Wem gebt ihr die Schuld?

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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 15:21    Titel: Wem gebt ihr die Schuld? Antworten mit Zitat

Ich habe viel über mich nachgedacht und stelle fest, dass sich meine
Ansichten geändert haben. Ich habe viel Leid erlebt. Viel ist hier natürlich
relativ, es gibt mit Sicherheit Menschen die mehr oder weniger leiden mussten.

Wenn ich mich versuche an die Vergangenheit zu erinnern, dann kommen nur
wenige schöne Erinnerungen. Die gibt es zwar auch, aber in meinem Kopf sind
primär die schlechten Erinnerungen haften geblieben.


Ich musste in meinem Leben oft damit klar kommen, dass ich Dinge, die für
andere scheinbar leicht und selbstverständlich waren, kaum bewältigen konnte.
Besonders in meiner Pubertät bin ich daran verzweifelt, dass ich einfach nicht
so war, wie ich mir vorgestellt habe, das ein Mensch zu sein hat.

Aber warum war das so?

Jahre lang bin ich hängen geblieben in einer Endlosschleife. Immer wieder
durchlebte ich in Gedanken die Augenblicke, die für mich so überwältigend
waren. Die unglaublichen Dinge, die zu mir gesagt wurden und die man mir
antat. Beleidigungen, Gewalt, Ablehnuing, sexuelle Übergriffe, Demütigungen,
Lügen, Manipulation, Täuschung. All das erlebte ich und für all das waren nur 2
Menschen in meniem Leben verantwortlich - meine Mutter und mein Bruder.
Das sind die Menschen, die ich beschuldigte. Die, die dafür verantwortlich
waren, das ich leidete.

Doch lösen konnte ich mich von ihnen nie. Auch heute noch nicht.

Ich war voller Wut und Trauer. Sarkasmus war mein Schutz, doch der bringt
einem im Leben nicht weiter. Ich wollte mich umbringen. Endlich Ruhe haben.
Nicht mehr leiden müssen. Doch ich überlebte.

Und dann fing ich irgendwann an zu leben.

Ich fand Glück und Liebe in meinem Leben und das änderte alles.
Heute will ich leben.
Heute weiß ich , dass es Liebe gibt. NIcht nur Hass und Wut.
Ich habe endlich Liebe gefunden.

Heute sehe ich die Dinge anders.
Ich kann niemandem mehr die Schuld dafür geben, dass ich so bin wie ich bin.
Heute weiß ich, dass ich selbst für mich und mein Leben verantwortlich bin.
Heute weiß ich, dass ich die Dinge ändern kann. Das ich glücklich sein kann.
Das ich loslassen kann.

Wie geht es euch damit? Wem gebt ihr die Schuld? Anderen? Euch selbst? Wer
oder was war bei euch der "Auslöser" für Veränderung? Schlüsselmomente, an
denen ihr neue Erkenntnisse getroffen habt?
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

ich gebe niemanden die schuld und hab das auch nie getan.
ich finde auch, bei einer suchterkrankung, kann man nicht von schuld sprechen!


greetz
graham
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SPORTFREI
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe ich aehnlich.
Allerdings erzeugt Gewalt Gegengewalt.
Opfer werden Täter.
Gerade bei mir,wo neben sucht ,Gewalt immer Thema war,stellte ich irgendwann fest,dass ich andere so behandelte wie ich es selber wurde.
Gibt auch Studien die zeigen,dass Häftlinge die Gewalt ausüben,auch selbst Opfer waren.
Jeder der mal jugendhaft war weiß, wie scheisse es ist.
Da haut quasi jeder jeden in die fr...

Wäre ich in einen anderen Umfeld aufgewachsen,wäre die Entwicklung definitiv anders gewesen.
Nur kann u.will ich da niemand die schuld geben, ausser mir.

Es gibt immer Leute denen es beschissener geht.

Und auch wenn man in einer Problemecke aufwächst,heißt es nicht,dass man deshalb auch Problemfall werden muss.

Immer positiv denken,man kann sich aendern.
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Revo
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich geb niemandem die Schuld.
Vielleicht waren es die Gene, vielleicht das Umfeld.
Es hätte ganz anders kommen können.
Aber es ist nun mal so. Dumm gelaufen?
Ich bin halt so wie ich bin. Und es ist ok so.
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campmaster
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kokser die mein Gesicht nachbearbeitet haben und Kiffer denen einfach alles und immer scheißegal war und die nur an sich gedacht haben...

soll nicht heißen, dass ich mir nicht von Herzen an jedem meiner Verdammten Fehler selbst die Schuld nicht geben würde Very Happy
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 20:45    Titel: es geht nicht um verkopfte Ansichten Antworten mit Zitat

Sondern um das, was man tut. Ich hab mich immer anders verhalten, als man mit mir umging. Ich stelle meine Freunde nicht einfach ab, wie man das mit mir gemacht hat. Ich habe vergeben, aber ich weiß, dass ich weder ne impulsive Borderlinerin wäre, noch ADS hätte, noch politox wäre, wenn man mich als Kind nicht so durch den Wolf gedreht hätte. Ich wurde nicht geschlagen - man hat mich einfach abgeschoben und rumgeschoben.

Kinder sind total unterschiedlich. Manchen wird schlimmes angetan - und die funktionieren - ohne Depris oder Sucht.

Bei mir war es eben anders - ich lag mit 5 schon im Bett und war paranoid und psychotisch dazu (vllt alle paar Wochen mal) Ich weiß sicher, wie ich krank wurde. Und das hab ich nicht zu verantworten - nur das, was ich tue, seit ich entwicklungsgemäß Verantwortung tragen kann.Doch wird das natürlich beeinflusst durch die kindliche Hirnentwicklung.

Von Mutter und Bruder Gewalt, hab ich das richtig verstanden? Ich sag Dir, wie ich das sehe, Haschgetüm: Die beiden könnten mich bis an den Rest ihres Lebens am Arsch lecken.

Die Hirnchemie verändert sich unter dem Einfluss von Liebe gewaltig. Man vergibt, ist mutig und hat Zutrauen in die Zukunft. Liebe ist, so denke ich, vor allem auch zu uns selbst, der Punkt.

Von daher wünsche ich Dir, dass Du in diesem Fluss weiter leben kannst.

Es gibt zig Bücher über Hirnchemie und kindliche Entwicklung. Und wie schon geschrieben von Sportfrei Studien von sonstwas aus der Ecke. Aber ist das wichtig, wenn man gerade liebt. Enjoy your life:)
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ist der Mensch nicht zu Anfang ein kleiner Steckling, der in einen Topf gepflanzt wird. Der eine hat hochwertige, nährstoffreiche Erde, der andere muss sich mit Schwermetallen auseinandersetzen. So wächst ein jeder unter verschiedenen Voraussetzungen auf, wird ausgesetzt und zieht sich, nun selbstständig, mit seinen Wurzeln das, was er für sich braucht. Natürlich kann man nun die ganze Zeit meckern, warum da jemand Schwermetalle in die Erde mixten. Vielleicht geschah das gar nicht mal mit Absicht. So sieht es auch bei Eltern aus. Jeder gibt im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste. Es läuft nicht immer alles wie im Märchen. Als eigenständiger Mensch hat ein jeder aber die Möglichkeit, auch aus nicht optimalen Ausgangsbedingungen etwas aus sich zu machen. Anstatt sich zu grämen, nach vorne zu schauen. Es ist müßig, Schuldige zu finden. Es reicht, die Umstände zu begreifen, zu verstehen, was sich warum entwickelt hat und daraus zu lernen.
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glasperle
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.03.2015
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin mir recht sicher, dass die Genetik eine entscheidende Rolle spielt.
Ansonsten gabs aber auch niemanden, der mich in meinem Suchtverhalten irgendwie gebremst hätte bzw. mich darauf aufmerksam gemacht hat.

Bei vielen (bei mir auch) hat die Sucht in sehr jungen Jahren angefangen, da kann man auch noch nicht so richtig von einer bewußten Entscheidung sprechen, man rutscht da irgendwie rein.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ja ich habe etliche Jahre damit zugebracht mir den Kopf darüber zu zerbrechen, was geschehen ist - und vor allem: Warum?
Heute bin ich damit fertig. Ich bin nun erwachsen. Ich kenne die Beweggründe, die andere Menschen zu ihrem Verhalten bringen. Ich weiß heute vieles, was ich früher nicht wissen konnte.
Ich kann akzeptieren, dass mir niemand persönlich schaden wollte, auch wenn er es getan hat.

Aber das habe ich anderen Menschen auch angetan. So wie ich das Produkt meiner Umwelt war, so waren auch SIE nur das, was aus ihnen nun mal wurde.
Ich kann heute verzeihen. Manches wird mir immer schmerzlich in Erinnerung bleiben, aber ich habe das Thema für mich abgeschlossen.
Ich habe beschlossenen meine eigenen Wege zu gehen und für diesen Weg die Verantwortung zu tragen. Seitdem geht es mir besser.
Ich bin heute nicht mehr traurig, dass nicht das aus mir wurde, was aus mir hätte werden können. Denn dieses Ich - dieses Traumbild eines ICH´s - das gibt es nicht und wird es nie geben.

dakini: Ich muss gestehen, dass ich das auch versucht habe. Es gibt Dinge, die für mich sehr schmerzlich waren - und die ich deswegen nie jemand anderem antun würde. Einfach weil ich weiß, wie es sich anfühlt.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch manche Verhaltensmuster ganz automatisch übernommen, einfach weil ich es nicht anders kannte.
So habe ich zum Beispiel äußerst ablehend auf andere reagiert. Habe andere verbal einzuschüchtern versucht. Musste immer zeigen, dass ich stärker bin als der andere. Habe andere geschlagen und belogen. Ich habe lange Zeit dafür gebraucht mein Verhalten in den Griff zu bekommen - aber ich hab´s ganz gut hingekriegt, auch wenn´s schwer war manchmal und heute noch ist.

Außerdem habe ich gelernt, dass jede Schwäche auch eine Stärke beeinhaltet. Manche Menschen bewundern mich für meine Charakterstärke - dabei ist es einfach nur die Unfähigkeit Schwäche zuzugeben oder zu zeigen.
Dennoch kann ich Dinge, die andere nicht können.
Ich kann zum Beispiel zulassen, geliebt zu werden. Ich kann meinem Partner vertrauen und mich gut fühlen. Ich kann Schönheit genießen und Dinge wertschätzen. Ich kann anderen helfen, ohne mich ausnutzen zu lassen.
Ich könnte noch mehr schreiben, aber darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus.

Ich möchte im Prinzip nur ausdrücken, das sich meine Gedanken geändert haben und auch mein Empfinden. Ich bin heute positiver. Gelassener. Kann Freude empfinden. Früher konnte ich all das nicht und ich hätte nie gedacht, das ich es ein Mal kann.

Mein Körper ist vielleicht durch die Drogen vergiftet, aber das, was mich wirklich vergiftet hat - nämlich die Wut auf andere Menschen und das Selbstmitleid, in dem ich mich gebadet habe - ist nun nicht mehr in mir und diese Erkenntnis gerade aufzuschreiben - mir dessen bewusst zu werden - ist besser als jede Droge.

(Manchmal wär ich gern ein Hippie... Peace!)
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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2015 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt der Mensch anderen die Schuld für sein Schicksal, hat er sich aufgegeben.


Noch ein paar Zeichen, dann klingt es schlauer.
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campmaster
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2015 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

Manche Menschen kennen eigene Fehler gar nicht, sind so von sich überzeugt dass Ihre Fehler einfach im eigenen Ego untergehen. So habe ich im Laufe der Zeit immer mehr Menschen verloren.

Ich denke halt immer, man muss auch mal etwas für seine Mitmenschen tun und das muss nicht immer finanziell sein, einfach mal Freundschaft oder Liebe geben...

Ich versuche aus meinen Fehlern zu lernen und das Versagen der Mitmenschen zu verarbeiten, was leider nicht immer so funktioniert wie ich das von mir verlange!

leider, leider!
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faun
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2015 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wem ist die Schuld zu geben...

das ich Anfing Drogen zu Konsumieren ist ein Fehler von mir gewesen.

Ein Fehler den ich selber und auch andere verstehen. Den ich mir selber nur schwer verzieh.

Das ich als Kind sexuelle Gewalt erlitt ist nicht mein Fehler. Dazu kann ich nichts. Aber ich gab mir Schuld daran. Sogar bis vor kurzem. Das ich wusste, selbst als Kind schon, das es nicht richtig war was da passierte, das sich die Gefühle dabei trotz allem Widerwärtigem geil anfühlten. ich gab mir die Schuld daran weil ich es eben aufregend fand. Aber ich habe jetzt erkannt dass es zweierlei dinge sind. Das Gefühl das ausgelöst wurde das ich das nicht in der Hand hatte und das es sich immer so anfühlt, und das ich es nicht in der Hand hatte gegen den Missbrauch stand zuhalten, dass ich damals nicht die Kapazität dazu hatte, weil die nicht vorhanden war dagegen etwas zu unternehmen. Nicht auf diese versteckte und hinterhältige Art und Weise, offenem Angriff hätte mich wehrhaft gemacht. darauf war ich geschult. Das andere hatte ich nicht begriffen.

Ansonsten bin ich unvollkommen aber kämpfe.

Tja Schuld! Wie gehe ich mit sowas um? Wenn "Gott" mir verzeiht, warum sollte ich es dann nicht auch tun, mir verzeihen. Und ob "Gott mir verzeiht", das muss ich ihm schon selber überlassen, alles andere wäre zu überheblich von mir selber gedacht...

So oder so ähnlich, ich denke ihr wisst was ich mein.
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andy1977
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2015 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Faun, Gott hat viel schlimmeres gemacht ,zu mindestens mein Gott, dir hat irgend wer bei gebracht was gut ist und was Böse ist ,das war aber nicht Gott. Gott ist bei dir egal was du tust ,nur aus falscher Scham wendest du dich ab von ihm. Was für manche die Hölle ist ,soll auch so sein. Aber eben nicht von Gott aus ,sondern von behinderten Kontrollfanatikern.


LG Andy
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faun
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2015 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

@Andy1977

Nö, ich habe mich nicht von Gott abgewendet. Ich glaube das es ihn gibt und das es ihm nicht egal ist was wir tun. Ich glaube aber nicht das es eine Hölle gibt.

Das lehren diejenigen, die unter dem Deckmäntelchen der Religion ihre Ziele erreichen wollen. ich glaube nicht das diese ziele mit Gottes willen übereinstimmen.

Wenn wir tot sind sind wir tot, und das was wir auf erden, wenn du das als meinst mit Hölle: was wir durchleben erleben haben wir uns selbst oder anderen Menschen zu verdanken. Oder weil Gott es zu lässt, warum auch immer.

Ich denke das schlimme was Gott gemacht hat hat schlimmeres verhindert. das ist aber auch schon alles.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2015 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ist schon richtig - man ist selbst dazu aufgerufen, aus sich das Beste zu holen. Ich finde aber, es gehören die richtigen Menschen dazu, weil manche das Schlechte aus einem rausholen, andere eher das Gute. So erlebe ich das.

Helfen ist ja so was wie Liebe - wenn man sich ausnutzen lässt, hat das sicher oft andere Hintergründe. Erst mal die Grenze finden, wo es noch gesund ist für einen selbst.

Kann ich nachvollziehen, was Haschgetüm schreibt. Ein langer Weg! Gute Entwicklung. Wer zuerst schlägt und dann Liebe annehmen kann, ist schon verdammt weit. (Als Mann hätte ich vermutlich ständig wegen Körperverletzung vorm Richter gestanden...bin glücklicherwiese eine Frau.Hab mir also die Strafen erspart und das Strafregister auch, was das betrifft)

Ich denke, Süchtige entwickeln oft eher einen Draht zu sich selbst, als der Nachbar, der nie ein Problem hatte. Wir sind gezwungen, näher hinzuschauen, was wir tun.Spätestens, wenn ein Entzug kommt, ist man verdammt nah bei sich - so nah, wie keiner je dran wollte.

Außerdem ist unsere Srache statisch - wir teilen in Gut und Böse, schlecht und gut. Das bleibt auch bisher in meinem Sprachschatz, aber das ist gar nicht "selbstverständlich", sondern hat sich im Laufe der Jahrtausende so eingeschlichen. Das ja so was von in: Ich leiste dies und das nicht, also bin ich ein Looser. Das macht wütent.

Uns ist allen Scheiße passiert - oder? Wem Nicht? Oder frisst hier jemand Drogen nur zum Spass? Soll es geben - ich hab noch keinen kennen gelernt. Und vermutlich waren und sind wir alle keine Engel. Gott hat da überhaupt keinen Platz.

Nicht in meinem Leben. Ich tue was, das ist die Ursache - dann kommt irgendwann die Wirkung. Und wenn ich mies unterwegs bin, kommt auch nix dolles - hab ich schon zig mal beobachtet.

Ich hab auch heftige Veränderungsphasen - außerdem wäre ich sonst schon lange tot. Irgendwann will man was anderes - nicht so, wie vorher, wo man über Leichen ging, um seine Bedürfnisse zu stillen, was auch immer das war...

Ohne Entwicklung kein Leben - mit oder ohne Drogen. Mir ziehen grad die Beine nicht schlecht und ich hab kein Saft in den Muskeln, bin seit knapp 2 Wochen runter von den Opis - mein Köpfchen kriegt nun alles mit. Abends gönn ich mir ne Pause, trink ne Schorle, rauch nen Sticky...Meine damit: vorbei der nette Vorhang, durch den ich noch was Wärme bekam. Jetzt wird es erst mal schwerer, lieb zu sein - aber ich denke, das ist auch gut so...vllt geht es wirklich zu oft um unsere Grenzen, die wir selbst verletzen, auch, weil das so drin ist. Außer man ist Narzisst. Hat auch was für sich, wenn man andere nicht mitbekommt - ich bin der Vollempath - braucht auch kein Mensch! Besonders ohne gesundes: Hier bin ich - da der andere. Auch das schürt Wut.

Und mit Wut kenne ich mich allzu gut aus. Sie war lange mein Motor, der den Schmerz darunter versteckte und aus meinem Leben eine einzige Party machte und einen riesen Spielplatz. Ging lange gut - irgendwann brach alles auseinander und ich stand nackt in meiner eigenen Scheiße.Ne Erfahrung der besonderen Art. Es war einfach das Ergebnis von meinem Leben, das schon länger nicht mehr zu mir passte.

Was wirklich stark macht, ist eine eigene Meinung.Und dann das Tun dazu. Ganz schlecht am Tropf der anderen zu hängen. Manche werden ja so gerade und mutig geboren - andere schaffen es, das nachzuholen, wer nicht, geht unter - das denke ich.
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