Ohne Opiate - echt mies gerade

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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 06:36    Titel: Antworten mit Zitat

silentriver hat Folgendes geschrieben:
Ach Silent leider kann ich Dir in der jetzigen Situation nicht wirklich helfen aber vielleicht doch ein paar Worte an Dich richten:
- Der Mensch braucht keine Opiate, der Körper kann diese selber herstellen, nur durch die Drogen hat er es verlernt, gib ihm die Chance sich zu rehabilisieren.
- Es ist nur der Moment wo es Dir schlecht geht, aber Du hast noch ein ganzes Leben wo es Dir ohne opis besser gehen kann!
- Die Zeit wo auch Du dich ohne Opiate normal fühlen wirst wird kommen, bestimmt, es dauert nur etwas, hab Geduld.
- Keine Pille gegen Depressionen wirkt besser als Sport, mach was! Ich persönlich finde Joggen langweilig, aber für den Anfang gibts fast nichts bessers, probiers und schreib uns wie Du Dich danach gefühlt hast.
Gute Besserung!
~~~


So einfach ist das doch nicht. Schon mal daran gedacht, dass die körpereigene Produktion von emdogenen Opioidpeptiden gestört sein kann und dies der biochemische Grund ist, warum manche zu Opiaten greifen und es deswegen so empfinden, nur damit ein normales Leben führen zu können?

Opiatabhängige sind eben nicht gesund sondern sehr vieles deutet darauf hin, dass ihr körpereigenes Opioidsystem irgendwie kaputt ist.

Deswegen müssen doch so viele substituiert werden und kommen nicht davon los.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 06:40    Titel: Antworten mit Zitat

MausiMaus hat Folgendes geschrieben:
Nein silent es ist möglich dAass das leben, clean noch viel f
viel geiler sein kann als auf die geilste droge die mit Namen Heroin heisst.
Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg.
Erinnere dich
ihre die


So ein Blödsinn. Das unterstellt, dass neurobiologisch alle die gleichen Vorraussetzungen haben. So ist das aber nicht.

Viele besuchen Medikamente um normal funktionieren zu können. Und bei manchen heißen diese Medikamente eben Opiate. Ist bei mir als RLS Patient auch so.
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 08:16    Titel: Antworten mit Zitat

silenthigh hat Folgendes geschrieben:
Mohandes59 hat Folgendes geschrieben:
Bin also ganz deiner Meinung. Du bist gerade auf Kratom-Entzug, aber der wird auch vergehen. Du kennst ja auch alle möglichen Entzüge, einer grausamer als der vorherige. Und dann denk mal nach, mit klarem Kopf.


Und dann Mohandes? Was nützt mir der klare Kopf, wenn ich unter Depressionen leide, die Opioide immer erfolgreich ausgeschaltet haben. Ich habe alle AD`s gefuttert die der Markt so hergibt. Entweder vertrug ich diese nicht, oder sie schlugen nicht an.

Bin gerade von Alpträumen hochgeschreckt. Es ist eine Tortur. Will niemanden sehen, geschweige denn mit diesem reden.

Ich berichte weiter, mal sehen in welche Richtung dieser Thread geht. Ob es mir gut oder schlecht gehen wird...


Silent, du hast mich mißverstanden, offensichtlich. Ich wollte sagen, es gibt vielleicht Menschen die nur MIT Opiaten 'funktionieren'. (Nicht daß ich hier Reklame für Opiate machen möchte).

Das mit dem klaren Kopf war so gemeint, daß du erstmal das Kratom (auch kein Wundermittel) aus dem Kopf und Körper bekommst und dann darüber nachdenkst, ob es FÜR DICH überhaupt erstrebenswert ist die Opiate generell zu vermeiden.

Also statt AD's, Neuroleptika, Benzos usw. ein Opiat nehmen; bei mir hilft es gegen Depressionen (abgesehen von Metha & Tex) und körperlich geht es natürlich sowieso gut damit.

H scheidet aus, nicht kontrollierbar. Opium (mein Favorit, weit vor H) ist hier schwer zu bekommen, außer du hast gute Iran/Afghanistan-Connections. Oder Indien.

Vielleicht findest du einen guten Arzt, der dir als Schmerzpatientin^^ low-dosed Codein oder besser noch Morphin verschreibt. Oder Oxycodon oder Hydromorphon. Und da würde ich beim Arzt mit offenen Karten spielen.

Achja, wie OyX schreibt: natürlich ist die Körperchemie dann verändert. Körpereigene Endorphine usw. Das ist der Preis: Sucht! Besser süchtig als depressiv? - das war genau die Frage, die ich in den Raum gestellt hatte.

LG Mohandes

P.S. 100mg Diazepam und du wachst 3 Stunden später schon wieder auf. Auch noch eine Benzo-Baustelle, kann das sein?
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag zum Opium. Gab es ja früher als Laudanum, in Deutschland bis 1929 ('Opiumgesetz'). Praxx hatte schon mal geschrieben "ist nicht standardisiert" - also no chance in Deutschland. Soll aber bis in die 70er-Jahre auch bei uns gegen Depressionen eingesetzt worden sein.

Man tarijaki hastam. Jeder Iraner oder Afghane versteht das.

Ich habe in den 80ern tatsächlich Opium als Medikament bekommen. Im damals 3.Welt-Land Indien. Seitdem bin ich Tarijaki.

Der Vorteil von Opium ist, daß es eine Vielzahl von Alkalloiden enthält (Morphin, Codein und noch einige mehr). Diese Kombination hat eine besondere Wirkung auf Körper und Geist.

Vergleichbar: synthetisches THC (Dronabinol). Würde ich nicht nehmen. Nur die Kombination von THC, CBD & CBN (sowie weitere Alkaloide) wirken so speziell auf Körper und Geist. Wenn ich rauche, dann dunkles Hasch vom Hindukush (schon ordentlich THC, aber auch viel CBD = etwas sedierend; Indica-Pflanzen und das Klima machen diese besondere Wirkung). Hochleistungs-Gras mit 20% THC macht mich psychotisch.

@Praxx, falls du das liest: schon klar, nicht standardisiert und die Gesetzeslage läßt es ohnehin nicht zu. Bleiben also nur Pharma-Opiate/Opioide wie Morphin, Oxycodon, Hydromorphon, usw. Und bei Cannabis eben Pharma-Dronabinol, schade - hier wird die Forschung noch erstaunliche Entdeckungen machen, wage ich mal zu behaupten.

War jetzt ein wenig off-topic, aber eigentlich auch nicht.

Wünsche euch allen einen wunderbaren Tag, LG Mohandes
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Mohandes59


erst letztens lief eine Doku über Prostitution in Indien, und da wurde auch ein Apotheker gezeigt,
der für diesen Beruf keine Erlaubnis braucht,
egal ob du Bananen oder Äpfel oder Medikamente verkaufst ist Latte wie Hose, alles wird ohne Rezept verkauft.

Der Apotheker verkauft den Prostituierten Kuh Steroide damit die schneller dick werden,
die Inder mögen wohl keine schlanken Frauen.

Kannst du das so bestätigen?

Lg.JP
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SPORTFREI
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Genau sowas sah ich mal,aber glaub afrikanisches Land.
Da war es Standarte,dass junge farbige Frauen ab 14mit so kuhaufbaustoffen gemästet wurden,bis sie richtig fett und rund waren.
Haben bzw mussten auch den ganzen Tag fressen.
Je fetter,je besser.
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silenthigh
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Müde, schlapp, Schmerzen, Depris. So fühle ich mich gerade. Kann nicht mehr schreiben, weil leer.

Danke für Eure Antworten.
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silenthigh
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Achso...ich lese mir die Antworten nochmal genau durch, wenn ich dazu in der Lage bin. Sehe alles verschwommen. Tut mir leid. Entschuldigung.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Silent,

ich hab gestern abend schon mitgelesen,merkte aber, dass ich nicht schreiben kann. Mir ging es gestern nicht so prickelnd. Aber es hat mich die ganze Zeit beschäftigt und da ich eh einen verkürzten Schlaf hatte (mal wieder ein paar Krümel weniger), warst Du und die postes der anderen das erste, an das ich heute morgen dachte.

Natürlich war es hilfreich, etwas mehr von Deiner Geschichte zu erfahren. Ich fand es auch toll, von Sabiote die Tage mal mehr in diese Richtung zu lesen. Da ich noch nicht so lange hier bin, kenne ich Eure Geschichten weniger, sondern lese mehr, was anderen geraten wird. Aber ein Eindruck entsteht trotzdem und heute morgen dachte ich, der hat auch noch Bestand, wenn man mehr weiß.

Außerdem sind meine Gedanken heute morgen klarer und nicht von Erschöpfung, nem Joint und ner Schorle geprägt, neben dieser gruseligen Leere. Heute morgen geht es wahrlich besser, aber die Beine tun trotzdem weh usw, Krümelwirtschaft eben.

Wenn man Störungen hat und meine erste (von mehreren) spürte ich im zarten Alter von 4 Jahren, als ich stocksteif im Bett lag und vor lauter Angst Wahrnehmungsstörungen bekam, ist alles anders, als wenn man so was nicht hat.

Deine Latte an Diagnosen habe ich gelesen, Silent. All in all plus körperliches bin ich etwas besser weg gekommen, aber die Richtung ist sehr verwandt. Anstatt Schmerzen habe ich andere körperliche Probleme, die mein Leben sehr beeinflussen, es massiv mit bestimmen.

Ich spreche das deshalb im Vergleich an, weil ich auf einen bestimmten Punkt hinaus will.

Ich beziehe mich im folgenden auch auf Caros wunderbares poste. Ist schon super, wenn Du ganz dabei bist, liebe Caro, sei herzlich gegrüßt Wink

Mein Gehirn hatte ja die paar Stunden, die ich geschlafen habe, Zeit, zu sortieren.

Und Zeit für einen Rückblick in Sachen "mit Opiaten ist man gut versorgt".
Es gibt Menschen, die zufrieden mit ihrer Dosis sind. Es läuft gut, man kann den Alltag leben. Zu rasten, anstatt sich ständig zu quälen, das ist einfach nur weise. Man muss sich wahrlich nicht unnötig abschuften, während man das Leben auch genießen könnte, es leben könnte...denn dafür sind wir schließlich am Leben!

Andererseits habe ich feststellen können, dass egal, auf welcher Dosis ich war, immer recht zügig eine Dosissteigerung erfolgen musste,oder Beikonsum nötig war. Aber dass ich auch nur 1 Jahr mal konsequent auf Bsp 50mg Metha oder 8 mg Tex glücklich gewesen wäre, meine Arbeit getan hätte - daran kann ich mich einfach nicht erinnern. Nüchtern geht es mir am besten (seit Opiatbeginn zeitlich halbe/halbe drauf und clean). Viele Jahre, diverse Wohnorte , wechselnder Lifestyle, aber das hat Bestand.Immer wieder kommt der Punkt, an dem die Dosis nicht ausreicht.

Silent, Du hast alles mögliche durch, da lief es scheinbar ähnlich?
Ich ziehe den Schluss, dass so manches Gehirn das auch gar nicht hin kriegt. Die Dosis zu halten und happy zu sein.

Falls Du das kannst, sind meine Zeilen "for nothing" und ich hab wesentliches verpennt, bzw nicht lesen können.

Die Störungen, die seelische Dysharmonie lassen einen nicht einfach eine Substanz nehmen und alles ist gut.Die Gehirne sind sichtbar verändert. Die Botenstoffe aus dem Gleichgewicht. Verhältnisse, in denen man lebt, spielen eine große Rolle. Bekomme ich Lob, Unterstützung, Liebe und Verständnis, oder muss ich mir jedes Fitzelchen im Alleingang besorgen.

Aber Nägel mit Köpfen kann man trotzdem machen. Die Idee, dem Leid ein Ende zu bereiten, hat mich sehr angesprochen, weil Du wohl schon lange Deine Energie in das Ausprobieren steckst, was Du gar nicht geschafft hättest unter den Umständen, wärst Du nicht so stark.

Vllt kannst Du das Forum und Deine Erfahrungen nutzen und einen Schritt weiter in die nachhaltige Veränderung gehen. Opiat: ja, aber einfach NUR ein Opiat:nein.

Ich hab lange gebraucht, bis ich kapiert habe, wie es für mich besser läuft.Dabei hatte ich reichlich Hilfe,das Forum kam dann auch noch dazu.
Und so blöd wie sich das anhört für alle, die Leid verneinen, ich kann nur schreiben, das hat am meisten geholfen. Einzutauchen, es zu zu lassen. 2 Jahre am Waldrand , allein mit mir und meinem Elend, war das hilfreichste, das ich je angegangen bin.

Heute weiß ich, das liegt in der Annahme des Leids,denn Leid ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Wir Westler verneinen dies von haus aus. Haben den Anspruch, dass es uns gut gehen soll, doch Leid gehört ebenso dazu, wie glückliche Momente. Und die Ablehnung führt nur zu weiterem Leid. Oder man muss massiv mit Opiaten deckeln. Je schlechter es einem geht, desto mehr muss auf den Löffel. Man ist angewiesen auf alles mögliche, das von außen kommt. Das kann es aber nicht sein. Dass es aber manchmal nur "mit" geht, hat auch seine Berechtigung.

Deshalb ist die Frage, was sonst noch verändert werden könnte, um nachhaltig Besserung zu erfahren.

Momentan geht es Dir einfach nur beschissen, ist ja klar, geht mir auch so, wenn das Opiat grad weniger wird, gar fehlt.

AD,s sind keine Lösung. Was wohl an der Mixtur und Beschaffenheit der seelsichen Störungen liegt. Es ist die Wärme, das Ur-Vertrauen, was fehlt. Unsere Gehirne weigern sich, zu produzieren, was man bräuchte, um happy zu sein. Liegt in der Natur der Sache, dass da Opiate helfen. Die fehlen schließlich auch im Stoffwechsel.

Aber der Arzt ist nicht wirklich das Thema. Wenn man weiß, was man will und dafür einsteht, auf welchem Wege auch immer, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dann kann man auch Argumente liefern, die Diagnose "zurecht biegen", so dass man an das gewünschte Medikament kommt, oder es sich eben kaufen, weil man einen entsprechenden Kontakt herstellt. Beides könntest Du umsetzen, denke ich.

Es gibt noch viel mehr, das eine Hilfe darstellt. Da, wo die konservative Medizin an ihre Grenzen stößt, gibt es natürliches, das unterstützt. Da, wo die Psychotherapie nicht den Durchbruch erzielt, gibt es zusätzlich spirituelle Wege, usw. Wir haben schon viel ausprobiert, auch Karin landet immer wieder in der Klinik, weil sie die Medikamente absetzt, oder grad nichts hilft, die Dosis immer weiter ansteigt, mit Alkohol, Gras, Valium usw nach geholfen wird.

Es kommt mir so vor, als würden wir 3 einfach nicht aufgeben wollen, weil wir im Hinterkopf haben, dass unsere Psyche mit nichts lange zufrieden ist. Und da liegt der Unterschied zu den "glücklichen", die mit einer satten Dosis Tex oder Metha ihr Leben leben können.

Opiate helfen langfristig wenig für Menschen mit solch multiplen Problemen, wenn man nicht von allen Seiten sein Leben betrachtet, auf sich achtet und "Kleinigkeiten" verändert. Ich schreibe ja immer wieder, dass es das wichtigste ist, das Leben einem anzupassen. Alles, was man tut, sollte darauf ausgerichtet sein, dass es den Weg zum Glück ebnet. Demnach verändert man das, was einen zum Unglück führt.

Zum Beispiel weiß ich, dass es mir schlecht geht, wenn ich morgens zu viel rauche - es ist sau schwer, es nicht zu tun. Gerade habe ich die Kippe ausgedrückt und mich zur Disziplin gezwungen. Das werde ich gleich spüren, wenn ich aufstehe. Tabak unterstützt Depressionen. Ich hab das gemerkt und dann auch Forschungen dazu gelesen. Das ist nur ein Beispiel, von denen es viele gibt. Und wenn ich darauf achte, geht es mir entscheidend besser.

Das wahre Glück liegt in uns selbst.So abgedroschen sich das anhört, tiefer könnte die Wahrheit nicht sein. Und für mich ist das ein Lifestyle geworden.

Unabhängig von Partner, Arbeit etc. Das sind Dinge, die von außen kommen, fallen sie weg, fällt manch einer um, der sich vorher für glücklich hielt.Ich habe lange Zeit damit vergeudet, dem nach zu laufen.

Es macht Sinn, sich zu vergegenwärtigen, welche Bedürfnisse man hat, was zu Glück, was zu Unglück führt. Ich habe mir das aufgeschrieben und so meine Muster besser durch brechen können, bzw bin weiter dabei.
Seither gibt es eine Grundzufriedenheit, die auch nicht weicht, wenn es mir mies geht. Das fühlt sich jetzt anders an, als vorher. Der Mut verschwindet nicht einfach, die Hilflosigkeit ist weit weniger ausgeprägt, was sich dann so bemerkbar macht, dass ich mehr Energie habe, weil ein positiver Unterton mitschwingt. Die Akzeptanz dem Leben, meinem Leben gegenüber macht alles einfacher und ich bin nicht mehr abhängig vom Außen. Ist egal, wenn die Verkäuferin schlecht drauf ist, vorher war ich auf freundliche Menschen regelrecht angewiesen.

Man kann sein Gehirn "umprogrammieren". Das ist der einzige Weg, will man nicht alles unter Opiaten weg deckeln, weil man immer wieder am gleichen Punkt landet.

Dann ist es auch was anderes, wenn man sie zur Unterstützung einnimmt, der Kreis wird trotzdem unterbrochen, wie sich zeigt. Man ist auf einer Ebene angekommen, von der aus die Hilflosigkeit verschwindet. Ich fühle mich stark, auch wenn ich kaum noch die Kiste hoch heben kann, weil mein Stoffwechsel spinnt, das Herz nicht richtig arbeitet, weil die Lunge angeschlagen. Ich ändere mein Verhalten in kleinen Schritten, was letztendlich auch dazu führen wird, dass der Körper sich erholt.
Jeder Smoothie, jeder Quark mit Leinöl, jedes Nahrungsmittel wirkt wie ein Medikament zusätzlich. Natürlich klingt das nach riesen Aufwand, ist es aber nicht, wenn man all diese Dinge in sein Leben integriert. Sie sind so normal, wie der Gang zum WC. So weit ich das mitkriege, bist Du auch ganz "gesund" unterwegs in dem Bereich und weißt auch viel. Ich glaube, es fehlt noch die Annahme der eigenen Person, das Selbstverständnis.Liebe und wahres Mitgefühl sich selbst gegenüber.

Die Störungen sind ein Bild davon. Opiate helfen deshalb, weil sie das ersetzen, was das Gehirn nicht eigenständig tut. Aber die Stoffe werden auch deshalb nicht produziert, weil die Muster so fest sitzen.

Ich glaube nicht daran, das man dem ausgelieferet ist, weil ich selbst andere Erfahrungen mache und mein Freund ist das nächste nahe liegende Beispiel. Würden wir nicht wissen, dass der andere aus Krankheitsgründen oft so seltsam tickt, könnten wir uns manchmal nicht ertragen, ich komme gelegentlich arg an meine Grenzen, das habe ich ja schon berichtet.

Ich will es eigentlich kürzer halten, aber so fit bin ich nicht und hoffe,der Kernpunkt versandet nicht...Er ist auch sehr krank, aber im Gegensatz zu anderen, die dann in der Vollausprägung des Bordies nicht arbeiten können, usw., läuft es bei ihm anders. Seine Gefühle sind oft super schräg und würden ein "nettes Leben" gar nicht zu lassen. Seit Jahren übernimmt er mehr und mehr meine Konzepte, natürlich auf ihn zugeschnitten, er hat ja andere Bedürfnisse, als ich.

Aber die Grundhaltung: was in meinen Körper fließt durch Nahrung ist mein Treibstoff. Was in meinen Gedanken passiert, kann ich beeinflussen. Wie ich mich verhalte, kann ich ändern : ändert langfristig alles!

Der Einfluss des buddhistischen käme ihm nicht in den Sinn, sich selbst anzueignen, aber da ich das lebe, so gut es mir gelingt, hat er auch was davon. Er sieht, wie ich mich verändere, hört, was ich sage und winzige Tröpfchen werden verinnerlicht. Er hatte nie Kontakte, die den Namen verdienen. Er hat jahrelang gesehen, wie ich mir Zeit nahm, meinen Freunden oder Fremden zuhörte, obwohl es mir selbst beschissen ging zuweilen. Zunächst hat er immer gesagt:" Wieso tust Du Dir das an, Du hast doch selbst genug Probleme und außerdem gar keine Zeit für so was..".

Heute hat er den Nutzen des Mitgefühls entdeckt. Er hat jetzt einen Freund mit Tiefgang und beide schätzen sich glücklich, dass der andere zuhören kann, was zu sagen hat, das einem hilft. Im Zuge dessen ist er selbst glücklicher, fühlt sich angenommen, erkennt seinen Wert. Das gleiche zeigt sich auf der Arbeit. Er wird ernst genommen, respektiert. Zuvor hatte er immer Probleme mit seinen starren Ansichten. Und vorher gab es nur einen Wert: Leistung. Damit ist ein Bordie ja wohl aufgeschmissen, außer das Krankheitsbild ist milder. Er musste viel kiffen, um das ganze Elend dann aufzufangen.Jetzt reicht ein "Entspannungsjoint" am Abend.

Ich hoffe, es kommt noch an, was ich ausdrücken möchte: das Gehirn ist plastisch, veränderbar. Das gilt auch für die aufgezählten Störungen. Wenn man nicht gerade vollkommen daneben ist, kann man sich helfen.Es bedarf der Übung. Und der Kontinuität.

Das Thema ist so umfassend, dass ich es heute nicht bringe, zumal ich eh schon viel geschrieben habe und Du sicher auch nicht super aufnahmefähig bist in dem Zustand. Es war mir einfach wichtig, Dir zu schreiben: Nicht die Hoffnung verlieren, nicht in Verzweiflung verharren, sondern die Möglichkeiten sehen.

Ich esse mal was, vllt fkt dann mein Gehirn wieder besser...

der Brunch (Lachs mit nem riesen Berg Grünzeug von der Fensterbank, Melone und Kokoswasser) macht mein Gehirn tatsächlich fiter, aber ich merke, die Sonne ruft, ab in den Garten. Da wird es mir gut gehen...

Heute versandet viel durch Leistungsansprüche, die verhindern, dass man überhaupt noch den Raum hat, für andere offen zu sein. Man übersieht sich ja permanent selbst.

Es gibt eine Reihe von Techniken, mit denen man sich anders konditionieren kann. Ich hab da einiges ausprobiert und viel für mich raus gezogen. Momentan bin ich an dem Punkt, das Leben weiter aufzuwerten, indem ich den buddhistischen Weg gehe. Verneinung von Verhaltensweisen, die zu Unglück führen, ist nicht einfach, aber machbar, wenn man Struktur rein bringt.

Momentan ist dafür kein Raum, dafür geht es Dir wohl zu schlecht, aber im Anschluss wäre ein Blick auf das eigene Leben und die Identifizierung der Mechanismen, die zu Leid führen, bestimmt sinnvoll.

Kamen Deine Schmerzen im Zeitverlauf? Ich hab schon gedacht, vllt hat der Körper sie kreiert, damit "offiziell" Opiate genommen werden können. Hört sich was weit her geholt an im ersten Moment, aber so was gibt es. Das Gehirn hält die Fäden in der Hand. Und das Gehirn schreit nach dem, was ihm fehlt.

Alles Liebe für Dich von Herzen!
Du wirst einen Weg finden, das weiß ich. Wir gehören doch hier fast alle zu den Steh auf Männchen Wink
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silenthigh
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe dakini...

ich habe mich in so vielen Punkten in deinem Beitrag wiedererkannt. Ich danke Dir vom Herzen für Deinen super Beitrag. Ich kann diesen aber erst richtig aufnehmen und Deine Fragen beantworten, wenn es mir besser geht. Im Moment bin ich nicht aufnahmefähig und entschuldige mich bei Dir dafür. Mir geht es richtig schlecht und ich habe Schmerzen.

Ich bedanke mich bei Dir dakini...
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

JP hat Folgendes geschrieben:
... und da wurde auch ein Apotheker gezeigt,
der für diesen Beruf keine Erlaubnis braucht,
egal ob du Bananen oder Äpfel oder Medikamente verkaufst ist Latte wie Hose, alles wird ohne Rezept verkauft.

Das stimmt so nicht. In vielen Apotheken ist der "Magister" ein Arzt, der sozusagen der gewerberechtliche Geschäftsführer ist. Der Besitzer bzw kaufmännische Betreiber mag keine entsprechende Ausbildung haben, aber er hat eben den Rückhalt des Arztes. So kommt es dazu, daß man sich oft mit einem Arzt unterhält und der gibt Dir dann (oder auch nicht - kommt auch nicht so selten vor), was Du willst oder brauchst. Kleine Zimmerchen in/neben der Apo, wo der/ein Arzt ordiniert sind auch häufig.
Alles wird ohne Rezept verkauft - probier' mal Amphe ohne Rp zu kaufen. Da latscht man sich die Füße wund, wendet man sich nicht an einen der Docs.
Alles Andere von Diazepam u.ä. (meistens Generika) bis Codein ja, da kann man ganze Schachteln kaufen, das ist kein Problem.
In Indien spielen die Apotheken bei den allermeisten Giftlern aber eine untergeordnete Rolle, denn wer kauft Codi, wenn neben der Apo einer steht, der feinstes PakiWhite anbietet ?
Cheers
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Rock Cool

ob das stimmt oder nicht kann ich ja nicht beurteilen,
darum schön wenn sich jemand mit eigenen Erfahrungen zu Wort meldet Wink .

Bin mir nicht mehr sicher auf welchen Kanal die Dokumentation lief Confused glaube aber Arte, aber auf jedenfall einer von den etwas seriöseren Kanäle.

Das war ein ganzes Dorf aus Blech Hütten, in jeder Hütte hat eine Prostituierte gearbeitet, und zwischen allen Puffs war in einer Blech Hütte die Apotheke. Shocked

Lg.JP
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silenthigh
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Gegen Abend wird es besser. Die Schmerzen verschwinden gegen Abend. Eigenartig. Aber morgens und tagsüber ist es echt übel. Ich sehne mich dann immer nach dem Abend. Ich bin noch kraftlos und schwach. Außerdem ist mir schwindelig. Ich hoffe, das ich am Sonntag wieder einigermaßen fit bin. Denn Montag habe ich noch einiges zu tun. Wenn nicht, dann zwinge ich mich dazu. Das wäre nicht das erste Mal, das ich mich aufraffe, um Termine wahrzunehmen.

Ich werde sehen...
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korn
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 02.11.2014
Beiträge: 290

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Habe eben erst gelesen dass es Studien zu ACC (N-Acetyl-Cystein) und bipolare Depressionen gibt, falls es funktioniert wäre das eine im Vergleich harmlose Alternative. Das ist in Deutschland nicht einmal verschreibungspflichtig.
Wenn Schmerzen von Diaz weniger wurden und das an Entspannung oder Müdigkeit lag, hast du schon Tizanidin versucht? Das Schwindelgefühl wird dadurch leider eher mehr als weniger, dafür schläft es sich gut damit.
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silenthigh
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Danke korn...

aber Diazepam bekomme ich soviel verschrieben, weil ich es zur Beruhigung, und nicht zur Schmerzstillung bekomme. Wenn Du den Thread gelesen hast, weißt Du, das mir mein Arzt Diazepam praktisch hinterwirft. Hier wo ich lebe (Rolling Eyes), werfen die Ärzte Jedem Diazepam hinterher. Ich aber nehme es nicht jeden Tag. Ich sammle die Dinger.

siehe hier was ich schrieb...

Zitat:
ich kann mich mit Diaz totschlagen. Bekomme im Monat 3 x 10mg 50 Stück + 1 x 25ml Diazepamtropfen.
Da ich diese aber nicht jeden Tag nehme, sammle ich die in meinem Arzneischrank.


Tizanidin habe ich noch nie probiert. Ein Muskelrelaxans, killt mein chronisches Schmerzsyndrom nicht. Ich habe viele Muskelrelaxans ausprobiert. Aber ohne Erfolg. Bei meiner Diagnose, bekomme ich Opiate. Ich habe 2 Banscheibenvorfälle und eine beginnende Arthrose im Becken. Aber ich wollte nicht immer zum Arzt. Auch diese Ängste habe ich beschrieben...

Zitat:
Ja, und trotzdem ist da immer die Angst, was ist wenn, die Quelle versiegt?
D.h. War mal bei einigen anderen Ärzten in Behandlung. Zwei von denen, wollten mir dann keine Opiate mehr verschreiben, und mich auf Lyrica schicken...Confused
Mein bester Arzt ist über Nacht an einem Infarkt gestorben...Shocked
Seit dem quälen mich fürchterliche Ängste...


Deshalb bin ich auf Kratom umgestiegen, da dies alle meine Beschwerden gedeckelt hat...

-keine Depression mehr
-keine Antriebslosigkeit mehr
-keinen Suchdruck mehr
-keine Schmerzen mehr
-man ist immer gut gelaunt

Ich danke Dir korn, für Deinen Beitrag...

Puhhh...das war jetzt anstrengend für mich...Entschuldigung, aber ich bin noch so kraftlos...
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