Mit Subutex entgiften?

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C21H23NO5
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 220

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2015 21:15    Titel: Mit Subutex entgiften? Antworten mit Zitat

Moin, Leidensgenossen...

ich bin jetzt seit knapp 20 Jahren opiatabhängig, mit 15 fings an.
Mit Mitte zwanzig kam Knast & 35er Therapie.
Tatsächlich war ich 6 Jahre sauber, bis ich mich - alter Fehler - zu sicher fühle, und Leuten von früher immer öfter mal wieder auf ein Schwätzen Hallöle sagte. Das ging auch ne Weile gut. Den Rest könnt ihr euch ja denken Mad Nach einem Jahr H saß ich wieder beim Arzt, zwischen 10 und 15 Pola zweieinhalb Jahre lang.
Vor 4 Wochen hab ich entgiftet, habs auch geschafft. Allerdings haben die mich nach 2 Wochen am zweiten 0-Tag Rolling Eyes gekantet, mehr wird nicht bezahlt, hieß es. Was kam, könnt ihr euch auch denken.
Seit 2 Wochen drück ich jetzt 2 Murmeln am Tag.
Ich seh mich nicht als Looser, weil 2 Murmeln und 15 Pola schon 2 Paar Stiefel sind. Auch hab ich dadurch die Entwöghnzeit vom Pola ohne Schlechte Leune überstanden.
Die Entscheidung jedoch steht, ich will weg. Meta kommt nicht in die Tüte!
Gestern hab ich mir am Kotti drei 8er Subutex geholt, und jetzt kommt's:
Wie stelle ich es an, mich mit denen von dem 2 Murmeln runterzuholen? Hat das schon jemand hier versucht? Wie soll ich dosieren?
Zur Unterstüzung hab ich Lyrika und Valium


mfG C21er
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TeenIdle
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 13.03.2013
Beiträge: 132

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2015 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Das gute ist:
Wenn zwei Murmeln zwei Kugeln á 0,3mg also 0,6mg H am Tag heißen sollen solltest du recht gut auf Subutex/-xone Umstellen können. Du darfst halt entweder 12 oder (je länger desto besser) mehr Stunden vorher kein Heroin nehmen. Sonst kickt das Bupre - aufgrund der viel höheren Affinität - das H von deinen Rezeptoren weg und dockt dort selbst an. Da Buprenorphin aber kein Vollagonist ist bekommst du extreme körperliche Entzugssymptome für 1-2 Stunden. Das ist alles andere als spaßig! Die andere Möglichkeit ist dich nach dem Freiburger Modell umzustellen; das würde heißen, dass du über ungefähr eine Woche verteilt jeden Tag, mit 0,2mg angefangen, etwas mehr Subu und etwas weniger H nimmst. Wie genau da die Einteilung ist musst du mal google, oder ein anderer User hier im Forum sucht es dir bestimmt auch raus. (Kann ich leider nicht so gut momentan, weil ich kein WLAN habe sondern nur meine gedrosselte Handyverbindung.) Aber da kommen wir auch schon zu dem schlechten:
Um von den Subus und nicht vom Heroin abkicken zu können musst du deine Sucht erstmal auf die Subus 'umprogrammieren'. Das dauert eben etwas länger als zwei oder drei Tage, fast eine Woche würde ich sagen. Da reichen deine 24mg leider nicht...

Ich rate dir entweder an einem Substitutionsprogramm teilzunehmen, dich auf Subus einstellen zu lassen und diese dann auszuschleichen oder - wenn du das Geld hast - dir noch so ca. 10 Subus zu holen und dich auf Bupre einzustellen und dann abzukicken. Ist zwar teuer, aber du hast weder den Stress mit dem Arzt noch den Heroinentzug, der härter sein soll als der Buprenorphinentzug.
Warum steht kurzzeitig Substitution denn nicht zur Auswahl für dich? Und in eine Klinik willst du anscheinend auch nicht zum entziehen?

Viel Glück und vor allem Erfolg wünsche ich dir!
Wenn ich höre, dass Leute nach sechs Jahren wieder rückfällig werden macht mir das echt Angst für meine Zukunft: Ob ich es denn dann, wenn ich mal clean bin, denn auch schaffe zu bleiben...
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2015 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

TeenIdle hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich höre, dass Leute nach sechs Jahren wieder rückfällig werden macht mir das echt Angst für meine Zukunft: Ob ich es denn dann, wenn ich mal clean bin, denn auch schaffe zu bleiben...



ja, das ist tatsächlich das schwierigste dabei: das clean BLEIBEN!

mir gings auch ähnlich wie dem threadstarter: bin damals mit ca. 17 auf tilidin gekommen. war dann ne weile (insges. einige jahre) abhängig von tilidin. später kamen dann noch benzos ins spiel...
dann habe ich mich für ein leben ohne drogen und medikamente entschieden und erfolgreich entzogen. danach war ne schöne zeit und ich war komplett clean.

und dann -genau wie bei C21er- hab ich mich zu sicher gefühlt und dachte, ich könne ja mal wieder n bißchen nehmen... das ging auch ne weile gut, bis... ja, bis ich irgendwann meine festen konsumtage "ausgeweitet" hab... man kann sich das ungefähr so vorstellen: ich hab 2-3x im monat zb. sonntags opiate genommen. und irgendwann an nem üblen montagmorgen hab ich halt "ausnahmsweise" was genommen (es kann auch ein anderer tag gewesen sein, ist halt schon wieder ewig her).

leider sagt einem die sucht nicht gleich bescheid. sie schleicht sich gaaaanz langsam wieder in dein leben und macht es sich dort bequem...


es ist definitiv sehr schwer, für immer clean zu bleiben. wenn man opiate mag, dann vergisst man ja auch nie wie schön das sei kann. gerade wenn man länger nix genommen hat...

eine opiatsucht kann man m.e. auch mit keiner anderen sucht vergleichen, weil sie so viele eigenheiten besitzt. bei einer opiatabhängigkeit pendelt man immer zwischen 2 extremen: erst ist alles ganz wunderbar und so herrlich easy. aber wenn man dann wieder länger dabei ist, wirds überwiegend ätzend und man wünscht sich nur noch, clean zu sein...

dieses pendeln ist wirklich charakteristisch. zwar hat man wohl bei jeder sucht ähnlich ambivalente gefühle, aber gerade eine opiatsucht-karriere ist von rückfällen geprägt.
und es ist zudem sehr tückisch, dass viele nach längerer abstinenz denken, sie hätten "alles im griff" und könnten jetzt mal wieder naschen... ABER DABEI BLEIBT ES FAST NIE!

daher haben die substitutionsprpgramme auch ihren sinn. wenn ich zb ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann sagt mir so ein inneres gefühl einfach, dass ich momentan noch nicht bereit bin, für immer clean zu leben.
es ist eh ziemlich unwahrscheinlich, dass ich bis ins hohe alter komplett clean bleibe, wenn ich entziehe. aber ich brauche für einen entzug zumindest dieses gefühl, dass es jetzt für immer ist... denn ich kann mir nicht sagen: "junge, jetzt entziehst du und in 3 monaten wirste vermutlich eh rückfällig!"

aus dem grunde bewundere ich auch menschen, die das so pragmatisch angehen wie der threadstarter.
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