Tramal

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sabbel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.03.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 11:03    Titel: Tramal Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich nehme seit zwei Monaten morgens und abends 100mg Tramal als Retardtabletten. Grund ist ein Bandscheibenvorfall in der HWS und ein Gleitwirbel in der LWS. Dazu wurde noch Novalgin 500mg verschrieben, bis zu vier Mal täglich.

Letzte Woche habe ich dem Arzt gesagt, dass es ganz gut geht und ich die Novalgin nicht mehr brauche. Darauf sagte er ich solle die Tramal lieber reduzieren und Novalgin weiter nehmen. Also habe ich die Tramal abends auf 50mg reduziert.

Seither habe ich brennende Schmerzen in Armen und Beinen, schwitzen, frieren, hinschaut, lustlos.

Kann das alles davon kommen, dass ich die Medikamente reduziert habe? Ich habe derzeit auch mit Wechseljahren zu tun und kann die Symptome nicht zuordnen. Ich fühle mich total unwohl in meiner Haut.

Leider ist der nächste Arzttermin erst in zwei Wochen. Beim ich jetzt weiter die reduzierte Dosis oder lieber wieder die ursprüngliche?
Danke

Sabbel
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sabbel,

nach 2 Monaten hat sich auf jeden Fall eine gewisse (körperliche) Abhängigkeit von Opioiden (Tramal) entwickelt. Wobei 2 Monate eine relativ kurze Zeit ist. Wenn du nun plötzlich die Dosis halbierst 'schreien' die Rezeptoren im Gehirn nach ihrer üblichen Dosis.

Novalgin ist ja kein Opiat und hilft überhaupt nicht beim Opiat-Entzug (was du beschreibst sind typische Entzugs-Symptome).

Du kannst einfach abwarten bis sich dein Körper an die 50mg gewöhnt hat. Du kannst aber auch (bei dir sicher sinnvoller) für 1-2 Wochen eine Dosis von z.B. 75mg nehmen und dann auf 50mg reduzieren. So fällt es dem Körper leichter die Dosisreduzierung wegzustecken.

LG Mohandes
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sabbel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.03.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 17:49    Titel: Danke Antworten mit Zitat

Hallo Mohandes,

Da ich eh AU zu Hause bin würde ich das gerne abwarten. Wie lang kann es denn dauern, bis der Körper die neue Dosis kapiert, das frösteln ist nervig aber besonders nervig sind die brennenden Schmerzen.

Vielen Dank für die schnelle Antwort, da ich mich nicht auskenne. Ich wollte genau aus diesem Grund diese Tabletten nie nehmen aber alle haben mir Angst vor einem Schmerzgedächtnis gemacht.

Sabbel
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sabbel,

habe selber schon diverse Entzüge von allen möglichen Opiaten gemacht, aber mit Tramadol habe ich überhaupt keine Erfahrungen.

2 Monate sind keine lange Zeit und 200mg auch keine 'Überdosis'.

Nach ein paar Tagen hast du den Peak auf jeden Fall überschritten und dann wird es jeden Tag besser. Typisch ist, daß dann noch kleinere Entzugs-'Wellen' kommen, aber die werden immer seltener und schwächer.

Vielleicht findet sich hier im Forum noch jemand, der sich speziell mit dem Entzug von Tramadol auskennt?

Ich finde es übrigens gut, daß du den harten Weg gehst, statt dich langsam herunter zu dosieren. Wenn die Qual zu Ende ist, wirst du dich darüber freuen.

Das generelle Problem bei Opiat-Entzügen: man muß da einfach durch und eine Weile leiden.

Alles Gute und viel Erfolg, Mohandes
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Django.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

@Sabbel,

sehe ich auch so wie Mohandes (Hi @Mohandes an dieser Stelle! Smile )

Symptome klingen schon nach WEntzug, aber 2 Monate ist noch nicht so lang und die Dosis noch im therapeutischen Bereich...reduzieren ist schmerzfreier, aber dafür geht das ganze dann auch länger...

Hab ich das richtig verstanden, dass du von 200/Tag auf 50/Tag runter bist?

Warum nicht auf 100mg? Halbieren ist schonmal ein großer Schritt!


Ich würde vlt. jetzt (insgesamt) eine Woche 50mg nehmen; und dann eine Woche 25mg und dann ist ja auch der Arzttermin...

lg, django
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SPORTFREI
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Wat für Ärzte,Patient weiss nicht mal das er was physisch suechtig machen des nimmt...
Von 200mg tagesdosis auf 50mg Tagesdosis ist viel zu krass.
Sprech vom tillidin,das wird aehnlich sein.
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

@Django, namaste zurück & aleijkom assalam Smile

@Sportfrei, wenn ich das richtig verstehe, schreibt Sabbel daß sie von morgens und abends je 100mg (nur) ABENDS auf 50mg reduziert hat, d.h. sie nimmt nun 150mg am Tag.

@Sabbel, das hatte ich auch erst mißverstanden. Ich dachte du wärst auf 100mg jetzt. Von 200 auf 150mg ist eigentlich eine vernünftige Dosis-Reduzierung.
Wenn du von Opiaten abdosieren willst geht das generell so: erst große Schritte und zum Ende hin immer kleinere Schritte (bei dir wären zum Ende hin 10mg-Schritte vernünftig).

Und, alte Erfahrung: Der Kopf spielt eine große Rolle. Mach dich also nicht verrückt.

Praxx schrieb hier schon öfter, daß der Entzug bei Schmerzpatienten meist viel leichter ist als bei Suchtpatienten. Und du bist ja Schmerzpatientin. Nur Mut, also!

LG Mohandes
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korn
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 02.11.2014
Beiträge: 290

BeitragVerfasst am: 9. März 2015 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Die Symptome klingen nach Entzugserscheinungen, nach 2 Monaten Tramadol schon möglich.
Eine Reduktion unter 100mg, retard auch noch, das finde ich nicht sinnvoll, da lieber gleich abknicken - sofern du mit Novalgin als Schmerzmittel auskommst.
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Nuala
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.11.2014
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 11. März 2015 21:28    Titel: Hi, Antworten mit Zitat

ich nehme Tramadol schon sehr lange...
Zunächst 5 Monate 2 x 150mg. Habe 50% meiner Haare in der Zeit verloren. 3 Monate nach Absetzen hörte der Haarausfall auf.

Ich setzte es abrupt ab - ich hatte keinerlei Erfahrung mit Entzugserscheinungen.
Die ersten 2 Wo waren sehr, sehr extrem. Magenprobleme, Schlaflosigkeit, Hyperalgesie - also stark verstärkte Schmerzen, Schwitzen, Frieren, auch wg. dieser Symptome schwerste Depris - es war ein Dahinsiechen.

Mittlerweile nehme ich es wieder. Jongliere aber sehr stark. Mal 2 x 50mg, manchmal ein Mal davon 150mg, dann früher tagelang nix.

Wie dem auch sei - weil ich las, 2 Monate Einnahme sei nicht viel:

Ich bekomme schon nach 1 Tag Tramadol Entzugserscheinungen. Am Übelsten ist diese blöde Hyperalgesie...

Ich würde sagen - es ist individuel sehr unterschiedlich.

Ich scheine ja auch die Einzige zu sein, der die Haare ausfallen.
Es ist bei mir klar dosis-abhängig...
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sabbel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.03.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 12. März 2015 00:12    Titel: Tramal Antworten mit Zitat

Hallo,

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, die es nicht leichter machen, mich aber sehr beruhigen.

Da ich bisher auf alle Medikamente (Betablocker, Schilddrüsenhormone, Antidepressivum) so reagiert habe, da bereits winzige Dosen am untersten Rand anschlagen, denke ich dass ich vermutlich auch bei der Dosisänderung des Tramals heftig reagieren könnte, bin halt ein Mädchen Wink

Stimmung war heute schon besser, Schmerzen nerven noch sind aber bei Bewegung besser und gefroren habe ich gestern wenig und heute etwas...Ich mache mal noch eine Weile so weiter bevor ich morgens die Dosis reduziere.

Lieber zwei Tabletten am Tag als Dauerschmerzen.

Sabine
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 12. März 2015 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

@Nuala. Zwei Monate sind vielleicht nicht wenig, aber auch nicht viel. Ich habe mal einen Entzug von high-dosed Methadon gemacht, nach 15 Jahren ununterbrochener Einnahme. Plus Beikonsum. Da hängt das Metha in allen Zellen im Körper, nach 10 Tagen fängt der Entzug erst richtig an und wenn du nach 4 Wochen entlassen wirst, klapperst du immer noch mit den Zähnen. Rückfall quasi vorprogrammiert.

@Sabbel. Nur Mut! Den Peak hast du hinter dir, es wird besser. Und wie du sagst: lieber 2 Tabletten am Tag (und süchtig) als zermürbenden Dauerschmerz. Opiate/Opioide sind ja auch nicht toxisch (im Gegensatz zu Paracetamol, Iboprofen, etc.), mit guten Opiaten kannst du steinalt werden, wenn du sonst gesund lebst. Nur eben süchtig und alt. Also quäle dich nicht unnötig.

LG Mohandes
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Django.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 12. März 2015 14:03    Titel: Re: Hi, Antworten mit Zitat

Nuala hat Folgendes geschrieben:
auch wg. dieser Symptome schwerste Depris] - es war ein Dahinsiechen.


Die Depris sind leider häufig bei Tramal-Entzug...kommt wohl daher, dass Tramal auch wie ein SSRI wirkt!

Ansonsten: Ja, das ist wohl sehr individuell verschieden...ich konnte/kann nach 2 Monaten ohne großen Entzug aufhören; bei meiner Freundin ist es so, dass sie auch von allem sofort körperlich abhängig wird...

Das mit den Haaren ist aber wohl echt ganz individuell...
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 12. März 2015 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das kann man sagen: Entzug ist bei jedem eine eigene Nummer. Der eine quält sich, der andere merkt fast garnichts. Ist bestimmt auch Kopfsache.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, die Entzüge werden immer schwerer, je älter man ist und wieviel Entzüge man schon hatte. Früher habe ich diverse H-Entzüge einfach so weggesteckt (klar, ein wenig gelitten schon). Heute bin ich eine echte Memme was Entzüge angeht.

Und jeder Körper reagiert anders auf Substanzen. Ich kann z.B. gigantische Opiatmengen zu mir nehmen, ohne Atemdepression o.ä. Habe in meinem Leben versehentlich zwei Mal ein mehrfaches der letalen Dosis (nach Literatur) ohne Probleme weggesteckt, war einfach nur mörderbreit. Einmal Subutex und einmal Oxycodon, beide Male war ich opioidnaiv. War einfach Dummheit. Habe allerdings auch niemals gespritzt, wer weiß wie es sonst ausgegangen wäre.

LG Mohandes
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