Moregngedanken

[dakini]

Ich öffne die Augen an diesem Morgen und denke: "Falscher Film. Was mache ich nur seit 5 Jahren in diesem langweiligen Kaff? Wieso hab ich mir ne Wohnung um die Ecke besorgt und nicht auf der anderen Rheinseite, wo weniger Spießer wohnen?" (so spießig ist es hier in der Gegend nicht, aber im Rheinseiten-Vergleich schon)
Die Anwort ließ nicht lange auf sich warten. So praktisch nah an allem, was das Herz begehrt, hab ich noch nie gewohnt. Fast sternförmig reichen die Ausläufer zu Coffeshops und sonstigen Adressen, samt Platte mit netten ansehnlichen Jungs, wie ich kürzlich auf meiner Subu-Erkundungstour sehen konnte. Schönes spricht mich immer an, egal wo...
Warum bin ich geblieben?
Alles nur, um nicht mehr weg zu laufen? Allmählich glaub ich eher, ich bin bequem geworden und außerdem bin ich satt. Manchmal strengt mich schon der Gedanke an Bewegung an.
Eigentlich will ich nur noch ein Hexenhäuschen,das kleiner als der Garten ist, mitten in der Pampa, weit weg von den nervigen Leuten, samt ihrer Geräuschkulisse. Und meine Bücher um mich herum.Und genug Geld bis ans Lebensende, neue dazu kaufen zu können. Das wärs.
Ich hab überschlagen, was ich dafür noch ackern muss...man, was für eine besch...Anstrengung!
Ich glaub, das Gras von gestern abend war nicht das freundlichste für den nächsten Morgen.
Hoffe, Ihr hattet einen besseren Tagesstart

[Sabiote555]

Guten Morgen, Dakini!

Solche Situationen kennen wir alle! Du bist gerade, das wird an deinen Posts sehr deutlich, auf einem Weg zu dir und zu einem besseren Lebengefühl. Da gehören eben solche Dinge dazu - ganz normal.

Mein Tipp:

Mach Frieden mit dem, was ist.
Sei nett zu dir selbst. Es ist wie es ist und wenn du es besser gewusst hättest/oder gekonnt hättest - hättest du es anders gemacht. Basta. Jetzt bist du in einer anderen Situation und kannst es ändern. Vorwürfe nützen dir nichts, mach dir also keine.
Sei dir selber dankbar dafür, dass du auf einem guten Weg bist - denn das bist du!
Vertrau dem Prozess des Lebens - einfach so. Vertrau, dass du nicht ackern musst, sondern etwas findest, das dir so viel Spaß macht, dass du es nicht als 'ackern' bezeichnest. Achte auf deine Gefühle. Sie sind nicht, was du bist, sie sind nur, was du fühlst. Du hast genügend Bücher, wo das alles drin steht - und schon in einer Minute, ein paar Stunden, einem Tag oder einer Woche kommt das positive Gefühl zurück. Das, was du grade erlebst, ist ein Reinigungsprozess (du hast es elsbt schon Metamorphose genannt) - und es sind Wachstumsschmerzen. Good for you

Also, alles im Lot!

Viele Grüße,

Sabiote

[dakini]

Danke Sabiote,
Du hast natürlich recht, gelegentlich bleibe ich von solchen Einlagen eben nicht verschont und heute morgen dachte ich, dass will ich auch mal posten.
Es ist auch durch Deine Zeilen noch mal ins rechte Licht gerückt - nämlich, dass dies nun mal meine Entscheidung war, ich mich dem Fluss des Lebens anvertrauen kann und das beste daraus machen kann. Auch die Schulen sind praktisch zu erreichen, in denen ich Zusatzkurse zu belegen habe.
Und das Umfeld um die Ecke ist auch netter. Vor allem ruhiger, der Krach derzeit noch raubt mir oft den letzten Nerv. Eine Verbesserung ist es alle male.Immerhin ist schon mal ein eigenes Stück Garten dabei, in dem ich Kräuter etc anpflanzen kann (hab auch schon ein Beet fertig:) und die Fensterbänke sind breit genug, auch einiges drauf zu stellen.
Normalerweise habe ich mir angwöhnt, "den Tag zu leben", und nicht so weit in die Zukunft orakeln zu wollen. Im Grunde weiß ich ja, dass ich auf das vertrauen kann, was ich anleiere inzwischen. Aber der Berg in Sachen "strukturierte Arbeit", auch wenn es selbstständig ist, hat mich heut morgen fast "erschlagen", wie man sagt.
Weißt Du, es wäre wohl einfacher ohne ADHS und die impulsive. Irgendwie hab ich wohl kräftig "hier" geschrien, als Gott die Störungen verteilte.
Normalerweise schaffe ich es auch da, das Gute hervorzuheben oder mich auf freundliche Art lustig darüber zu machen, wenn mich die Ungeduld packt und ich wie ein Kind zappelig werde.
Aber beim Aufwachen hat der Kopf ja kräftig über Nacht gearbeitet, sortiert usw. Ist ganz interessant, seine ersten Gedanken zu reflektieren, wenn man erwacht.
Als Folge davon zieh ich mal den Schluss, auch durch Deine Anregung, dass ich etwas strukturierter werden mag. Es reicht einfach noch nicht. Und Disziplin fällt mir soo schwer. Beim Subu schaffe ich es recht gut, aber das ist auch ein Muss, weil mich der Entzug abschreckt. Ansonsten strukturiere ich meinen Tag ja vollkommen selbst. Da ist kein Arbeitgeber oder ähnliches. Und das ist ne echte Herausforderung. Da gibt es noch einige Defizite. Angehen ist angesagt. Auch um dem nachhaltigen Clean werden Raum zu geben.

Alles Liebe für den heutigen Tag Liebe Grüße, Dakini

[Arschbombe]

[Haschgetüm]

Hm... es ist doch mal so mal so. Manchmal wünscht man sich Abgeschiedenheit, manchmal will man mitten im Trubel sein.
Ich habe mich vor ca. 1 Jahr dazu entschieden aus der Innenstadt in den Randbezirk zu ziehen. Ich wollte meine Ruhe und weg vom Trubel. Heute geht es mir oft anders, ich wäre wieder gerne nähe am Geschehen.
Dann bin ich oft wieder froh hier zu sein.
Mal so mal so , je nach Laune

Ein Häuschen im Grünen mit einer großen Bibliothek wäre toll. Ein See davor. Eine Hollywoodschaukel. Ein alter Laster mit dem man von a nach b kommt. Aber dafür bin ich zu jung. Später jedoch könnte ich mir das gut vorstellen.. etwas ländlicher zu wohnen... die Stille zu genießen und die Natur zu bewundern.

[rock]

Also ich hab's, das Haus in einem winzigen Dorf. Ein altes Bauernhaus mit Scheune und so. Auch einen alten Stall im Garten, den ich renovieren ließ und der jetzt Hobby- und Musikraum ist. Dazu ein großer Garten. Wunderschön das Ganze.
Und wer jetzt glaubt, hier schreibt Krösus persönlich, der irrt gewaltig ! Denn irgendwo im Nirgendwo ist das gar nicht teuer.
Wunderschöne, zum Glück noch weitgehend intakte Natur rundum. Man kann sich so richtig wohlfühlen, Eins mit der Natur werden. Das dauert zwar einige Zeit, aber langsam beginne ich, tiefere Zusammenhänge zu verstehen und das ist schon traumhaft.
Alles recht schön und gut ! Nur wenn man zum Einkaufen etliche Kilometer fahren muß, in die nächste größere Ortschaft noch weiter und über eine Stunde (Autobahn) in die nächste "echte" Stadt, dann hat das nicht nur Vorteile.
Jeder, der davon träumt, sollte sich das vor Augen halten. Es bedarf der rechten Einstellung, um nicht zu versauern. Ich habe lange überlegt, bevor ich den Schritt machte. Und ich habe ihn auch nicht bereut, denn ich wußte, worauf ich mich einlasse. Aber manchmal geht mir die Stadt, der Trubel trotzdem ab, das muß ich eingestehen.
Es ist halt nicht so, daß man mal eben schnell irgendwo hingeht, mit der Bim oder der U-Bahn wohinfährt und dann auch schnell wieder zu Hause ist.
Dafür kann man endlos durch die Gegend latschen, ohne irgendjemand zu begegnen außer Rehen, Hasen, Fasanen, Raubvögeln.
Viele Vorteile, viele Nachteile ? Das müßte wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Zufrieden sein kann man überall, Zufriedenheit ist völlig unabhängig vom Aufenthaltsort, vom Haben etc.
Ich bin jetzt mal zufrieden hier, aber ich freu' mich auch schon darauf, in ein Flugzeug zu steigen und dieses zB in Delhi zu verlassen, einer Stadt wie ein Ameisenhaufen - um dann von dort in die Stille der Berge zu fahren.
So ist der Mensch - doch irgendwie immer unzufrieden
Cheers