Erhöhter GGT-Wert (Leber) in der Substi

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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 10:22    Titel: Erhöhter GGT-Wert (Leber) in der Substi Antworten mit Zitat

Liebe Forenmitglieder,

ich habe mal eine Frage.
Innerhalb der Substitution wird bei uns jährlich das Blut auf Infektionskrankheiten und andere Blutwerte getestet. Bisher war immer alles in Ordnung, bin seit über 5 Jahren im Programm. Vor anderthalb Jahren habe ich von 1ml Polamidon auf 1mg Subutex umgestellt. Ich habe keine Beikonsum und trinke so gut wie keinen Alkohol (1 Bier im Monat). An Hepatitis leide ich auch nicht.
Nun musste ich im Mai diesen jährlichen Bluttest machen, die Ergebnisse erhielt mein Arzt diese Woche aus dem Labor (3 Monate später - merkwürdig). Mein Substi-Arzt meinte, mein GGT-Leberwert sei erhöht, in 2 Wochen wird mir noch mal Blut genommen.
Habe mich mal etwas belesen. Bei einem erhöhten GGT-Wert gehe Ärzte von Alkoholmissbrauch aus. Befürchte, dass mein Arzt natürlich nur diese Erklärung anerkennt. Was soll es auch anderes sein - natürlich säuft der Substi-Patient.
Confused
Neben 1mg Subutex nehme ich noch 150mg Elontril am Tag. In der Packungsbeilage steht in den Nebenwirkungen, dass sich die Leberwerte erhöhen können. Elontril nehme ich sei 4 Jahren. Bisher gabs da aber noch keine Probleme.

Bin natürlich etwas besorgt. Klar, erstmal die Ergebnisse des Testes in 2 Wochen abwarten.
Hatte jemand von Euch schon mal so einen erhöhten GGT-Wert? Besonders die Subutex/Suboxone-Patienten?

Liebe Grüße
Kuller
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Grüß Dich Kullerbunt,

ja, kenne ich vom Tex. Meine Leberwerte erhöhen sich dadurch, bei meinem Ex-Mann war das eben so.

Da Du keine Hep C hast, macht sich das eher am Ggt fest. Allseits bekannt als der "Alkoholwert".

Wenn man sich die chemische Formel nebst Schädlichkeit anschaut, kann man sagen, ist schon giftig, das Zeug.

Liebe Grüße, Dakini
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Kullerbunt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort.
Denke wirklich auch, dass es am Subutex liegt. Ich habe ja auch über 3,5 Jahre Pola bekommen. Da habe ich insgesamt ungesünder gelebt. Und in dieser Zeit gab es keine Auffälligkeiten beim Bluttest.

Frage mich halt nur, ob die Erhöhung des GGT-Wertes gefährlich ist. Klar, erstmal andere Ursachen und eventuell bestehende Erkrankungen ausschließen. Aber wenns jetzt wirklich nur am Subutex liegt...bleibt ja nur Reduzieren. Meine Dosis ist ja jetzt nicht gerade hoch im Vergleich zu anderen Substi-Patienten. Naja...mal schauen
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schneck249
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Anmeldungsdatum: 16.05.2013
Beiträge: 78

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo kullerbunt,

Meine leberwerte wurden aktuell im Juli kontrolliert und waren völlig normal. Ich nehme auch buphrenadicct aktuell 2.4 mg.
Habe eine hep c 2009 aber interferon gemacht.

Vielleicht wärs ja doch noch nur ein Labor Fehler wenn der Arzt die werte erst 3 Monate später übermittelt gekriegt hat?!

Das er erstmal denkt du säufst das kann ich mir vorstellen. ☺
Wobei das ja leicht mit einem test auszuräumen ist.
Wobei dann heisst es Du hast halt an diesem Tag nix getrunken kennen wir ja.

Heisse Grüsse 😊
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Kullerbunt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

schneck249 hat Folgendes geschrieben:
Das er erstmal denkt du säufst das kann ich mir vorstellen. ☺
Wobei das ja leicht mit einem test auszuräumen ist.
Wobei dann heisst es Du hast halt an diesem Tag nix getrunken kennen wir ja.


Habe mal geschaut, Alkoholmissbrauch könnte der Substidoc auch über Ethylglucuronid (EtG) als direktes Abbauprodukt des Ethanols (Alkohol) im Urin oder Blut feststellen.
Von mir aus könnte er mich auch beim wöchentlichen Rezept abholen pusten lassen. Aber wie du schon sagtest: den Verdacht räumt man damit ja nur teilweise aus.

Ich habe mir vorgenommen meine Ernährung besser im Auge zu behalten. Bewegen sollte ich mich auch noch mehr.
Ich hoffe echt, dass beim nächsten Test alles in Ordnung ist.
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2015 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

hi kullerbunt,
naja ich kann da eigentlich nur von Metha... mitreden.
ich war ca. 10 Jahre im Programm und als ich ca.1/2 Jahr dabei war bekam
ich auch erhöhte Leberwerte und dann ist mir die Galle geplatzt.
naja direkt Not-OP,Bauchspeicheldrüse durch Gallensaft angegriffen.War eine übele Geschicht und ich hatte auch keinen Beikonsum die ganze Zeit.
Ein Freund von mir war Jahrzehnte auf H (natürlich mit Unterbrechungen) und ist dann auch ins Program und ca. ein Jahr später bekam er eine Leberzirrhose und das wars dann.
Ich habe auch von anderen gehört,die nach einer Zeit im "Program" echt Schwierigkeiten mit der Leber bekamen,-ohne Beikonsum-!
Naja, die ganze Chemie auf Dauer und Regelmässig?!
Ich wollte natürlich jetzt keine Panik verbreiten und vielleich reagiert ja auch jeder körperlich anders bei regelmässigen,lagfristigen Konsum der Ersatzmittel!

Gruss,mikel
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2015 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, mal ein paar Sachen geradebiegen.

GGT steigt bei allen Prozessen, die mit der Aktivität der Leber zu tun haben, zeigt aber keine Schädigung der Leber an ("Leberschweiß").

Eine Erhöhung der "Transaminasen" AST und ALT (GPT, GOT) gibt es bei vielen Arzneimitteln - entweder durch eine Leberschädigung oder eine Beeinflussung des Messverfahrens - und einigen Krankheiten.

Da Opiate unter anderem zu einer Verkrampfung der "Papilla vateri" und damit zu einem Gallerückstau führen können, sind Gallensteinbildung und Bauchspeicheldrüsenentzünung möglich, wie auch Darmverschluss und Harnsperre.

Eine viele Jahre bestehende Hepatitis C kann ebenfalls jederzeit in eine Zirrhose münden, das ist Lebensrisiko aller iv-Konsumenten.

Alkoholkonsum nur Anhand der GGT feststellen ist kaum möglich, das ist allenfalls ein Hinweis.

Alkoholschäden werden anhand des GOT/GPT-Quotienten ermittelt, Alkoholkonsum wird durch CDT und/oder ETG festgestellt.

Unter normalen Umständen führen Opiate nicht zu einer Erhöhung der Leberwerte.

LG

Praxx
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Kullerbunt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 12. Aug 2015 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe aber keine Hepatitis C, auch kein A und B. Ich bin auch kein iV-Konsument. Ja, dass solls ja tatsächlich auch noch geben unter den Substis...

Was ist mit Elontril? Nehme davon tägl 300mg. In der Packungsbeilage steht unter Nebenwirkungen "Erhöhung der Leberwerte".


Ist es möglich, dass einfach "nur" zu wenig Bewegung und ungesundes Essen der Auslöser ist?
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2015 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Was hast du denn konkret für Werte?

Was war der Referenzbereich des Labors und welcher Wert wurde bei dir gemessen?

Warst du noch innerhalb des Referenzbereiches und dort lediglich im oberen Bereich oder nur ein klein wenig über dem Referenzbereich oder eben deutlich drüber?
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2015 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mal für Laien (nicht zu kritisch sein, QyX!):

Bei der Enzymbestimmung wird nicht die MENGE, sondern die AKTIVITÄT eines Enzyms gemessen - wieviel Stoff A wird von Enzym X in deinem Blut in Stoff B umgewandelt. Ob tatsächlich mehr X in deinem Blut ist oder eine andere Substanz die Aktivität verstärkt oder das Messverfahren beeinträchtig, ist dabei nicht bekannt.
Stellt euch ein fensterloses Gebäude vor, in das vorne Plastik hineigeschüttet wird und hinten Spielzeug herauskommt. Steigt der Umsatz, kann das bedeuten, dass mehr Chinesen darin arbeiten, es kann aber auch sein, dass der Aufseher eine neue Peitsche hat...
Wenn von mehreren zusammenwirkenden Enzymen nur eines eine erhöhte Aktivität zeigt, ist eher ein anderer Faktor dafür verantwortlich als eine Störung des Organs. Nur ein charakteristisches Muster von Veränderungen der Aktivität mehrer Enzyme und anderer Substanzen im Blut erlaubt den Rückschluss auf eine tatsächliche Erkrankung - eine isolierte (mäßige) Erhöhung der GGT ist eine isolierte GGT-Erhöhung und sonst erst mal gar nichts.

@Kullerbunt: Die Frage nach Alkoholkonsum ist natürlich berechtigt - aber ein Beleg dafür ist das nicht, zumal du ja ein Medikament nimmst, das die Transaminasenaktivität induzieren (=steigern) kann und damit Hauptverdächtiger ist!

LG

Praxx
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Chaosqueen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.05.2015
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2015 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kullerbunt,

mich würde Deine Erfahrung mit Elontril interessieren:
Besonders, ob es bei Dir antriebssteigernd wirkt und ob Du eventuell schon mal Trevilor bzw. Venlafaxin genommen hast und ob die Medikamente vergleichbar sind. Wäre lieb, wenn Du dazu was schreiben könntest.

Liebe Grüße

Chaosqueen
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2015 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt, mach Dir keinen Kopf!
Meine mum sogar z.Bsp hat auch erhöhte Leberwerte bei manchen Medis (z.Bsp.Schilddrüse, Carbadingsbums)
Ist normal, Du hast ja keine sonstigen Risiken, wie Alk, Hep...
Hast Du ne Speicherkrankheit? Oder sonst was?
Die Leber reagiert mehr auf unsere segensreiche Chemie, als man so denkt.
Wenn Du regelmäßige Checks machts, kannst Du das Thema zur Seite legen, denke ich.
Meine Freundin ist auf Elontriel sehr unruhig geworden, aber sie ist auch empfindlich. Kommt aber schon mal vor auf Medis, die Serotonin so fest halten. Keine Ahnung grad, ob es auch ein Noradrenalinwiederaufnahmehemmer ist.
Ausprobieren! Das ist bei ADs, glaube ich, immer so. Es wirkt bei jedem anderes und der Körpoer reagiert auch anders.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du gute Erfahrungen machst Wink
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Berlin30
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.08.2013
Beiträge: 242

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2015 03:26    Titel: Antworten mit Zitat

Eher als die GGT werden die sog. Erythrozyten-Indizes bei Verdacht auf chronischen Alkoholmissbrauch hinzugezogen (sog. MCV - Mittleres Corpuläres Volumen), wobei Alkoholmissbrauch ggfls. auf Dauer zu einer sog. mikrozytären Anämie führt.

Wenn die GGT erhöht ist und sich der MCV-Wert im Referenzberech befindet, kann ein entsprechender Konsum eigentlich ausgeschlossen werden. Da würde ich mich ggfls. drauf berufen.

Ansonsten weist eine erhöhte GGT-Aktivität im Blut auf eine Permeabilitätsstörung insb. im Bereich der Leber- bzw. Herzmuskelzellen hin.

Sollte die Erhöhung signifikant sein, wird die Ursache dafür am Ehesten in den o.g. Geweben zu suchen sein (z.B. Ausschluss Hepatitis / Tumorerkrankungen der Leber / Herzmuskelschäden / Diabetes mellitus / Schilddrüsenerkrankungen).

LG.
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