Suchtverhalten Kokain iv.

[suchti91]

Hey leute bin neu hier! Ich bin 25 Jahre aus Österreich und seit ca 10 Jahren süchtig. Habe etliche therapien und entzüge hinter mir aber wurde jedes mal wieder Rückfällig. Bin im programm und zurzeit nur mehr auf 400 mg compensan ( für deutsche compensan ist wie substitol also morph) habe bis vor kurzem praxln verschrieben bekommen und habe diese 1 mal im monat 2 pkg genommen. Aufgeteilt auf 2 tage. Da ich wieder meinen Führerschein machen will u das mit praxiden net möglich ist habe ich mich beim Art sperren lassen damit kein arzt mehr welcher hergibt. Habe das für eine gute Idee gehalten und mein plan is auch aufgegangen. Zumindest 3 monate lang . Vor paar Wochen habe ich jmd kennengelernt der koks verkauft. Habe vorher nur ab u zu koks konsumiert und das is auch schon paar jahre her. Jedoch habe ich jz meine ganze kohle verschleudert u jeden verdammten tag koks gekauft so ca 2 wochen lang. Habe gehört das man von koks keinen körperlichen entzug hat u somit habe ich auch kein respekt von den folgen gehabt. Jetzt merk ich aber das diese "hirnfickerei" nach dem letzten schuss schlimmer ist als jeder entzug den ich bis jz hatte. So jz meine frage hat jmd schon so etwas hinter sich bzw wann wird es wieder besser? Wenn es so weitergeht und ich nicht bald eine kehrwende mache dann werde ich sehr bald hinter gittern landen. Meine plan wäre das ich meine tagesration morph beim nächsten rezept auf 600 rauf Stufen lasse! Wäre sehr hilfreich wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilt danke im voraus!

[rock]

suchti, auf Koks zu sein ist eine beschissene Situation. Du hast es angesprochen, keine körperliche Abhängigkeit, aber das Hirn gehört auch zum Körper ...
Da hilft nur Konsequenz - nichts mehr nehmen und wenn's noch so verlockend ist.
Die Compi sollten Dir aber über das Allerärgste hinweghelfen. So zumindest ist meine Erfahrung, unmittelbar und mittelbar, also aus Beobachtungen.
Sei vorsichtig, Du hast es eh schon bemerkt, Koks "frißt" das Geld förmlich auf.
Der Abfuck dauert, je nachdem, bis zu zwei Wochen würde ich sagen. Kommt halt immer auch darauf an, wie man psychisch gelagert ist, was man sonst noch konsumiert etc. Jedenfalls ist es zu ertragen, wenn auch recht schwer, denn das verdammte Zeug ruft einen immer wieder ... Das wird vermutlich auch länger dauern als die akute Phase. Da mußt Du dann stark sein und bald hast Du's zur Gänze überwunden und hoffentlich die Lehre daraus gezogen, daß Koks gar nicht zum Dauerkonsum geeignet ist.
Speed kills ... Unter Speed ist all das zu verstehen, was "schnell" ist, also Amphe in verschiedenen Varianten, Koks, Ritalin etc.
Besser man hält sich fern. Ein Rat von einem alten Speedfreak
Cheers

[nebukadnezar]

Hi Suchti,

( diesen geheimen Nick haben hier viele )
ich war einige Jahre H u K iv user, könnte mir aber fast nicht vorstellen nur K zu ballern, ohne anschl Downer.
Klar man hat keinen direkten körperl. Entzug, aber die Raserei im Schädel , kann einen um den Verstand bringen.
Ob eine Erhöhung deiner Tagesdosis Morhp hilft, weiss ich nichtt , kann ich mir aber gut vorstellen.
Es gibt hier im Forum einen Substiarzt - ´praxx´- der spricht von Erfolgen mit Baclofen gg. das Craving bei Koksusing.
Vielleicht eine Kombination von beidem?
Letztendlich ist es eine Kopfsache, also beschäftige deinen Kopf.
Natürlich lässt mit zeitl. Abstand auch die Kopffickerei nach, aber ich glaube, ganz vergessen tuts man nicht.
Heute nach einigen Jahren, habe ich immer noch den Geschmack (gedanklich)
auf der Zunge, wenn ich ´dran denke, aber es macht mich nicht mehr an.

LG N

[Praxx]

Hallo Suchti,

Kokain wirkt - wie alle anderen Uppers auch - über eine vermehrte Freisetzung KÖRPEREIGENER STOFFE!
Dabei passieren zwei Dinge: Du verbrauchst deine ganzen eigenen Vorräte dieser Stoffe UND setzt einen Teil der Rezeptoren dafür "außer Betrieb".
Du erzeugst also eine Situation, in der du für Wohlbefinden wesentlich mehr von diesen Stoffen brauchst, als du selber herstellen kannst. Folge: Depression und Suchtdruck.

Gegen die Depris helfen einige ADs ganz gut, vor allem solche, die auf den Serotonin UND Noradrenalin-Haushalt einwirken. Am Besten Edronax (Reboxetin), aber das darf in D nicht mehr auf Kasse verschrieben werden. Ob es Edronax in Österreich noch gibt, musst du deinen Substi-Doc fragen

Und natürlich Baclofen, das in genügend hoher Dosis die Kokaingier vollständig unterdrücken kann.

Dieser Film hier zeigt das eindrucksvoll: https://www.youtube.com/watch?v=byain0Vo5mo

Aber Vorsicht! Baclofen nicht einfach so einwerfen - das muss nach Wirkung titriert werden, sonst kriegst du derbe Nebenwirkungen!

LG

Praxx

[suchti91]

Danke leute für die hilfe werde das mal mit meinem arzt besprechen u antworte euch was er gesagt hat... und ob es hilft oder ich genau so extrem konsumiere... wie ich begonnen habe mit koks vor paar Wochen hab ich pro gramm 10 drücke herausbekommen... jz sind es 2... ich kann auf keinen fall so weitermachn... dachte benzos is das schlimmste... den entzug hab ich schon hinter mir aber koks kommt auf eine gqnz andere weiße nahe hin...

[Coalabär]

Jetzt mal eine vielleicht dumme Frage,

wie ist das mit Entzug bei Kokainsucht?
Vielleicht hab ich das Zeug immer gleich zur Hand, aber mir geht es immer nach dem Konsum schlecht 2-3 Tage.
Aber wenn ich jetzt 1 Monat Pause machen müsste, kann ich mir nicht vorstellen dass das mich verrückt macht 🙄🙄🙄?
Kommt das so heftig?

[Praxx]

Hallo Coalabär,
körperlichen "Entzug" gibt es bei Kokain nicht - nur "Dysphoria", also Misslaunigkeit, Depressivität und anfallsweise Gier nach dem Stoff...
Kaum ein Stoff macht so großen Suchtdruck wie Kokain, früher galt der Rat "wenn du mit Koks aufhören willst, musst du mindestens 100km wegziehen"

In dem verlinkten Clip siehst du die Auswirkungen eines 0.5-Sekunden-Blicks auf etwas, das mit Kokainkonsum zu tun hat - das Feuerwerk im Gehirn begleitet dich monatelang, wenn du auch nur in die Nähe von Kokain kommst

LG

Praxx