Polamedon entgiftung, nur wo ?

[Malte_kr]

hallo ihr lieben,


hoffe euch allen geht es soweit ganz gut

kurz zu mir:

ich bin 39 jahre alt und ca 20 jahre heroinabhängig. bekomme seit ca 6 jahren polamedon, wovon ich die letzten vier jahre keinerlei beikonsum hatte. ich habe glücklicherweise take home, und gehe jeden tag meiner arbeit nach.
meine tägliche dosis beträgt 60 mg / 12 ml tägl.

mein problem :

ich weiss gar nicht wie ich es beschreiben soll ... ich bin einfach tot unglücklich.
würde so gerne einen ausweg finden. dieses polamedon raubt mir jegliche kraft.
ich funktioniere nur noch irgendwie...wenn man das so nennen kann.
jede nacht schlage ich mir um die ohren,schlafe nur sehr schlecht. um ca 7 uhr trinke ich mein pola, ziehe mich an und gehe zur arbeit. nach der arbeit noch am kiosk vorbei ... kurz nen erbseneintopf gekauft...dann nach hause.
zuhause ist dann couch angesagt. bissel fern schauen oder am pc. mit anderen worten ... arbeiten gehen, keine drogen oder alk trinken ist das einzigste was ich in den letzten 4 jahren gemacht bzw geschafft habe.
meine freunde melden sich mittlerweile gar nicht mehr...weil sie sowieso schon wissen das ich eh keine lust habe iwas zu unternehmen. auf familien treffen gehe ich nur noch wenn es nicht anders geht. selbst ganz normales einkaufen gehen ist mir teilweise nicht möglich. ne, da gehe ich lieber zum kiosk an die ecke und ernähre mich von suppen, schokolade und co.

einfach nur zum kotzen

dieses gefangen sein, auf den arzt angewiesen zu sein. darauf hoffen das der doc gute laune hat. angst davor das der doc mal wieder einen schlechten tag hat und die patienten das auch übelst spüren lässt.
an den wochenenden zum arzt zu müssen, uk abgeben, die leute immer und immer wieder zu treffen. die zu 99 prozent hacke dicht sind...scheisse labern, anschnurren und und und. ich will das alles nicht mehr.

hab es mit langsam runterdosieren versucht...bis zu einem gewissen punkt hat das aber auch geklappt. dann wurde es mir aber zu gefährlich ... hatte angst vor einem rückfall.

naja... ich hoffe das man iwie versteht was ich meine. bin kein guter schreiber


jedenfalls muss jetzt endlich was passieren. so geht es nicht weiter.
hab mich die letzten tage über verschiedene entgiftungsarten informiert.
zb diese entgiftung unter narkose. hab mir verschiedene kliniken angeschaut.
hat einer von euch erfahrungen mit entgiftungen die anders ablaufen als diese standart psychatrie-entgiftungen?
oder hatte einer schonmal das vergnügen einer privat klinik? wie zb betty fort klinik in bad brückenau?
ich hoffe das ihr mir vieleicht ein paar entgiftungen oder therapien empfehlen könnt.
oder gibt es eine therapie mit polamedon entwöhnung ? gibt es eine entgiftung wo wirklich auf den patienten eingegangen wird? wo man relativ sanpft runtergeholt wird ?

hab schon sehr viele entgiftungen gemacht. dieses jeden tag ein mililiter weniger, 4 nulltage und tchüss. das schaffe ich nicht mehr. bin meiner meinung nach zu lange im programm. diese art von entgiftung ist zu krass.

wie auch immer...danke an die die sich die zeit genommen haben und sich meinen beitrag durchgelesen haben. über eine antwort würde ich mich meeeeega freuen.
sorry wenn der beitrag ein bissel durcheinander geschrieben ist. wie gesagt...kann sowas nicht so gut.


ganz lieben gruss

[musikera]

Guten Tag Malte,

Das was Du da schilderst ist der ganz normale Wahnsinn auf SUBSTITUTIONSMITTEL.
Aber Glückwunsch das Du das überhaupt solange ausgehalten hast.
Ich meine weniger das POLA schlucken sondern das nebenher wie KIOSK, KONSERVEN,TV, PC...das ist doch FURCHTBAR! KONSERVEN bäää ähhhhh... Das POLA ist halt nun Deine ZEIT die Du Dir zuführst um zu funktionieren. Das allerwichtigste aber ist das Du dir ein positives Lebensgefühl gönnst.
Mal nem Hobby nachgehen...mit ner Frau einen romantischen Abend verbringen und ...na ja Du weißt schon...mach einen KOCHKURS bei der Volkshochschule.
Es gibt sooo viel...

Klar Affe machen und clean Leben ist schön cool. Aber Wetten das Du clean auch Tütensuppen mampfen tust und genauso lebst?

Und Entziehungen die null spürbar sind gibt es leider nicht. Was ich aber gerne weiterempfehle obwohl ich es nicht gemacht habe wegen GELD...das ist diese NEUROELEKTRISCHE Entzugsmethode. Mein aller allerbester Kumpel war ein Suchtbolzen hoch drei. Er ging da in die Schweiz und machte den Entzug. Er kam clean zurück und war dermassen begeistert das ich mir vornahm...dies auch zu machen sobald ich runterdosiert bin auf 30mg. Ich hab viel gelesen und im Netz gibt's auch YOUTUBE Sachen. Auch wenn einige das verunglimpfen...ich glaubs...weil ochs selber gesehen hab beim Kumpel...er war dann clean bis er jahrdarauf verstarb...LUNGENKREBS.
Nun man sieht das das LEBEN mitunter Überraschungen bereithält die nicht gerade cool sind und deswegen sollte man wenigstens das Leben versuchen zu genießen so gut es geht...immerhin haste nen JOB und dann wohl auch Kohle um mal was zu machen...Urlaub? Wann warst Du zuletzt an einem Strand?

Mach es Dir nicht so schwer...ich kämpfe auch immer wieder mal gegen den inneren Schweinehund...aber gewinnen mußt DU...

Gruß

[bewa]

Moin,
hallo erstmal, ich weiss ja nicht, ob du es wusstest...

nein, Scherz, natürlich weisst Du das:

12 ml Pola ist viel, zuviel, um damit in's Krankenhaus zu gehen,
wie lange willst Du denn drin bleiben?
Theoretisch wäre es das Beste, Du würdest
draussen langsam runtergehen, und dann ab 3ml oder 4 ml
in's KH, und dann langsam auf null
oder Du machst den Umweg über Subutex,
dann ist der Entzug einfacher
habe ich gehört, da habe ich keine eigenen Erfahrungen

Weil das Entzug sich so lange hinzieht,
habe ich mal versucht,
von 5 ml Metha zu entziehen
über den Umweg Heroin,
ich dachte mir, nimmste 6 Wochen Hero,
und dann dauert der Entzug nur 5 Tage und nicht 5 Wochen
hat auch super geklappt, die Umstellung
nur daß ich dann nicht aufgehört habe...

Wie gesagt, entweder lässt Du Dir viel Zeit und dosierst langsam runter
wenn Du es schneller willst, musst Du leiden.
Für manche ist auch das ok.
Von so Turbo-Entzügen halte ich nix,
ich habe es nicht selber probiert,
aber in meinen Augen ist das Geldmacherei,
naja, musst Du wissen
es gibt viele Wege nach Abstinenz-city!

Ich kann Dir nur raten, auch wenn alles blöd ist,
mach langsam! Nimm Dir nicht zuviel auf einmal vor.
Wäre ein Heroin-Rückfall so schlimm?
Pola ist doch viel stärker, potenter,
ich verstehe, daß Du es nicht mehr anfassen willst,
aber ein Rückfall wäre bei Dir in meinen Augen kein Drama
Viele Grüsse

[Malte_kr]

hallo bewa und musikera,

voll lieb das ihr geantwortet habt. hab mich voll gefreut.

ja 12 ml ist wirklich sehr viel. das problem war das ich vor ca 6 jahren neben dem pola tägl. beikonsum hatte. und das nicht gerade wenig täglich 1 gramm.
bin mit meiner dosis immer höher und höher gegangen...wollte halt irgendwie diesen beikonsum stoppen. ganze 16 ml bzw 80mg waren nötig. echt krank, oder ?
jedenfalls hab ich dann endlich die finger vom alk und vom heroin gelassen, und konnte auch wieder arbeiten gehen.
bin dann ca 2 jahre auf 16 geblieben.
dann hab ich mich monatlich mit 1 ml abdosiert.so konnte ich die dosis wenigstens schonmal halbieren. war so auf 7 -8 ml.
jedenfalls ging es mir wieder total scheisse...mag sein das das kopfsache war/ist.
aber ändert ja nichts an der tatsache das es mir mega scheisse ging. nachdem ich mich 3 monate mit 7 oder 8 ml rumgequält hatte bin ich wieder auf 10 dann auf 12 gegangen.
glaubst gar nicht was das für ein rückschlag für mich war. moant für monat einen runter gehen ... und in eins zwei tagen alles wieder kaputt machen.
hat mir einfach nur wieder gezeigt wie suchtkrank ich bin.
beikonsumfrei hin oder her ... ohne pola bin ich im arsch. so hatte ich mich jedenfalls gefühlt.

ja subutex ist ne tolle sache...bevor ich pola bekommen hab war ich 2 jahre im subutex programm. war der grösste fehler das gegen pola einzutauschen. ich bereue das wirklich sehr ! nur bin ich mit dem subutex aufgrund beikonsum ins trudeln gekommen. konnte sie iwann einfach nicht mehr nehmen.

wann ich das letzte mal im urlaub war ? ööööhm ... vor 14 jahren war ich für 2,5 monate in florida ^^ lang lang ist es her

könnte sogar einmal im jahr urlaub machen...spanien oder sonst wo. werde auch oft von meinen eltern eingeladen mit zu fliegen.

mir ist das aber mit dem pola zu doof. fahr mir bei sowas immer voll die filme...was ist wenn das pola weg kommt^^ oder was wenn die tasche verloren geht^^ kennt ihr diese paras? hihi

hobbys hatte ich früher immer...sport habe ich geliebt. habe auch gerne gekocht (dosenfutter*^^) ... nein hab ich wirklich

aber all diese interessen habe ich vernachlässigt...und teilweise auch gar nicht mehr ausführen können.

ich muss einfach den arsch wieder hoch kriegen... und das ganz schnell.
mein wunsch ist für dieses jahr ... das ich nach den vielen beikonsum freien jahren eine komplett entgiftung inkl. therapie schaffe bzw durchstehe.

jetzt ist nur noch die frage wo ich das mache.

klar, ein entzug ohne affen ... wer hätte das nicht gerne. nein, das man einen entzug verspürt ist ja auch okay. aber ... ich gebe zu ... was affen betrifft bin ich ein weichei geworden. total ! früher hab ich noch einen kalten entzug nach dem anderen gemacht...aber heute? nein.

ich bin richtig allergisch gegen entzugschmerzen geworden. kann es nur noch schwer ertragen. könnt ihr das nachvollziehn ?

nochmals danke für die lieben antworten

[musikera]

Die beste und am erforschtesten Methode ist die AUSSCHLEICH Methode.
Das weißt Du ja selber. Da gehört Disziplin und Wille dazu...und...Zeit...viel Zeit...aber irgendwann ist Mann soweit unten das man es mal aussetzen kann. Oder eben NEUROELEKTRISCH macht.

So werde ich es wohl machen...weil ich auch so wie DU voll Entzugstraumatisiert bin...ma o mann, früher hab ich mit REMMIS an einem verlängerten Wochenende Turkey gemacht und hopp am Mittwoch wieder in die Maloche...da war man jung...heute als alter Arsch ist es ungleich schwieriger...

Übrigens: wenn Du zB. Spanien gehst...lass Dir für die Zeit METHADDICT geben. Das sind Tabs. Die lassen sich gut transportieren...aber es interessiert eh kein Zöllner. Genaugenommen kannst Du Dir eine Bescheinigung machen lassen und alles offiziell transportieren.

Wegkommen tut doch nix...das ist nur Deine Angst...ich bin oft in Spanien unterwegs...ist meine zweite Liebe. Ich tät So gerne auswandern dahin...aber die Arbeitssituation ist kacke. Wie gesagt Spanien ist liberal in diesen Sachen. Ich hab schon mit Polizisten Ganja geraucht...voll normal...hab keine Angst vorm Leben...stürz dich hinein und Bade ausgiebig im Leben...macht auch mit Metha Spaß...allerdings natürlich ohne Heroin und falsche Freunde usw.

[Praxx]

Hallo Malte,

mit ausdosieren allein wird es nicht getan sein - du musst schließlich das, was dir die Opiate gaben, entweder überflüssig machen oder durch etwas anderes erreichen.
Inzwischen gibt es fast überall auch die Möglichkeit der alltagsbegleitenden ambulanten Suchtrehabilitation.
Du würdest da ein Jahr lang 1x/Wo zu einer Gruppe und 1x/Wo zum Einzelgspräch kommen - geht ohne Probleme neben dem Job.
Vorteil ist dabei die unmittelbare Rückkopplung von Alltag und Therapie.
Möglich ist aber auch eine ambulante Psychotherapie, die den Ausstieg begleitet.
Am besten besprichst du da mal mit deiner Drogenberatungsstelle - so etwas ist schließlich Aufgabe der vorgeschriebenen "PSB"

LG

Praxx

[Domenico]

hallo malthe!
ich gebe dir einen tipp zur entgiftung.entgifte in baden württemberg im süden der ort heisst
Bad Schussenried im Zentrum für Psychiatrie.ist ne gute entgiftung ich war 2 mal da und hab schon einen neuen termin für juni gemacht.
du musst nur im internet gucken:entgiftung baden württemberg ZFP das gibst du ein und
dann kommen alle Zfp einrichtungen in baden württemberg sind einige oder schreib direkt
zfp bad schussenried entgiftung und dann findest du es sofort.
da kannst du 60 tage entgfiten mit doppeldiagnose.also es reicht wenn du bei der anmeldung
sagst das du von pola und von benzos (und heroin) entgfitest es reicht wenn du nur eine
dia oder so nimmst kurz vor aufnahme dann bist du schon positiv und sagst denen du
nimmst öfters was oder du isst vorher einen fetten mohnkuchen alleine aber auf der fahrt
davon werden opiate positiv.
das gute ist wenn du "fertig" entgiftet bist also auf null kannst du noch in die nachbarstation
heisst station31 und die entgiftung ist die 32.in der 31 kannst auch noch mal ein paar
wochen bleiben denn der affe vom pola hält schon ein paar monate an,das kannst du
glauben.und das gute war als ich bei 3 ,5ml pola war konnte ich nach 2 tagen ohne
auf subutex und das ca. 2wohen nehmen.dann hast du nicht so krassen affen!
ach ja und handy und tablet kannst du auch haben und da hängt ne telefonzelle in station.
rauchen auch kein problem.und auisserdem ist es gemischt die meisten sind alkoholiker.
aber glaub mir das ist besser so.dann gibts net so viele drogengespräche wie in andernach
zb oder geroldstein.ich halte nix von reinen drogenentgiftungen.
ausserdem heisst es dann nach 3 wochen raus sie sind fertig obwohl der affe jetzt erst
richtig anfängt!ne ohne mich ich gehe nur süd württemberg!
ach ja ich weiss ja net aus welchem bundesland du bist aber wenn nicht aus baden
württemberg bist dann sag am telefon bei der anmeldung das die einrichtung wo du
therapie machen willst in baden württemberg ist und sag noch das bei dir die entgiftungen
nicht gut sind und zu kurz aber bitte etwas weinlerlich reden dann klappts auf jden fall
versuch dein glück bei mir hat es schon 2 mal geklappt und ich bin in beiden malen nicht
in die therapie gegangen obwohl ich die kostenzusage hatte.ich wäre hingegangen
wenn ich net abgebrochen hätte aber du weisst was ich meine.
ich wollte damit nur sagen die kontrolliere net ob du bei der therapie angemeldet bist.
bei mir jedefalls nicht.versuch dein glück!und was auch gut ist du kannst schon ein halbes
jahr vorher einen festen termin machen!LG

[Malte_kr]

hallo lieber domeniko,


vielen dank für deine antwort

werde mir jetzt sofort diese entgiftung anschauen...bin gespannt was ich darüber lese.

der entzug vom pola hält ein paar monate an ? omg sag doch sowas nicht ^^ lol

ich meine ... hab schon öfters gehört das der pola entzug lange dauert, aber das es monateeeee sind...krass

wer hat noch erfahrung mit pola entgiftung ? würde mich interessieren.


lg malte

[SAUBERMANN]

hallo malte,

was du als deinen alltag beschreibst, ist tatsächlich ein leben, das viele substituierte gut kennen, wenn sie nicht zu der anderen sorte gehören (den "junkies", um s mal so zu sagen).

man lebt sein leben und "funktioniert" wie ein roboter. das ist einfach ein vegetieren ohne große tiefen aber leider auch ohne höhen...

methadon hat tatsächlich den vorteil, dass der suchtdruck bei vielen sehr effektiv unterdrückt wird. deshalb ist deine dosis auch keine schande! ich bin selbst auf ca. 15 ml täglich und manchmal nehme ich soar fast das doppelte, um mich etwas zu "entspannen"...

ich bin jetzt mitte dreißig, habe null beikonsum und einen total durchschnittlichen alltag. deshalb "passe" ich auch gar nich wirklich in die substitution, merke ich oft... in der vergabe wird oft rumgepöbelt, die leute sind laut, aggressiv und zu 99% breit, high oder sonstwas...

weil ich schon öfter gedacht habe: "WIE SIEHT DENN DEINE PERSPEKTIVE AUS?!", habe ich schon oft ans ausschleichen gedacht. aber mir gehen ähnliche gedanken durch den kopf. dann denke ich zb. wieder, dass ich vllt. mit dem suchtdruck nicht klarkomme oder so... ich hab zwar fast nie heroin genommen und bin halt über apotheken-opiate in die sucht gerutscht, aber suchttechnisch macht das keinen so großen unterschied: opiat ist opiat und süchtig ist süchtig...

ich kann deine gefühle ganz gut nachvollziehen, da es mir halt auch ähnlich geht irgendwo... so ist es für mich absolut unvorstellbar, für immer auf metha bzw. in substi zu bleiben. aber so ganz 100%ig bereit zum entzug bin ich noch nicht, weshalb ich vorerst noch im programm bleiben werde...

wie PRAXX bereits gesagt hat: man muß gewisse dinge, die einen in die sucht geführt haben, beseitigen bzw. den konsum ersetzen... das schaffen einige nur mit einer therapie, aber ich kenne auch einige leute, die es ohne fremde hilfe geschafft haben...


so ist bei uns in der praxis ein mädel innerhalb eines jahres von 19ml pola auf null gegangen... langsam aber konsequent wurde sie abdosiert, anfangs recht zügig, dann immer langsamer... und ich hab sie seitdem nicht mehr in der praxis gesehen.

ein guter früherer kollege von mir, der lange auf H und metha war, ist mit ende dreißig auf therapie... und obwohls ne erzwungene therapie war (statt knast!), war sie erfolgreich. er kam da nach ca. einem halben jahr wie verwandelt raus... hat plötzlich wieder sport gemacht, ne freundin gefunden, n job bekommen usw... mit einem satz: er war wie verwandelt!

machen wir uns nix vor: letztlich geht methadon ja doch relativ stark auf die lebensenergie... und wenn man die chance hat, davon wegzukommen, sollte man sie auf jeden fall nutzen!

alles gute!

[Malte_kr]

hallo saubermann,


auch dir vielen dank für deine antwort.


du hast recht, wahrscheinlich ist das einfach nur der normale wahnsinn eines pola-patienten.


anfangs war ich so glücklich mit dieser situation. endlich kein stress mehr, keine shore jagt...endlich keine beschaffungskriminalität mehr.

und jetzt bin ich so heftig unglücklich der gedanke, dass ich vieleicht mein leben lang auf ärzte angewiesen sein muss...bringt mich um. ich kann es mir einfach nicht vorstellen, noch nicht!

morgen zb soll ich in die praxis kommen...muss uk abgeben. hab heute den anruf von praxis bekommen. was erzähle ich wieder meinen chef ? muss mir ständig lügen diesbezügl. einfallen lassen.

manchmal ... wenn ich gaaanz viel glück habe... machen die das am wochenende bei der take home rezept übergabe.

letztens an einem sonntag gab der doc mir mein take-home rezept...wollte gerade die türe raus... da rief er noch : kommen sie morgen doch nochmal zur uk rein ! worauf ich ihn gefragt hatte : können wir das bitte jetzt kurz machen wegen der arbeit ? er sagte : NEIN ! sonntags geht man in die kirche ! da wird nicht gearbeitet !

alleine sowas !1111 eeeeeeeeeeeeeeees kooooootzt mich aaaaaaaaaan!

aber unser einer ist so heftig machtlos. dieses gefühl...in solchen momenten ist so grausam. was mir immer wieder aufs neue zeigt wo ich bin. omg


das alles gemischt mit meinen beschriebenen altag ist atm zuviel für mich.
eine sache die vieleicht positiv daran ist ist die das mir immer mehr klar wird ... das ich so nicht weiter leben will. also...wer weiss wofür es gut ist/war.


nochmal kurz zur uk ^^ und zwar:

ich hab immer solche probleme bei sicht-uk`s. egal wie doll ich pinkeln muss...sobal der doc daneben steht...mir fast auf den löres^^ guckt ist aus bei mir. ich bekomme dann oft kein tropfen raus.
ich mach mich da immer so bekloppt das könnt ihr euch nicht vorstellen. und wenn ich dann nicht kann ... dann habe ich natürlich was zu verbergen ... so denken die.
naja... oft lässt er mich dann kurz allein...weil er kein bock mehr hat.
habt ihr da nen tipp für mich ? vor den uks trinke ich teilweise 3 liter wasser. das ist eine qual hoch 10.
gibt es iwas wo man so dringent von pinkeln kann/muss ... selbst dann wenn 100 ärzte vor einen stehen ?

ich hoffe auf einen tipp von euch.


na juti...ich mach mal schluss


danke an alle leser und die die antworten

[Mohandes59]

Hallo Malte_kr,

kann dir ein paar Dinge aus eigener Erfahrung berichten.

Das Problem mit den Sicht-UKs kenne ich, bei mir hat immer viel Kaffee geholfen. Und laufender Wasserhahn.

Je älter man wird, umso schwerer wird das mit den Entzügen. Und jeder Entzug wird noch schwerer.

Ich habe einen klinischen Entzug nach 15 Jahren nonstop Methadon (plus Beikonsum) gemacht. Kalt, es gab Neuroleptika, die bei mir aber nicht anschlugen. Eine Woche lang konnte ich überhaupt nicht schlafen, die Beine zucken, du drehst dich im Bett hin und her, körperliches Mißempfinden, innere Kälte, usw. - die ganze Palette. Als ich nach 4 Wochen entlassen wurde, war es besser, aber ich war immer noch affig. Aber nach Wochen ging es immer besser, der gesunde Schlaf kommt zurück und die innere Wärme auch. Dann noch wochenlang Entzugs-Wellen, aber auszuhalten.
Laß dir keine Angst machen, Monate dauert ein Metha-Entzug nicht. Aber Monate bis du wieder ganz fit bist. Der Entzug von Metha ist so quälend, weil er sich so hinzieht.

Natürlich bin ich wieder rückfällig geworden, klar! Dann habe ich mir wieder Metha (Methadicct) besorgt. Habe mit 60mg angefangen, bin dann zügig heruntergegangen, habe das über Monate (!) gemacht, am Ende nur noch Krümel ... praktisch kein Entzug. Kann diese Methode nur empfehlen, du brauchst nur Zeit, Gedud und den festen Willen. Kein Beikonsum (na ja, ich hatte 2 Rückfälle mit H in dieser Zeit).

Seitdem habe ich H nicht mehr angerührt. Und bin froh ohne Metha zu leben - in den Jahren hatte sich das Metha wie ein dunkles Tuch über mich gelegt, wenig Emotionen, Depressionen. Diese ewige Abhängigkeit (im Ausland immer doppelte Dosis, eine im Gepäck, eine im Handgepäck, Horror wenn das Zeug wegkommt, im Ausland ohne Nachschub). Abhängig von der Substanz und vom Arzt bzw. Schwarzmarkt. Dann noch diese Schwitz-Attacken.

Aber ein ganz neues Lebensgefühl. Ich hoffe, ich habe dich nicht abgeschreckt, sondern dir Mut gemacht.

LG Mohandes

[Malte_kr]

ups ... jetzt erst die antwort von praxx gesehen/gelesen


auch dir ... vielen dank.


mit abdosieren alleine ist es wirklich nicht getan. hab ich immer und immer wieder feststellen müssen.

hab mich früher immer gegen eine therapie entschieden. wollte es einfach nicht. glaubte es schon iwie zu schaffen. aber ... von wegen!

mittlerweile ist mir klar ... therapie muss sein.

aber vorher muss ich ja in die entgiftung :------(

ist es eigentlich wirklich so heftig von zb 12ml bzw 60 mg pola zu entgiften ?
oder kann man das gut schaffen ? also ohne das man sich draussen schon auf eine geringere dossis abdosiert hat.

aber klar ... es wird von mensch zu mensch verschieden sein.
was man hier überall so liest bezügl pola oder metha entzug.


man man ... ich bin so ne memme geworden was affen betrifft. vorallem bin ich auch so nen kopf typ^^ ich steigere mich gerne mal in solchen dingen rein. was natürlich alles nur noch schlimmer macht.

[musikera]

Üble Scheiße...übel,übel, übel...was Du da erlebst ist ja unterste Schublade. Ich meine das mit dem am Sonntag(!) Rezept holen und dann gesagt bekommen das man am nächsten Tag wieder...unfassbar...

Es bestätigt das man Substi Patienten mancherorts als Deppen ansieht. Ich Krieg mich nicht mehr ein...das tragische ist...das man nichts machen kann...

Aber ein bißchen was zum reklamieren gäbs: denn der Arzt steht ganz klar im Verdacht doppelt abzukassieren. Denn einen Patienten am Sonntag das Rezept zu geben und in Rechnung stellen und dann einen Tag wieder kommen lassen und wieder ne Rechnung stellen? Krankenkasse wäre sicher sauer...aba der Doc redet sich sicher raus...irgendwie...

Hmm...ich versteh Dich...das Du aufhören willst...

Ich hab mal nen Arzt sagen hörn: macht den Brüdern die Vergabe so unbequem wie möglich...vielleicht ne Strategie um Leute die Substi überdrüssig zu machen...?

Ich finds nur unmenschlich...

[Mohandes59]

@Musikera,

zu den Substi-Ärzten könnte ich auch noch einiges erzählen. Deswegen habe ich mich jahrelang auf dem Schwarzmarkt selber substituiert, erst Codein dann Metha.

Aber warum machen diese Ärzte das dann überhaupt? Es zwingt sie doch keiner.

Meiner hat mich mal im Wartezimmer angebrüllt "WENN SIE NOCH EINEN TAG NICHT KOMMEN, SCHMEISSE ICH SIE AUS DEM PROGRAMM". Konsequenterweise bin ich dann wieder auf den Schwarzmarkt, lieber alle 14 Tage auf die Szene (wo ich auch nicht gerne war) als jeden Tag zu so einem Proleten.

[Malte_kr]

hi musikera,



ja ist auch krass...


in dieser praxis geht es nur um die kohle... um nichts anders!
ganz am anfang ... da hatte der gute herr noch seine ideale, die er aber ganz schnell augegeben hat.

ich wünschte mir gerade jetzt...einen doc...der mir hilft. der mich iwie unterstützt.

und nein ... unser einer kann da gar nichts machen. hab es ja öfters erlebt das der ein oder andere was gegen die ungerechtigkeiten gesagt hat.

was meinst du wie das in den meissten fällen ausgegangen ist.

aber naja... will hier jetzt nicht gegen ärzte hetzen. spreche ja auch nur von meinem fall.

es gibt natürlich auch richtig richtig gute ärzte. die ihr handwerk verstehen und ihre sache ernst nehmen. und einfach haben sie es bei weitem auch nicht...also mit den junkies.

viele pola patieneten bei uns ... haben längst den verstand verloren.


gerne noch nen tipp zu der uk sache

danke