Mein Bruder...

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infinite
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.03.2016
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 13:10    Titel: Mein Bruder... Antworten mit Zitat

Liebe alle hier,
Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Bruder ist nun 36 Jahre alt, konsumiert seit über 10 Jahren heroin, zuerst rauchen, nun jahrelang spritzt er. Er lebt bei meinen Eltern, die meinen der liebevolle Rahmen hilft ihm nicht ganz abzustürzen. Meine Mutter ist mittlerweile krank, die Ehe meiner Eltern oft verstritten, meine 2 anderen Brüder wollen nichts mehr wirklich mit ihm zu tun haben, und dann bin da ich, die kleine schwerster, die ihm immer wieder versucht mit zu machen und den Kopf zu waschen. Es geht immer eine Zeit lang gut, moderater Konsum. Dann eskaliert es. Er lebt in deinem Zimmer wie ein messie, es stinkt, überall Müll, überall brandlöcher in seiner Matratze. Er fängt an zu dealen bis er eines Tages dann wieder total verschlagen daher kommt weil er Zuviel selbst konsumiert als zu verchecken was natürlich gewissen Personen nicht gefällt. Dann will er wieder Entzug machen, alles ändern. Wir haben alles schon durch. Familiensafe leergeräumt, mich geschlagen weil ich ihm den Stoff wegnahm, mir im Rausch vor all meinen Freunden in den Schritt gegriffen weil er offenbar nicht mehr wahrnahm das ich seine Schwester bin, den Familienschmuck vercheckt, das Büro meines Vaters in der Stadt benutzt um mit seinen Freunden sich gemütlich einen reinzuballern und dabei das ganze Office zu verwüsten. Trotz alle dem darf er bei meinen Eltern leben. Meine Mutter hat viel zu viel Angst das er ansonsten stirbt, weil er ihr ganz klar dies vermittelt. Meine Eltern denken wenn sie ihn vor die Türe setzen ist das der Anfang vom Ende. Nun war er auf Entzug. Er kommt nach Hause, 2 Wochen früher als vereinbart, meine Eltern auf Urlaub. Und ich erwische ihn wie er sich spritzt. Er meinte " ich wollte mich belohnen für das alles. Nur einmal" ich habe auf ihn eingeredet bis er mir heulend seinen angeblich restlichen Stoff gegeben hat, er meinte er will echt nicht mehr, er macht nichts mehr und ob das aber bitte unter uns bleiben könnte. Ich habe den Verdacht das er mich versarscht. Bin gestern in sein Zimmer und habe unter seiner Matratze 3 ungebrauchte spritzen gefunden. Als ich ihn darauf ansprach meinte er das ist alt, er schwört er hat die Finger davon gelassen. Ich fand auch ein taschfnmesser in seinem Bett, die Klinge war rissig und noch warm. Habt ihr mir irgendeinen Rat? Das Zimmer ist schon wieder sichtlich verasselt. Meine Eltern glauben er ist clean und alles wird gut. Ich möchte das er ebdlich von dem scheiss weg kommt, aber will er das überhaupt? Soll ich es meinen Eltern sagen? ich hab so eine Wut auf ihn. Er kann so lieb sein und so ein arsch. Er kommt täglich vorbei mit meinem kleinen Sohn spielen und macht das so toll. Und dann 2 Monate zuvor tanzt er total zugedröhnt auf dem kindergeburtstag an und wird von meinem Bruder rausgeschmissen... Er macht sich und so vieles in unserer Familie kaputt. Meint ihr er meint es ernst? Was kann ich nur tun...
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kopiere den Text nochmal mit Absätzen,dass ist ne Zumutung zulesen.
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infinite
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.03.2016
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, hab ich am Handy geschrieben.
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infinite
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.03.2016
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 13:26    Titel: Re: Mein Bruder... Antworten mit Zitat

[quote="infinite"]Liebe alle hier,
Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Bruder ist nun 36 Jahre alt, konsumiert seit über 10 Jahren heroin, zuerst rauchen, nun jahrelang spritzt er.

Er lebt bei meinen Eltern, die meinen der liebevolle Rahmen hilft ihm nicht ganz abzustürzen. Meine Mutter ist mittlerweile krank, die Ehe meiner Eltern oft verstritten, meine 2 anderen Brüder wollen nichts mehr wirklich mit ihm zu tun haben, und dann bin da ich, die kleine schwerster, die ihm immer wieder versucht mut zu machen und den Kopf zu waschen.

Es geht immer eine Zeit lang gut, moderater Konsum. Dann eskaliert es. Er lebt in deinem Zimmer wie ein messie, es stinkt, überall Müll, überall brandlöcher in seiner Matratze.

Er fängt an zu dealen bis er eines Tages dann wieder total verschlagen daher kommt weil er Zuviel selbst konsumiert als zu verchecken was natürlich gewissen Personen nicht gefällt. Dann will er wieder Entzug machen, alles ändern. Wir haben alles schon durch.

Etliche entzüge, Familiensafe leergeräumt, mich geschlagen weil ich ihm den Stoff wegnahm, mir im Rausch vor all meinen Freunden in den Schritt gegriffen weil er offenbar nicht mehr wahrnahm das ich seine Schwester bin, den Familienschmuck vercheckt, das Büro meines Vaters in der Stadt benutzt um mit seinen Freunden sich gemütlich einen reinzuballern und dabei das ganze Office zu verwüsten.

Trotz alle dem darf er bei meinen Eltern leben. Meine Mutter hat viel zu viel Angst das er sich ansonsten umbringt, weil er ihr ganz klar dies vermittelt. Meine Eltern denken wenn sie ihn vor die Türe setzen ist das der Anfang vom Ende.

Nun war er auf Entzug. Er kommt nach Hause, 2 Wochen früher als vereinbart, meine Eltern auf Urlaub. Und ich erwische ihn wie er sich spritzt. Er meinte " ich wollte mich belohnen für das alles, es war Horror. Nur einmal"

ich habe auf ihn eingeredet bis er mir heulend seinen angeblich restlichen Stoff gegeben hat, er meinte er will echt nicht mehr, er macht nichts mehr und ob das aber bitte unter uns bleiben könnte.

Ich habe denke er verarscht mich. Bin gestern in sein Zimmer und habe unter seiner Matratze 3 ungebrauchte spritzen gefunden. Als ich ihn darauf ansprach meinte er das ist alt, er schwört er hat die Finger davon gelassen. Ich fand auch ein taschfnmesser in seinem Bett, die Klinge war rußig und noch warm.

Habt ihr mir irgendeinen Rat? Das Zimmer ist schon wieder sichtlich verasselt. Meine Eltern glauben er ist clean und alles wird gut. Ich möchte das er ebdlich von dem scheiss weg kommt, aber will er das überhaupt? Soll ich es meinen Eltern sagen? ich hab so eine Wut auf ihn. Er kann so lieb sein und so ein arsch.

Er kommt täglich vorbei mit meinem kleinen Sohn spielen und macht das so toll. Und dann 2 Monate zuvor tanzt er total zugedröhnt auf dem kindergeburtstag an und wird von meinem Bruder rausgeschmissen... Er macht sich und so vieles in unserer Familie kaputt. Meint ihr er meint es ernst?


Hoffe es ist nun besser lesbar.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Infinite,

akzeptiere erst einmal die Tatsache, dass nur dein Bruder entscheiden kann, ob, wann und wieviel er konsumiert!
Diese Entscheidung kannst du nicht für ihn treffen.
Was du da machst, ist klassisches "Co-Verhalten", andere nenne es "Co-Abhängigkeit".
Wenn du ihn kontrollierst, entfachst du nur einen Wettbewerb, ob die Kontrolle zu umgehen ist. Gelingt es ihm, bist DU schuld wenn er konsumiert - deine Kontrolle hat schließlich versagt.
Wenn du ihn kritisierst, wird er sagen: Du nörgelst eh nur an mir rum, ob ich konsumiere oder nicht. Also konsumier ich lieber, dann macht mir das nichts aus - und DU bist schuld...
Du solltest mal zur Drogenberatungsstelle gehen und dich da einmal gründlich informieren, wie du mit der Situation umgehen kannst.
Du erwartest Unterwerfung von ihm - und das kann nicht gelingen! Du nimmst ihm einfach seinen Stoff weg - weisst du, was du damit anrichtest? Der ist auf das Zeug angewiesen wie du auf Essen und Trinken - das ist wie einem Verhungernden seinen ohnehin fast leeren Teller wegzunehmen!
Dass er es nicht schafft, davon wegzukommen, ist völlig normal - 95% der Heroinabhängigen schaffen das nicht dauerhaft! Und DU kannst das schon gar nicht erzwingen.
Rehabilitation bei Süchtigen ist keine "Heilung", ein Rückfall bedeutet nicht, dass er "nicht richtig mitgemacht" hat - Entgiftung und Entwöhnung bedeuten zunächst mal nur eine Unterbrechung des Suchtalltags und Erholung für Körper und Seele!
Es wäre sinnvoll, deinen Bruder zu einer Substitutionsbehandlung zu motivieren. Dann ist er sicher versorgt, muss keinen Entzug fürchten und kann anfangen, die Trümmer seines Lebens zu sortieren.

Er muss zuallererst am Leben bleiben, und zwar möglichst gesund am Leben bleiben - alles weitere kann sich erst danach finden!

LG

Praxx
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infinite
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.03.2016
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort.

Den Stoff hat er mir freiwillig gegeben als ich ihn fragte warum er auf Entzug geht nur um dann heim zu kommen und sich sofort nen Schuss zu setzten. Er meinte weil es halt rumlag. Daraufhin gab ich den Denkanstoß das er sich doch selbst vor so einer Situation schützen muss. Daraufhin sagte er nimm das Zeug mit...

Ich muss wohl wirklich akzeptieren das es ist wie es ist. Ich wollte einfach nicht das er sofort wieder zurück fällt nach dem Entzug. Ich habe ihn zuvor nie kontrolliert und du hast recht, das ist anmaßend. Ich dachte so hätte er eine Chance etwas länger clean zu bleiben und vielleicht zu spüren dass das Leben auch ohne heroin schön sein kann...

Er will keine Substitution nehmen, er meint dann kann er gleich heroin süchtig bleiben weil er sonst nur abhängig vom nächsten Dreckszeug ist... Er hat auch schon mal 3 mal versucht mit Substitutionsprogrammen davon wegzukommen.
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infinite
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.03.2016
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich vermittle meinem Bruder das ich ihn auch mit seiner Sucht mag und akzeptiere. Ich forderte ihn aber dazu auf einfach mal endlich ehrlich zu sein weil diese lügerei alles vergiftet. Aber scheinbar ist das nicht möglich. Wahrscheinlich weil er sich selbst dafür schämt oder uns alle nicht enttäuschen will.
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wahnsinn das deine Eltern so krass hinter ihn noch stehen.
Wie alt ist er denn?

Das Taschenmesser was warm war,war wohl vom hasch erwärmen o schneiden so.

Schon schade das er lieber drauf bleibt,auf den Dreck unter den Zuständen als in Sub zugehen sich nen sauberes opiat gebeb zulassen,sich ne ein eigende Wohnung ectr zu suchen.


Bei den Ellis wohnen als etwachsender kanns doch nicht sein.
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infinite
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.03.2016
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Bruder ist jetzt 36. er ist meines Erachtens nie richtig erwachsen geworden.

Seine Sucht begann während seines Jura Studiums das meine Eltern finanzierten.
Er hat noch nie in seinem Leben richtig gearbeitet noch Verantwortung für sich und sein Leben übernommen. Er wird auch von meinen Eltern oft behandelt wie ein Kind. Natürlich hält er sich aber nicht an die Regeln weil er ist doch erwachsen. Unpackbar diese Dynamik. Meine Eltern sind intelligente Menschen, meine Mutter Psychotherapeutin! Und beim eigenen Sohn macht sie alles verkehrt weil ihr da das Herz gegen den Kopf spielt...

Er ist der älteste von uns 4 Geschwistern und wird immer als der jüngste aufgrund seines Auftretens geschätzt. Wenn es sein muss wäscht er sich, richtet sich her, hat gute Manieren. Viele wissen nicht das er heroin süchtig ist.
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ach du sch... Shocked
Mit 36 noch zuhause wohnen,Wahnsinn.
Ist er da nicht depressiv?
Das wäre für mich der absolute horror.

Wie finanziert er sich denn sein leben u gerade die sucht?
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SPORTFREI
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

infinite hat Folgendes geschrieben:
Ich vermittle meinem Bruder das ich ihn auch mit seiner Sucht mag und akzeptiere. Ich forderte ihn aber dazu auf einfach mal endlich ehrlich zu sein weil diese lügerei alles vergiftet. Aber scheinbar ist das nicht möglich. Wahrscheinlich weil er sich selbst dafür schämt oder uns alle nicht enttäuschen will.


Kann ich nachvollziehen.
Das ist das schlimme an manchen junks,dass sie lügen wenn sie das Maul aufmachen.
Ich hab nen richtig guten Kumpel gehabt,den ich in Sub kennenlernte vor etwa n Jahr.
Das war schon echt n Freund muss man sagen.
Doch nach u nach musste ich feststellen das er verlogen bis zum geht nicht mehr ist.
Auch Leute die er gern hat,sei es seine Schwester belügt er nach strich u Faden.
Das hat mit seiner ganzen Vergangenheit zutun,mur als Freund,sollte man nicht belogen werden.
Ich hab jetzt die faxen dicke u hab den Kontakt nahezu gecancelt u ihn auch Ansage gemacht was ich von ihn halte.
Leider aendern diese Leute sich nicht mehr,diese luegerei ist manifestiert u gehört zu ihren Charakter dazu.
Ich brauch niemand um mich rum den ich nix mehr glauben kann.

Klar,bei Familie ist es was anderes.
Leider wirst du aber schätzungsweise ihn nicht dazu bringen können mit der luegerei aufzuhören.
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infinite
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.03.2016
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Er ist depressiv, wenn er mal clean ist. Verständlicherweise.

Aber ehrlich gesagt hält sich da meine Empathie auf ein Minimum begrenzt weil meine Eltern ihn auch heute noch bei jeglicher Entscheidung in Richtung Neustart, sei es Therapie, Ausbildung, Wohnung ihn sofort finanziell und mental unterstützen würden.

Er ist bis dato auch nie aufgeflogen mit seiner dealerei oder aktenkundig. Er hätte wirklich noch jegliche Chance. Aber seit ich vor 3 Tagen gesehen habe das er nach 2h zuhause nach nem 2 wöchigen Entzug wieder sich nen Schuss setzt glaub ich er will gar nichts ändern.

Oder ich unterschätze das alles. Ich kann es zum Glück nicht nachvollziehen. Ich hatte mal ein Problem mit kiffen was ja null vergleichbar ist. Jedoch kenn ich ansatzweise wie das ist wenn sich der ganze Tag nur darum dreht wann ich endlich ne bong rauchen kann.

Er finanziert sein Leben gar nicht, das bekommt er ja von meinen Eltern "serviert". Er bezieht Arbeitslose. Und er dealt. Ich denke er beschießt beim dealen damit mehr Stoff übrig bleibt. Er übertreibt es auch immer wieder und ist dann in den miesen bei dem Typen wo er den Stoff bezieht, dann kommt er wie schon erzählt mit eingeschlagenen Gesicht daher weil sie ihn verdreschen damit der Junkie auch die Kohle mal wieder abliefert. Das bricht mir dann immer das Herz. Und macht mir ne scheiss Angst.

Mir wird immer mehr klar dass das Ganze sehr hoffnungslos ist.
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Engel-CM
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2016
Beiträge: 230

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo infinite,

hätte ich Deine Geschichte vor ein paar Jahren gelesen, hätte ich gedacht Dein Bruder ist ein Bekannter/Kumpel.😮

Unterschied ist nur der Beruf der Eltern, Vater hat eine Fließen-Firma, Mutter ist Leitende Angestellte eines Pflegeheims.

Sonst gleich Deiner Situation und so ging es dann weiter:
Der Vater bekam einen schweren Schlaganfall und kam in das Heim in dem die Mutter arbeitet.
Da die zweitgeborene Schwester gerade geheiratet hat und ein Kind bekam, übernahmen die zwei jüngeren Brüder den Erhalt der Firma. Die Mutter mit ihren Kräften am Ende! Unser süchtiger Kumpel tat alles so leid, sprach sich mit seinem Vater, der im Rollstuhl sahs und sich selbst nicht mehr richtig artikulieren konnte, aus und wollte wirklich weg von allem, schaffte es aber nicht!😕

Als er wieder mal in einer Entgiftung mit anschließender Therapie war, in der er sich sichtlich wohl fühlte, da er gute Beschäftigungen gefunden hatte, wollte er von dort gar nicht mehr weg, was uns schon wunderte. Die Therapie war ca. 90km von seinem zu Hause weg, welches ca. 30km von FFM entfernt liegt.

Schweren Herzens entschloss die Mutter sich ihren Sohn nicht mehr nach Hause zu holen und besorgte ihm eine kleine Wohnung die nochmal ca. 30km entfernt liegt. Zugegeben, empfanden wir (mein Partner und ich) es damals für nicht richtig, das kann sie doch nicht machen, ihn einfach so abzuschieben!😦

Also jetzt ca. 60 km von FFM weg, wo er vorher immer Wege fand sich was zu besorgen (Bus, Bahn, Taxi), war nun zu weit weg von seinen bisherigen Kontakten. Wie wir uns dachten stürzte er sich in Alkohol und Kiffen ( war dass einzige was er in der Nähe noch ausfindig machen konnte), um damit überhaupt klar zu kommen. Er fühlte lieber gar nicht mehr!😵

Doch die Familie wollte Ihn ja nicht ausschließen, sondern langsam zeigen wie es auch sein kann. Regelmäßig besuchten sie ihn, ohne zu meckern brachten sie ihm Nahrung, Beschäftigungsmöglichkeiten und das Wichtigste, Zuneigung. Trotz, dass er über Internet immer mehr Kontakte fand, wurde es erst immer schlimmer.😭

Bis langsam Kleinigkeiten sich änderten, er Kontakte in der Nähe fand (zum Glück positive), er sich zum Sport machen traf, mal andere zum Filmeabend einlud und auch wenn er alleine mit anderen chattete, er immer weniger konsumierte. Die Schwester, schon erstaunt ihm beim aufräumen half und nach dem sauber machen mit ihm was unternahm und er sogar als mal wieder alle Familienmitglieder (außer dem Vater) zu Besuch kamen, er für sie gekocht hatte, alle total überrascht!

Ist jetzt ca. 3 Jahre her und auch wenn es sich jetzt so einfach anhörte, was es ganz und garnicht war, ist es Schritt für Schritt in die richtige Richtung gegangen.

Heute müssen wir unsere Meinung von damals revidieren, denn es ist echt schön zu sehen, auch wenn wir nur selten zu der Familie Kontakt haben, wie es sich entwickelt. Er sich selber, nach ein paar Monaten Totalausfall, wieder langsam unter Kontrolle bekam. Heißt nicht es ist jetzt Gut und alles vorbei, er selbst sagt in seinen Gedanken hat er sich schon des öfteren was geholt, aber er ist immer noch auf dem richtigen Weg!☺

Er geht ab und zu mal mit anderen weg, trinkt und raucht auch noch gelegentlich dabei, oder auch mal auf seinem Sofa beim Filme schauen oder Zocken. Zu Familienfeiern wird er geholt, bei denen er sich wohl echt zusammen reißt und den Vater besucht er regelmäßig. Mit dem Kleinen seiner Schwester blüht er regelrecht auf und auch mit den Brüdern wird es immer entspannter.

Hoffentlich habe ich jetzt mit meiner Geschichte nicht total genervt oder gelangweilt und leider habe ich bischen komisch geschrieben, da ich irgendwie alles relevante rein bringen wollte. Vielleicht konnte ich so aufzeigen, dass man manchmal erst hart sein muss, um dann zur richtigen Zeit da zu sein, auch wenn es nicht so kommen muss, aber kann. Evtl. eine Chance!😉

Ich hoffe Du kannst damit was anfangen und wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und den richtigen Weg!
Gruß Engel😊
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ast
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 25. März 2016 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Engel-CM hat Folgendes geschrieben:
Schweren Herzens entschloss die Mutter sich ihren Sohn nicht mehr nach Hause zu holen und besorgte ihm eine kleine Wohnung die nochmal ca. 30km entfernt liegt. Zugegeben, empfanden wir (mein Partner und ich) es damals für nicht richtig, das kann sie doch nicht machen, ihn einfach so abzuschieben!😦

und das wäre auch das Einzige, was hier noch was bewirken könnte, solange er sein Leben von den Eltern 'serviert' bekommt, wird sich garantiert nichts ändern;
und dann mit Selbstmord zu drohen, wenn dem nicht mehr so ist...nun denn Rolling Eyes
Deine Eltern haben wohl das Gefühl, sie haben´s 'verbaselt' bei ihm und müssen ihn deshalb zum Ausgleich ein Leben lang 'durchpäppeln'?
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 26. März 2016 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hey infinite,

es ist alles gut, wie es ist.

Nur Du darfst nicht zu sehr ' andere Leben versuchen zu führen '. Du verrennst

Dich in dem Zwang, Deinen Bruder zu sehr in den Focus zu schieben.


Mein Bruder, der mich angefixt hat, ist 1992 an einer Überdosis gestorben.

Alle Hilfe ( Grossfamilie ! ) ging daneben. Lebt Euer Leben, fragt ihn, wie es

ihm geht und lasst euch belügen, wenn er das braucht.

Lebt EUER Leben; ihr könnt ihn nicht retten!

Besonders nicht so, dass er auch noch versorgt wird, wie ein Baby.


Was erwartet ihr von solch einer wahnsinnig unsinnigen Erwachsenenversorgung

?

Dass er dadurch SELBSTSTÄNDIG UND DROGENFREI WIRD ?

Träumt weiter; statt euer Leben zu leben.


Es reicht doch, wenn einer draufgeht, oder nicht.?

Lasst Euch mal von der Suchtberatung beraten. Die Eltern tun ALLES, dass

Sohnemann unselbständig bleibt und wundern sich, dass es funktioniert.

Ist wohl das Einzige, was funktioniert. Ich weiss wie sich das anfühlt, eine

Schüppe Erde und ein Blümchen auf den Sarg des Bruders zu legen/werfen.

Nicht schön.

Na ja, ich wünsche Euch allen

Frohe Ostern und viel Glück.

Ihr werdets brauchen.

Sepp
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