Komm nicht weiter

[Still_GagaMama]

Was hast Du denn für einen unfähigen Therapeuten? Und am Ende ist noch Zeit übrig, um Bla Bla zu besprechen. . . und dann "Passen Sie gut auf sich auf!"

Nee, solche Erfahrungen habe ich mit meiner Therapeutin noch nicht gehabt - und sie hat mir auch noch nie geraten, gut auf mich aufzupassen. Ich könnte immer noch eine zweite Stunde dranhängen, weil wir so viel zu arbeiten haben . . .

Meine Therapeutin fordert mich ständig heraus, bringt mich in Situationen, die mir unangenehm sind, die totalen Druck bei mir erzeugen und dann überlegen wir gemeinsam, warum mir das so unter die Haut geht, warum mein Unterbewusstsein so reagiert, warum ich Vermeidungsstrategien fahre und suchen nach einem gemeinsamen Nenner für meine Probleme. Es gibt durchaus Sitzungen, wenn ich völlig erledigt bin und mir am Abend die Kante geben und dann einen Heulanfall bekomme. . . Aber es bewegt sich unglaublich viel in meinem Unterbewusstsein und bei der nächsten Sitzung kommen wir dann in der Regel durchaus weiter. Sie gibt mir immer eine oder mehrere Aufgaben bis zur nächsten Sitzung und ich berichte dann, an welchen Stellen ich gut klar gekommen bin, wo ich Schwierigkeiten hatte und was gar nicht ging. Und dann überlegen wir, wie ich mit den Schwierigkeiten besser umgehen könnte, sie zeigt mir dann Möglichkeiten auf und ich schaue, welche ihrer Werkzeuge für mich passen. Dann versuchen wir die gleiche Aufgabe mit ihren Werkzeugen. . . einige sind prima, andere helfen mir nicht wirklich. . . und so nach und nach wird vieles einfacher für mich - und dann werden die Sachen, die gar nicht gingen, "nur noch" zu Schwierigkeiten und auch dafür suchen wir nach Werkzeugen.

Ich habe so sehr das Gefühl, dass mich die Therapie weiter bringt, ich nützliche Werkzeuge kennen gelernt habe und die auch in den entsprechenden Situationen anwenden kann.

Wenn ich solche Therapie-Erfahrungen machen würde wie Du, hätte ich sicherlich auch weder Lust noch Vertrauen, auf der Basis weiterzumachen. Ich habe mir meine Therapeutin damals über die Ärzteportale jameda, sanego und onmeda gesucht. . . und die Bewertung meiner Therapeutin ist erstklassig! Allerdings hatte sie auch eine lange Wartezeit und Kommentare in der Richtung von: "Hammerhart - aber erfolgreich!" bzw. "Nichts für Weicheier. . ." Im Nachhinein stimmen die Kommentare, aber zum Plaudern gehe ich nicht zum Therapeuten und "Passen Sie gut auf sich auf!" betrachte ich nicht als Werkzeug, das mich weiterbringt.

GaGa

[benno]

Hi Gaga,

nochmals vielen Dank! Jetzt muss ich sagen, dass ich nun endlich den Schritt mache zu wechseln! Genau das würde ich gerne machen, dass ich nachdenke und dass ich über früher etc. spreche! ICH überlege mir jedes Mal was ich besprechen könnte, lese im Netz über Erfahrunge etc. und versuche bei mir Ansätze zu finden die ich dann besprechen. Nur ich erzähle das und es kommt nichts raus. Eher so in die Richtung: "Sie sind nun Erwachsen und müssen das abhaken" Das kann es doch nicht sein...?

Ich hatte leider auch von Anfang an ein ungutes Gefühl. Im ersten Gespräch ging es schon um Rückfälle und das diese passieren. Na, das war für mich anfangs gleich mal eine Einladung... Ich komm da irgendwie nicht weiter, aber ich möchte unbedingt. Werde mir mal wem Neuen suchen - kann ja nicht schaden!

lg

[benno]

Mir ist Wissen sehr wichtig! Je mehr ich über meine Sache weiss umso besser für mich. Leider muss ich alles selbst suchen. Ich lese hier viel, in anderen Foren und Plattformen. Denke ich über mich selbst viel nach und da sind soviele Dinge die eine Rolle spielen, aber da kommt vom Therapeuten leider nichts... Alleine die Infos von Praxx hier helfen mir mehr als die vielen Stunden dort! Das soll es doch nicht sein?

lg

[Still_GagaMama]

Ja aber gerade über früher zu sprechen, zeigt Dir doch die Mechanismen auf, warum Du Dich in bestimmten Situationen so verhältst! Es sind doch Deine bewussten oder unbewussten Erfahrungen, die Dein Verhalten in hohem Maße bestimmen. Gerade das ist doch wichtig, damit Du schaust, was damals schief gelaufen ist, damit Du heute bestimmte Dinge nicht so auf die Reihe bekommst, wie Du es gerne möchtest.

Du hast im "Heute" Probleme, in bestimmten Situation angemessen zu reagieren. Du schilderst Deinem Therapeuten die Situationen und Dein Verhalten und der Therapeut sollte erkennen können, in welcher Richtung ihr "buddeln" müsst. Erst wenn Du verstehst, wo irgendwann einmal etwas falsch gelaufen ist und welche Auswirkungen das für Dich hatte und welchen Einfluss es heute noch hat, kannst Du doch an einer Lösung arbeiten, Werkzeuge ausprobieren, Dein Verhalten hinterfragen, Alternativen anwenden, neue Wege gehen.

Das verstehen meine Therapeutin und ich unter ihrer Arbeit: Sie begleitet mich auf meinem Weg durch meine Vergangenheit und schaut, warum ich mich so verhalte, die Blockaden habe, warum mein Selbstbild ist, wie es ist und wie das passiert ist. Und erst, wenn ich das verstanden habe und sie mir aus ihrer fachlichen Sicht erklärt hat, warum ich so reagiert habe und heute die Probleme habe, können wir gemeinsam schauen, was ich tun kann, um nicht immer wieder in "die Falle zu tappen".

Das, was Dein Therapeut mit Dir macht, ist nicht nur die totale Zeitverschwendung, sondern es schadet Dir sogar ganz extrem, weil Du das Gefühl haben musst, dass Du "therapie-resistent" oder "therapie-unfähig" bist. Und solange Du an Dir arbeiten WILLST, könnte das ja nicht weiter weg von der Wirklichkeit sein.

GaGa

[benno]

Hi,

ja ich habe sogar für mich selbst recheriert was früher alles war, da man es immer wieder liest, dass dies ausschlaggebend ist. Wie vermutlich bei den meisten, war hier einiges. Nur ich finde halt nicht die Lösung bzw. werde daraus nicht schlau oder wie ich damit umgehen soll. Da würde mir eben ein professioneller Rat helfen. Den Psychiater den ich besuchte, der sagte mich auch gleich hier gibt es einiges aufzuarbeiten. Darauf meinte mein Psychologe, dass wir halt immer so aktuelle Themen hatten und er sich deswegen nicht darauf konzentrierte...

Genau das empfinde ich eben Anfangs war das sogar sehr schlimm, da ich dachte mir kann keiner helfen. Inzwischen habe ich mich immer wieder selbst gestärkt und Ziele ausgearbeitet. Aber es hakt halt immer wieder...

lg

[benno]

Teilweise wünsche ich mir teilweise, dass es mich komplett wegdreht und ich eingeliefert werde und mir irgendwer hilft Das sind dann halt schon die sehr sehr tiefen Gedanken aber ich weiss echt oft nicht weiter...

lg

[benno]

Hatte auch schon mal in der Entzugsphase Medikament missbraucht und die Nebenwirkungen dann auf eine ehemalige OP zu schieben. Die ersten Infusionen auf der Ambulanz hätten zwar gewirkt, aber ich wusste stationär gibt Opiate und blieb nur deswegen ein paar Tage im KH Hab sogar Schmerzen vorgetäuscht um nur einfach zu entfliehen... Daheim kam dann die Depression die ich halt leider auch wieder alleine austragen musste. Aber es hat mir trotzdem geholfen einfach mal weg zu sein...

Schaffte es doch nun einige Monate nicht mehr zu fliehen und habe mich den schwersten Situationen gestellt. Dann auf ein Mal wieder der Rückschlag
Es wär mal wieder so leicht gewesen...

lg

[Still_GagaMama]

Och Mensch, Benno,

das sind aber wirklich tiefe Gedanken, die Du da hast! Du solltest Deinen Therapeuten dafür verklagen, dass Du wegen seiner Unfähigkeit so leiden musst!

Ich habe das Gefühl, dass Du die Sache falsch angehst mit Deinen Erwartungen und mit dem, was Du Deinem Therapeuten "lieferst".

Ein Therapeut kann nur mit dem arbeiten, was Du ihm nicht nur erzählst, sondern auch, mit welcher Körperspannung und -haltung Du das tust, welche Mimik, Stimmlage, Sprechgeschwindigkeit Du dabei hast. All das zeigt einem guten Therapeuten, wo er "buddeln" muss.

Du bist nicht dafür da, Dir Deine Vergangenheit zu erklären - das muss der Therapeut machen. Du schilderst ihm die Fakten, er stellt Fragen, fasst zusammen und bietet Dir aufgrund seiner Erfahrungen mögliche Auswirkungen auf Dich damals und die daraus entstandenen Konsequenzen für heute an. Und Du schaust, ob das stimmt oder Du korrigierst den Therapeuten, weil er etwas falsch verstanden hat. Auch wenn Du recherchiert hast, fehlt Dir der fachliche Hintergrund um zu wissen, was bestimmte Erlebnisse gerade in Kindern auslösen können. Nur durch die Erfahrung meiner Therapeutin habe ich plötzlich Zusammenhänge und Verhaltensmuster erkannt, die ich durch eine Erinnerung an das Geschehen damals so nie gesehen hätte. Es ist gut, wenn Du die Erinnerungen bzw. Fakten hast, aber der Therapeut muss sie Dir aufschlüsseln.

GaGa

[benno]

Hatte nun das letzte Mal versucht das Koks "auszuschleichen". Dann sind die Depris und der Kater nicht so schlimm. Am zweiten Tag aber wollte ich eigentlich nichts nehmen und dann aber doch noch eine Kleine, damit man es schön langsam angeht - und zack! Partystimmung und alles war wieder egal. Entferne nun mal alles was ich in die Finger bekommen könnte und besorge mir pflanzliche Hilfsmittel. Die helfen ein wenig und körperlich ist die Sache bei mir nicht so schlimm. Aber das Köpfchen rebelliert und das wird halt eine Diskussion die ich austragen muss. Schreibe parallel gerade an einen Plan für mich und notiere mir mal die Folgen, das Katerfeeling und naja viell. hast du Gaga oder andere noch Tipps für mich...?

Danke schon mal! lg

[benno]

Danke Gaga!
Ja so hätte ich mir das auch vorgestellt! Besonders sehe ich ja immer nur meine Perspektive und meine Gedanken. Da dürfte ja was nicht passen und da sollte jemand "eingreifen" bzw. erklärend mir weiterhelfen...

Das heute hat mir auf jeden Fall schon mal geholfen und meine todo-Liste wurde etwas länger! Eins kann ich auf jeden Fall mitbringen, egal wohin ich gehe - ich werde nie aufgeben und wenn ich falle stehe ich immer wieder auf!

lg

[Still_GagaMama]

Bei Koks kann ich gar nicht helfen. . . bei den pflanzlichen Dingen fallen mir gegen die Depris auf jeden Fall Johanniskraut hoch dosiert ein - bei DM gibt es von deren Hausmarke entsprechende Dragees - davon könntest Du morgens und abends je ZWEI nehmen. Hat mir gut geholfen, als ich mit Depris gekämpft hatte. Bei Kopfkino hilft Lasea (Lavendel) morgens und abends gut und Baldrian + Hopfen hoch dosiert von Abtei ist gut, wenn Du abends oder auch tagsüber unruhig bist - da empfehle ich Dir morgens eine und abends zwei - kannst auch morgens zwei nehmen.

Braucht aber alles etwas, um zu wirken.

GaGa

[benno]

Hi Gaga!

Ja da hast du die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich Habe genau dieselben pflanzlichen Mittel schon mal eingekauft. Johanniskraut hilft mir sehr gut tagsüber sowie Melisse. Am Abend Baldrian zum schlafen. Bei mir dauert das immer so drei Tage dann hat sich das schon gut eingependelt...

Ich hoffe es wird mal erträglich die nächsten Tage! Schreibe hier gerne einmal täglich einen kurzen Bericht. Die ersten paar Tage sind immer am schlimmsten Würd mich natürlich freuen von dir zu hören, aber du sollst bitte mal vorab auf dich schaun Hat ja jeder seine Sorgen und da will ich keinen belasten. Es ist halt gut immer wieder was von Gleichgesinnten zu lesen. Ist halt was anderes... Am Montag vereinbare ich einen Termin bei einen neuen Therapeuten: das erst to do was mal wichtig ist

lg

[benno]

Noch zum Schluss: Bei Benzos laufe ich nicht so Gefahr abhänig zu werden, da die halt nicht wirklich euphorisierend wirken. Die machen halt einen eher platt, natürlich besteht da sehr wohl eine Gefahr für mich, aber da hatte ich die Einnahme doch unter Kontrolle. Hatte aber auch schon mal bei einer Untersuchung Benzos iv und das wäre was anderes. Es geht mir also nur um den Kick! Und zb. nur ein paar Bier wären mir immer zu wenig... Aber das wär schon mal ein Thema für den neuen Therapeuten

lg und bis bald!

[Still_GagaMama]

Drücke Dir, die Daumen, Benno, dass Du mehr Glück hast mit einem anderen Therapeuten - erkundige Dich aber bitte vorher bei Deiner Krankenkasse wegen der Kostenübernahme. Ich weiß nicht, ob man so einfach den Therapeuten wechseln kann.

Ach, mir geht es im Moment prima - habe einen leichten manischen Schub und dann ist alles einfach und wunderbar.

Werde jetzt noch einmal - zum gefühlten 486sten Male im gleichen Level - versuchen, Herkules bei seinen 12 Heldentaten zu helfen. . . im bin immer etwa 6 Sekunden zu langsam für den Goldpokal und nur der Silberpokal geht so überhaupt nicht für mich.

Und dann werde ich eine ausgiebige "Innenraumbetrachtung" machen - muss morgen früh raus! Morgen gestalten meine Familie und ich den Gottesdienst mit - ist Konfirmation und da ist so einiges zu tun. . . Bin schon wieder sehr gespannt darauf, in welchen (unmöglichen) Klamotten die Konfirmanden aufschlagen werden. Am gelungendsten fand ich die Ansage der Pastorin, dass alle Mädchen heute mit den Schuhen, die sie morgen tragen wollen, in der Kirche auflaufen mussten und auf dem glatten Parkett solange "gehen" üben mussten, bis man gefahrlos davon ausgehen konnte, dass sie sich morgen nicht auf den Bart legen . . . Jaaa, unsere Pastorin macht das schon ein paar Jahre und hat schon so einige "Schlüpfer" gesehen!

GaGa

[benno]

Danke! Leider habe ich bis dato alles privat bezahlt und werde es auch weiter machen

Sehr gut! Wichtig ist es auf jeden Fall von dem weissen Zeug die Finger zu lassen! Hatte anfangs auch nur Alk konsumiert und naja, eines blöden abends.. Nur das ich das noch gesagt habe Aber das weisst eh!

Bist du in der Kirche aktiv oder ist das eine Ausnahme? Falls ja, hat es dir geholfen? Habe das schon öfters gelesen...

lg