Endlich nach 4 Jahren Methadon und Morphium frei

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shabby
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 11:33    Titel: Endlich nach 4 Jahren Methadon und Morphium frei Antworten mit Zitat

Ich kann es nicht glauben, seit Sonntag nehme ich kein Methi mehr..

Endlich habe ich es geschafft das ganze auf 0 zu bringen.
Warum nur ging das so lange frage ich mich im Moment.
Es war halt ein Prozess.. und die vielen Rückschläge mussten wohl sein.
Sehr wahrscheinlich kennen das einige von euch dass man x-mal probiert das Ganze ausschleichen und am Schluss höher ist als vorher.
Mir ging das einige Male so... grummel...
Aber nun ist es endlich geschafft, der Weg war lang, teils etwas mühsam
aber absolut gangbar.
Das fand ich aber die letzten par mal gar nicht, im Gegenteil. Ich dachte die letzten 4 Jahre mehrmals, ich bin glaub einfach verflucht den Sch... mein ganzes Leben lang zu nehmen.
Aber das stimmt nicht, ich finde im Nachhinein dass ich einfach immer zu einseitig an das Ding rangegangen bin.
Immer Körper von der Seele trennen und einfach endlich entgiften.
Aber das entgiften ist ja echt das kleinste Übel, nicht?
Den Kopf so weit bringen das er endlich clean sein will und kann das ist die ganze Tortour hab ich so das Gefühl.. oder wie seht ihr das?

ABER ich finde ich und mein Köper haben es verdient dass ich ihm jetzt endlich mal gut schaue und ihn nicht ständig mit irgendwas betäube und boykottiere.
Ich fand es spannend dass mir nichts fehlt, ich vermisse nichts und bin einfach nur dankbar.
Aber ich weiss auch dass ich in Zukunft sehr vorsichtig sein muss.
Denn irgendwas in mir hat wohl immer das verlangen nach völligem
abschalten, abdriften, loslassen etc.
ob ich das mal ganz losbringe weiss ich noch nicht.
mal schauen...
aber endlich keinen Tablettenschieber mehr, nicht morgens um 6 die ersten Tabletten nehmen, nicht mehr dran denken bei einem Familienausflug ui hab ich das Methi dabei ansonsten früher nach Hause fahren, ächz kotz
das war immer sooo Mühsam und ich habs immer wieder mal vergessen am Nachmittag...

Ich wünsche allen die diesen Weg auch am beschreiten sind
viel Mut
viel Kraft
viel Ausdauer
viel Motivation
viel Energie und Lebensfreude


Alles Gute

Shabby
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich wollte ich nur die Seite zumachen, da sah ich die Überschrift dieses Threads und mußte glatt noch mal einsteigen, um Dir von ganzem Herzen zu gratulieren !
Bravo, mehr ist dazu nicht zu sagen.
Du wirst sehen, es geht auch ohne oder meinetwegen sogar mit einzelnen, genußvollen Ausnahmen, solange man sie nicht aktiv sucht (fällt Dir auf - suchen > Sucht ?) oder wirklich jede sich bietende Möglichkeit nützt.
Alles Gute !
Cheers
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shabby
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

ja klar sucht, suchen das hat wirklich was... stimmt für mich total

ich weiss einfach nicht ob es möglich ist nach einer sucht nur noch sporadisch was zu nehmen.
vorher konnte ich das einige jahre, aber ich hab so das Gefühl wenn man mal in eine sucht verstrickt ist oder war geht das wohl kaum mehr, oder das Risiko ist zu gross wieder (auch wenn erst nach ner gewissen zeit) rückfällig zu werden, oder täusch ich mich da?
gibt es tatsächlich einige die das schaffen?
hmmm ich finde es ein heisses eisen..

merci vielmals für deine gratulation

shabby
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo shabby ... ganz ungeeignete Idee mit den "genussvollen Ausnahmen".
Ich kann damit jedenfalls nicht umgehen.
Erst mal clean bleiben. Auf täglicher Basis. Das Thema ist ja jetzt nicht einfach
so erledigt.
Aber schön dich auf einem gesunden Weg zu sehen.
Bis denne.
Joe
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Shabby,
war wirklich keine gute Idee - danke Joe für den Hinweis ! - das mit den Gelegenheiten so ohne weitere Erklärung dazu.
Was ich eigentlich meine ist, daß Du jetzt frei bist, daß Du frei entscheiden kannst. Zur Freiheit gehört auch, etwas zu "dürfen", es aber nicht zu müssen. Es ist also eher eine philosophische Aussage ohne echten Praxisbezug.
Tut mir wirklich leid, denn DAS, was augenscheinlich 'rüberkam, war nicht gewollt.
Cheers
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shabby
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

hallo rock
kein problem ich seh das weder als empfehlung noch als aufmunterung oder tipp...
weisst du rock, überlegt habe ich mir das auch schon, aber ich denke das es für mich zu gefährlich ist, aber wenn das jemand wirklich kann warum nicht?!
ich fand das die beste zeit, gelegentlich mal "urlaub" machen.
aber wenn man auf dauerurlaub ist wird es irgendwann n mist und hat soo üble konsequenzen.
bin jetzt mal froh dass ich den schweren rucksack abziehen konnte
und möcht den ganzen sch... nieeeeee mehr erleben, es war die hölle für mich und meine familie.

darum ja joe erst mal schön sauber und gestriegelt durch die welt gehen schmunzel... ist sicherer
besten dank

shabby
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Shabby,
eigentlich ist alles gesagt, aber Du erwähntest ein Wort, nämlich Rucksack. Das verwende ich auch immer wieder. Es ist ja so, daß jeder Mensch so seinen "Binkel" (sprich Rucksack) zu tragen hat. Was man da hineinpackt, muß man auch mit sich herumschleppen. Und wenn man da selbst auferlegte Verbote einpackt, wie das "Ich DARF keine Drogen nehmen", dann wirst Du bei jeder Gelegenheit daran erinnert, daß Du ein selbstauferlegtes Verbot mit Dir 'rumschleppst. Gelegenheiten gibt's genug - auf der Straße, in Zeitungen und Zeitschriften, im TV im Netz ... Drogen, Drogen, Drogen - allenthalben Drogen.
Und jedesmal versetzt Du Dich in leichten Stress, ganz unbewußt, weil Du ja in der Verbotszone bist. Mit der Einstellung ist ein Rückfall wesentlich wahrscheinlicher, als ohne das Verbot. Irgendwann erwischt's Dich doch !
Wenn Du Dir aber sagst, ich habe das hinter mir, es ist eine Erfahrung in meinem Rucksack und ich stelle mich den unvermeidlichen Versuchungen, sage aber nein, weil ich für mich selbst zu dem Schluß gekommen bin, daß es nicht gut ist, dann bist Du frei - auch den äußeren Einflüssen gegenüber.
Das setzt natürlich voraus, daß Du wirklich mit Dir im Reinen bist, was das Thema anbelangt, daß Du die Erfahrungen, die Du machtest, wirklich nützt.
Stressfrei nein sagen zu können, das muß mM nach das Ziel jedes Ex-Süchtigen sein. Verbote haben noch nie dauerhaft Gutes gebracht, die sind nur für Einzelsituationen angebracht, nicht als Dauerlösung, nie !
Cheers
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shabby
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

ich finde du hast es auf den punkt gebracht. ja...
verbote sind und waren schon immer interessant.
ob ich schon total im reinen bin stellt sich heraus, genau deswegen mache ich meine systemische familientherapie weiter. ich möchte noch mehr erreichen als es nur zu "schaffen" ich möchte eine neue positive einstellung zum leben bekommen.
meine kindheit war so hart, voller gewalt und so schlimm für mich. jetzt bin ich selber mutter und möchte meiner tochter wurzeln mitgeben die ich nie bekam, möchte ihr kein destruktives leben mehr vorleben.
und ich selber möchte gesund werden und zwar an körper und geist.
ich weiss dass ich auf einem guten weg bin, aber ich weiss auch das ich noch nicht ganz loslassen kann und meine wunden noch nicht ganz verheilt sind.
aber auch das ist ein langer weg den ich auch schon seit 4 jahren gehe und solange noch gehen werde bis auch ich ein "normaler" gesunder mensch sein darf. kein emotionaler krüppel mehr.
denn das war ich jetzt fast 40 jahre lang... die erfahrungen werde ich nicht "los" die gehören zu meinem leben. aber sie sollen mich nicht mehr kaputt machen...
auch euch alles gute
und liebe grüsse
shabby
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2015 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

shabby hat Folgendes geschrieben:

ich weiss einfach nicht ob es möglich ist nach einer sucht nur noch sporadisch was zu nehmen.
vorher konnte ich das einige jahre, aber ich hab so das Gefühl wenn man mal in eine sucht verstrickt ist oder war geht das wohl kaum mehr, oder das Risiko ist zu gross wieder (auch wenn erst nach ner gewissen zeit) rückfällig zu werden, oder täusch ich mich da?


du täuschst dich NICHT, würde ich mal sagen...

ich selbst war vor etwa 15 jahren mal süchtig nach opioiden (tilidin) und auch nach benzodiazepinen.

dann war ich einige jahre clean. mein leben lief das erste mal überhaupt richtig gut, ich war glücklich, stand morgens gerne auf, hatte ein tolles umfeld, eine tolle freundin, hatte ziele im leben usw...

aber irgendwann kam ich auf die (verdammt blöde) idee, mal wieder zu "naschen"... erst nur 1x im monat, dann 1x die woche... das ging länger auch echt ganz gut, ich hatte scheinbar alles unter kontrolle...

im nachhinein sind mir natürlich gewisse dinge aufgefallen. ich hab zb sehr viel sport gemacht und bin auch noch 2-3x die woche fußball spielen gegangen... und das war das erste, was dran glauben mußte. statt zum fußball zu gehen und sich auszupowern, wie sonst auch, blieb ich lieber zu hause und nahm ein paar tropfen von meiner medizin...

der knick kam schleichend. ich merkte es gar nicht direkt, sondern gaaanz laaangsaaaam sickerte die opiatsucht in mein leben. und so kam es, dass ich mich irgendwann NUR NOCH auf den konsum freute und alles andere, was ich vorher gerne und ohne hintergedanken tat, war nur noch lästige pflicht (zb. der sport).

inzwischen bin ich schon lange auf methadon. und obwohl ich keinen beikonsum habe (und mit heroin hatte ich eh noch nie großartig was am hut), nicht rauche und nicht trinke, klebe ich noch zu sehr am metha, um den absprung zu wagen.

für mich bedeutet der konsum auch noch immer irgendwie "entspannung" und ich weiß halt auch genau: wenn ich absetze, ist das vorbei! zwar sage ich nicht, dass ich "nie wieder" konsumiere. aber mir ist klar, dass ich nach einem entzug vom methadon vorerst auch nichts anderes mehr nehmen werde (einfach weil ich andere drogen nicht mehr wirklich mag, bis auf MDMA.. aber das zeug ist nichts für den alltag!).

bevor ich quasi das zweite mal süchtig geworden bin, habe ich wirklich gedacht, dass man opiate DAUERHAFT(!) kontrolliert nehmen kann. davon bin ich inzwischen kuriert... das war naiv.

deshalb: sei froh über das, was du geschafft hast und laß bloß die finger davon! es geht ja sooooo schnell, dass man wieder druff ist...
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2015 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

glühstrumpf. wenn du das jetzt bis an dein lebensende schaffst, kriegst du n keks von mir Razz
das ist schon n nettes gefühl, morgens aufzustehen und sich keine betäubungsmittel reinziehen zu müssen, nur um sich halbwegs normal zu fühlen und nicht den ganzen tag on the run zu sein, für irgendwas, irgendwo.

ich freu mich n bißchen für dich mit, shabby und berichte mal, wies weitergeht!
...
und denk an den keks!

graham
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shabby
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2015 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann
Ich danke dir für die Warnung... ich glaube ich muss echt die Finger
davon lassen denn ich möchte das Ganze nicht nochmals durchmachen.
Ich hatte mit Heroin auch noch nichts am Hut, früher habe ich mal Designerzeugs genommen so sporadisch und das ging.
Aber die verdammten Opiate sind einfach ne andere Liga finde ich persönlich.
(obwohl das andere Zeugs auch im Desaster enden kann denke ich, da hatte ich vielleicht einfach Glück)
Ich kann dich verstehen dass du daran kleben bleibst echt. ich blieb etwa 3 Jahre daran kleben. Auch wenn das für einige kurz ist, für mich wars extrem lang, denn ich habe ja nur das Morphium abgelöst und wollte sofort das Methi ausschleichen.
Ha, sofort ist gut.
Das war der Plan, aber irgendwie ginge dann doch so lang.
Ich habe mich schon öfters gefragt ob das gescheit war von den Ärzten mich vom Morphin auf das Methi zu setzen, mit dem Mo hatte ich weniger Mühe es runter zu dosieren, der RICHTIGE SCHEISS fing bei mir erst mit dem Methi an habe ich so das Gefühl.
Hmm was denkt ihr?
Ist das Methi manchmal nicht auch ne Falle die zuschnappt und man lange drin "gefangen" bleibt? oder eben kleben?

Hihihihi Graham
ich freue mich schon auf den Keks, aber bitte mit sahne lach äh mit Schokolade
meine ich... hihi

Nein ich habe echt kurz Mist gebaut vor ein par Tagen.
Ich kam auf dumme Gedanken und hab etwas Dxm genommen.
Ah ich bin schon ein dummes Huhn echt.
Gut es ist nichts passiert, hatte ein par schöne Stunden.. aber sofort gemerkt dass es für mich zu Heiss ist.
Seit dem wieder ohne irgendetwas...
Jetzt hab ich alles geschmissen und rühr den ganzen Kack nicht mehr an.
Denn ich finde man ist gerade wieder "angefixt" von den guten Gefühlen.
Und jetzt habe ich es mir doch so Hart erarbeitet nüchtern durch die Welt zu gehen und sogar wieder zu lachen...
Nö jetzt ist Schluss...
Soviel zum Thema ab und zu sich was gönnen.
Ich kann das definitiv nicht habe ich gemerkt und ich bin zufrieden wie es sonst läuft. Ab und zu kommt schon mal der fiese Suchtdruck, aber es hält sich in Grenzen und wenn ich dem Kerl in die Augen schau sehe ich das ganze Elend das es dann wieder mitbringt und dann lässt es meistens nach.
Ich muss ehrlich sagen, erst jetzt finde ich habe ich wieder ein Leben.
Das vorher war echt Kacke...
Mir hats echt nicht gefallen..
Darum keine Dummheiten mehr. grins...

Alles Gute und merci beaucoup
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Chiron 08
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2015 07:34    Titel: Antworten mit Zitat

@ Shabby

Hallo Shabby, erst mal meinen Glückwunsch für Deine Methadon-Ausschleichung ( ? ). Da ich das in naher Zukunft auch vorhabe; freue ich mich über Tricks und Tipps, die mir bei dem Vorhaben behilflich sein können.

Selbstverständlich sind auch ALLE anderen Mitglieder des Forums angesprochen.

Ich war bei meiner Anmeldung im Forum auf 120 mg Methadicct und habe seit dem jede Woche 10 mg weniger genommen; das wollte ich so beibehalten bis auf ca. 40 mg. Und dann in kleineren Schritten? In den selben Schritten? Oder wie?

Da wäre ich für Tipps sehr dankbar. Was bzw. wie hast Du es gemacht?

Für Antworten, die mir helfen würde ich mich riesig freuen. Wenn ich den Alkohohl miteinbeziehe, und das sollte ich als Politoxikomane, dann bin ich fast 42 Jahre drauf. Und habe definitiv die Schnauze voll.

Meine Frau arbeitet im Altersheim und dort wird kein Mitbewohner substituiert; auch wenn die mit anderen starken Pillen zugeschmissen werden. Und das will ich auch nicht. Ich möchte endlich, wie Du, Shabby, FREI sein.

LG Chiron
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unsauber
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: 13. Jul 2015 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Chiron 08 hat Folgendes geschrieben:

Selbstverständlich sind auch ALLE anderen Mitglieder des Forums angesprochen.
...
Da wäre ich für Tipps sehr dankbar. Was bzw. wie hast Du es gemacht?


hi chiron,

also als erste info mal kurz was zu den altersheimen: es gibt seit einioger zeit in NRW das erste "altersheim für junkies". sowas geht also schon...

42 jahre... ui.. das ist verdammt lang! weißt du, mir machen schon meine mittlerweile fast 10 jahre angst, denn ich finde, dass das ne verdammt lange zeit ist.

TIPPS gibts hier wirklich ohne ende und ich sag dir mit nem augenzwinkern: wenn du ausdrücklich danach fragst, machst du dir hier keine freunde, hehe...
denn vielleicht kannst du es dir auch vorstellen, wie oft diese frage schon kam... SEEEEEHR OFT! einfach mal die suchfunktion benutzen!
außerdem gibt es leider kein geheimrezept. das beste ist langsames ausschleichen. am ende IMMER LANGSAMER UND IMMER KLEINERE SCHRITTE!

wenn man sich daran konsequent hält, dann kann man ganz ohne schlimme entzugssymptome rausgehen... so wurde es schon sehr oft berichtet, egal wie lange die leute drauf waren...


ich finde es mit der zeit immer belastender, methadon zu nehmen. und ich weiß definitiv, dass ich in absehbarer zeit aus dem programm gehen werde.
mein gefühl sagt mir einfach, dass mein leben an mir vorbeizieht, während ich dank des methadons immer gleichgültiger mir selbst gegenüber werde (in einer bestimmten hinsicht!).

irgendwo ist da so ein hintergedanke, der mich immer wieder fragt: "IST DAS WIRKLICH DEIN LEBEN? BIST DU DAS? WÜRDEST DU DAS ALLES NOCHMAL SO MACHEN, WENN DU DIE WAHL HÄTTEST?!"

und da muß ich zugeben, dass das nicht der fall ist. ich bin jetzt mitte dreißig. fast 10 jahre hab ich schon verschenkt.

dabei möchte ich überhaupt nicht sagen, dass opiate an sich "schlecht" sind oder dass jeder clean leben sollte oder sowas... das ist gar nicht mein ansinnen!

es geht mir dabei NUR UM MICH und um MEINE GEFÜHLE. und diese innere stimme sagt mir halt, dass ich es nochmal ganz nüchtern probieren soll.

bei mir ist es ähnlich wie bei shabby: es gab vorher kein heroin. und metha hab ich nur genommen, weil ich vom tramadol weg und das metha dann abdosieren wollte... hat nicht ganz geklappt, würd ich mal sagen...

ich glaube halt einfach, dass ich anders zu mir und meinem leben stehe, wenn ich diesen "schutzpanzer" aus methadon nicht mehr habe. vielleicht sind viele dinge dann noch beschissener... mag sein.
aber ich bin mir auch ganz sicher, dass ich dann wieder die nötige ENERGIE habe, um dinge zu ändern. und genau die fehlt mir momentan. ich habe zwar immer mal diese tage, wo ich was schaffe... aber das sind momentaufnahmen. was ich mal wieder brauche, ist das gefühl:

"8 STUNDEN SIND AUCH 8 STUNDEN!"

damit will ich folgendes sagen: in dieser zeit, acht stunden, kann man wahnsinnig viel schaffen. vorausgesetzt, man nutzt die zeit auch voll aus. und genau das mache ich derzeit nicht. man könnte meine derzeitige lage beschreiben mit:

"8 STUNDEN SIND 2 STUNDEN!"

also ich nutze meine lebenszeit nicht effektiv für mich, sondern vergeude relativ viel zeit mit dingen, die mir eigentlich nichts bedeuten.

und genau das bewirken diese tabletten, ganz egal, ob man opiate nimmt oder benzos... man verdaddelt sein leben in so einem halbwachen zustand, aber man findet definitiv nicht zu sich selbst.

ein ganz typisches anzeichen dafür ist auch das ewige alleine sein. das kenne ich von vielen kiffern zb. auch. man ist lieber zu hause in seiner kleinen welt, in der man alles kennt.

versteht mich nicht falsch: ich bin wahnsinnig gern allein für mich. auch clean. und ich nehme auch gern mal opiate.
es geht aber um das ANDAUERNDE, um diesen dauerzustand, in dem man sich permanent befindet.


OK, ich denke aber auch oft, dass man nicht voller verbitterung zurückschauen darf. mir hat schließlich niemand den weg aufgezeigt (auch meine eltern weißgott nicht!). ich wußte nichts, bevor ich mich aufgemacht habe. außerdem hat man ja auch was gelernt.


@shabby:
was mir noch am herzen liegt.. ich hatte es ja bereits gesagt: ich glaube nicht, dass man als suchtmensch nochmal einen kontrollierten gelegenheitskonsum AUF DAUER hinbekommt. das mag für 1-2 monate, vllt. sogar 1-2 jahre, klappen... aber früher oder später schmieren wir wieder ab!
das ist auch einer der gründe, weshalb ich vor einem ausstieg aus dem programm etwas angst habe.
ich weiß einfach für mich, dass ich dann gedanklich mit opiaten abschließen muß. aber ich weiß auch, dass ich einer riesigen rückfallgefahr ausgesetzt bin. immerhin hab ich das ganze spiel schonmal durchgemacht:
---> sucht - entzug - clean leben - sucht... ein kreislauf!


allerdings muß ich ohnehin gaaanz kleine brötchen backen und von meinen zt. 250 mg methadon runterkommen... 100 mg gehen immer zu sofort. ab 15 isses dann schwerer für mich...


naja, machts gut und @shabby: berichte mal wieder wie s dir so ergeht!
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 14. Jul 2015 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

@ unsauber

Erst mal Dankeschön für die Tipps. Ich bin nicht im Forum, um ' mir Freunde zu machen ', sondern, um Hilfe bei der Bewältigung meiner immer mehr gewünschten Abstinenz von dem Methadon zu bekommen.

Wer auf meine Fragen sauer reagiert, wird schon seine Gründe dafür haben.

Es ist für mich, das erste Mal ( und das seit April 2015 ca. ), dass ich Methadon bekomme, davor war ich auf Subutex und bin in einer Lebenskrise umgestiegen.

Also noch nicht sooo lange. Ich werde definitiv wieder zurück zum Subutex und dann ganz ausschleichen.

Unsauber, was Du über die 8 und 2 Stunden schreibst; so geht es mir auch; und die Feelings.

Wirst Du substituiert oder bist Du voll auf Shore ist nichts mehr ECHT.

Früher brauchte ich das vielleicht, doch ich merke: es ist kontraproduktiv.

In A L L E N Lebensbereichen. Begriffe wie ECHT, AUTHENTISCH etc. treffen nicht mehr, weil man so ist, wieviel man intus hat. Ich werde es DEFINITIV 2015 beenden;

FÜR IMMER Exclamation

LG

Chiron
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Poppy59
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2015
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2015 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dreams Are my Reality !



TohuwabohuTohuwabohuTohuwabohuTohuwabohuTohuwabohuTohuwabohuTohuwabohuTohuwabohuTohuwabohu
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