Realität "verlieren"?

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Sommersonne
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 20:39    Titel: Realität "verlieren"? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich muss mal etwas loswerden und hoffe, ihr stempelt mich nicht gleich als verrückt ab.
Ich habe seit ein paar Jahren immer wieder mal Panikattacken. In letzter Zeit entwickelt sich die Sache so, dass ich auch immer sensibler auf meine Umwelt reagiere. Große Menschenmengen überfordern mich völlig. Meine Empathie ist teilweise unerträglich, weil ich das Gefühl habe, alle Emotionen der Menschen um mich herum "aufzusaugen" und mittragen zu müssen. Ich empfinde auch Musik zBsp viel stärker. Letztens musste ich im Auto den Titel wechseln, weil mich ein Lied so tief berührt hat, dass ich Tränen in den Augen hatte (was mir natürlich die Sicht verwaschen hat beim Autofahren).
Das was mir aber wirklich Sorgen macht, ist, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich würde "die Realität verlieren". Es kommt vor, dass ich mir manchmal nicht sicher bin, ob der Augenblick gerade real ist oder ob ich träume. Ich bin zBsp in der Arbeit, wasche mir die Hände, schau in den Spiegel und habe das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Dann überlege ich, ob ich weiß, wie ich hierher gekommen bin. Denn das mache ich auch in meinen Träumen, wenn ich nicht weiß, ob ich träume.
Ach ich weiß, wie verrückt das alles klingt. Ich hoffe nur, dass es hier vielleicht jemanden gibt, der dieses Gefühl kennt und mir etwas darüber sagen kann...
Danke
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Das liesst sich als wärst Du hochsensibel und würdest dissoziieren.
Mal mit einem Facharzt, Psychologe darüber gesprochen?
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das disoziieren kann sogar gefährlich werden, also solltest Du unbedingt mal mit einem Arzt darüber sprechen.
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

herzlichen glückwunsch, du bist ein mensch!
ich hab ungefähr das gleiche, nur gehts bei mir um tiere, da menschen mir ziemlich egal sind aber wenn ich mitbekomme, wie jemand ein tier schlägt, lauf ich in der regel amok und wenn ich nichts tun kann, da iwas gerade im tv lief, fang ich auch ganz schnell aus wut an zu heulen und bin kaum noch einzufangen.
das ist bei drogensüchtigen aber auch häufig zu finden, dass sie hypersensibel auf so sachen reagieren!
und das mit den menschenmassen kann ich auch gut nachvollziehen. ich meide sie allerdings aus dem grund, weil menschen zu 95% uninteressanten mist labern und ich mir das schlecht geben kann. vor einigen jahren war ich auf nem internatstreffen. die ersten 20min wars auch interessant und lustig aber dann wurde es mir schnell zuviel und ich musste gehen, weil mir teilweise die stimmen im kopf weh taten und das waren menschen, mit denen ich viel zusammen gemacht und gelacht hab aber es geht heute einfach nicht mehr:(
ich denke, so lange du deinen freundeskreis hast und dich nicht komplett isolierst, geht das in ordnung. nicht jeder mensch ist ein rudelmensch und dieses sich fragen, ob man jetzt träumt oder nicht, ist auch einfach nur deiner menschlichkeit geschuldet!

graham
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Schneemann
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.01.2016
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2016 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Graham, mit den Tieren das geht mir ähnlich! Ich hatte aber immer schon eine affinität für Tiere, besonders Hunde, da ich ja auch mit ihnen aufgewachsen bin. Ganz bei uns in der Nähe in einem Waldgebiet, wurden letztens noch leckerchen, in denen Rasierklingen versteckt wurden, verteilt. Der Hund meines hundefreundes ist an dem scheiss elendig verblutet! Wenn ich diesen Menschen über den Weg laufe, der daran Spaß hat, Tiere in diesem Maße zu quälen bzw. umzubringen, weiß ich echt nicht, was ich mit dem arsch veranstalte! Das verursacht bei mir dermaßen starke hassgefühle und meine Wut kann ich wirklich nicht zurück halten. Meistens trifft mich das auch mehr als bei Menschen. Weiß selbst, dass dahingehend was bei mir nicht in Ordnung ist, aber isso😉
Drogensüchtig bin ich aber nicht...
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Gregory
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2016 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sonne,
für mich klingt das wie eine sog. Derealisation/
Depersonalisation. Das hätte aber nicht grundsätzlich
einen Krankheitswert. Wenn Du allerdings dauerhaft
darunter leidest sollte das Neurologisch abgeklärt
werden. Aber graham hat schon recht es klingt wie
eine leichte dissoziative Störung.
Was für Substanzen konsumierst Du denn wenn ich
fragen darf und wann zuletzt?
Gruß Greg
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RobTyner
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.05.2016
Beiträge: 204

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2016 13:47    Titel: off topic - kurze Anmerkung Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,
eine kurze Anmerkung zu "vergifteten Leckerchen" usw.
Hier bei mir in der Umgebung (viel Grün, Wald & Wiesen, aber genug Platz für ein friedlicher miteinander von Mensch und Tier) wurden letztens auch vergiftete Leckerchen ausgelegt. Die junge Hündin einer Bekannten hat nur durch schnelles Handeln und einen Aufenthalt in der Tier-Klinik überlebt. Zu dem Zeitpunkt war unsere "neues Familienmitglied (junger Hund)" gerade erst ein paar Wochen bei uns, da habe ich mir auch überlegt was ich mit so einem "Menschen" machen würde/ werde, wenn ich jemand beim Auslegen von so Teilen erwische. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen demjenigen seine eigenen "Leckerchen" zu essen zu geben, zur Not auch mit Hilfe körperlicher Unterstützung meinerseits! Denn ich reagiere auch hoch sensibel wenn ich sehe das Tiere misshandelt werden. Vor allem auf so hinterhältige Art und Weise. Misshandlung von Kindern und Tieren (gerade wenn "Familienmitglieder) geht mir auch sehr nah, bekomme dann häufig dieses Gefühl der Macht- und Hilflosigkeit!
Das alles nur mal als eine kurze Anmerkung, auch wenn etwas länger und off topic!
Schönen Feiertag noch
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Schneemann
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.01.2016
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2016 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Finde ich schön, nicht so alleine damit zu sein, rob! Du hast die richtigen Worte gefunden: Hilflosigkeit und Wut verursachen solche Menschen!
Ich werde mir demnächst den zweiten Hund von Nothilfe e.v. Zulegen. Soll jetzt keine Werbung sein, aber die sind teilweise schon auf der tötungsstation in Polen. Ich fühle mich immer gut, ein Tier gerettet zu haben und so viel Dankbarkeit wie von einem Tier wirst du von wenigen Menschen erhalten!
Sry, war eigentlich nicht Thema hier. Werde mich jetzt dahingehend zurück halten!
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Sommersonne
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.04.2014
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 29. Mai 2016 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

@Gregory:

Als "Notfallsmedikation" habe ich 15mg Oxazepam und zum Schlafen bei Bedarf 0,25mg Triazolam.
Das Oxa nehme ich manchmal ein paar Tage am Stück, manchmal nur 1x/Woche. Je nachdem, wie ich mich fühle. Das Triazolam dann, wenn ich merke, dass ich absolut nicht schlafen kann und morgens früh raus muss.
Als Basismedikation habe ich die verschiedensten ADs ausprobiert. Aber entweder, sie haben mich total gedämpft, oder so unruhig gemacht, dass ich aus der Haut fahren hätte können. Somit hab ich's irgendwann (nach dem 4. Präparat) aufgegeben.
Zusätzlich konsumiere ich Cannabis - ca. 4-5x/Woche, manchmal öfter, manchmal seltener. Ich rauche dann immer ca. einen halben Joint (pur, ich bin Nichtraucherin).
Koks gibt es nur hin und wieder - bei besonderen Gelegenheiten, mal alle paar Monate (das hab ich seit vielen Jahren im Griff). Alkohol mag ich eigentlich nicht.
Auch wenn ich so herummische und komplett unregelmäßig und in eher geringen Dosen konsumiere, könnte ich ohne Weed und das Oxa wohl eher nicht. Ich hab die Dosis nie gesteigert, eher eine Pause eingelegt, wenn ich bemerkt habe, dass die Wirkung nachlässt.
Dass das alles nicht besonders klug ist, ist mir (wie wahrscheinlich den meisten Konsumenten) völlig klar.
Ich suche einfach etwas, in das ich mich flüchten kann. Mir ist so oft alles zu viel. Zu viele Menschen, zu viele Termine, zu viel Arbeit, alles zu laut, alles zu schnell.
Ich habe das Gefühl, alles rundherum bremsen zu müssen.
Und ja, klingt auch für mich etwas nach Derealisation. Das ist wirklich spooky. Manchmal ertappe ich mich auch dabei, dass ich Zeit "verloren" habe. Eine Tätigkeit automatisch fortgeführt habe (zBsp zur Bahn gehen), ohne, dass ich es aktiv mitbekommen habe, weil ich total in Gedanken war. Auch in der Arbeit merke ich in Meetings manchmal, dass ich so dermaßen den Faden verliere, dass es mir sehr schwer fällt, das auszuführen, was von mir verlangt wird.
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