Schnauze voll von Subst!

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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Nach diesem Theater bin ich zwei Tage nicht hin. Samstag Vormittag wurde ich begrüßt “Mit ihnen habe ich nicht mehr gerechnet, hatte sie schon abgeschrieben gehabt“. Sofort war wieder ein Test dran, der positiv ausfiel, was mir klar war, immerhin hatte ich aus Frust etwas genommen gehabt, außerdem hätte ich sonst die zwei Tage nicht durchgehalten. Da ohnehin kein TH gewährt wird, war mir das ziemlich egal, hauptsache für diesen Tag versorgt sein. Ich kündigte an, nun meine Tochter zu besuchen, was ich über Ostern auch tat. Dafür kaufte ich mir 100mg Metha von einem Bekannten, der es von einem anderen Arzt seit Jahrzehnten mit nach hause bekommt - trotz BK.

Mein Kind verlor noch weiter den Bezug zu mir. Es ist wirklich schade, dass dadurch das ganze Leben bis auf einen kleinen Spalt mit Blick auf Substitution eingegrenzt wird.

Viele haben schon mal länfer auf einen “Ticket“ gewartet. Das bedeutet nicht, dass das täglich gemacht wurde oder sogar eine Berechtigung dafür sei, einen Patienten regelmäßig stundenlang warten oder “antanzen“ zu lassen.
Es zeigt mal wieder die allgemeine Einstellung und eine latente Frustration, für die die Masse Substituierter herhalten muss. Es zeigt, dass es keinen Sinn hat, dieses so genannte Programm grenzenlos weiter zu führen.

Ohne Ziel hängt man noch in 10 Jahren unter den Fittichen des Arztes, der kein Interesse hat, den Substituierten individuell zu sehen, ihn ernst zu nehmen oder ihm/ihr menschliche Bedürfnisse zu gewähren, etwa Familienangehörige wieder zu sehen. So ein “Objekt“ hat keine Gefühle und schon gar nicht hat es etwas zu wünschen oder zu fordern.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Diese verf...kte automatische Rechtschreibkorrektur. Aus Ticker wird Ticket gemacht... tststs. Ich werde außerdem eine richtige Tastatur anschließen. Sorry für gestörten Lesefluss.

Ergänzend. Selten gibt es einen Arzt, der Abhängige wie ein menschliches Wesen behandeln. Man spürt es immer wieder, in dessen Augen wertloser Abfall zu sein, der aber wenigstens seine Kasse füllt. Kommt man mit einem Arbeitsvertrag, läuft er an einem vorbei, schaut einen noch nicht mal an, der Vertrag könne längst ungültig sein. Kritisiert man, wieder die Arbeit zu verlieren, wird man weder eines Blickes noch einer Antwort gewürdigt. Was ist das alles? Es ist mir nicht bekannt, jemals zuvor so behandelt worden zu sein.
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KarinN.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

@cracymen, ich hab noch Yantil, Tilidin und Tramal ( nur tbl. ), leider kein Fenta mehr. Aber ich könnte die in ein Paket tun, und Dir zuschicken. wenn Du willst. Weiss nicht, wie das ist, mit dem Metha, glaub, das fährt dagegen, oder ? Kenn mich nicht aus. Doch das Yantil könnte viell. gehen, wenn Du `s schaffst, das Metha für 1 Tag wegzulassen, oder ? Könnte Dir das weiterhelfen ? Lyrica 300, hoch dosiert, oder Gabapentin könnte auch bisschen helfen, beim Entzug.
Mein Doc ist leider grad in Urlaub, könnte sicher auch Morphium kriegen. Lach Nicht, würde das wirklich tun, für Dich, weisst . Weil, ich brauche das nicht mehr. Gruss, Karin
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan hat Folgendes geschrieben:
Nach diesem Theater bin ich zwei Tage nicht hin. Samstag Vormittag wurde ich begrüßt “Mit ihnen habe ich nicht mehr gerechnet, hatte sie schon abgeschrieben gehabt“. Sofort war wieder ein Test dran, der positiv ausfiel, was mir klar war, immerhin hatte ich aus Frust etwas genommen gehabt, außerdem hätte ich sonst die zwei Tage nicht durchgehalten. Da ohnehin kein TH gewährt wird, war mir das ziemlich egal, hauptsache für diesen Tag versorgt sein. Ich kündigte an, nun meine Tochter zu besuchen, was ich über Ostern auch tat. Dafür kaufte ich mir 100mg Metha von einem Bekannten, der es von einem anderen Arzt seit Jahrzehnten mit nach hause bekommt - trotz BK.

Mein Kind verlor noch weiter den Bezug zu mir. Es ist wirklich schade, dass dadurch das ganze Leben bis auf einen kleinen Spalt mit Blick auf Substitution eingegrenzt wird.

Viele haben schon mal länfer auf einen “Ticket“ gewartet. Das bedeutet nicht, dass das täglich gemacht wurde oder sogar eine Berechtigung dafür sei, einen Patienten regelmäßig stundenlang warten oder “antanzen“ zu lassen.
Es zeigt mal wieder die allgemeine Einstellung und eine latente Frustration, für die die Masse Substituierter herhalten muss. Es zeigt, dass es keinen Sinn hat, dieses so genannte Programm grenzenlos weiter zu führen.

Ohne Ziel hängt man noch in 10 Jahren unter den Fittichen des Arztes, der kein Interesse hat, den Substituierten individuell zu sehen, ihn ernst zu nehmen oder ihm/ihr menschliche Bedürfnisse zu gewähren, etwa Familienangehörige wieder zu sehen. So ein “Objekt“ hat keine Gefühle und schon gar nicht hat es etwas zu wünschen oder zu fordern.



Schildere das doch mal der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin und frage sie, wie unter diesen Umständen eine ernsthafte Integration in die Gesellschaft möglich sein soll, wenn doch die Auflagen des "Programms" letztendlich in vielen Fällen genau dies verhindert.

Wenn du es nicht tust kann ich die Situation verallgemeinern und dann schreibe ich denen von meinem Unimedizin Account und gebe mich als interessierter Medizinstudent aus, was ja auch der Wahrheit entspricht.

Was die Suchtmedizin braucht ist der Trialog, also die Zusammenarbeit von Professionellen Helftern (Ärzten, Psycho- und Soziotherapeuten, Sozialarbeitern) mit den Betroffenen und deren Angehörigen (Partner, Familie, Freunde).

Das könnte denke ich die Substitution sehr weiter bringen und einen erheblichen Anteil zur sozialen Integration der Betroffenen und zu einem besseren Verständnis deren Situation auf Ärzte und Angehörigenseite führen.

In den USA sind viele Organisationen im Bereich der Selbsthilfe schon so organisiert. Auch in Deutschland gibt es einige Beispiele dafür, z.B. die Deutsche Gesellschaft für bipolare Störungen http://www.dgbs.de ... es handelt sich dabei um eine Medizinische Fachgesellschaft, wo auch Angehörige und Betroffene einer manisch-depressiven Erkrankung aktiv eingebunden sind auch auch im Vorstand sitzen. Der Vorstand setzt sich aus drei Ärzten, 2 Betroffenen und 2 Angehörigen zusammen, d.h. die "Laien" könnten die Ärzte sogar überstimmen.

Auch andere Fachgesellschaften überlegen sich so eine Öffnung und viele kleinere Mediznische Fachgesellschaften sind auch so organisiert. Da fürchten dann aber die Ärzte natürlich erstmal um ihren Einfluss.

Die Betroffenen müssten sich halt mal trauen auf Augenhöhe mit den Ärzten zu sprechen. Das ist natürlich aber unter den gg. Umständen und der jahrelangen Drangsalierung sehr schwierig und auf allen Seiten dürften heftige Vorbehalte bestehen. Das zeigt doch aber nur, wie wenig man letztendlich im Gespräch ist.

Gerade in der Psychiatrie ist das Shared Decision making, das gemeinsame Treffen von Entscheidungen längst usus. Wenn der Arzt immer nur befiehlt und fordert, fördert das nicht gerade die Therapietreue (Compliance).

Gleiches gilt auch für die Behandlung von so Volkskrankheiten wie Diabetes und ganz allgemein den kardiovaskulären Erkrankungen.

Mir scheint gerade in der Suchtmedizin halten sich noch Rollenbilder, die in anderen Bereichen der Medizin als überholt gelten.

Es scheint aber wohl an fachlichem Knowhow und Durchhaltevermögen auf Betroffenenseite zu fehlen, dazu kommen die Einschränkungen und Probleme durch die Erkrankung. Ich kann das aber natürlich nicht wirklich gut einschätzen. Ich sehe das nur von außen und zur Situation der Angehörigen könnte ich noch weniger sagen.

In manchen Ohren mag das vielleicht jetzt sehr idealistisch klingen, was ich mir da zusammen gedacht habe aber ich kenne diese Praxis aus anderen Bereichen und war dort selbst aktiv engagiert und ich weiß, dass es funktioniert und habe die unzähligen Konflikte zwischen Ärzten, Patienten und Angehörigen live miterlebt und mitgestritten.

Z.B. ist auch das Deutsche Bündnis gegen Depressionen e.V. trialogisch organisiert. Das Psychosenetzwerk in Hamburg mit seinen Anhängen zur Sozialpsychiatrie usw. usf.

Die Suchtmedizin ist ja auch ein Teilgebiet der Psychiatire aber wie die DGS auch selber schreibt deren ungeliebtes Stiefkind. Opiatabhängige haben ja jetzt nicht gerade den besten Ruf.

Olé!
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musikera
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

KarinN. hat Folgendes geschrieben:
@cracymen, ich hab noch Yantil, Tilidin und Tramal ( nur tbl. ), leider kein Fenta mehr. Aber ich könnte die in ein Paket tun, und Dir zuschicken. wenn Du willst. Weiss nicht, wie das ist, mit dem Metha, glaub, das fährt dagegen, oder ? Kenn mich nicht aus. Doch das Yantil könnte viell. gehen, wenn Du `s schaffst, das Metha für 1 Tag wegzulassen, oder ? Könnte Dir das weiterhelfen ? Lyrica 300, hoch dosiert, oder Gabapentin könnte auch bisschen helfen, beim Entzug.
Mein Doc ist leider grad in Urlaub, könnte sicher auch Morphium kriegen. Lach Nicht, würde das wirklich tun, für Dich, weisst . Weil, ich brauche das nicht mehr. Gruss, Karin



SorryKarin aber das solltest du lassen...auch wenn es nett gemeint ist. Du bringst Dich und Crazy in Schwierigkeiten. Kannst doch hier nicht deine BTM Sammlung vertickern...weißt Du das sogar der Forenvertreiber betrieben werden kann? Äh, umgekehrt, mein ich... Wenn Du die REGELN durchgelesen hättest bevor Du Dich angemeldet hast...hättest Du gesehen das das was Du machen wolltest oder willst...das absolute NO GO hier ist...sozusagen ein SAKRILEG...ich wünsch Dir das es keiner der FORENBETREIBER liest...(Kopfschütteln)
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KarinN.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin so naiv. Und bescheuert. Und hab echt einen anner Klatsche. Aber mal richtig. Bin weg

vkleigujteiogvuehnukeguilevfzgsblhjsbd egherjzgvfbsdkc nvsdfj,eruiwefvcgbtfwyxdhcbsdgjcsdfcgbzjsdla
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Danke @Karin, das geht hier aber natürlich nicht.

@Oyx
Selber möchte ich das nicht namentlich machen. Ich wäre aber froh, wenn du tatsächlich auf diesem Wege etwas erreichen könntest.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan hat Folgendes geschrieben:
Danke @Karin, das geht hier aber natürlich nicht.

@Oyx
Selber möchte ich das nicht namentlich machen. Ich wäre aber froh, wenn du tatsächlich auf diesem Wege etwas erreichen könntest.


Ich denk mal ganz ernsthaft darüber nach, okay?

Muss mir überlegen wem ich da schreibe. Einer der Vorstandsmitglieder ist von der Charité, also der gemeinsamen Medizinischen Fakultät der Humboldt und der Freien Universität, wo ich auch studiere.

Eine Antwort bekomme ich bestimmt. In anderen Angelegenheiten in anderen Disziplinen habe ich so was schon oft gemacht und immer einen Dialog zustande bekommen. Werde aber nicht veröffentlichen können, was ich selbst schreibe und ungefragt Emails an mich kann ich ja auch nicht veröffentlichen, der Absender möchte das evtl. ja nicht. Also muss ich mir mal überlegen wie ich das formuliere, um da eine Auskunft zu bekommen.

Vllt. hat ja Praxx noch eine Idee dazu.
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Dalai
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.03.2015
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich würde ja gerne noch einmal auf die bipolare Störung eingehen: welchen Anlass gibt es denn, die Angehörigen darüber zu informieren? Ein Psychiater fragt immer, ob er angehörige aufklären soll. Außerdem wird diese Störung nach der Einnahme der Medikamente quasi aufgehoben. Den Sinn dahinter verstehe ich nicht. Zumal borderliner eine wesentlich kompliziertere Erkrankung vorzuweisen haben. Warum gerade bei dieser Störung?
Ich habe selbst erfahrung damit gesammelt, daher die Nachfrage.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Dalai hat Folgendes geschrieben:
Also ich würde ja gerne noch einmal auf die bipolare Störung eingehen: welchen Anlass gibt es denn, die Angehörigen darüber zu informieren? Ein Psychiater fragt immer, ob er angehörige aufklären soll. Außerdem wird diese Störung nach der Einnahme der Medikamente quasi aufgehoben. Den Sinn dahinter verstehe ich nicht. Zumal borderliner eine wesentlich kompliziertere Erkrankung vorzuweisen haben. Warum gerade bei dieser Störung?
Ich habe selbst erfahrung damit gesammelt, daher die Nachfrage.


Die Idee ist, dass die Angehörigen in die Therapie miteinbezogen werden sollen. Eben nur durch Medikamente sind die oft zahlreichen psychosozialen Probleme, die im Verlauf der Erkrankung entstanden sind oft nicht zu klären. Die Angehörigen haben selber auch oft psychische Probleme, regelmäßig existiert eine problematische Familiendynamik und Angehörige werden zu Co-Abhängigen.

Viele Bipolare sind eben durch Medikamente nicht ausreichend stabilisiert, das gilt vor allem die Bipolar I Störung mit psychotischen Manien und Rapid Cycling so wie Bipolar II Störungen mit langen, schweren depressiven Phasen, die schwierig zu therapieren sind.

Bei keiner psychiatrischen Erkrankung ist das Suizidrisiko so groß wie bei der bipolaren Störung. Die langjährige Behandlung mit Psychopharmaka verursacht oft problematische Nebenwirkungen, z.B. Antriebslosigkeit verbunden mit starker Gewichtszunahme und daraus resultierenden kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes Mellitus Typ II.

Nur eine absolute Minderheit wird durch Psychopharmaka stabil. Viele Patienten haben Komorbiditäten, z.B. Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen oder ADHS. Oft auch alles zusammen. Dazu finden sich regelmäßig auch Angst- und Panikerkrankungen.

Durch die Erkrankung wurde häufig die Ausbildung oder das Studium massiv gestört, ein qualifizierter Berufsabschluss konnte nicht erworben werden. Die, die es in den Beruf geschafft haben müssen als Folge der Erkrankung berentet werden. Die Angehörigen leiden massiv unter den manischen Eskapaden des Betroffenen. Regelmäßig ruiniert sich der Betroffene finanziell.

Kein Angehöriger wird informiert, wenn der Betroffene das nicht möchte. Natürlich gilt auch hier immer die Schweigepflicht. Das die Störung durch die Einnahme von Medikamenten quasi aufgehoben ist, gilt nur für eine Minderheit.

Eine korrekte Diagnostik und Therapie erfolgt oft viel zu spät und selbst bei rechtzeitiger Diagnose ist es eine schwierig zu behandelnde Erkrankung.

Aufgrund dieser vielen Herausforderungen ist es naheliegend, sofern möglich und gewollt, die Angehörigen aktiv in die Behandlung einzubeziehen. Die manischen Ausbrüche des Betroffenen verursachen oft massive Kränkungen und psychische Verletzungen beim Partner und der Familie.

Borderline hat mittelfristig oft eine ganz gute Prognose. Die Patienten lernen immer besser, mit ihren emotionalen Schwankungen und ihrem polarisierenden Denken klar zu kommen, können sich besser ausbalancieren und entwickeln letztendlich erfolgreiche Mechanismen zur Stimmungsregulation. Bipolare Patienten können das nur sehr eingeschränkt. Sie sind in hohem maße Anfällig für Stress und haben eine erhöhte Empfindlichkeit für Kränkungen, die schnell neue Phasen auslösen können, trotz Medikation.

Die Ärzte profitieren davon, wenn sie vom Angehörigen eine zusätzliches Feedback zur Situation des Betroffenen bekommen und können oft drohende Phasen besser erkennen als der Betroffene selber und entsprechend auf ihn einwirken oder im Notfall den Arztbesuch oder die Einweisung in eine Klinik veranlassen, wenn sie verstanden haben, dass der Betroffene kein Irrer ist sondern dahinter eine ernste und schwere Erkrankung steckt, die aber behandelt werden kann.

Zu behaupten, dass Borderline eine wesentlich komplizierte Erkrankung ist, das ist nicht haltbar. Beide Erkrankungen sind sehr kompliziert und auch Borderline profitieren oft von einer ergänzenden Therapie mit Psychopharmaka, auch weil hier zusätzlich auch weitere Erkrankungen auftreten können, wie z.B. auch eine bipolare Störung.

Die bipolare Störung ist eine dramatische und schwere Erkrankung, die in vielen Fällen leider tödlich verläuft.

Verstanden?
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

@Oyx
Darf ich fragen, was du studierst? Selber hatte ich vor längerer Zeit mit Med angefangen, was sehr interessant war. Zu dieser Zeit war ich noch gesundheitsbewusst, machte regelmäßig Sport, und hatte mit Substanzen jeglicher Art nichts zu tun. Ich war so dumm, mit 36 mit so einem Kram anzufangen. Und dann ausgerechnet eines der am argsten abhängig machenden, wobei man selber natürlich niemals anhängig werden wird.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan hat Folgendes geschrieben:
@Oyx
Darf ich fragen, was du studierst? Selber hatte ich vor längerer Zeit mit Med angefangen, was sehr interessant war. Zu dieser Zeit war ich noch gesundheitsbewusst, machte regelmäßig Sport, und hatte mit Substanzen jeglicher Art nichts zu tun. Ich war so dumm, mit 36 mit so einem Kram anzufangen. Und dann ausgerechnet eines der am argsten abhängig machenden, wobei man selber natürlich niemals anhängig werden wird.


Ich dachte dass das klar ist, das ich Humanmedizin studiere. Habe das schon mehrfach in Beiträgen hier erwähnt.

Mit 36 noch in so eine Problematik zu rutschen ist tragisch. Tut mir leid für dich.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Muss ich überlesen haben. Die ersten Semester sind viel auswendig lernen. Ich kann mich gut erinnern, die ganze Nacht hindurch gelernt zu haben, weil am nächsten Tag ein Testat anlag, Kopf, Extremitäten, welcher Bereich auch immer, alle Nerven, Muskeln, Herkunftspunkt bis Zielpunkt, natürlich auch die Gefäße und alles, was in der Nähe liegt. Latein musste nicht mehr als Fach gelernt worden sein, dafür gab es einen Kurs in Lateinische Ausdrücke. Wer nicht kontinuierlich lernt, hat in kurzer Zeit ein halbes Buch zu lernen. Hehe, die übernächtigten Gesichter werde ich nicht vergessen. Als dann ein Kind im Anlauf war, gab ich es auf, musste schnell etwas verdienen können, wechselte komplett, aber erfolgreich. Bis ich mir meinen eigenen Abgrund sähte. Viel Erfolg weiterhin!
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Karin,
Ich hatte auch mal aushelfen wollen. Eine Bekannte dosierte sich ab ( mit Einwilligung des Arztes) und sie hatte an und zu etwas übrig. Ich hatte es auch jemanden angeboten aber die Person hatte Bedenken vor direktem Kontakt.
Mir wurde übrigens auch mal von "quasi Fremden" geholfen als ich in der Patsche saß.
Ein anderes mal half ich und hatte das Gefühl etwas "zurück zu geben", auch wenn es eine andere Person war.
Man vertraut ein Stück und hofft, dass es nicht missbraucht wird. Bisher toitoitoi.
Bist schon ein weiches Herz Karin Wink

Wie klappt es denn mit deinem Opiatfrei? Ist es nicht sehr schwer oder geht es? Du schriebst mal, dass du z.t sehr starke Schmerzen hast, davon niedergeworfen wirst...
Organisch alles ok bei dir? Nicht fassbar dass soo starke Schmerzen von der Psyche ausgehen... :-/

Herzliche Grüße Caro
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

@Sabiote
In diesen Kreisen bekommt man leider selten etwas zurück. Ganz im Gegenteil, je mehr man gibt, desto eher wird es ausgenutzt. Die Ausnahme bestätigt die Regel. So zumindest bisherige Erfahrung.
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