Depersonalisation und Panik nach Gras!

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mrincredible
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.02.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2015 20:59    Titel: Depersonalisation und Panik nach Gras! Antworten mit Zitat

Hallo liebes Forum,

ganz zu Anfang: dies wird ein langer Post! Ich bitte trotzdem jeden, den das Thema interessiert und der sich eventuell ein bisschen damit auskennt, das hier mal durchzulesen, sich Gedanken darüber zu machen und mir vielleicht sogar zu helfen.

Ich bin 19 und habe kurz nach meinem 18. Geburtstag das erste Mal einen Joint geraucht. Die erste Wirkung war, wie das bei relativ vielen der Fall ist, alles andere als angenehm, sondern der pure Horror: Ich war komplett überfordert, bin im Laufen, als die Wirkung eingetreten ist, hingefallen und lag erstmal für ein paar Momente auf dem Boden, unfähig, mich zu bewegen oder irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Danach kamen dann einige Panikattacken, verteilt auf den ganzen Abend, also eine unbegründete, irrationale Angst mit dem typischen Herzrasen, Zittern und Schwitzen. Diese ganzen Symptome gingen auch damals schon, wenn auch eher leicht, mit einer Derealisation und vor Allem auch Depersonalisation einher. Für diejenigen, die davon nichts wissen: Das ist ein Gefühl, den Kontakt entweder zu der realen "Welt" oder zu der eigenen Person verloren zu haben; man fühlt sich wie in Watte verpackt und weiß nicht mehr wirklich, wer man ist. Lest darüber am besten mal ein bisschen was bei Google.

Nach diesem Abend war am nächsten Tag wieder alles gut, und im darauf folgenden halben Jahr habe ich ab und zu weitergekifft. Nach einiger Zeit wurde die Panik und die Angst besser, vor allem die Depersonalisation aber blieb und verschärfte sich sogar eher. Ich denke ich habe da eine gewisse Toleranz aufgebaut und konnte etwas besser mit diesen Zuständen umgehen, weil ich ja wusste, was mich wieder erwartet. Warum habe ich trotz dieser schlechten Erlebnisse weiter gekifft? Hauptsächlich, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich als Einziger aus meinem Freundeskreis nicht auf Gras "klarkomme". Ich dachte, dass sich das doch irgendwann bessern muss. Irgendwann hat sich das Ganze aber soweit verschlimmert, dass ich auch im nüchternen Zustand immer öfter Gefühle der Depersonalisation und auch Derealisation hatte, die mich natürlich immer mehr eingeschränkt haben. Vor etwa drei Monaten habe ich dann einen Schlussstrich gezogen und habe seitdem radikal kein einziges Mal mehr geraucht. Die Symptome sind komplett zurückgegangen, heute merke ich, was für katastrophale Auswirkungen das doch auf mich hatte: ich war überhaupt nicht mehr Herr über meine Gedanken, hatte plötzlich vor Dingen Angst, zu denen ich vorher eine Art natürliche Resilenz hatte, und hab mich selber total schwach und verletzbar gefühlt, war von Selbstzweifeln geplagt. Ich bin also froh darüber, aufgehört zu haben, bereue aber nicht, so lange gekifft zu haben. Das Ganze hat mir natürlich viel über mich und meine Probleme verraten.

Jetzt, wo die unangenehmen Symptome verschwunden sind und ich wieder durchatmen kann, versuche ich natürlich, die Gründe für diese Gefühle, wenn ich Gras rauche, herauszufinden. Ich habe schon viel über die Verbindung zwischen Gras und Angst, Paranoia, Schizophrenie, etc. gelesen und kann meine Erlebnisse wie folgt "analysieren: Als ich das erste Mal Gras geraucht habe, hat das irgendetwas für mich so schreckliches hervorgerufen, dass ich in einem Schockzustand war, der dann zu den Depersonalisationsgefühlen geführt hat. Depersonalisation ist nämlich nur eine Reaktion des Unterbewusstseins auf einen Schock; es versucht sozusagen Distanz zu der Realität oder zur eigenen Person zu schaffen, um sich davon zu erholen. Deswegen ist so etwas auch immer nur zeitweise, niemals ein chronischer Zustand. So war es ja auch bei mir. Auch kann Gras, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht eigenständig irgendwelche Ängste oder Psychosen in die Psyche bringen, sondern nur auslösen. Das heißt also, der Grund für alle meine Probleme nach dem Graskonsum müssen auf irgendwelche Probleme, die ich in mir habe, zurückzuführen sein. Jetzt meine Frage: Welche sind das?

Dazu will ich auch noch kurz etwas zu meiner Vergangenheit und meiner Person erzählen: Schon in meiner frühren Kindheit hatte ich psychische Probleme. Das Schlimmste war wohl die Zwangsstörung. Ich hatte ein ganz typisches Zwangsverhalten, war deswegen in Therapie (ich glaube so zwischen meinem zehnten und zwölften Lebensjahr) und habe seitdem kaum noch Probleme damit. Aber gerade durch den Graskonsum hat sich das glaube ich wieder verschlimmert: Vor Allem wenn ich high war hatte ich ab und an wieder leichte Zwangsgedanken, die ich aber relativ gut wieder in den Griff bekommen habe. Vielmehr psychische Probleme fallen mir da aber nicht ein. Was ich aber noch erwähnen muss ist, dass mein Vater glaube ich auch eine Angststörung hat. Zumindest habe ich irgendwann mal mehr durch Zufall erfahren, dass er Medikamente gegen Panikattacken und dergleichen nimmt. Wie ich gelesen habe, ist so etwas auch vererbbar.

Wirklich Aufschluss gibt mir das aber nicht. Ich will das aber unbedingt "aufdecken", weil ich denke, dass irgendwas in mir schlummert, was durch das Gras hervorgerufen wird, und was ich da weghaben will! Vielleicht eine latente Schizophrenie oder Angststörung, irgendwas dergleichen muss das doch sein. Ich will mich nicht damit zufrieden geben, dass das jetzt, durch den eingestellten Graskonsum, im Moment nicht mehr wirklich einschränkend ist. Ich denke, dass ich durch das Abbauen einer eventuellen Angststörung einfach total gestärkt werden könnte. Um ehrlich zu sein, möchte ich das Gras auch irgendwann noch mal ausprobieren, fragt sich nur, wie sicher das dann ist.

Das Beste wäre wohl, da mal einen Psychologen aufzusuchen, da das aber mega kompliziert ist und ich ja praktisch keine Beschwerden habe, würde ich gerne mal von euch wissen, was ihr darüber denkt. Gibt es vielleicht jemanden, der da schon Erfahrungen oder irgendeine Art von Wissen hat? Ich wäre sehr dankbar über jegliche Art von Inspiration oder Denkanstößen. Ich komme da selber nicht wirklich weiter. Vielen Dank an jeden, der sich das hier alles gegeben hat!

Wünsche euch allen einen schönen Tag und hoffe auf Antworten, traut euch!

Lucas
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musikera
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2015 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Herzlich Willkommen,

Du hast da eine Menge geschrieben.
Ich will da nicht allzuviel antworten...nur soviel: ich habe früher auch gekifft...mit früher meine ich...vor gefühlten Hundert Jahren...also 80er und Anfang 90er Jahre. Damals so glaub ich war das Gras, ach was sag ich denn, das Hasch, es gab da wo ich wohnte fast nur Haschisch, nicht so potent wie das heutige Weed.

Ich hatte immer entspannte Zeiten und war sau zufrieden. Auch hin und wieder Acids geworfen...und alles war ok.
Aber irgendwann in den 90er Jahren hatte ich nach ner langen Kiffpause Bekanntschaft mit hochpotenten Gras. Ich erlebte das gleiche wie Du Anfangs beschrieben hast. Ich merkte das ich etwas in mir drinne "weckte".

Das war das letzte Mal ds ich gekifft hab. Ich hab aufgehört damit. Es tat mir nicht gut.
Heute ist das Weed so dermaßen potent das ich glaub das wir uns damit die Legalisierung in weite Ferne schieben. Ich behaupte das "gute alte Hasch"einfach cooler war. Ich will mich ja nicht abschießen sondern einfach nur genießen und gut drauf sein.

Das Du da bei Dir etwas geweckt hast was tief in Dir schlummert, halt ich für möglich. Einen Besuch zur Abklärung bei Fachärzten/Psychologen ist nie verkehrt.
Allerdings weiß ich nicht ob ich da weiterbohren tät. Du kannst da Geister wecken die Du nie mehr loswirst. Ich hätte da echt Bedenken das ich am Ende in der Klappse ende oder mit krassen Psychopharmakas mein Dasein friste.


Das Du kein Weed mehr anrühren solltest ist ja Logo.

Gruß Cool
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2015 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Lucas,

da kann ich Musikera nur zustimmen. Auch gutes Hasch war in den 80ern eher entspannend. Nur einmal, in Indien, hatte ich so ein starkes Hasch geraucht, daß ich auf einem echten Trip war (konnte Hindi nicht mehr von Deutsch unterscheiden ...).

Aber das heutige Gras macht mir Angst. Vielleicht doch gentechnisch verändert? Habe auch einen kennengelernt, der eine Psychose davon hatte.

Also, egal was die anderen denken oder sagen, lasse es besser. Weißt was in dir schlummert? Möchtest du in der Psychatrie landen, oder schwere Medis nehmen (müssen)?

Bleib lieber gesund! LG Mohandes
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