Seine Sucht und ich

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lollalolla
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.05.2015
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2015 20:53    Titel: Seine Sucht und ich Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
er und ich haben uns vor einpaar Monaten kennengelernt. Wir hatten schon vorher einige gemeinsame Bekannte aus der Partyszene. Jedenfalls fingen wir um Weihnachten an zu daten, hatten super schöne Zeit zsm, da viele gemeinsame Interessen usw. Ich musste leider relativ schnell feststellen, dass ER massive Probleme hatte: seit über 20 Jhn. jedes WE auf Partydrogen (Koks, Teile etc.) mit großen Mengen Alk, krasse Eskalationen an jedem freien Tag, kurze Euphoriephasen begleitet von längeren Depri-Zuständen, Probleme bei Entscheidungsfindung und ein ewiges Aufschieben in Bezug auf fast alles. Ich hatte immer das Gefühl, ihm wurde sein Empathievermögen schon vor mehreren Jahren amputiert; er ist meistens kalt und distanziert, sehr sehr selten wird er richtig "heiß" und gibt was von sich preis. Die Anfangsphase wurde von immer flüchtigeren Treffen, eigentlich nur zum Sex, abgelöst; das ist zum Teil meine Schuld, denn ich habe ich einmal mit meinen Bildern von ihm konfrontiert (die sollten ausgestellt werden bzw. es gab direkt Kaufanfragen und ich wollte, dass er es weiß) und er konnte damit nicht wirklich umgehen. Danach wollte er vorerst nichts mehr mit mir zu tun haben, am WE drauf, als er wieder betrunken und high war, hat er natürlich angerufen. Ich bin zwei-drei Wochen stark geblieben und verfiel wieder der körperlichen Anziehung (wir haben eine unglaubliche Chemie zwischen uns). Wir haben uns auf eine rein körperliche Beziehung geeinigt, was gerade 2 Wochen gut ging. Seit einigen Tagen ist er unauffindbar; ich habe ihm eine Nachricht geschickt, die unbeantwortet blieb. Ich weiß, was ihr sagen werdet: man soll ihn lassen usw. Das haben mir meine Freunde alle auch angeraten. Und außerdem weiss ich, dass man die Probleme von anderen Menschen nicht lösen kann und sollte, dennoch frage ich mich, ob ich was für ihn tun kann. Schließlich suche ich nach den Fehlern immer erstmal bei mir... Danke für jede Meinung...
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Prelux
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2015
Beiträge: 54

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 05:50    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist denn jetzt genau deine Frage?

Wenn du eine generelle Einschätzung möchtest: Jemand der schon so lange
dermaßen heftig feiern geht zieht einen riesen Rattenschwanz an
Angewohnheiten, Geldproblemen und Eigenheiten mit sich. Das ist eine Zeit lang
aufregend, aber irgendwann blickt man halt dahinter.

Wenn er sich mal 1-2 Tage nicht meldet, vielleicht schläft er? Ich kenne da auch
so Kandidaten die nach nem ordentlichen Wochenende auch mal 1-2 Tage im
Bett bleiben.

Du hast ihn erst vor ein paar Monaten kennengelernt und ihr hattet in so einer
kurzen Zeitspanne schon mehr Probleme miteinander als andere in den ersten
5 Jahren, das ist halt bei heftigen Drogenmissbrauch so. Seine Downphasen
lassen sich mit dem Entzug von Amphetaminen / Kokain dergleichen erklären
wenn man eben das Wochenende beenden musste.

Aber solltest du generell noch spezifische Fragen haben, findest du hier
sicherlich Menschen die dir gerne Antworten werden.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 08:06    Titel: Re: Seine Sucht und ich Antworten mit Zitat

lollalolla hat Folgendes geschrieben:
Und außerdem weiss ich, dass man die Probleme von anderen Menschen nicht lösen kann und sollte,


Kommt auf das Problem an.

Zitat:
dennoch frage ich mich, ob ich was für ihn tun kann.


Frag ihn doch mal. Vielleicht kannst du. Kommt drauf an, was er braucht.
Zitat:

Schließlich suche ich nach den Fehlern immer erstmal bei mir... Danke für jede Meinung...


Es gibt keine Fehler, es gibt nur Entscheidungen und Konsequenzen.

Falls sein Verschwinden total ungewöhlich sein sollte und du dir ernsthaft Sorgen um das leibliche oder geistige Wohl desjenigen machst, dann könntest du:
Famlie / Freunde / Nachbarn kontaktieren
Polizei einschalten
auf die Suche gehen
Krankenhäuser abklappern
Flugblätter drucken (sry, leichter Scherz)

Oder aber abwarten bis er sich meldet. Und dann?
Scheint mir nicht unbedingt der beste Umgang zu sein.
Macht er dich glücklich? Tut er dir gut?
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lollalolla
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.05.2015
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

danke für die Antworten. Als ich den Beitrag nochmal durchgelesen habe, ist mir klar geworden, dass ich ihn gar nicht auf den Punkt gebracht habe.

Ich frage mich, ob so ein Drogenverhalten den Menschen so verändern kann, dass er absolut unlovable wird bzw. ob es Strategien gibt, das zu ändern...

Ansonsten lebt er schon, das weiß ich mit Sicherheit. Warum er urplötzlich sich nicht mehr meldet, kann ich mir nicht erklären. Aber nach zwei gelesenen und unbeantworteten Nachrichten, rufe ich vorerst nicht mehr an.

Er hat ansonsten viele Probleme, auch mit Behörden usw. Ich konnte ihm zwar nicht signifikant helfen, wollte ihm aber immer Zuneigung und Menschlichkeit entgegenbringen. Mit sowas kann er nicht umgehen: die Reaktionen reichen von "es ist nicht dein Problem" (nicht in Bezug auf seinen Konsum, sondern die anderen Sachen...) bis etwas härtere Ansagen, für die er sich dann immer im Nachhinein entschuldigt hat. Ich habe ihn eigentlich nie mit seinem Konsum direkt konfrotiert. Er gibt es auch nicht als Problem zu, wenn ich eine kleine Anmerkung mache, kommt sowas wie "Ja, aber Kiffen und Trinken tust du ja auch am WE".

Was ist eure Einschätzung: könnte ich noch was machen, sollte ich weiterhin den Kontakt suchen, oder es lieber ganz sein lassen. Mir ist klar, dass keine/-r von euch eine Glaskugel besitzt, aber was sind eure Erfahrungen mit solchen "Fällen"? Kann man die egomanische Wand, die durch den übermässigen Koks-Konsum entstanden ist, irgendwie überwinden? Danke!
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Prelux
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2015
Beiträge: 54

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Sucht: Speziell Drogen wie Amphetamine (Speed), Kokain und dergleichen
verändern eine Person wenn sie diese Substanzen zu oft einnehmen sehr. Du
wirst beobachten können, dass sobald er "drauf" ist beziehungsweise Drogen
hat, sehr gelöst und euphorisiert ist. Sobald er am "runterkommen" ist gibt es
auch bei solchen Drogen einen "Kater".

Dieser äußert sich in Depressionen, starke Reizbarkeit und so weiter... hinzu
kommt ein sehr starker Egoismus und nahezu empathische Blindheit für sein
Umfeld. Und DAS macht keiner lange mit bzw. sollte das keiner zu lange
mitmachen.

Argumentationen wie "du kiffst und trinkst auch" sind hinfällig. Jeder süchtige
versucht seine Sucht erstmal zu rechtfertigen vor anderen und sich selbst.

ICH würde an deiner Stelle das weite Suchen. Ihr habt keine jahrelange Ehe
hinter euch oder gar Kinder, wofür es sich lohnt so etwas zusammen durch-
zustehen. Das klingt hart, besonders vielleicht für andere Süchtige die hier
mitlesen, aber: Er ist noch nicht einmal an dem Punkt, wo er checkt das er
ein Problem hat, dass kann dauern. Nebst der Tatsache das so etwas sehr
oft mit leeren Versprechungen und vielen Entschuldigungen seinerseits
verbunden ist... Die derzeitige Situation belastet dich jetzt schon und ich sage
dir, es wird nicht einfacher. Selbst wenn er seine Sucht (aber wer kann das
schon von sich behaupten ohne sich in die eigene Tasche zu lügen) unter
Kontrolle hat, belastet es dich doch schon jetzt...

Und wie gesagt, Drogensüchte an sich sind mit mehr verbunden als nur
körperliche Belastungen und Schädigungen. Das geht ins Geld, belastet
das Umfeld und und und.
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Prelux
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2015
Beiträge: 54

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Edit: Falls du ihm als Freund beistehen willst, ist das ehrenhaft, und auch
jeder Süchtige verdient natürlich Hilfe von außen bis zu einem gewissen Grad.
Aber das sollte nicht in Form einer Beziehung stattfinden. Bzw. ist das einfach
ein beschissenes Fundament um eine Beziehung zu starten. Falls du dich
emotional so weit distanzieren kannst, dass du ihn für dich auf Abstand halten
kannst, kannst du natürlich versuchen ihm zu helfen. Mir wäre aber das
Risiko zu groß da emotional mich wieder zu sehr drin zu verlieren.
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lollalolla
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.05.2015
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

danke für die ausführlichen Antworten.

Nun ist das Problem, dass er nicht wirklich Hilfe zulässt oder ich bin emotional echt zu blöd, um den richtigen Umgang zu finden. Es gibt immer mal wieder ein kleines Hilfeschrei a la "ich muss mal Leben ändern", "ich sollte das Land verlassen", "Fuck cocaine" etc. Aber immer, wenn ich versuche, Empathie und Wärme zu zeigen oder ihn anzusprechen bzw. einfach mal was Nettes sagen, zieht es sich extrem zurück (hat sicher was mit seinen KIndheiterfahrungen zu tun, ich bin aber auch Kind geschiedener Akademiker, die mit anfangs 40 auf mega Ego-Trips waren; dass er nicht drüber reflektieren möchte, ist schon sein Bier, vor allem weil er für die ganze Nicht-Erwachsen-Werden-Wollen-Scheisse echt langsam viel zu alt ist).

Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Es scheint mir fast so, als müsste ich direkt aus seinem Leben verschwinden... Ich werde bloß das Gefühl nicht los, ich könnte irgendwas noch retten (zumal ich ihn wirklich sehr mag und Potential in ihm sehe).
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DieOma
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.04.2015
Beiträge: 47

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

hey lolli, das ist ganz normal bei Leuten die Koks junken. Die melden sich ein paar Tage nicht mehr und plötzlich sind sie wieder da Shocked

mich nerven die 100 zeichen
karin
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DieOma
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.04.2015
Beiträge: 47

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2015 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

noch was vergessern, Du kannst Ihm nicht mehr helfen nur noch dich selbst. Mach dich nicht Co. Abhängig also coks abhängig.
möchtest Du noch was wissen? oder nicht? tschüss
die oma
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