Substitol für Deutschland

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SPORTFREI
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat Folgendes geschrieben:
Hardcore hat Folgendes geschrieben:
Was ich echt witzig finde ist das hier Morphin als DAS Wundermittel angesehen wird... Die eine will sich Ihre ca 20 kg zusätzliches Gewicht das Sie sich unter Metha / Pola angefressen hat ( oh entschuldige das sind natürlich nur Pola Nebenwirkungen da Du ja nicht mehr oder regelmässig gegessen hast beim lesen auf der Couch ) wieder loswerden, blutdruck soll sich wieder normalisieren, anfälle verringern... Wasser in den Beinen verschwindet auf einmal.. Äh?! Gehts noch?

Habt Ihr eigentlich schon mal Morphin getestet? Es gibt fast nichts öderes ausser evtl Fentanyl und hier wird eine Welle gemacht.. Unbeschreiblich..

Könnte Kotzen! Mein Doc erzählt mir immer wie teuer doch meine Schmerzmedis sind und jetzt soll jede Pfeife teures Morphin bekommen weil es ja so viel besser ist... Und das sich euer Beikonsum verringern wird ist auch nur ein Wunschdenken da das Substitol in der 24 Stunden Galenik auch nicht kickt noch mehr einen Kopf macht..
Das heisst die Meisten werden trotzdem weiter Benzos nehmen oder es ballern oder was weiss ich net alles.. Das wäre in meinen Augen verschwendung!
Sorry konnte das echt nicht mehr mitlesen den Krampf hier Twisted Evil

Lg


Dein Menschenbild ist echt zu bedauern. Offensichtlich hast du keinerlei Ahnung, welche Nebenwirkungen durch die Langzeitsubstitution mit Methadon auftreten können. Depressionen, Impotenz, schwere Schlafstörungen und Gewichtszunahme gehören da noch zu den harmloseren.

Auf YouToube findet sich eine ARD Dokumentation, die eine Patientin aus Berlin begleitet. Sie wurde jahrelang mit Methadon substituiert und war nicht mehr arbeitsfähig, hing nur noch träge zu Hause rum, der einzige Grund das Haus zu verlassen war die tägliche Dosis Methadon.

Dann wurde in Berlin ein Pilotprojekt zur Morphinvergabe gestartet. Sie kam in dieses Programm und wurde mit Morphin behandelt. Am eindrücklichsten ist die Szene, wo die 12 jährige Tochter zu Wort kommt und darüber erzählt, wie sehr sich die Gesundheit der Mama in den letzten Monaten verbessert hat. Bedrückend wird es, wenn das Kind dann davon erzählt, dass das Programm befristet ist und das sie Angst davor hat, wenn es nicht verlängert wird und die Mutter wieder zurück auf Methadon muss.

Methadon löst häufig massive Antriebsstörungen und Depressionen aus. Da bleibt man dann eben zu Hause auf der Couch. Wie würdest du denn dieses Problem lösen?

Ich versteh deine Missgunst überhaupt nicht.

Hast nen link?
Leider nicht gefunden.
Gruss...


Vfxfzggbcgtedfggtfgghuzgtzgfffsertffghugggvggvfghggghggvg[/list]
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Quasimodus hat Folgendes geschrieben:
moin,

ich habe mich im Vorfeld der "SUBSTITOL" Substitition D_Schland oft informiert in der AT Medienlandschaft.
Da liefen auch einige aüsserst schräge Dinge ab, auf politischer Ebene, Wien mal als Beispiel.

Da ging es den Damen und Herren Politikern wohl auch in hohem Masse um Eigennutz,
also cash in Vebindung mit der Pharmaindustrie zum Zeitpunkt der damaligen Zulassung.

Ich glaub, würden die das da nochmal zu entscheiden haben, würden sie es nicht mehr zulassen, meine Meinung.

Was da abgeht , mit der einzigen Intention, sich soviel Rertardtabs abzugreifen und sie sich letztendlich als Alternative zu H i.v. zu verpassen,
(das Zeug ist ja auf der scene schon fast teurer als Gift ), da kann von Rehabilitation und Verbesserung der persönlichen Situation jawohl keine Rede sein.

lg


Nunja, Österreich ist schon ein komisches Land. Ich hatte früher einige Kontakte in das Land und da gibt es viele Sauerrereien und Schmierentheater in der Politik, Presse und Industrie.

Das hier ist bestimmt eins. Ich würde aber nicht so weit gehen, dass Mundipharma hier sich die Zulassung erkauft hat. Dafür gibt es nicht die geringsten Belege sondern lediglich jede menge heiße Luft.

Und findest du nicht auch, dass du Situation zu sehr zuspitzt? Du stellst es so dar, als wäre es ein Massenphänomen und übernimmst damit praktisch die Darstellung des Kurier. Es fehlt jede Differenzierung und damit kann man diesem Thema doch gar nicht gerecht werden.

Ich glaube aber sehr wohl, dass es Junkies gibt die das Ziel haben, möglichst viele Retardkapseln abgreifen zu können und dise dann zu spritzen und zu veräußern. Bestimmt spricht sich da auch rum, welche Ärzte liberaler sind und einfacher Take-Home verordnen.

Aber: das ist doch mit Methadon letztendlich nicht anders. Wo ist da also der Unterschied?

Der Preis für Substitol auf dem Schwarzmarkt ist ja letztendlich auch deswegen so hoch, weil die Verfügbarkeit so gering ist. Sorgen müsste man sich machen, wenn es an jeder Ecke für nen 10er zu haben ist.

Was ich noch nicht verstanden habe: warum ist für dich Morphin keine Option? Dein Vorteil mit Buprenorphin ist bisher, dass du nicht zwingend jeden Tag was nehmen muss und mal die Vergabe ausfallen lassen kannst. Das verstehe ich aber gibt es da noch andere Gründe?

Wenn du fürchtest, dass du die Kapseln missbrauchst, so könntest du auf das Öffnen der Kapseln bestehen. Dann wäre das Problem gelöst.

Letztendlich geht es hier doch um eine pragmatische Arzneimitteltherapie. In der Medizin spricht man von der "individualisierten Medizin". Irgendwann soll es mal so weit sein, dass jeder Patient ein ganz speziell für ihn entwickeltes Medikament bekommt. In der Krebsmedizin gibt es z.B. hier schon erste großartige Erfolge.

Für den Arzt ist es immer von Vorteil, mehr Optionen für die Therapie zu haben. Das kommt letztendlich dem Patienten zu gute. Warum sollte das nicht auch in der Substitution so sein?

Die Schmerztherapie wird ja auch nicht dafür angegriffen, dass darunter auch mancher Ex-Junkie fällt, dass Schmerzpatienten ihre Tabletten weiter verkaufen. Ich habe z.B. keinen Szenekontakt aber selbst ich höre trotzdem davon, wie hier in Berlin Oxycodon gehandelt wird.

Ich kann keine harten sachlichen Argumente erkennen sondern mehr so eine diffuse, emotionale Besorgnis und die Verkürzung des Themas auf einige wenige Aspekte. Z.B. wird der Opiatabängige so dargestellt, als würde er sofort bei erster Gelegenheit massiv die Möglichkeit zum ultimativen Missbrauch suchen.

Ein anderer Typ Abhängiger scheint für manche hier gar nicht zu existieren. Dabei hat aber dieses Klischeebild doch wenig mit der Realität zu tun. Es ist wesentlich differenzierter und komplexer.

Siehst du nicht die Selbst-Stigmatisierung, die damit verbunden ist?

Es kann ja sein, dass du dich selbst so erlebst oder erlebt hast und die H-Konsumenten, mit denen du überwiegend zu tun hattest oder hast so drauf sind. Das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt aus der Wirklichkeit.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

SPORTFREI hat Folgendes geschrieben:



Hast nen link?
Leider nicht gefunden.
Gruss...




Ich hatte vorhin 10 Minuten danach gesucht aber nicht mehr gefunden. Wenn Sie noch auf YouTube ist, werde ich den Link aber finden.

Die Doku war für mich der Grund mich näher mit den möglichen Nebenwirkungen von Methadon zu beschäftigen und dann der Anlass, hier vor etwa 8-9 Monaten einen Beitrag zum Thema Zulassung von Morphin zur Substitution in Deutschland zu starten.

Allein schon die Impotenz durch Methadon ist doch eine gravierende Nebenwirkung die massiv die Lebensqualität beeinträchtigt. Niemals würde ich so ein Medikament nehmen wollen.

Und wie viele hier im Forum haben in den letzten Jahren von massiven Schlafstörungen und Antriebsmangel durch Methadon geschrieben.

Die Probleme mit Methadon sind doch keinesfalls eingebildet. Seit Jahren kann man davon im Forum lesen. Und das Buprenorphin aufgrund des Rezeptorprofils für viele nicht ausreicht, auch das ist irgendwie logisch und absolut verständlich, wenn man weiß wie Rezeptoren funktionieren und was der Unterschied zwischen einem klassischen voll agonisten und einem partial Agonisten ist.


Es ist ja auch komisch, dass praktisch kaum Schmerzpatienten Methadon nehmen obwohl das Medikament da extrem wirksam und super billig ist. Es ist dazu sogar zugelassen, auch in Form von Polamidon.

Es hat ja seine Gründe, warum das nicht verschrieben wird. Wäre es so wunderbar verträglich, dann würden die Schmerzpatienten doch danach schreien.

Buprenorphin ist ein super Medikament aber Methadon ist im Vergleich zu den klassischen halbsynthetischen und natürlichen Opioiden und Opiaten einfach Dreck und aus der QT-Zeit Verlängerung kann am Ende ein tödliches Ereignis werden und Patienten müssen dieses Medikament nehmen, die sowieso schon extrem viele Gesundheitsprobleme haben.
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Opiate machen, mich zumindest nicht gierig. Also, nicht unkontrollierbar im Übermaß.


Sehe ich genauso. Vor allem wird man da doch schon durch die Wirkung selbst beschränkt. Irgendwann wird man halt müde und schläft ein. Je nachdem, was für eine Wirkung man möchte (eher euphorisierend oder stärker sedierend), nimmt man halt eine entsprechende Dosis und dann ist man erstmal für einige Stunden bedient.
Mit Koks kenne ich mich nicht aus, aber nach dem, was ich gehört habe, kommt die Gier da doch wohl vor allem daher, dass die Wirkung ziemlich kurz ist und man im Anschluss daran in eine Art depressive Stimmung verfällt, weshalb man gleich wieder was nehmen will. Und dieser Zustand wird immer schlimmer, je länger man so weiterkonsumiert.
Bei Opiaten ist es zwar auch so, dass man wieder was nehmen will, wenn die Wirkung nachlässt bis aufhört, aber das ist doch eine ganz andere Dynamik.
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zu den verschiedenen Substituten:

Ich kenne sie alle. Habe mich über 20 Jahre selbst, also Schwarzmarkt, substituiert, nur 4 Monate war ich offiziell mit Subutex substituiert.

1. Methadon (bzw. Polamidon). Der Klassiker. Ich konnte/wollte die Nebenwirkungen nicht mehr ertragen. Extreme Schwitzattacken und zunehmende Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen. Gefühlsleben ohne Hochs und Tiefs. Und der Entzug nach 15 Jahren Dauerkonsum ... unbeschreiblich und findet einfach kein Ende.

2. Codein. Bin gut damit zurechtkommen. Gab es dann auf dem Schwarzmarkt kaum mehr.

3. Subutex. Bin damit ganz schlecht zurecht gekommen. Enormer Suchtdruck, habe angefangen zu trinken. Nach 2 Wochen keine Wirkung mehr verspürt, aber dennoch Nebenwirkungen. Schwitzen und ein ganz seltsames Körpergefühl. Buprenorphin ist so ein opiat-untypisches, kaltes Opioid.

4. Morphin. (= Substitol). Würde ich mich jemals wieder in die Substitution begeben, wäre es meine 1. Wahl! Interessant: Schmerzpatienten bekommen Morphin, Suchtpatienten das (identische Präparat) Substitol -> Stigmatisierung.

Wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich nur dss Original nehmen: OPIUM.

LG, euer (inzwischen) Quartals-Morphinist Mohandes

P.S. Ich versuche drogenfrei zu leben, letzter Rückfall mit H vor 7 Monaten. Aber ab und zu gönne ich mir eine Morphin-Tablette, oder Oxycodon, Codein, usw. Ja nachdem was mein Dealer so da hat (auf die Szene gehe ich nach meiner letzten Verhaftung praktisch überhaupt nicht mehr).
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Codein ist doch letztendlich nichts anderes als Morphin. Codein ist nur ein schwacher Agonist am mu-Rezeptor. Die Biotransformation in der Leber zu Morphin erzeugt dann erst die primäre Wirkung.

Durchschnittlich kann eine Leber aber nur etwa 400 mg Codein pro Tag in Morphin umwandeln. Dadurch ist das Missbrauchspotential von Codein begrenzt und kann auf normalen Rezept verordnet werden.

Durch die Substitution mit Methadon dürften viele Patienten völlig unnötig hochdosiert worden sein, wären aber wohl mit akzeptablen Dosen Codein oder Dihydrocodein noch recht zu kommen.

Entscheidender als die absolute Dosis ist ja mehr das Feeling und diese Grundbefriedigung, die bei nicht zu hoher Toleranz eben auch sehr gut Codein und DHC vermitteln konnten.

Eigentlich unverständlich, dass diese Mittel kaum noch eingesetzt werden dürfen.
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mohandes59 hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich nur dss Original nehmen: OPIUM.


Willst du erzählen, warum? Ich hatte noch kein Opium, aber das würde mich von allen Opiaten gegenwärtig am meisten interessieren. Habe nur keine Ahnung, wie man hier da herankommen könnte, abgesehen vom eigenen Anbau.
Wenn du Opium allen Opiaten/Opioiden vorziehen würdest, heißt das, dass du es auch besser als H findest? Inwiefern unterscheidet sich die Wirkung von den "klassischen" Opiaten? Sorry dafür, dass ich jetzt so drauflos frage, aber dieser "Stoff" interessiert mich wirklich sehr.
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat Folgendes geschrieben:
Durchschnittlich kann eine Leber aber nur etwa 400 mg Codein pro Tag in Morphin umwandeln.


Pro Tag oder "auf einmal"? Darüber haben wir uns vor einigen Monaten schon mal unterhalten bzw. ich habe dich gefragt, und da meintest du, dass die Metabolisierung in Morphin wieder "funktioniert", wenn der Spiegel entsprechend gesunken ist. So habe ich das selbst auch erlebt. Habe manchmal zwei Flaschen Codeinsaft mit ca. 450mg am Tag getrunken und hatte damit immer eine Wirkung. Morgens eine Flasche und nachmittags oder abends nochmal eine. Die zweite hat dann wieder gewirkt.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Mohandes59 hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich nur dss Original nehmen: OPIUM.


Willst du erzählen, warum? Ich hatte noch kein Opium, aber das würde mich von allen Opiaten gegenwärtig am meisten interessieren. Habe nur keine Ahnung, wie man hier da herankommen könnte, abgesehen vom eigenen Anbau.
Wenn du Opium allen Opiaten/Opioiden vorziehen würdest, heißt das, dass du es auch besser als H findest? Inwiefern unterscheidet sich die Wirkung von den "klassischen" Opiaten? Sorry dafür, dass ich jetzt so drauflos frage, aber dieser "Stoff" interessiert mich wirklich sehr.


Ich habe auch schon Opium geraucht. Eine Freundin schenkte mir da einfach so einen Bollen und zeigte mir, wie man das raucht.

Zu dem Zeitpunkt nahm ich schon etwa 1 1/2 Jahre Oxycodon und Morphin. Ich war natürlich neugierig, wie das wirkt. Bisher war ich von Opiaten noch nie irgendwie euphorisch oder entspannt oder high oder sonst irgendwie in einen Zustand geraten, den ich als angenehm und wiederholenswert empfunden hatte. Ich habe halt ständig Schmerzen in den Beinen weil ich eine neurologische Erkrankung habe und deswegen schluck das Zeugs und die Schmerzen verschwinden. Das war's. Mehr hatte ich damit nicht zu tun.

Groß waren dann meine Hoffnungen bzgl. Opium. Ich hab gleich alles weggeraucht. Ich bekam ziemlich kleine Pupillen und war etwas müde und träge, fault halt. Nach 2-3 Stunden war das wieder vorbei. Das war's.

Ich kann einfach nicht verstehen, was an diesen ganzen Opiaten so toll ist. Echt nicht. Deswegen interessiert mich aber auch diese Diskussion hier so sehr.

Opium ist halt natürlich. Was dominieren dürfte ist die Wirkung vom Morphin und Codein. Thebain ist auch noch enthalten, das hat aber nur eine schwache Wirkung.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
QyX hat Folgendes geschrieben:
Durchschnittlich kann eine Leber aber nur etwa 400 mg Codein pro Tag in Morphin umwandeln.


Pro Tag oder "auf einmal"? Darüber haben wir uns vor einigen Monaten schon mal unterhalten bzw. ich habe dich gefragt, und da meintest du, dass die Metabolisierung in Morphin wieder "funktioniert", wenn der Spiegel entsprechend gesunken ist. So habe ich das selbst auch erlebt. Habe manchmal zwei Flaschen Codeinsaft mit ca. 450mg am Tag getrunken und hatte damit immer eine Wirkung. Morgens eine Flasche und nachmittags oder abends nochmal eine. Die zweite hat dann wieder gewirkt.


Ja. Das macht Sinn. Es gibt so was wie eine maximale Metabolisierungsrate. Irgendwann sind alle Enzyme belegt, die Codein in Morphin umwandeln. Das ist dann der Punkt wo die Umsetzung in maximaler Geschwindigkeit läuft.

Wenn dann die Konzentration von Codein sinkt, sind ja wieder neue Enzyme zur Umwandlung in Morphin verfügbar.

Die maximale Geschwindigkeit ist abhängig von der Anzahl der Enzyme und wie gut diese arbeiten. Es gibt Menschen, die Codein und Morphin erheblich langsamer umsetzen. Da gibt es sehr große intraindividuelle Unterschiede.

Bei Menschen, die regelmäßig H konsumiert haben kann es womöglich auch zu einer verstärkten Expression dieser Enzyme kommen.

400 mg ist wohl so ein Durchschnittswert für einen nicht abhängigen weißen Europäer. Ganz erhebliche Abweichungen nach oben und nach unten sind möglich.

Womöglich kann es auch passieren, dass bei einem sehr hohen Angebot von Codein dieses nicht vollständig in Morphin umgewandelt werden kann und es unverändert wieder ausgeschieden wird.

Dann würde es keinen Sinn machen, gleich alles auf einmal zu konsumieren.

Jeder funktioniert da eben ein bisschen anders. Wie es genau ist kann man nur über ausprobieren ermitteln.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zu Codein:

Elimination

Die Ausscheidung erfolgt im Wesentlichen renal in Form der Morphin- und Codeinkonjugate; etwa 10 % Codein werden unverändert renal ausgeschieden. Die Codein Eliminationshalbwertszeit liegt bei gesunden
Erwachsenen bei 3 – 5 Stunden, bei bestehender Niereninsuffizienz verlängert
sie sich auf 9 – 18 Stunden; auch im Alter ist die Elimination von Codein verlangsamt.

Spezielle Patientengruppen:

CYP2D6-Polymorphismus

Infolge ihrer genetischen Variation besitzen etwa 7 % der kaukasischen Bevölkerung kein funktionierendes CYP2D6-Enzym und werden als langsame Metabolisierer bezeichnet. Bei diesen Personen kann aufgrund der fehlenden Bildung von Morphin die Wirkung von Codein geringer ausgeprägt sein.

Im Gegensatz hierzu haben ultraschnelle Metabolisierer eine oder mehrere Duplikationen ihrer CYP2D6-kodierenden Gene und daher eine deutlich erhöhte CYP2D6-Aktivität. Bei diesen Personen können die Plasmakonzentrationen von Morphin und damit auch das Risiko morphinbedingter Nebenwirkungen erhöht sein (siehe auch Abschnitte 4.4 und 4.6). Dies ist insbesondere dann zu berücksichtigen, wenn der Patient gleichzeitig eine eingeschränkte Nierenfunktion hat, die zu einer erhöhten Konzentration des aktiven Metaboliten
Morphin-6-Glucuronid führen kann. Es wurde geschätzt, dass etwa 1 – 5,5 % der kaukasischen Bevölkerung ultraschnelle Metabolisierer sind. Die Prävalenz des Polymorphismus, der für die ultraschnelle metabolische Kapazität kodiert, kann in der afrikanischen und mediterranen Bevölkerung höher sein.
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat Folgendes geschrieben:
Opium ist halt natürlich.


Ja, ich schätze, das ist es auch, was es für mich so besonders interessant erscheinen lässt. Also, dass das Drumherum irgendwie "ästhetischer" wirkt, als Pulver zu ziehen oder Pillen zu schlucken. Trotzdem interessieren mich natürlich Erfahrungsberichte. Gut, du hattest jetzt keine besondere Wirkung, aber das war ja eigentlich zu erwarten, wenn du von Opiaten ohnehin kaum etwas Angenehmes spürst, also abgesehen von der Schmerzstillung.

Aber das ist auch interessant, finde ich. Opiate wirken ja schon bei dir, nur psychisch halt nicht. Du empfindest aber, wie ich das verstanden habe, auch keine negativen psychischen Effekte, sondern einfach gar nichts, oder? Wie kann man sich das denn erklären? Eigentlich müsste doch in jedem Fall eine Wirkung da sein, die man halt als angenehm oder unangenehm oder vielleicht auch "neutral" erleben kann, hätte ich jetzt gedacht.

(Mir fällt übrigens auf, dass ich in der letzten Zeit, gerade so in den letzten Tagen, wieder vermehrt über Opiate nachdenke. Also "in Erinnerungen schwelgen" und auch theoretisch, etwa hier im Forum. Habe mich auch schon ein paar mal gefragt, ob ich nicht doch mal eine "Pause vom Cleansein" einlegen könnte... Bisher bin ich mir aber trotzdem sicher, nichts zu nehmen. Wirklich weg ist das Bedürfnis aber noch nicht, ist mir klar geworden. Das nur nebenbei, "mein Thread" wurde ja, warum auch immer, geschlossen...)
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 31. März 2015 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Danke übrigens für die ausführlichen Antworten, QyX.

Achtung: Beiträge müssen mindestens 100 Zeichen lang sein - nur so wird unser Qualitätsanspruch sichergestellt. Eine Umgehung dieser Regel - beispielsweise durch Einfügen von sinnlosem Blindtext - ist eine Verletzung der Forenregeln und führt zu einem dauerhaften Ausschluss aus dem Forum!

(Eigentlich müsste das Forum also längst leer sein... Laughing)
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mit 13 hatte ich mal fürchterlich Grippe und fiesen Reizhusten. Meine Mutter brachte mich zum Notdienst und da hab ich Codein bekommen. Daran erinnere ich mich so gut, weil ich, wie immer, die Packungsbeilage gelesen habe und da stand, dass Abhängige dieses Medikament nicht einnehmen dürfen. Das konnte ich aber damals nicht wirklich einordnen.

Woran ich mich dann gut erinnere war dieses entspannende Wirkung vom Codein. Ich bin so gut eingeschlafen und die schlimmen Schmerzen und Husten war weg. Diese extrem gute Schlafqualität war eine eindrückliche Erfahrung. Das hab ich nie mehr vergessen. (Wurde dann später interessant).

Mit 19 hatte ich zu Hause beim Stöbern Codein gefunden. So ein kleines Fläschen. Ich habe mir das mit einem Frund geteilt. Wir sind davon beide etwas euphorisch geworden, waren für kurze Zeit extrem aufgeputscht und hatten einen wahnsinnigen Lachflash. Da war aber auch Autosuggestion dabei. Es war ein angenehmes Feeling, durchaus etwas, was ich in dem Moment hätte intensivieren wollen.

Ich wusste, dass das Opiatwirkung war aber letztendlich hat mich das dann nicht weiter interessiert. Ich habe danach nie aktiv versucht an Opiate zu kommen. So mit 24 fand ich zu Hause Tilidin Tabletten. Die hatte meine Oma wegen Rückenschmerzen bekommen. Mein Bruder war da und wir haben beide eine genommen. Lief aber blöd für uns beide. Wir wurden beide unangenehm müde und eine Stunde später auch noch richtig übel. Das hatten wir so gar nicht erwartet. Ich hatte noch diese Codeinwirkung mit 19 im Kopf aber es war so ganz anders und nur negativ und schlecht. Bäh!

Und dann, mit 27, kam die RLS-Diagnose und ein paar Wochen später das erste Oxycodon-Rezept. Boah, was hatte ich für Hoffnungen. Wieder diese gute Schlaf wie damals mit 13 und ein bisschen euphorisch wie mit 19. Oxycodon! Das muss doch knallen! Und das ab jetzt dauerhaft auf Kassenrezept!

War aber nicht so. Mein RLS war schon viel zu gravierend, als dass ich durch ein paar mg Oxycodon hätte schlafen können. Das Oxycodon hat mich sediert und mir die Schmerzen genommen. Das wars. Die Sedierung war abhängig von der Dosierung. Bei 10 mg wurde mir schon richtig übel. Die Sedierung habe ich auch nicht als angenehm abschirmend oder dämpfend empfunden. Sie hat mir den Antrieb genommen. Hab gleich mal eine Ladung Stimulanzien genommen, um die Sedierung los zu werden und mich wieder klar zu fühlen.

Die Sedierung ist dann immer mehr verschwunden. Bin dann auch mal zu Morphin gewechselt, weil ich ja damals von Codein so gut geschlafen habe. Das klappte dann tatsächlich, nur hielt der Effekt nicht lange. Nach 2 Monaten war's das und ich bin letztendlich beim Hydromorphon gelandet.

Ich denke das Opiate so bei mir wirken hat viel mit meiner Erkrankung zu tun. Mein dopaminerges System ist einfach kaputt. Auch Alkohol gibt mir gar nichts. Auch Amfetamin funktioniert nicht bei mir. Das nehme ich Abends in geringer Dosis (2.5 mg) gegen RLS-Symptome als Ergänzung zum Hydromorphon.

Cannabis fand ich einige Jahr ganz spannend. Würde es nicht so faul und träge machen, ich würde es wohl ab und zu noch heute konsumieren. Letztendlich fehlt mir aber der Antrieb es mir zu besorgen. Mein Studium stresst mich genug. Da ist irgendwie keine Zeit für so was.

Kokain habe ich auch probiert. Ich kenne die Gier. Aber am nächsten Tag bedeutet mir Kokain dann wieder gar nichts. Noch nie habe ich dafür Geld ausgegeben und ich suche auch aktiv keine Gelegenheit zum Konsum. Wenn mir jemand was auf den Tisch legt, dann sage ich nicht nein.

Ich habe mal geraucht, so von 14 bis 24. Dann aufgehört. Das klappt ganz gut. Mittlerweile rauche ich ab und zu wieder. Z.B. an einem bestimmten Tag rauche ich eine Packung und dann wieder 3-6 Monate nicht mehr, bis ich mir wieder an einem bestimmten Tag eine Packung kaufe. Meistens ist da irgendeine spezielle Feier oder sonstige besonders spezielle Umstände. Richtige Rückfälle habe ich nicht.

Als ich so mit 20-24 immer wieder versucht habe aufzuhören, da konnte ich immer wieder mal länger aufhören. So bald ich aber nur eine Zigarette geraucht habe, folgte automatisch ein massiver Rückfall.

Seit meiner RLS-Erkrankung wirkt Nikotin aber auch irgendwie anders bei mir. Dieses Craving gibt es nicht mehr. Es macht eher Spaß für einen Tag den bösen Jungen zu spielen. Ich lebe im Grunde sehr gesund, mache viel Sport und das sieht man mir auch an. Wenn ich dann plötzlich praktisch fast Kette rauche sind alle erstmal geschockt.

Ich denke meine Erkrankung hat mein ganzes "Suchtsystem" extrem verändert. Früher hatten Amfetamine, die ich wegen ADHS bekam, zumindest am Anfang auch eine euphorisierende und stark antriebssteigernde Wirkung. Das haben sie mittlerweile auch nicht mehr. Mit geringen Dosen schlafe ich aber besser.

Wie du siehst habe ich durchaus so meine Erfahrungen. Als ich 23 war hat sich der zu dem Zeitpunkt beste Freund von mir das Leben genommen. Er war Benzo und Opiatjunkie. Ich hatte über Jahre auch viel mit Menschen mit bipolarer Störung zu tun. Da gibt es auch wahnsinnige Suchtprobleme, vor allem Alkohol und Tabak.

"Freunde" von mir konsumieren teils intensiv Drogen. GBL und so Zeugs. Fürchterlich. Wenn sie dann wieder abhängig sind und es absetzen wollen kommen sie zu mir für einen Entzugsplan, damit sie nicht aus versehen in der Klinik landen.

Ich hätte schon gerne noch mal so ein Opiatfeeling wie mit 19 aber da ist nichts zu machen. Mit einem Arztfreund haben wir uns Morphin-Ampullen aus der Apotheke geholt. Ich war auch wieder nur sediert, ähnlich wie vom Opium nur war das Gefühl in den Beinen dazu sehr angenehm. RLS halt.

Mein Gehirn und wie psychotrope Substanzen wirken ist wirklich sehr atypisch, überhaupt nicht wie der Durchschnitt. Benzodiazepine kenne ich auch. Bekam die vor Oxycodon wegen RLS und das einzige was sie tun ist mich matschig und dumm zu machen. Halbwegs okay sind die ersten 2-3 Tage wo ich das gefühl habe super zu schlafen aber das gibt sich schnell. Mittlerweile wirken sie gar nicht mehr. Egal wie viel ich nehme. Hat was mit einem weiteren Mediakament, das ich wegen RLS nehme zu tun.

Früher hatte ich mir vorgestellt, dass Schmerzpatienten doch ständig high sein. In meiner Vorstellung fand ich es dann gar nicht so schlecht Schmerzpatient zu sein. Die Realität war dann eine große Enttäuschung. Ich kenne zahlreiche Schmerzpatienten und keiner von denen wird irgendwie high.

Es gibt aber auch genug Fälle von Schmerzpatienten, die abhängig werden und immer mehr und mehr nehmen, brauchen, wollen. Letztendlich wird aber immer nur eine Minderheit von Opiaten abhängig.

Die meisten Menschen könnten wohl problemlos mit Morphin, Heroin und Co. umgehen bzw. sie würden es gar nicht wieder konsumieren, da sie höchstens sediert werden.

Um abhängig zu werden müssen Opiate ja auch irgendwelche gigantischen, super tollen Effekte auslösen. Wer das nicht hat, der hat keinen Grund sie regelmäßig zu konsumieren.

Wegen dem Stigma wollte ich Opiate immer absetzen und habe nach Alternativen gesucht. Nach 1 3/4 Jahren hatte ich was gefunden. Innerhalb von 2-3 Tagen hatte ich die Opiate (120 mg Morphin) abgesetzt. Nach 4 Wochen funktionierte meine Alternative aber nicht mehr. Seit dem bin ich wieder auf meiner alten Dosis. Ich hatte keinerlei Absetz- oder Entzugssymptome.
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2015 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für den umfangreichen "Erfahrungsbericht", QyX. Ja, wenn man das so "von außen" betrachtet, könnte man direkt neidisch werden: alle möglichen Opiate, Speed und Benzos auf Rezept... Laughing
Aber ich denke, das ist schon eine gute Erklärung, warum die Sachen bei dir nicht so toll wirken, also deine neurologischen Abweichungen. Vor allem, wenn es davor ja anders war. Eine Ursache muss es ja haben, dass all das dir nicht die normale oder zu erwartende angenehme Wirkung gibt. Zumal die primär erwünschten Wirkungen ja da sind. Könnte vielleicht auch sein, dass deshalb Schmerzpatienten eher selten abhängig werden, oder? Die Wirkung des Medikaments hebt eben den Mangelzustand auf. (Da spekuliere ich jetzt aber nur.)

So, von meiner Seite soll das jetzt aber mal genug Off-Topic gewesen sein... Laughing
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