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Gaucho Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
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Verfasst am: 4. Okt 2015 03:06 Titel: Benzodiazepine: Alzheimer Verursacher? |
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Im Internet schwirren zahlreiche sog. wissenschaftliche Berichte herum, die eine Korrelation zwischen der Begünstigung im frühen Alter bereits an Demenz bzw. Alzheimer zu erkranken in Verbindung mit der Einnahme von Benzodiazipinen betrachten.
Um es auf den Punkt zu bringen, wird behauptet, dass die längerfristige Einnahme von Benzodiazipinen über einen Zeitraum von mehreren Monaten (90 Tagen), das Risiko später an Alzheimer zu erkranken, um über 50% erhöht
Ich meine, das ist ja wirklich harter Tobak was man da so liest. Als wäre Demenz nicht schon ohnehin soetwas wie die Volkskrankheit Nr 1 im hohen Alter , versetzt man die Konsumenten von Benzos damit bereits in Angst und Schrecken.
Ich glaube, es gibt auf dem Planeten keine schlimmere Erkrankung als Alzheimer, die ja letztendlich auch zum Tode führt und den Menschen zu einer "leeren Hülle" werden lässt, in dem sein Geist fortwährend dahin schwindet bzw. sich das Gehirn langsam auflöst.
Wie beurteilt ihr diese Theorie in Hinblick auf die Schädlichkeit von Benzodiazipinen bzw. die langfristigen Auswirkungen auf die Neurochemie des menschlichen Gehirns?
Fairerweise muss man dazu sagen, dass die Neurobiologie noch sozusagen das größte Rätsel der "modernen Medizin" ist und praktisch noch in den Kinderschuhen steckt (vor 50 Jahen hat man noch lobotomisiert ). Der Mediziner hat also nur eine rudimentäre Kenntnis über die tatäschlichen Abläufe und was heutzutage als Stand der Wissenschaft gilt, kann schon morgen wieder falsch sein.
Um ehrlich zu sein, diese Artikel machen mir Angst. Schön, ich erfreue mich an den Opiaten aber habe damit enorme Schlafprobleme wenn das Timing nicht stimmt, weshalb ich oftmals auf Alprazolam zurückgreife. Das hat bis jetzt immer gut funktioniert, aber nun mache ich mir Sorgen darüber, was ich meinem Körper und Geist damit eigentlich antue.
Ich meine an den natürlichen Opiaten selber gibt es nichts zu bemängeln, in einigen Artikeln heißt es sogar, dass Opium ein Krebszellentöter ist und daher präventiv vor Krebs schützt. Aber diese "neumodischen" chemischen Benzodiazipine, die ja erst in den letzten 40 Jahren so populär geworden sind, geben mir doch zu denken.
Irgendwie führt mich das immer wieder zurück zu der These eines altbekannten Drogengurus, der besagte, dass alle chemischen nicht in der Natur natürlich vorkommenden Substanzen für den Körper und Geist schlecht sind.
Dazu zählen nuneinmal die ganzen RC´s, Amphetamine, Benzos, Barbies und andere Tranquilizer und Dissoziativa wie DXM, Ketamin, PCP usw...
Ausgenommen davon wären dann natürliche oder halbsynthetische Opiate, natürliche Stimulanzien wie Koffein, Guarana, Kokain, Ephedrin bzw. Cathin. und andere natürliche psychedelische Substanzen wie Meskalin, Cannabis, DMT, Psilocybin usw... |
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UmmagummaMan Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.10.2015 Beiträge: 3
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Verfasst am: 4. Okt 2015 09:46 Titel: |
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Hallo, Gaucho,
ich weiss zwar nicht, ob das Alzheimer ist, doch immer, wenn ich von Benzodiazepinen einen Entzug machte, konnte ich mich ganz schwer an PIN - Nummern beim Abheben von Geld , Telefonnummern von allen, sogar die von meinen Eltern erinnern; gut dass es den Speicher gibt.
Ich habe viele Entzüge gemacht und das war für mein Gehirn und mein Selbstwertgefühl, wenn ich zum x-ten Mal zum Bankschalter musste, um mein Konto wieder freizuschalten, nicht schön.
Meine Birne hat definitiv an den vielen Benzos und Entzügen im Alltag gelitten.
Konzentrationsschwäche und Wortfindestörungen sind ja nicht normal, oder.
Ob das jetzt von der Forschung bewiesen ist oder nicht: Ich versuch, die Dinger nicht zu lange ( wenn überhaupt ) zu nehmen, auch wenn die Wirkung bei totalem Stress einfach super ist.
So Long.
UmmagummaMan |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 4. Okt 2015 12:24 Titel: |
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Wenn man die wissenschaftlichen Arbeiten genauer durchliest, kommt allerdings etwas anderes heraus, als wenn Journalisten da cherry picking betreiben.
BZD als URSACHE für Demenz - das ist sehr spekulativ! Es sieht eher so aus, dass:
1) in den Anfangsstadien der Alzheimerdemenz oft Unruhezustände und Angst vorherrschen, die mit BZD behandelt werden, weil Hinweise auf Demenz nicht entdeckt oder verheimlicht werden
2) durch BZD die Kompensationsmöglichkeiten bei kognitiven Defiziten eingeschränkt werden.
Die Situation ähnelt der bei Cannabis und Psychosen, die leidige Huhn-und-Ei-Diskussion...
LG
Praxx |
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Chiron 08 Gold-User
Anmeldungsdatum: 26.06.2015 Beiträge: 462
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Verfasst am: 4. Okt 2015 14:41 Titel: |
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@ Gaucho
Meine Frau arbeitet in einem Heim für Demenz und Alzheimererkrankungen.
Nach einer inoffiziellen Nachfrage sind dem Pflegepersonal keine nennenswerten Benzodiazepinmissbräuche bekannt.
Wie gesagt: Inoffiziell.
LG
Chiron |
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