würde gern meinen Sohn bei mir aufnehmen!

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Flori
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2015
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2015 22:10    Titel: würde gern meinen Sohn bei mir aufnehmen! Antworten mit Zitat

Hallo in die Runde! Komme gerade zurück von meinem Stammtisch, aber meine Freunde können mir auch nicht helfen!
Folgendes: mein Sohn, leider schwer drogenabhängig, möchte damit aufhören und wieder bei uns einziehen. Grundsätzlich ist das kein Problem und meine Frau ist wieder voller Hoffnungen, auch wenn sie gerade nicht da ist. Ich ehrlich gesagt auch und ich hatte mir vorgenommen, meinen Sohn immer bei wieder bei uns einziehen zu lassen.
Nun haben wir aber leider schon 2 versuche hinter uns und wurden bis dahin immer belogen und sogar beklaut. Ich glaube, zur Zeit nimmt er noch was. Wie geht man am besten mit so einer Situation um? Problem ist halt, dass meine Frau wenig belastbar ist momentan. Mir hat das belogen und beklaut werden nicht so viel ausgemacht, da ich damit gerechnet habe. Nur meine Frau ist momentan psychisch nicht so stabil! Würde mich über Hilfe freuen! Hab schon überlegt ihm ne Wohnung zu finanzieren und ihn dann aufzunehmen, sobald er wirklich frei von Drogen ist. Aber das weiß man ja nie so genau! Seid gegrüßt von flori
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2015 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Flori,

ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was ich dir raten soll und kann noch nicht mal sagen, ob es ein richtig oder falsch gibt in so einer Situation.

Kannst du vielleicht ein bisschen mehr über deinen Sohn schreiben? Zum Beispiel wie lange er schon süchtig ist, wie alt er ist, seinen Werdegang (also auf Drogen bezogen).

Generell würde ich denken, dass du mal mit deiner Frau sprichst, ob sie sich das vorstellen kann, dass er wieder zu Hause wohnt. Vielleicht kann sie am besten entscheiden, ob sie sich diese Belastung wieder zutraut. Und es kann ja auch schön sein, wenn sie ihren Sohn wieder zu Hause hat und ihm helfen kann auf dem Weg zum Cleanwerden.

Viele Grüße,

Sabiote
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Flori
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2015
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2015 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Vorab erstmal danke, Sabiote!ich werd mit meiner Frau weiter darüber reden, aber ist ist gerade in ner Klinik. Die Macht das richtig fertig.
Zu meinem Sohn kann ich sagen, er ist jetzt 25 und seit seinem 15 Lebensjahr drogenabhängig. Ich weiß nicht genau, seit wann er auf heroin ist, muss aber so mit 17 drauf gekommen sein. Ist leider sehr komliziert mit ihm, ich weiß auch, warum es so gekommen ist und gebe mir teilweise auch die Schuld.
Ich drücke es mal so aus: wir sind sehr einfache Leute und das Handwerk ist uns von unseren Eltern mitgegeben worden. Sehr früh schon wurde erkannt, dass unser Sohn Hochbegabt ist. Meine Frau und ich wollten das immer nicht glauben.
Ich denk mal, das liegt in meiner Familie. Mein Bruder hat auch immer nur gelesen und ist heute professor. Nicht gerade das, was meine Eltern sich vorgestellt haben. Er arbeitet auch meiner Meinung nach nicht so viel und hat kein handwerkliches Geschick.
Naja, jedenfalls wolltem iWork auch unseren Sohn einfach anders haben. Er sollte auch eine Klasse überspringen aber wir wollten das nicht. In der Schule wurde er dauernd gehänselt, was ich auch verstehen konnte, irgendwie. Hatte ihm noch versucht mitzugeben, mal richtig auf die Pauke zu hauen, aber das war gegen seiner Natur.
Das er dann mal mit Drogen anfängt, hätte ich nie gedacht. Er war zuvor immer brav. Mir zu brav!
Natürlich liebe ich meinen Sohn trotz Ecken und Kanten, nur meine Frau leidet enorm. Ich denke mal, dass es besser für ihn und sie ist, wenn ich ihm eine Wohnung besorge!
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2015 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

hallo flori,

das ist sicher ne ganz schwierige sache. wie caro schon sagte: wir brauchen unbedingt mehr infos zu deinem sohn, also welche drogen sind im spiel, wie alt ist er, wie lange ist er schon süchtig, wie ist seine situation allgemein?

es gibt nämlich eine riesengroße bandbreite bzgl. sucht.

generell ist es immer gut, wenn man versucht, zusammenzukommen. aber ich weiß aus meinem bekanntenkreis, dass sowas schwierig sein kann.

ich will ganz ehrlich sein: nun bin ich selber schon einige jahre opiatabhängig, aber wenn jemand die eigenen eltern beklaut, dann hat das meist auch schon ne gewisse stufe erreicht bei ihm. das macht man nicht mal eben so.

es ist eigentlich unumgänglich, dass ihr mal zusammen n termin bei einer drogenberatungsstelle macht. manche verstehen ihr handwerk und können da wirklich helfen.
speziell wenn euer sohn wieder bei euch einzieht, wäre es gut, wenn ihr vorher mit nem profi gewisse regeln besprecht. denn in so einem falle ist eine sache ganz wichtig: KONSEQUENZ!

im umgang mit schwer abhängigen gilt für mich immer eine goldene regel: TATEN SPRECHEN LAUTER ALS WORTE! das heißt: jemand kann mir 1000 mal etwas schwören oder versprechen - wenn trotzdem nix passiert, merk ich mir das!


was man sich vorher klar machen MUSS: eine schwere sucht ist eine krankheit. deshalb kann es eben auch passieren, dass jemand etwas verspricht, was er dann nicht einhält. daher gilt: BITTE KEINE VORWÜRFE! das bringt bei kranken menschen gar nichts!
und man darf nicht zu viel erwarten. gerade bei einer schweren opiatsucht, zb. bei täglichem intravenösem heroinkonsum, dauert es oft jahre, bis ein süchtiger sich stabilisiert und es schafft, "nur noch" sein substitut bzw. gar nix mehr zu nehmen.

viele angehörige fragen sich: WIE KANN ICH HELFEN? das kann man nie pauschalt 100%ig passgenau sagen. aber einige grundlegende dinge kann man tun, je nach schwere der sucht.
wenn euer sohn zb. schon "verelendungssymptome" aufweist (zb. krankheiten, schlechter körperlicher zustand, schlechte zähne, kaputte/dreckige kleidung etc.), dann kann man zb. gemeinsam zum arzt gehen, kleidung kaufen, essen besorgen etc... nicht wenige süchtige finden aber auch immer einen grund, weshalb man ihnen unbedingt MIT BARGELD am meisten helfen kann... "ich brauch das für mein bahnticket!" - "dann kaufe ich dir das ticket!" - "ach nee, laß mal. mach dir keine umstände! das kauf ich mir lieber alleine!" - "nee, das macht mir keine umstände. ich kauf dir eins."
und ne halbe stunde später steht er dann am bahnhof und fragt die leute, ob jemand einen fahrschein kaufen will...

so ist das halt.


zu deiner frau: wenn deine frau nicht so belastbar ist, dann solltet ihr erstmal gucken, ob es für euch alle 3 WIRKLICH momentan das beste ist. wenn deine frau dir schon 5x durch die blume gesagt hat, dass sie es nicht verkraften würde, wenn der sohn wieder mist baut, dann solltest du auf jeden fall auch nochmal mit ihr reden, BEVOR du ihn wieder ins haus holst. denn es bringt keinem von euch was, wenns ständig streit zwischen deinem sohn und deiner frau gibt...

naja, mehr kann man jetzt gar nicht schreiben. erstmal genauere infos, bitte!
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2015 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Flori,
natürlich ist es erst einmal positiv, deinem Sohn eine gesicherte Alltagsbasis zu schaffen.
Allerdings ist aus psychotherapeutischer Sicht eine Rückkehr/Flucht ins Elternhaus schon für psychisch gesunde, junge Erwachsene eine problematische Situation, um so mehr für einen Drogenabhängigen, der im Elternhaus statt "erwachsen" zu leben, wieder die frühere Eltern-Kind-Situation "reinszeniert", in der der Drogenkonsum seine Grundlage hat.
Ihr könnt das machen, wenn er als Heroinabhängiger in eine Substitutionsbehandlung geht und ihr ihn dabei unterstützt, möglichst bald wieder in eine eigene Wohnung oder eine betreute Einrichtung zu ziehen.
Ohne eine gleichzeitige Substitutionsbehandlung würde ich euch dringend von dem Vorhaben abraten.

LG

Praxx
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Arschbombe
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2015 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Eltern haben mich nie fallen gelassen. Ausgezogen bin ich mit 18, da hatte ich 5 Jahre saufen und kiffen hinter mir, ein Jahr Heroin. Ich war kriminell, schon vor H und war fuer meine Eltern , ich sag mal eine Ueberforderung. Zum Glueck hatten sie noch meine Schwester die vorbildlich gelebt hat und Schule, Studium usw. durchgezogen hat. Das war eine Art Ausgleich.
Ich kann nur sagen, ohne die Hilfe meiner Eltern waere ich sicher schon tot.
Wie oft hat mich mein Vater in Entgiftung gebracht. Wie oft in Therapie. Sie haben auch aktiv an ein oder zwei Thearapien teilgenommen, mich besucht. Ich habe meine Sucht selbst finanziert, habe sie nie beklaut. Auch Freunde nicht, was nicht selbstverstaendlich ist. Damals musste VIEL Geld taeglich fliessen, sub gabs nicht. Innerhalb jeder cleanphase wurde ich moralisch und finanziell unterstuetzt, trotzdem brauchte ich mehrere Anlauefe.
Hast Du mal mit deinem Sohn ueber Eure Misstaende gesprochen, dass Du einsichtig bist deinen Teil zu seiner Sucht beigetragen hast. Es geht dabei weniger darum Schuldzuweisungen zuzuteilen, als rauszufinden was generell falsch gelaufen ist.
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Flori
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.05.2015
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2015 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin beeindruckt von den vielen Antworten! Ich danke euch wirklich!
Meine Frau redet auch noch weiter mit den Psychologen, aber die tendieren auch dazu, dass er ne eigene Wohnung bezieht. Verwahrlost ist er noch nicht und auch noch krankenversichert.
Ich hab mit ihm darüber gesprochen,Das ich mir auch zum Teil die Schuld gebe. Ich hab auch in den Jahren dazu gelernt. Und seit es unseren Sohn trifft, bin ich auch emotional etwas gereift. Ich find das Beispiel von arschbombe ganz gut: dem einen tut das Verhalten der Eltern gut, dem anderen schadet es enorm! Meinem Sohn hat das Leben von mir und meiner Frau geschadet. Aber es hat sich alles anders entwickelt. Meine Frau war auch nie so tapfer, wie sie sich ausgegeben hatte.
@ Saubermann: was genau willst du noch wissen? Mein Sohn nimmt heroin und auch Alkohol und mariuhana zu sich. Das ungefähr seit 9 Jahren. Die Ärzte haben mir aber noch gesagt,vdass Circa 95 Prozent wieder rückfällig werden.
Hatte schon entzüge hinter sich und danach direkt wieder konsumiert!
Ich denke auch, es sollten Taten folgen.
Ich lasse ihn nicht fallen, aber werd ihm eine Wohnung besorgen. So haben wir und er unseren Abstand und das ist wahrscheinlich auch nötig.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2015 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich find das gut, dass ihr ihn unterstützen wollt. Finde das aber so nur realistisch, wenn er auch gleichzeitig in Substitutionsbehandlung ist.

Zu Hause bei den Eltern wohnen kann dann ein erster Schritt sein.

Mittelfristig kann er dann in ein betreutes Wohnen ziehen.

Wenn er wieder bei euch einzieht und ihr so große Hoffnungen entwickelt, das nun alles endgültig besser wird, er es nun schafft clean zu bleiben, da ist das Risiko groß wieder enttäuscht zu werden.
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2015 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Flori,

das mit der eigenen Wohnung find ich erst mal gut. Schön, dass du deinem Sohn das bieten kannst. Mir war bis zu deiner Antwort gar nicht klar, dass dein Sohn schon so lange Drogen nimmt. In manchen Beiträgen hattest du das ja thematisiert und es hörte sich für mich immer so an, als sei alles noch ganz frisch.

Acht Jahre sind natürlich lang - und da kommt man schwieriger raus als nach acht Monaten. Trotzdem wünsche ich es euch sehr.

Gut finde ich, dass es für dich/für euch klar ist, dass ihr für euren Sohn da seid. Das wurde ja hier auf von Betroffenen beschrieben, dass das so wichtig ist.

Wegen seiner Hochbegabung: Da würde ich mir an deiner Stelle keine Vorwürfe machen. Meine Eltern haben einen ähnlichen Fehler gemacht, weil sie sich gar nicht vorstellen konnten, dass ich so anders war als sie. Ich bin nicht drogenabhängig geworden, hatte aber durchaus ein schwierige Zeit.

Meinen Eltern habe ich mittlerweile verziehen, weil ich weiß, dass sie es so gut gemacht haben, wie sie konnten. Und ich bin sogar dankbar für die Erfahrungen, die ich durch diesen Umweg sammeln durfte. Nachher bin ich dann doch noch an dem Ort gelandet, wo ich auch ohne Umwege hätte hinkommen können, doch ich bereue nichts.

Deshalb möchte ich dir sagen, dass Schuldgefühle niemandem nutzen: Deinem Sohn nicht, denn es ist ja nun mal so, wie es ist. Und dir nutzt es ja auch nichts. Statt Energie darauf zu verschwenden, dir Vorwürfe zu machen, investier deine Gedanken in was Konstruktives.

Ich finde es auch schön, dass du bei dir suchst, was da schief gelaufen ist und nicht sagst: "Was hat mir der Junge angetan." Richtig gut. Und du bist auch nicht verbittert - und das ist mir auch ganz positiv aufgefallen.

Ich hoffe, du schreibst uns, was weiter passiert. Wir hatten schon mal eine Mutter, deren Sohn es geschafft hat. Elke. Sie ist nicht mehr hier, weil ihr Sohn clean ist. Er war auf Crystal, hatte auch einige Rückfälle und sogar in die Kasse des Geschäfts seiner Großeltern gegriffen.

Ich weiß - nicht hier vom Forum - dass er mittlerweile eine Lottoannahmestelle aufgemacht hat.

Eine solche Erfolgsgeschichte wäre schön, doch auch jeder andere Schritt in eine Richtng die besser oder erlichternder ist, ist es wert, gewürdigt zu werden.

Dir einen schönen Tag, herzlich

Sabiote
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Flori
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2015
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2015 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, du hast recht Sabiote! Wir müssen jetzt weiter nach vorne blicken. Ich bin ja schon so froh darüber, dass mein Sohn auf mich zugekommen ist. Er ist übrigens gerade bei mir und stellt euch vor, wir haben morgen einen Termin bei der suchtberatung. Eben erst angerufen. Ich bin begeistert.Er will auch hin, obwohl er schon etwas alkoholisiert ist. Aber ich lass ihn mal. Jetzt müssen Taten folgen. Mein Bruder ist eben auch gekommen und will uns auch helfen. Er ist zwar n Schnösel, aber bei sowas halten wir zusammen! Meiner Frau hab ich von alldem nichts erzählt. Werde morgen berichten, wie es bei der suchtberatung war. Gleich kommt noch ein Freund von mir vorbei, mit dem sich mein Sohn auch immer gut verstanden hat und dessen Rat ihm wichtig ist.
Freu mich auch weiterhin hier über Anregungen, da ich schon nicht überfordert, aber alles richtig machen möchte. Zurzeit konsumiert er auch noch heroin, aber den Entzug will ich ihm hier nicht antun. Für mich ist die Situation gerade gut ertragbar und ich bin einfach nur glücklich, dass sich etwas tut. Ich weiß sehr wohl von den Ärzten, dass die meisten es nicht packen.
Aber wenn schon mal der Wille auf Änderung da ist, ist das für mich ein Zeichen Very Happy
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2015 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Flori hat Folgendes geschrieben:
JAber wenn schon mal der Wille auf Änderung da ist, ist das für mich ein Zeichen Very Happy


Ohne den Willen geht gar nichts. Es ist vergebens, alles, alle Therapien etc. Blickt man sich um, gibt es viele, die unzählige Therapien gemacht haben, um sich sofort danach wieder zuzuballern.
Also gegen den Willen des Betroffenen geht nichts. Allerdings kommt jeder mal in eine Phase, in welcher er das Ganze so richtig satt hat. Dann ist es gut, wenn jemand da ist, wie Du Flori als Vater. Dann kann Hilfe sehr sinnvoll, ja entscheidend sein. Kann - das darf man leider bei allem (nötigen) Optimismus nie vergessen, sonst zerbricht man an möglichen Mißerfolgen. Manche brauchen einige Anläufe, manche viele, manche sehr viele - und wenige, sehr wenige nur einen. Aber solange Dein Sohn atmet - ich erwähnte es Dir gegenüber schon einmal - so lange ist Hoffnung angebracht.
Man glaubt es nicht, wie tief jemand sinken und trotzdem wieder hochkommen kann. Solange er auch noch einigermaßen klar denken, seine eigene Situation reflektieren kann, sind die Wege aus dem Scheiß heraus sogar relativ leicht gangbar. Betonung auf "relativ" !
Alles Gute Dir und Deinem Sohn !
Cheers
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2015 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Flori,

finde ich gut, dass du ihm eine Wohnung finanzieren möchtest und ihn bei seinem Vorhaben unterstützt. Ich glaube, es wäre nicht so gut gewesen, ihn im Haus aufzunehmen, denn deine Frau scheint gerade nicht sehr belastbar zu sein.

Andere Sache: Hier geht es bisher nur ums Cleanwerden. Und dann? Deshalb möchte ich anregen, vorher bereits über Aktivitäten nachzudenken. Die Langeweile wird ihn sicherlich auch ereilen und dann ist es m. E. schon fast zu spät. Womit möchte er sich beschäftigen? Gibt es Hobbies, die er wieder aufgreifen könnte? Hat er an bestimmten Bereichen Interesse oder gar Spaß, wo er vielleicht mal hineinschnuppern könnte? Das gehört für mich zu den Dingen, um die man sich kümmern muss. Vielleicht wäre ein Gespräch hierüber mit deinem Sohn möglich, um sich auf Alltag und ganz viel Zeit vorzubereiten.

Gruß

Pimpinelle
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