Angst vor einem Junky...

[Haschgetüm]

Ich bin abhängig von Cannabis und Amphetamin, komme frisch aus der Therapie und bin guter Dinge clean zu bleiben. Ich habe in der Reha viele nette Menschen kennen gelernt, die ganz unterschiedliche Abhängigkeiten hatten.
Eine meine engsten Bezugspersonen ist Heroin/Methadonabhängig und nun grade aus der Klinik geflogen. Sie wurde in die Psychiatrie eingewiesen.
Sofort will ich schreien: Halte aus, ich rette dich! Du kannst bei mir wohnen und alles wird gut werden!
Doch dann kommt eine zweite Stimme in mir hoch, die sagt:
Was, wenn sie wieder drauf kommt? Was, wenn sie dir die Bude ausräumt? Was würde sie affig alles tun um an Geld zu kommen?

Ich bin nicht besonders stolz auf meine Gedanken, aber ich habe Angst sie aufzunehmen. Mal davon ab, dass das mal wieder typisch mein HElferkomplex wäre - ich würde wirklich gerne helfen. Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass sie clean bleibt und ich halte es für unvernünftig, sie aufzunehmen.

Nicht das mich irgendjemand überhaupt darum gebeten hätte.
Ich wollte das nur mal mit euch teilen.

[JP]

Ohman die arme ist momentan clean,
und möchte das vielleicht auch gerne bleiben, aber obdachlos bei der Kälte führt 100% wieder in die Sucht.

Du Monster

LG.JP

[Clara03]

[Haschgetüm]

Tja, man darf halt nicht vergessen dass ich die Person nur ein paar Wochen kennen gelernt habe und zwar clean. Ich kenne grob die Vorgeschichte, aber ich habe keine Ahnung wie die Person so in "Freiheit" drauf ist. Im Moment ist sie "nur" auf Alk und Cannabis, aber auch damit will ich in meinem zu Hause nix zu schaffen haben.

Sind es Vorurteile oder eine gesunde Vorsicht - man mag sich drüber streiten.

[Schlaumeier]

Eine Geschichte. Es war 2003, ich war in Therapie bei Tauwetter/Bornheim. Habe dort monatelang mit Bipi in der Schreinerei "gearbeitet", bzw. an der Kreissaege meditiert. Wir waren gut drauf, er wusste von meiner Mopedsucht und wollte mir sogar seine sanierungsbeduerftige 250er yamaha Trial vermachen. Nach Abschluss grosse Verabschiedung mit grossen Plaenen. Wiedergetroffen habe ich Ihn bei der Drobs. Ich bin dann nach Thailand. Ein paar Monate spaeter musste ich nochmal nach Koeln. Ich ging ueber die Domplatte, Arschkalt, da sass ein Penner im Eingang mit MC Doof Pappbecher und schnorrte. Sah echt erbaermlich aus, es war Bipi. Ich habe mich gefreut und bot Ihm eine Nacht bei mir an. Ich machte noch Shore klar, ab gings zu mir. Bier, Essen, Dusch, Shore . Da er am morgen eine fruehen Termin hatte gab ich Ihm noch einen Boppel fuer den morgen und einen Zwanni Kohle. Als ich aufwachte, war er weg. Mit Ihm meine Digitalkamera. Meinen Laeptop hatte ich in meinem Zimmer, zum Glueck. So laueft das idR. mit Entgiftungs/Therapiebekanntschaften. Leider.
Wenn ich den Arsch nochmal treffe, gibts auf die Fresse.
Habe fertig.

[JP]

[ast]

@JP
und mich nennst Du den 'Forums- Clown'?

@Getüm
klasse, das Du deine Therapie durchgezogen hast, ich habe zwischenzeitlich immer mal an Dich gedacht
sei froh, dass Du den cut geschafft hast und sch... auf Dein Helfersyndrom oder suchst Du etwa nur ein Alibi um doch wieder ein bisschen zu naschen?

wenn Du wirklich clean bleiben willst, musst Du Dich strikt von jeglichen Konsumenten distanzieren, aber das hast Du ja wahrscheinlich schon in Therapie zu hören bekommen...

[graham]

der turkey gestaltet sich immer wie der charakter des menschen?
das bedeutet dann also, dass fast alle junkies n scheiß charakter haben?! ich glaub, du hast nicht wirklich begriffen, was sucht bedeutet!

graham

[Schneemann]

Ey Leute, selbst wenn ich 10 Stunden ohne Kippe wäre, könnte ich nicht schwören, 5 Euro zu klauen... Bin eigentlich ein verdammt ehrlicher Mensch und hatte das bisher nicht nötig! Frage mich aber gerade, was du haschgestüm damit bezweckst? Sucht ist sucht, oder? Ich glaub du bist eher so einer, der die Leute aus der Reserve locken möchte, was niemandem gut tut!

[Schneemann]

Übrigens, dann kümmer dich nach deinem Aufenthalt um dein Suchtproblem und nicht das der anderen... Das wird dir gut tun! Also keine aufnahme😜

[CrazyMan]

Zunächst: Gratulation für das erreichte Ziel!

Schön, dass du in der Klinik so guten Kontakt hattest. Welchen Grund gäbe es aber, jemanden bei sich wohnen zu lassen, eine Person, die gerade für ein paar Wochen bekannt ist? Hattet ihr eine intimere Beziehung, hast du dir eine solche insgeheim gewünscht gehabt oder was ist es, was dich zu so einer Idee führt?

Solltet ihr tatsächlich zusammen wohnen, könntet ihr euch gegenseitig unterstützen, das Leben ohne altbekannte Substanzen zu führen. Andererseits könnte es auch passieren, dass der eine den anderen animiert, doch wieder zuzugreifen. & kann auch heimlich ausgeübt werden und irgendwann erwischt man sich. Die Gefahr für dich, auf Heroin zu kommen, ist selbstverständlich vorhanden. Dann bräuchtest vielleicht auch du jemanden mit Helfersyndrom. Von H ist es nicht einfacher, wieder weg zu kommen.

[JP]

Hey Leute, denkt doch nicht nur ans schlechteste,
stellt euch vor ihr wärt das,
noch vor kurzen hat sie sich vielleicht für 5€ am Strich verkauft,
um sich und ihre Sucht zu finanzieren,
und war obdachlos, wollte dieses mal alles richtig machen, und wollte nach dem Entzug zur Therapie,
und danach neues Leben aufbauen,
und dann fliegt ihr aus unverschuldeten Gründen raus,
und alle träume sind vor bei.

Ihr habt schon alle Hoffnung aufgeben,
und habt niemanden wo ist hin könntet, und dann kommt unverhofft eine rettende Hand,
und hilft ihr zurück ins Leben

Ihr Monster

[Schneemann]

Man kommt doch nicht in so ne Anstalt, weil man Dragon konsumiert?! Es sei denn, man hat schon echte Wahnvorstellungen...die meisten bekommen sowas, weil se mit Tabletten vollgestopft werden. Bei uns in der Nähe ist ne Psychiatrie, da sind wirklich nur gestörte drinne! Laufen rum wie Affen. Dann würd ich so ne Person sicher nicht aufnehmen?!
Lieg ich jetzt so falsch oder veräppelt die uns n bissl?

[Los Fritzos]

Das ist doch Unsinn. Ich war selbst mehrfach in der Psychiatrie zum Entzug und ich möchte mal behaupten, dass ich keinen an der Waffel habe.Bis auf die Gier nach Heroin vielleicht.
Dummerweise war ich in keiner Psychiatrie, wo es verschiedene Abteilungen gab. Bei mir war alles wild gemischt Alkis, Drogis, Depris und Psychos.
Das war nicht immer einfach. Ich habe da die verrücktesten Leute gesehen. Manche Sachen waren ja noch lustig, andere nicht.

Wenn jemand hintereinander 5 Liter Milch säuft und sich dann noch eine Pfund Butter mit Marmelade beschmiert und aufisst, kann man ja noch drüber schmunzeln. Aber wenn jemand von der einen auf die andere Sekunde einen Ausraster bekommt und anfängt zu randalieren und dem Pfleger einen Stuhl über den Rücken zu ziehen, da kann es einem vergehen. Ich habe noch nie so eine Angst gehabt.


Gruß, Fritze

PS: Einen Süchtigen aufzunehmen ist natürlich immer ein Risiko. Nicht viele von uns sind tatsächlich in der Lage, ein letztes Stück Ehre zu bewahren. Jemand der aus einer Entgiftung kommt, wird mit größter Wahrscheinlichkeit danach wieder rückfällig, da man in wenigen Wochen nur die körperlichen Entzugserscheinungen behandeln kann.
Doch das Problem ist dieser Kopffick. Die Gedanken drehen sich immer wieder um Heroin. Oft kommt der Rückfall schon am ersten Tag nach der Entlassung.
Wer also einem Junkie Hilfe anbieten will, sollte immer damit rechnen, dass es in die Hose geht.
Aber letztendlich braucht ein Junkie Hilfe von jemanden Außenstehendem, um da rauszukommen. Aber wann eine solche Hilfe tatsächlich angenommen wird, entscheidet er ganz allein.

[nebukadnezar]