen jedes Jahr durch den Alkohol sterben? Es ist so exponentiell viel höher als die Menschen die durch "Kiffsucht" sterben, dass du damit respektlos gegenüber den Menschen bist die jedes Jahr in Unfällen und sonstigen Mißtaten, verursacht

DURCH ALKOHOL

sterben!

Also komm mir nicht mit dem Genuß. Die Leute die Abends nach der Bar junge Frauen antouchen und sonstiges die Alkoholleichen auf dem Oktoberfest, all die verlorenen Seelen die durch den Alkohol zugrunde gingen; Ja ich weiß sehr wohl wovon ich rede, denn meine Familie waren auch verdammte Säufer.

Also bitte sage NIE WIEDER das der verdammte Alkohol besser(oder gleichwertig) wäre wie Cannabis, denn das ist ein Lüge und zeugt einfach nur davon, dass du keine Ahnung hast. (schau dir Statistiken an!)

Sorry ich respektiere dich, aber bei sowas stellen sich mir die Nackenhaare hoch.

@Jureschka:

Ich wiederhole es gibt nur eine Lösung deines Problemes: Rede offen mit ihm und schildere von den Lügen die er erzählte und wie du denkst nur durch bedingungslose Ehrlichkeit kommst du zu wahren Liebe. Ansonsten bist du nämlich auch nicht ehrlich.

PEACE @ALL
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

@Heathleadgerforever

Nee, ich möchte keine Diskussion. Offenbar gibt es aber nichts anderes für Pro-illegale Drogen-Konsumenten als Alkohol zu verteufeln. Genau das, was man ja allen Nichtkonsumenten illegaler Drogen vorwirft.

Das Suchtpotential von diversen illegalen Drogen liegt weitaus höher als das von Alkohol, der von vielen, vielen Menschen tatsächlich als Genussmittel konumiert wird. Selbstverständlich gibt es Alkoholsüchtige oder auch pöbelnde und randalierende Alkoholtrinker, aber das ist nicht der Großteil der Alkoholkonsumenten. Und wenn du dir mal eine Party ansiehst, feiern die meisten lustig oder gemütlich, während ein kleiner Teil vielleicht pöbelnd durch die Lande zieht. Das ist doch nicht die Norm!

Alkohol und Cannabis tun sich nichts, bei mäßigem oder wenigstens halbwegs maßvollem Konsum.

Du musst nicht mit mir diskutieren, ich bleibe dabei. Und ich lasse mir von dir unter Garantie nicht vorschreiben, was ich hier schreiben darf und was nicht.

Pimpinelle
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mattfällt
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Also..ich finde es immer wieder erstaunlich zu hören das bei Alkohol ein Konsum aus reinen Genussgründen stattfinden könnte oder würde.

Das ist doch albern. Schon 2 Schlücke Wein haben eine psychoaktive Wirkung. Ebenso Bier..und ginge es nicht genau darum, dann täte es ja auch z.b.alkoholfreies Bier..auf das die Leute ja auch tatsächlich zurück greifen, denen es wirklich nicht um den Effekt geht.

Ist mir ein ganz unbegreifliches "Argument"..auch letztens mal wieder von einem Suchttherapeuten gehört..ebenso im direkten Vergleich zu Cannabis, welches ja nur zu Rauschzwecken konsumiert werden KÖNNTE- im Gegensatz zu Alkohol.
Der Typ war aber sowieso...Ach egal Smile

Beides Quatsch denke ich..sowohl das eine, als auch das andere wird hauptsächlich wegen der Wirkung konsumiert- die ja auch wie gesagt gar nicht zu vermeiden ist (wie kommst du darauf pimpinelle?).

Genuss und Geschmack mag auch eine Rolle spielen..aber wenn, dann wohl eher untergeordnet.

Und ich denke, so mancher Grasliebhaber wird Geruch und Geschmack von bestimmten Sorten genauso zu schätzen und genießen wissen wie ein Weintrinker einen bestimmten Wein.



Naja und das zweite was mich immer wieder erstaunt.
Wie regelmässig in Foren die Leute vorbeikommen, jemanden kennengelernt haben und auch durchaus den Lebensstil des Betreffenden kannten, eine Beziehung eingehen, aber dann geht das plötzlich nicht mehr so! Der hat doch ein Problem, ist süchtig, soll damit aufhören, sich verändern..bla.
Was soll denn das.

Ich meine dieser Typ kommt doch anscheinend bestens klar mit dem leben, so wie er es lebt, sich eingerichtet hat. (btw was macht der eigentlich beruflich, das interessiert mich ja schon Wink
Meintest du drei Tage arbeiten in der Woche oder gar im Monat?)

Naja..will nur sagen. Wo ist denn eigentlich das Problem? Er ist kein arsch, weder nach konsum noch so und wie du sagst auch anderweitig nicht unaufmerksam, total verplant oder was auch immer. Und vor allem doch wohl so auch ganz zufrieden.
Es ist sein leben. Das du mit ihm teilen kannst oder eben auch nicht.
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Sommersonne
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich zitiere mal Wikipedia inkl. der einen oder anderen Studie:

"Klassifizierung nach Schadenspotenzial

Lange Zeit wurde keine rationale, evidenzbasierte Methode zur Risikobewertung verwendet. Schließlich wurde im März 2007 in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet eine von einem Forscherteam um David Nutt durchgeführte Studie veröffentlicht. Darin wurden drei Hauptfaktoren definiert, die das Schadenspotenzial des Konsums einer Droge ausmachen:

• der (körperliche und gesundheitliche) physische Schaden für das Individuum, den die Droge verursachen kann;
• das potenzielle Ausmaß der Abhängigkeit des Individuums von der Droge;
• die möglichen Auswirkungen des Drogengebrauchs auf die Familie, die Gemeinde und die Gesellschaft, in welcher der Drogennutzer lebt, also der soziale Schaden.

Jede dieser Kategorien ist wiederum in drei Unterkategorien unterteilt. Psychiater und unabhängige Experten vergaben für alle Substanzen 0 bis 3 Punkte in jeder Unterkategorie. Die gemittelten Bewertungen aller Kategorien wurden für jede Substanz addiert, um einen Wert für das generelle Schadenspotenzial zu erhalten.

Beachtenswert ist, dass im Ergebnis die legalen Drogen Alkohol und Tabak unter den zehn schädlichsten Drogen zu finden sind. Nutt, damaliger Drogenbeauftragter der britischen Regierung, kritisierte aus diesem Grunde die Drogenpolitik als „den Erkenntnissen der Forschung widersprechend“, woraufhin er seines Amtes enthoben wurde.

Im November 2010 wurde im Lancet eine Folgestudie basierend auf verbesserter Methodik veröffentlicht. Das Schadenspotenzial setzte sich nunmehr aus 16 gewichteten Einzelfaktoren zusammen, welche sich auf die Gruppen physischer, psychischer und sozialer Schaden innerhalb der Dimensionen Selbstschädigung und Fremdschädigung verteilen. Als Droge mit dem insgesamt größten Schadenspotenzial wurde Alkohol mit einer Bewertung von 72 von 100 Punkten identifiziert, gefolgt von Heroin (55) und Crack (54). Das hohe Schadenspotenzial von Alkohol insbesondere in der Dimension Fremdschädigung lässt sich vermutlich zum Teil mit der leichten Verfügbarkeit und dem weit verbreiteten und akzeptierten Konsum erklären. Andere Drogen mit insgesamt hoher Risikobewertung weisen hingegen ein höheres absolutes Selbstschädigungspotenzial auf. Dies dürfte vor allem auf die bei diesen Drogen ausgeprägte Gefahr einer schnellen Abhängigkeitsentwicklung zurückzuführen sein."

Hier die Grafik zur Studie von David Nutt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Droge#mediaviewer/File:Drogen-schadenspotenzial-nutt-2010.svg

Die Studie selbst habe ich während meiner Trainerausbildung gelesen und durchgeackert.

Ich gestehe jedem seine persönliche Meinung zu - dass Alkohol auf der gleichen Stufe wie Cannabis stehen soll, widerspricht jedoch sämtlichen Forschungsergebnissen und Studienergebnissen.
Alkohol macht im Gegensatz zu Cannabis eben auch körperlich abhängig. Von den multiplen Organschäden fange ich jetzt gar nicht erst an.
Alkohol fordert jährlich unzählige Tote - Cannabis keine. Das sind einfach Fakten.

Natürlich kann man psychisch abhängig werden. Aber das kann man von Allem und Jedem. Ich will jetzt nicht sagen, dass Cannabis völlig ungefährlich ist. Man kann auch da komplett reinschlittern und schwer wieder rauskommen. Cannabis kann natürlich auch eine "Einstiegsdroge" sein.
Wird Cannabis mit Tabak gemischt, kommen diese Risiken natürlich dazu (inkl. körperlicher Tabak-Abhängigkeit). Es kommt hier schon auch auf die Konsum-Form an. Jedoch kann man sich in einer Nacht eine gefährliche Alkoholvergiftung holen und schnell im Krankenhaus landen, wenn man es mal übertreibt - aber wenn man eine Nacht durchkifft, wird nichts dergleichen passieren.
Wie gesagt - jedem das seine, jedem seine Meinung - aber das ist nun mal so.
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HeathLedgerForever
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2011
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

@ Somersonne und Mattfällt:

Also ich finde es einfach göttlich zu wissen, dass da draußen noch Leute sind die sich mit der Materie befassen und auch mal ehrlich sind:
Danke euch dafür! Sowas erlebe ich leider nicht oft.

Auch die Statistk war sehr sehr aufschlußreich und informativ!

@Pimpinelle: Wie gesagt ich akzeptiere deine Meinung aber wenn du das obige nochmal gelesen hast würde ich mir wünschen, dass du nochmal in dich gehst und genau die Fakten analysierst.

Mir tut es sehr leid jedes Jahr mit anzusehen wie beim größten Drogenfest Deutschlands sich alle den Kopf wegblasen und das als völlig in Ordnung angesehen wird. Vergewaltigung, Totschlag und Prügeleien kommen da auch vor.

Dann noch was:

Ja ich nehme Drogen und sogar illegale(!), aber im Gegensatz zu den ALK Junkiers trinke ich nicht vor Kindern und versuche ein Vorbild zu sein.

In welcher Welt leben wir denn, dass Erwachsene ihre Kinder zum Sauffest mitnehmen (ich übertreibe mal ein bißchen also allgemein sind Kinder oft dabei wenn Erwachsene saufen, meine hier nicht explizit das Oktoberfest) Wink

Sollten wir nicht versuchen sowas von Kindern und Jugendlichen fernzuhalten, in München wird es anscheinend glorifiziert! Stellt euch vor ich würde mit Jugendlichen Crack rauchen wie fändet ihr das? Ihr fändet es beschißen und das zu Recht, aber wenn man bei Arbeitskollegen abends den OUZO trinkt und die Kinder sind dabei, YOAHH alles kein Thema.

Finde ich nicht gut, da sollten alle mal drüber nachdenken, immerhin rauche ich meinen Joint geheim im Stillen wo mich keiner sieht (bis auf ganz wenige ausnahmen)

@Jureschka:

Bist du noch da und liest mit? Wenn ja entschuldige das ich deinen Thread hier für meine privaten Kampagnen nutze Smile

Grüße Heath
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jureschka
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst erstmal danke an all eure antworten:, nachfolgend gehe ich auf die Beiträge von jedem einzelnen ein, deswegen ist es länger! hat mir auf jeden schon mal viel geholfen, am ende folgt dann meine „klare“ frage.

Zu allem voran, ich will dem Kiffen nicht seine Berechtigung nehmen, sondern ich möchte wissen, ob es sich lohnt in diese Beziehung zu investieren. Ich habe viele „Kumpels“ gehabt, die vielkiffer waren, aber mit denen war ich nicht zusammen. Verurteilen tue ich cannabis nicht, ich verurteile aber Sucht und das Ignorieren einer Sucht.
Vor allem würde ich gern von Leuten hören, die vielleicht auch mal so regelmäßig geraucht haben und ob diese von sich sagen, dass sie „süchtig“ sind…

Zum „Vergleich“ Alkohol/Cannabis –@Pimpinelle. Mir geht es nicht um einen Stärkevergleich mit anderen Drogen, sonst würde ich in einem Alkoholilerforum die gleichen Fragen stellen oder besser, für jemanden der täglich trinkt, hätte ich gar nicht so eine Beziehung aufgebaut, für mich ist da schon ein kleines „Gefälle“ hinsichtlich „Gefahr“. Das beschreibt ja auch der Beitrag von Sommersonne gut!

@HeathLedgerForever : Ich bin ehrlich zu ihm, habe ihm ja schon gesagt, dass ich ein Problem damit habe, habe sogar geweint vor ihm… Ich komme dann leider nur in so einen (nich schreie aber nicht!) Rede- oder Argumentierschwall, weil ich ihm aufzählen will, das er bereits extreme Anzeichen psychischer Abhängigkeit hat, er richtet seinen kompletten Wochenrhythmus danach. Er erfindet Ausreden, um gemütlich einen kiffen zu können, dann verpeilt er Termine, weil er den ganzen Tag breit ist. Nach ca. 8 Stunden kommt er dann völlig fertig und mit Augenringen bei mir an und rechtfertigt mit irgendwelchen komischen Ausreden, warum er 4 Stunden später zu unserer Verabredung kam. Er reagiert gereizt wenn er nicht geraucht hat, kann nicht einschlafen ohne Joint, schläft unruhig, ist genervt müde am nächsten Tag – Rechtfertigung um noch einen zu Rauchen. Er steht auch manchmal frühs um 8 auf und raucht die zweite Hälfte von Abendjoint, wenn er die noch übrig gelassen hat ….Wenn ich ihm das alles aufzeige, dass das Zusammenhänge sind, guckt er mich wie ein Auto an und sagt gar nichts oder „ich weiß ja das das nicht gut ist, aber so jetzt aufhören kann ich nicht“

@Gesuz : ich stimme dir zu, kiffen ist in keinem Falle ein Problem für mich, ich kiffe selbst ab und an, nur hat es mir ehrlich gesagt die Lust am Kiffen verdorben, wenn ich es jeden Tag riechen muss. Man will ja auch nicht in einer „Bar“ leben . Die Menge machts, und das ist mein Problem.

@mattfällt : haha, die Frage nach dem Beruf habe ich erwartet: sagen wirs mal so, wenn man bescheiden lebt, und sich über jahre selbstständig macht, dann nicht mehr weiter wachsen will kann das passieren. Aber z.b. das ist es ja, er hat sich so eingerichtet, aber eine Familie könnte er perspektivisch vielleicht nicht so ernähren, auch hat er extreme „Motivationsprobleme“ weil er eben lieber „kiffen“ will, als z.b. mit freunden zu essen, das ist ihn „zu anstrengend“ und er kann das nicht mehr als einmal die Woche. Und zu mehr Arbeit ist er m.E. gar nicht in der Lage, weil er dann, muss er weinger am tag kiffen, weil er sich konzentrieren muss, viiiiel zu überfordert und gereizt sodass er sich wieder in die Jointwolke „hineinentspannt“
Wir kennen uns ja auch noch nicht so sehr lange, aber ich spüre hier wie gesagt, dass es ein Problem gibt und ich sehe auch nur die Spitze des Eisberges…

!Erkenntnis!
Und jetzt komme ich selbst durchs schreiben der Sache ein Stück näher: ich habe ihm mein Problem geschildert, er ignoriert es. (er hat mich während unserer Diskussion gefragt, „Würdest du dich deswegen trennen“) da habe ich gestutzt, die Schultern gezuckt, aber trotzdem nein gesagt. Ich glaube das war aber für ihn scheinbar die Message „Ok, alles fein, ich muss nicht verändern.“ Denn vier Stunden später sprach er schon wieder davon, dass er morgen seinen Kiff tag macht (sprich den ganzen Tag kiffen)… ehrlich gesagt finde ich so etwas ziemlich dumm, und er ist eigentlich so intelligenter Typ., dass er nicht so einfältig sein kann.

***Fragen***
Erstens frage ich mich mittlerweile, ob ich ihm dieses Ultimatum stellen sollte, damit er merkt „Oh es besteht „Handlungsbedarf“.

Zweitens frage ich mich, wie soll dieses Ultimatum lauten, damit es nicht zu drastisch ist.

Drittens darf ich mich so in sein Leben einmischen? (ich bin seine Freundin und die einzige die das so mitbekommt, Freunde hat er nicht viele, und den einen den ich kenne, der sagt auch, dass er ziemlich viel kifft, sozusagen hat er schon gar kein soziales Umfeld mehr, das ihm ein Spiegel sein kann)
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jureschka
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2014 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag @HeathLedgerForever:
ja ich konnte nicht früher online kommen, deswegen so späte antwort

ich mag deine Einstellung, finde nämlich auch Drogen voll ok, wenn man ihren Kosum beherrscht und sie nicht dich. hehe,Wenn man 5 Liter Kaffee trinkt, hat man auch enorme Probleme und das wirkt sich auf deinen Alltag aus, ohne das du es merkst, man kann ja auch Sportsüchtig werden...extreme eben. Hatte selber meine MDMA Zeiten und kann alles Positive durchaus nachfühlen, was ihr hier alle schreibt...

Aber eben diese Kindergeschichte, ich denke natürlich darüber nach, ob er denn ein guter Papa sein könnte, ob ich mit ihm "ernst" machen soll, oder ob ich mich lieber aus der Sache rausziehen soll, auf mich konzentriere, bin ja auch an einer wichtigen Phase in meinem Leben...
Klar weiß ich, ich habe das "zukünftige" Problem nicht er. Sicher, das wird die Zeit zeigen, aber ich kann ihn ja jetzt unterstützen, wenn ich was merke...

bin einfach unsicher und will nichts falsches machen, oder ihn verlieren, wenn man frisch verliebt ist, kann man viel kaputt machen, andererseit beschäftigt es mich eben täglich!

;(
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HeathLedgerForever
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.11.2011
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 7. Okt 2014 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hehe das alles kommt mir sehr bekannt vor:

"Ach komm: Reg dich doch nicht auf ich rauch doch nur einen Joint"

"Mach dich locker ich brauch das eben zum entspannen oder willst du das ich unenspannt bin"

Im Prinzip (Kenn ich von mir) ist das die typische psychische Sache, man kommt geradewegs durch den Tag, nur weil man weiß, dass man abends schön chillen und entspannen kann, ein Tag ohne "CHILLEN" ist für so jmd. die Hölle auf Erden.
Auch das Weggehen mit Freunden macht er nicht weil er einfach lieber zuhause vor der Glotze sitzt.

Er scheint ja was drauf zu haben wenn er studiert und Selbstständig sein Geld verdient oder?

Worauf ich hinaus will: Es kann eben auch schief gehen und er bricht alles ab und landet im Arbeitsamt.

Ist ihm das bewusst? Auf der anderen Seite: Mein Gott mal 2 Wochen Uni blau machen ist ga kein Ding! Als Student finde ich es ok wenn er sich mal zeit zum chillen nimmt oder nicht? Studenten sind eben faul Smile

Das Problem ist eben, das er dich auf gewisse Art wie eine alte Hausmama erzählen lässt und es geht im einen Ohr rein und im anderen wieder raus, das ist es was mich stört. Wenn er wirklich so auf DURCHZUG schaltet finde ich das nicht gut und respektlos.

Um es kurz zu machen ich würde folgendes machen:

Du ergreifst mal ganz konkret die Initiative: Lade ihn am WE mal in irgendeinen Vergnügungspark oder so ein. (Da kann er nämlich nicht mehr kiffen irgendwas besonderes was dir "WICHTIG" ist)
Versuch ihn mal morgens aus dem Bett zu scheuchen und fahrt dann da hin.
Wenn er dich schon wieder sitzen läßt dann machst du es auch eben mal so!
Dann fährst du Samstags eben mal mit deinen Freundinen alleine in eine Schwimmbad oder so oder Kino etc. pp.! Mal sehen wie er dann reagiert. MAch ihn ruhig mal eifersüchtig.
Für mich gilt bei sowas immer die Regel "Wenn du dich ein wenig rar machst kommt er schon wieder zurück. Er ist doch der Mann! Also sollte er sich auch ein bißchen um dich bemühen oder nicht?
Also versuch ruhig mal ein bisschen kühler zu wirken. Lass ihn kiffen, wie er will, du kannst es einem Kiffer nicht verbieten. (Glaub mir das weiß ich)
Aber wenn er wieder soviel kifft rufe deine Freundinen an und gehe mit ihnen schön aus lass ihn daheim alleine daheim verschimmeln: und tu doch auch mal ein bisschen so als wenn er dir langsam egal ist.

Verbiete ihm nichts, aber lass den Abstand immer größer werden, wenn er dann immer noch auf alles scheißt (Sorry) dann weiß ich nicht obs noch sinn machst.
Immerhin bist du doch die "junge" "begehrenswerte" Frau und er ist auch sieben jahre älter: Mach dir das mal zunutze!

Fordere dein Recht auf Unterhaltung endlich mal ein!
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jureschka
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 7. Okt 2014 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

hej, danke dir, ja mal sehen, es geht mir ja wirklich auch um mein grundsätzliches verhalten dazu - ich will ja auch mal entspannt kiffen koennen, oder sollte ich es ganz lassen...

es fällt mir natürlich aus sehr schwer NICHTS zum Thema zu sagen, weil er ja andauernt darüber redet, was er für Probleme hat, sprich verpeilt war, überfordert und dann wütend, wenn ich ihm dann sagen "Schau mal, du hast einen Tag nicht gekifft" gestern hat er zum beispiel wieder den ganzen Tag verpeilt, ist zu spät gekommen, weil bahn verpasst und dann schnell Gras hohlen und mir erzähl er dann "oh man der tag gestern war soo sinnlos, ich bin dann irgendwann so agressiv geworden, war so spät zu hause" dann Sag ich "na du bist doch dann noch Gras hohlen gefahren" dann ist wieder Stille...

das sind für mich echt ziemliche sinnlos diskussionen, in denen ich automatosch immer die "belehrerInnen" Rolle einnehme...

danke für die tips, werde das jetzt mal so machen, es ist halt schwierig, weil wir etwas auseinander wohnen, das heißt, die Zeit die wir verbringen, müssen wir eh immer planen.
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