Koks-Test positiv

[Sabiote555]

Hallo Kitty,

na, das hört sich alles schon viel realistischer an! Freut mich.

Wegen der Pupillen: Hast du ihn darauf mal angesprochen? Leider kenne ich mich nicht aus, welche Substanzen die Pupillen erweitern und kann da nicht helfen.

Ich stelle mir das aber ziemlich schlimm vor, wie es dir grade geht. Wenn du mal ganz ehrlich bist: Wie viel Zeit pro Tag machst du dir Sorgen um ihn, kreisen deine Gedanken um seine Sucht, spürst du die Angst, ihn zu verlieren?
Ist seine Liebe das wert? Ich meine, du hast auch vor 5 Monaten gut gelebt - und wenn er nicht wäre, käme jemand anderes. Ich will dich nicht aus der Beziehung rausquatschen, es geht mir mehr darum, dass du dich mal damit auseinandersetzt.
(Musst du mir nicht schreiben, wenn du nicht magst - es geht mir mehr um eine Standortbestimmung für dich selber)

Und dann frag dich, ob es dir das wert ist? Hast du nicht auch geschrieben, dass du schon wieder drüber nachgedacht hast, dich selber zu verletzen? Das ist nämlich ein Alarmzeichen - und du hast ja selber geschrieben, dass du dich selbst am meisten liebst - und das sollst du auch - und immer gut auf deine Grenzen achten. Du kannst auch ohne ihn - und das musst du dir immer klar machen, dann ist die Angst auch nicht so stark!

Liebe Grüße,

Sabiote

[Kitty379]

Danke liebe Sabiote!

Ja, ich sprech ihn jedes Mal darauf an. In der letzten Woche trat es 3-4x auf. Er sagt, er weiß nicht woran das liegt. Ich hab ihn gefragt ob er noch was anderes nimmt, was er verneint hat. Nur mit dem Glauben ist jetzt so eine Sache. Deshalb war er einverstanden mit dem Multi-Test.

Ich mache mir rund um die Uhr Sorgen. In der Uni bin ich entweder im Forum unterwegs oder ich google nach Sucht, Kokain, Clean werden... Ja, ich spüre die Angst, ihn zu verlieren. Die Angst ist groß. Und auch ja - die Liebe ist es das Wert! Ich hab mich noch nie in meinem Leben so geborgen, aufgehoben und wertgeschätzt gefühlt. Gerade wegen diesen Gefühlen muss ich weiter darum kämpfen - aber nur mit ihm zusammen. Das bin ich ihm und uns schuldig. Ich hab auch meine Fehler, so wie er seine hat. Wir brauchen uns und wir tun uns gut.
Ich hab das letzte Mal vor 6 Jahren annähernd empfunden, danach war es für mich sehr schwierig wieder jmd zu finden, der es wert wäre bzw in den ich mich so extrem verliebt habe. Er sagt immernoch, dass ich die erste Frau bin bei der er sich vorstellen kann zu heiraten, mit der er die Welt bereisen will und Kinder bekommen will.

Ja, ich hatte letzte Woche wieder Druck. Aber ich hab dagegen angekämpft! Und diese Stärke will ich meinem Freund auch übermitteln.

[Praxx]

Hallo Kitty,

weite Pupillen alleine sagen noch gar nichts. Da reicht ein hoher "Sympathicotonus" völlig aus. Der kann schon allein durch Angst oder Freude entstehen.

Wichtig ist die Pupillenreaktion - werden die Pupillen bei Helligkeit kleiner und wie schnell passiert das? Das ist der Test, den Polizisten machen, wenn sie dir ins Auge leuchten.

Du weißt ja sicher, dass deine Selbstverletzungsneigung als Leitsymptom der Borderlinestörung gilt. Die wiederum ist gekennzeichnet durch ein Muster von Beziehungen, die gleichzeitig extrem intensiv und extrem instabil sind.
Der Absolutheitsanspruch, der aus deinen Schilderungen eurer Beziehung spricht, ist potenzieller Sprengstoff für eben diese Beziehung.
Dein Partner scheint ein Mensch zu sein, der glaubt, er müsse sich in einer Beziehung unterwerfen, wenn er sie erhalten will. Es besteht bei euch ein erhebliches Risiko, dass in eurer Beziehung nicht ihr einander liebt, sondern dass deine Neurose und seine Neurose so ein "perfect match" ergeben.
Da kann es sein, dass sein gelegentlicher Kokain- oder Amphetaminkonsum notwendiger Kitt für eure Beziehung ist - er gibt ihm Gelegenheit, dir seine Unterwürfigkeit zu zeigen und dir den Anlass, dich immer wieder von seiner Selbstaufgabe "dir zuliebe" zu überzeugen.

Ihr braucht dringend ein paar Sitzungen einer kompetenten Paartherapie! Manchmal bieten das gemeinnützige (z.B. Diakonie, Caritas, Pro Familia) oder kommunale Beratungsstellen sogar kostenlos an, freie Psychologen nehmen schon mal über 100 € pro Sitzung - aber selbst die wären gut angelegtes Geld!

Alles Gute

Praxx

[Kitty379]

Hallo Praxx ,

Ich hab ihm noch nie direkt in die Augen geleuchtet, aber selbst in der beleuchteten Ubahnstation haben sie kaum Reaktion gezeigt und waren immernoch größer als meine oder die seines Kumpels.

Ja, mit 18 hab ich die Diagnose Borderline bekommen. Seit 4 Jahren lebe ich aber soweit "symptomfrei".

Das mit dem Kitt wird nicht funktionieren und das weiß er. Ich werde auf Distanz gehen, wenn er weiterkonsumiert bzw mir nicht sagt, wenn der Druck groß wird.
Und bis jetzt war das auch nie nötig. Es war alles harmonisch, wie hatten Spaß und Freude am anderen. Seine Liebe hat er mir durch kleine Gesten bewiesen, er hat gekocht, aufgeräumt oder mir ein Bad eingelassen.

Und mit dem unterwerfen hatte ich auch bereits im Kopf aber er hat von Anfang am gesagt, dass er nie wieder so leben will, wie die letzten Jahre.

[Kitty379]

Ich wollte nur noch bescheid sagen, dass ich mich darum kümmere eine Paartherapie aufzutreiben und mein Freund hat mir versprochen, sich noch diese Woche darum zu kümmern, für sich eine Psychotherapie zu suchen.

[Nachtschattengewaechs]

Du hast auf der ersten seite gefragt weil du gelesen hast dass koks einen ego boost und aufgeblasenheit verursacht. Weiß nicht ob das schon geklärt wurde aber ich kann dir sage dass das schwachsinn ist und nur zutrifft auf leute die sich das einbilden. Also das selbstbewusstsein wird gestärkt aber das kann sich ja auch darin ausdrücken dass man total lieb ist usw. Vielleicht werden viele arschlöcher die es mit koks voll übertreiben und sowieso schon arschlöcher sind aber man muss einem das nicht anmerken

[JP]

Nach dem ersten Tests direkt erstmal Jahres Vorrat weiterer Test geholt,
dann noch Multitest ohje ohje du fährst ja dicke Geschütze auf

Dann nur noch Drogen, Clean und Informationen im Kopf.

So stell ich mir meine Traumfrau vor

Darum finde ich sollte man als man die Frau vor sich selbst schützen und sie gut Erziehen, meine Frauen hätten so einen Quatsch nicht gemacht.

Du sagst doch alles ist klasse, und tust gerade alles dafür das es nicht mehr klasse ist,
manche trinken ab und zu und manche ziehen Koks.

Komm mal wieder runter und lass das Thema mal paar Wochen links liegen,
aber so wie ich Frauen kenne ist die Büchse der Pandora schon geöffnet und nichts und niemand kann dich jetzt noch stoppen und es wird in einer Trennung enden, von ihm aus weil du ihn über Wochen nur noch kontrollierst.

LG.JP

[faun]

geht Euren Weg weiter.

Hab grad mal so überflogen.

Mir ist aufgefallen das ihr Euch anscheinend selber achtet. Das finde ich wichtig.

Ui. Jahresdepot an Test? Okay, wenn ihr meint. Schadet ja nicht.

Gerade die ersten Wochen- Monate sind hart, da kann es helfen wenn er weiß das getestet werden könnte. Das ist ein Punkt der seinem Hirn eine Entscheidungshilfe gibt. Im kritischen Moment das richtige entscheiden.

Bei mir war das ein Lernvorgang der etwas Zeit in Anspruch genommen hat. Und wenn es hilft ein paar Wochen lang Rückfällel auszuschliessen ist damit eine gute Basis geschaffen.

Gewöhn dich nicht auf dauer daran. beschäftige dich damit, das die anderen insofern Recht haben, das es mittel bis längerfristig schlecht ist eine liebe aufrecht zu halten. Dadurch wird die Beziehung gekillt.

Es wird kein Weg daran vorbeiführen, das Du dich irgendwann dazu entscheidest ihm zu vertrauen. Mir scheint das es ihm sehr ernst ist. Frage ihn mal was er meint, warum er Rückfälle erleidet. Wie er es empfindet, warum er das macht wenn er es doch nicht will. Ich hab es nicht verstanden, warum ich das mache.

Wichtig ist das ihr darüber redet, damit er darüber nachdenkt. Er muss auf diese art und weise sein Gehirn beschäftigen. Damit es umprogrammiert wird.

Ich weiss jetzt, das es immer eine Entscheidung ist und bleibt. (Bei den Opiaten ist es womöglich etwas anderes, da habe ich keine Erfahrung). Ich habe das zuerst nicht so gesehen. Aber es ist tatsächlich so. Diese Erkenntnis hilft.

Die Frage ist, warum diese Entscheidung getroffen wird.

Aus meiner Sicht ist diese Überwacherei nützlich, da es hilft, eine Pause in seinen Konsum zu bringen. Umso länger umso besser.

Am besten bis es denn in eine Psychiatrische Betreueung geht. Hoffentlich nicht allzulange. Und dann schauen wie es weitergeht.

jedenfalls ist das mit den tests nur eine Notlösung. Und: Di kannst ihm aus meiner Sicht was Du so schilderst vertrauen. Er will das nicht nehmen und ist bereiet dafür viel zu tun, wenn er das jetzt ein paar Wochen und Monate schafft, dann überlasse ihm die Verantwortung. Dein Vertrauen wird niemals wachsen, wenn Du darauf hoffst und wartest wie es mit ihm wird. Du hast j aständig die Angst, und was, wenn dann ein Rückschlag kommt der nicht sein darf?

Es geht nur, wenn du dich darauf einstellst, zu einem bestimmten Zeitpunkt über deinen Schatten zu springen und ihm einen Vorschuß zu geben. Und beschäftige dich damit was zu tun ist, wenn es zu einem Rückfall kommt. Am Besten wenn er den Rückfall selber beichtet und nicht verheimlicht. Schaffen die wenigsten. Manche wenn die Wirkung nachlässt. ich hab es immer erst am Dritten Tag nach dem Konsum geschafft, solange war mein gehirn noch matsche. Depri hatte ich nie gemerkt, wohl aber das ich die erste Zeit nach nem Konsum anders gedacht hatte. Alles im Griff Wirkung vom Koks. Alles falsch eingeschätzt, überall noch Wege und Möglichkeiten gesehen.

Nach drei Tagen war alles verpufft. Die Wege und Möglichkeiten sich darauszuschummeln waren noch da, aber nicht besonders Sinnig. Selbstbelügnung halt.

Jedenfalls: wenn er sich anstrengt so doll er kann, und sogar die Tests zuläßt, dann ist er über seinen Schatten gesprungen. Wieweit er dabei ist seinen Kopf zu trainieren, Gedanklich einzuimpfen: never again... das kann ich nicht richtig herauslesen.

Wenn du die Beziehung dauerhaft aufrechterhalten willst, ist Vertrauen eine Wichtigeg Grundlage. Die Angst die du hast und kein vertrauen ist keine grundlage für eine anhaltende Beziehung. Es ist eine tickende Zeitbombe.

Tests zu machen damit DU sicher bist ob er konsumiert hat oder nicht, oder als versuch vertrauen wieder zu gewinnen... schlechte Idee. Es hilft ihm einen kleinen tacken mehr, nicht zu konsumieren.

Hast Du diese Einstellung? Wenn du diese Einstellung noch nicht hast, du kannst sie bekommen wenn du darüber nachdenkst. Du solltest sie mit ihm teilen wenn du sie hast. Die tests sind eine Krücke, die ihm hilft laufen zu lernen. Für dein Vertrauensaufbau und so...das vergiss mal, dazu taugt es nicht.

Ist alles schwer. Ich weiß. Weitermachen! Die Richtung stimmt. Die Motivation auch.

Ich wünsche Euch beiden, das ihr Hilfe so schnell wie möglich bekommt.

Ich bin nur wegen Euch online gekommen.

[Kitty379]

Hallo faun,

danke, dass du dir die Mühe gemacht hast

Nein, es ist natürlich kein Jahresvorrat Wir haben jetzt noch auf Amphetamine getestet, weil er ja öfter mit Riesenpupillen heim gekommen ist.

Alles negativ. Gott sei Dank!

Natürlich ist es ihm unangenehm, wenn wir testen und ich neben der offenen Tür stehe um zu prüfen ob er ehrlich ist. Aber er sagt auch, dass es ihn motiviert, wenn die Tests negativ sind - weil er weiß, dass er mich damit glücklich macht.

Ich hab ihn natürlich gefragt, was da los war, warum er rückfällig geworden ist und er meinte, er könnte gar nicht wirklich sagen, warum er das gemacht hat, er konnte einfach nicht die Finger davon lassen. Aber er sagt auch, dass die Schuldgefühle und der Selbsthass wesentlich größer waren als der Kick, den er da bekommen hat. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?

Ich hab ihm auch gesagt, dass ich definitiv nicht so leben will, dass ich immer tests horten muss und ggf bei Verdacht zu testen.
Glaub mir, ich will ihm vertrauen, ich will es wirklich, aber das war jetzt einfach viel für unsere junge und noch frische Liebe. Er hat mir ja auch vor 1 Monat verschwiegen/verheimlicht dass er Geldprobleme hatte. Das hab ich ihm verziehen, als ich es erfahren hab (ich finde auch Heimlichtuereien schädlich für eine Beziehung) - die Drogen waren dann einfach etwas viel. Nichtsdestotrotz sind wir uns wichtig und wissen jetzt, was ein absolutes No-Go ist und dass wir miteinander reden können - und müssen!

Er hat gestern eine Liste mit potenziellen Therapeuten bekommen, die er diese Woche abklappern will. Nicht nur mein Vertrauen hat gelitten sondern auch das seiner Eltern. Das belastet ihn natürlich auch - und er will es sich und der Welt zeigen, dass er es schaffen kann!

Ja, ich will ihm vertrauen! Ich will das mit ihm schaffen! Und es hat mir auch gut getan, dass ich dieses Wochenende nicht in diesem Forum verbracht habe sondern wir einfach eine schöne Zeit verbracht haben! Wir waren Boot fahren, haben gegrillt, haben rumgealbert und einfach unsere Liebe und Zweisamkeit genossen.

[silentriver]

Ach wie süß ist das denn?
Zwei Turteltäubchen und die Eine hat das Andere ferettet aber nicht seintetwegen sondern wegen Ihr?
Komisch ich habe auch mit meiner Frau Zeit verbracht, gegrillt, rumgealbert und vieles mehr was man sich nur denken kann. Vielleicht sollte ich auch mal Koks probieren
~~~

[Sabiote555]

@Praxx: Die beiden können auch zum Heilpraktiker für Psychotherapie gehen. Da gibt es welche die auf Paartherapie spezialisiert sind. Das kostet pro Sitzung um die 40 bis 70Euro. Eine Sitzung ist oft anderthalb Stunden lang.
Bei den kirchlichen Ehe und Paarberatungen ist es kostenfrei allerdings mit langer Warteliste und nur ca 45Min Zeit pro Sitzung.
Das ist viiiel zu kurz! Da wird auch meist nur gesprochen während bei Heilpratikern öfters auch Skizzen, Paaraufstellungen, Coachingfragen ect durchgeführt werden.
Das letztere ist viel effektiver!

Lg Caro

[faun]

Hi Du. Ich kenne das. Dachte auch, warum hab ich das gemacht, warum konnte ich die Finger nicht davon lassen. Gerne bildet man sich ein, das es eben die Sucht ist, das es Momente gibt in denen man nicht anders kann.

Es hilft enorm zu Analysieren was alls eine Rolle spielt bei seinem Rückfall. Tatsächlich gibt es sowas wie Schlüsselreize, die die Lawine auslösen. Jedenfalls ist es gut danach zu suchen. Und die zu verändern wenn man kann, oder zu meiden. Es klappt beides.

Und frage ihn was er meint warum das so gekommen ist. Ob er ein freier Mann ist oder nicht, ob ihn jemand gezwungen hat, ob er es letztendlich nicht selber doch entschieden hat? Letzteres ist der Fall, er entscheidet sich irgendwo irgendwann dazu, zum Konsum. Entweder er plant es weil gelegenheit ist schon im Vorraus, oder er kommt überraschend in eine Situation, auf die er sich nicht vorbereitet hat zu trainieren. Gemeinsam die heiklen Stellen auszuloten, das kann helfen. Allerdings weiß ich nicht wie ihr das hinbekommt. Ansonsten ist das vielleicht besser Sache vom Therapeuten...? Wenn du es ruhig und einigermassen sachlich hinbekommst (bestenfalls mit einer Prise Humor) dann kanns schon angehen.

So nach dem Motto: waaaas? Das macht dich geil... och, son Scheiß aber auch...

Eigentlich ist es ne Menge die verlangt wird, was? Von den Angehörigen? Und der Abhängige , wenn' s ihm beliebt gönnt er sich mal wieder ne Party... und fordert dann noch mit Samthandschuhen behandelt zu werden. Ruhe bewahren, nicht schimpfen verständnisvoll sein... So ein Scheiß bauen und noch Forderungen haben... Jaja...

Manchmal scheint es so. Es erscheint beiden Seiten so, zumindest in einigen Fällen. Und wenn er sagt, das er sich selbst beschissen findet und keine Selbstachtung hat oder so etwas in dieser Art, das kenn ich. Nur zur genüge. Der einzige Grund sowas zu verdrängen war bei mir, das ich wusste , das reisst mich mehr runter. Ich musste das verdrängen, damit ich weiterkämpfen konnte.

Oft kam ich mir vor wie der letzte Arsch. In letzter zeit hat meine Frau aber sehr lieb reagiert. Das half. Auch das sie es geschafft hat, Nach einer Phase der Kontrolle und des aufpassens, sich zu entscheiden mir zu Vertrauen. Es war eine Entscheidung von ihr es zu tun, damit das Vertrauen auch gefühlsmäßig wieder wachsen konnte. Das tut es auch gerade bei ihr so langsam und allmählich. Klappt.

Von Koks weg erinnert mich an ein Kind das Laufen lernt. immer wieder aufstehen und hinknallen. Anfangs noch viel an die Hand genommen werden, und immer mehr losgelassen werden... Scheiße das Rückfälle/Hinfallen so weh tun... Immer aufs Knie und manchmal auf die Fresse.

Klappert die Liste auch schriftlich mit belegen ab. Wenn sich dann nix ergibt, könnt ihr auch einen "privaten" nehmen. DAzu muss dann ein Antrag erstellt werden, das alles bisherige nichts ergeben hat, und es dringend ist usw... weiß der Arzt.

Dazu kommen dann noch Fragebögen der Kassen, Drogenscreening ein zwei oder drei mal... Gutachten vom Hausarzt..

Aber 5 Probatorische Sitzungen können sofort begonnen werden wenn ihr einen Therapeuten gefunden habt bei dem die Chemie stimmt. Nimmt nicht jemanden bei dem ihr nicht so ein gutes Gefühl habt blos weil der als erster einen Termin frei hat.

Und in erster Linie benötigt er eine Therapie für sich, in der Du wahrscheinlich auch ein paar Stunden mit musst. So kenn ich das. PAartherapie? Ihr versteht Euch doch. Klar, wäre gut um zu lernen wie ihr zusammen die Situation abarbeitet. Ansonsten geht ihr gut miteinander um. Anscheinend.

Jedenfalls ist das andere erstmal wichtiger.

[Kitty379]

Hallo lieber faun!

Mit Humor darauf ansprechen funktioniert leider nicht, er schämt sich so sehr dafür, für seine Vergangenheit, für seinen Ausrutscher, dass es ihn dahingehend auch etwas blockiert. Ich hoffe, dass der Therapeut da bessere Karten hat und weiß welche Knöpfe er drücken muss.

Ich habe wirklich sehr großen Respekt vor deiner Frau und generell allen Partnern/Angehörigen, die ihren Liebsten festhalten und mit ihm zusammen kämpfen. Ich versuche ihm wirklich zu vertrauen. Er war letzte Woche mit einem Kumpel weg, ich mein wir waren mitten in der Krise aber ich wollte auch guten Willen zeigen. Alles war ok, aber dann war er in der Nähe von dem Ort, wo er sich immer das Zeug besorgt hat. Das weiß ich, weil wir uns gegenseitig tracken können (Ja, jetzt kommt wieder das große geheule - das hatten wir aber schon zu Anfang unserer Beziehung und er wollte das damals). Ich hab nur kurz reingeschaut um zu sehen in welcher Kickerkneipe sie sich rumtreiben und dann seh ich diesen Park, in der Nähe vom S-Bahnhof.. Adrenalin, Panik, Tränen... ich dachte es ist wieder soweit.
Er kam sehr viel später heim als ich dachte aber ich bin wachgeblieben - schlafen ging ja eh nicht mehr. Ich hab ihn dann darauf angesprochen, dass ich Angst hatte aber er sagt, er hat nicht eine Sekunde daran gedacht. Generell hat er sich immer nur was besorgt, wenn es ihm mal wieder scheiße ging. Nie, wenn er mit Freunden war oder er Spaß hatte.
Der Test am nächsten Tag hat auch bewiesen, dass er die Wahrheit gesagt hat.

Gestern haben wir wieder getestet. Alles negativ.

Ich hab ihn geküsst und gesagt wie stolz ich auf ihn bin. Er hat erwidert, dass er selbst stolz auf sich sei. Das hat mich total glücklich gemacht! Ja, auch wenn das Testen an sich erniedrigend ist, so ist das Ergebnis auf jeden Fall eine Motivationsspritze für ihn!
Ich werde auch nicht mehr seine Sachen kontrollieren. Er hat seit 2 Wochen nichts mehr genommen und das verdient auch, dass ich ihm entgegenkomme und ihn belohne. Deshalb werd ich diese Woche nicht mehr testen (das weiß er natürlich nicht )

Selbstverständlich ist die Therapie in erster Linie für ihn, wenn er aber will, gehe ich mit ihm zusammen! Ich find es sehr traurig, dass zB eine Freundin zu ihrem Partner sagt: "Du hast die Probleme, wenn du Therapie machst, ist das dein Ding" (kenn ich leider auch ein Paar)... Für mich nicht verständlich. Seine Probleme sind meine, wir gehen Hand in Hand!

Die Paartherapie war eine Idee um am Vertrauen zu arbeiten. Aber vllt geht das auch in Kombination mit seiner Psychotherapie.

Er ist seit 2 Wochen clean! Ich will jetzt nicht naiv oder blauäugig klingen, aber ich sehe sehr positiv dem ganzen entgegen und bin ehrlich gesagt etwas traurig darüber, dass die ersten Kommentare alle lauteten, ich solle mich von ihm trennen. Ich denke, das wär das schlimmste, was ich hätte tun können.

[faun]

Hey, zwei Wochen clean. Das ist ne Leistung klar. Doch bei mir ist es lange Zeit so ein auf und ab gewesen. Nach der Party war ich so zwei drei Tage beeinflusst, das ich überall Wege und Möglichkeiten gesehen hab mich durchzumogeln.

Dann kam ich so langsam auf den Boden der Tatsachen zurück. Hab alles realistischer eingeordnet. Hab mich eine Woche Mies gefühlt und wollte nie wieder. Und denn, wenn denn noch Stress obendrauf kam, denn hab ich doch tatsächlich in der Dritten Woche angefangen Partyträume zuzulassen. Manchmal. Manchmal auch nicht. Aber so nach drei Wochen, spätestens in der 4. Woche war ich denn mal wieder fällig, das heißt nicht ich sondern meine Nase. Musste ziehen, lines ziehen. Hart Arbeiten, feste ziehen, damit es mir gut ergehe.

Körperlicher Entzug ist brutal. Sofort. spürbar. Hart am Anfang und wird dann besser. Offensichtlich.

Psychische Abhängigkeit ist hinterhältig. Baut sich auf, erzeugt eine Spannung, die wächst mit der Zeit an. Wenn der Punkt erreicht ist muss man dagegen ankämpfen. Zeit, du brauchst Zeit. Es ist ein Kampf im Kopf, eine Sprache lernen benötigt Zeit. Das einmal eins zu lernen benötigt Zeit. Lesen lernen benötigt Zeit. Kokain aus dem Hirn cleanen benötigt Zeit. Genau wie eine Sprache lernen.

Das Gift ist ruck zuck aus dem Körper, in tests aus der Apotheke mit 4 Tagen Abstand, ach. ich hätte wahrscheinlich irgendwann mal just nach dem test was genommen. Da ist die Wahrscheinlichkeit das Du beim dem Schnelltest 4 Tage später nichts gefunden hättest gar nicht mal so klein!

Und trotzdem: das Zeitfenster ist klein, also die chance groß Mist zu machen... es ist in den Griff zu bekommen.

Unregelmäßig tests sind gut, auch mal kürzer. ab un dzu mal 3 Tage Abstand und ab und zu auch mal zum langsamen selbstständig werden längere Abstände.

Mit schimpfen und Schlägen bekommt man Kindern nichts gut beigebracht. Und doch war so die alte Schule. Heute geht' s mit Motivation und Spaß viel besser, aber KONSEQUENZ muss immer dabei sein.

Schafft euch eine gute Ausgangsbasis, schaffe am Anfang 6 Wochen oder sogar 3 Monate ein dichtes Netz. Und wenn du ihn damit fängst. bereite dich darauf vor das dann anzugehen.

Ich habe ziemlich lange "recht gut " den Ausstieg bewerkstelligt, und einen krassen Rückfall gehabt. Dann wieder halbes Jahr oder was clean, dann in Folge 3 Monate je 1x Rückfälle. Denn halbes Jahr clean, denn ein Rückfall. Und dann hatte ich endlich meinen Therapeuten.

Also, bei jedem ist es anders. Aber richte dich mal auf sowas oder so ähnliches ein, dann bist Du nicht so verletzlich... Klappt leider bei den meisten nicht so schnell und ist mehr als nur ein Schalter umlegen...

Freu dich über die zwei Wochen, das ist ein drittel von 6 Wochen, und 6 Wochen ist echt ne Leistung, nach dem Doppelten, 3 Monate wird' s wesentlich einfacher.

Mir wurde es wesentlich besser, als ich den Stress mit den Schulden nicht mehr jeden Tag vor Augen hatte. Hab das nur noch vereinzelt mit großen Abständen zu tun bekommen.

Hm.. ich hoffe ich konnte Dir was vermitteln. Ist so mal aus meiner Sicht. Angepasst um dich ein bischen in eine Richtung zu bringen. Weiß nicht ob es Übertragbar ist, aber das Grundsätzliche schon, die Kernaussagen. Da bin ich sicher. Zeit brauchts. Zwei Wochen ist ein guter Start, aber noch nicht die Basis.

Vergiss nicht: Es ist Kopfsache. Sucht positive Reize, irgendwas was ihn Positiv stimmt. Schön wäre wild tanzen oder rumtollen mit Kindern, letzteres geht ja leider nicht. Wäre aber anzustreben, wenn er es eine Zeit lang schafft sollte das wieder möglich werden. Das motiviert ungemein und setzt ein Ziel.
Naja, sonst fällt mir nur noch eins ein was dazu taugt, locker lassen, sauwohl gehen zu lassen und super gute Gefühle zu haben. Das ist Sex.

Um so größere Anstrengungen ihr am Anfang durchzieht, umsoeher steht die Basis, auf der ihr anfangen könnt alles so langsam zu entspannen...

Nimm mal eher 3 Monate als 14 Tage...