Psychose/Therapie/Rückfall

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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2016 23:56    Titel: Psychose/Therapie/Rückfall Antworten mit Zitat

Hallo Forum! Wink

Der ein oder andere wird mich wohl noch kennen, aber für die Neueren unter euch, eine kurze Zusammenfassung von mir.

Nachdem ich wegen einer drogeninduzierten Psychose (oder auch paranoider Schizophrenie, so genau weiß das heute noch keiner) ins Krankenhaus eingeliefert wurde, beschloss ich, das sich etwas ändern muss.
Die Ärzte waren sich einig - wenn ich gesund werden / bleiben wollte, musste ich aufhören zu konsumieren.

Ich schaffte es 4 Wochen lang.

Ich litt unter einer Depression (nach einer Psychose durchaus üblich) und wusste keinen Ausweg. Ich entschloss mich Hilfe zu suchen.
Der Hausarzt überwies mich an die Drogenberatung, die mir wiederum eine Langzeittherapie vermittelte und zwar in einer Frauenklinik in Baden-Württemberg.
Ich verbrachte dort 5 Monate und war mir sicher:
Ich schaffe das.
Ich brauche keine Suchtmittel mehr.
Ich will keine Suchtmittel mehr. Ich möchte gesund sein und will mir nicht länger selbst schaden, sondern mir Gutes tun.

Ich entdeckte den Sport für mich und ging 3-5 mal wöchentlich joggen. Ich las viele Bücher. Ich bemühte mich um gesunde Ernährung, aber mein Essverhalten war schon immer gestört, also fiel mir das schwer.

In der Therapie riet man mir dazu mein Umfeld zu ändern. Mein Partner konsumierte selbst und ich hatte die Hoffnung, wir würden es gemeinsam schaffen, auch wenn ich selbst nicht wirklich davon überzeugt war.

Zurück in meinem Wohnort fing ich nach 4 Wochen Eingewöhnungszeit wieder an zu arbeiten. (Gastro) Ich besuchte die Nachsorgegruppe, die mich jedoch relativ schnell ausschloss, da ich aufgrund meiner Arbeitszeiten nicht regelmäßig teilnehmen konnte.
Ich änderte mein Umfeld kein Stück. Ich schaute anderen beim Konsum zu - wollte da drüber stehen - stark sein. Es ist alles pure Willenssache.
Es kam wie es kommen musste - ich wurde rückfällig. Es gab genug Situationen, in denen ich widerstehen konnte, doch dann gab es eine, in der ich schwach wurde.

Vom einmaligen Konsum direkt zurück in alte Muster - das dauerte schlappe 2 Wochen.
Nun bin ich also wieder beim regelmäßigem Konsum angelangt. Natürlich versuche ich kontrolliert zu konsumieren, was größtenteils auch gelingt. Aber nicht immer. Besonders wenn Alkohol mit ins Spiel kommt, endet das ganze meistens übel und gipfelt am nächsten Tag in Schmerzen und Selbsthass.

Ich habe in der Therapie gelernt - Sucht sei eine Krankheit. Dein Gehirn ist einfach falsch gepolt. Du wirst dein Leben lang kämpfen. Rückfälle gehören dazu - wenn es passiert, dann rede darüber.

Hm. Tja. Ich rede nicht darüber, außer mit anderen Konsumenten. Bei den "Anderen" bin ich da nicht so offen.

Wochenlang ging es mir schlecht, und zwar vor allem, weil ich meine Zeit mit ballern und schlafen verplemperte. (Sonntage rauschten meist nur an mir vorbei)

Ich möchte so ein Leben nicht mehr führen. Ich will mich am Leben erfreuen. Aber wie?

Zunächst mal muss man gesund sein.
Ich nehme weiterhin brav meine Neuroleptika, ich achte darauf ausreichend zu trinken, zu essen und zu schlafen. Ich hoffe dass das reicht um mir die Psychose vom Leib zu halten, aber ... tja. Am Ende lauf ich doch wieder lachend in die Kreissäge, nehme ich an.

Ansonsten beschäftige ich mich im Moment mit der Frage, was mir gut tut. Wie ich mein Leben gestalten will.
Nach Monate langer Faulheit treibe ich nun wieder Sport.
Ich erstelle Wochenpläne, um Struktur in meinen Alltag zu bringen.
Ich versuche mir Zeit für mich selbst zu nehmen und mich mit Kunst und Musik zu beschäftigen. Meine Probleme resultieren aus meinem geringem Selbstwertgefühl, also versuche ich in erster Linie dieses zu stärken.

Das Thema Suchtmittelkonsum wird erst Mal vernachlässigt und verdrängt.
Stellenweise frage ich mich, ob ich meine Sucht nicht einfach akzeptieren soll. Ich will später mal Kinder kriegen - spätestens da muss eh Schluss sein. Vielleicht löst ich das alles irgendwann von alleine? Im Laufe der Zeit?
Vielleicht hab ich auch irgendwann endgültig die Schnauze voll und fang irgendwo ein neues Leben an.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
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Nooria 24
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2016 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Grüß Dich, Haschgetüm,

klar, erinnere ich mich an Dich - Du Dich aber sicherlich nicht an mich. Laughing Laughing Laughing

Oh, da hast Du ja nichts ausgelassen in den letzten Monaten. . . und ich verstehe total, dass Du frustriert bist und grübelst. Würde mir auch so gehen!

Da der Konsum Dir im Moment etwas gibt, was Dir beim Nicht-Konsum offensichtlich fehlt, sehe ich wenig Chancen, dass Du aus der Nummer kurz- oder mittelfristig herauskommst ohne dass es eine endlose Quälerei wird.

Wie Du auch schon erkannt hast und bereits umsetzt, solltest Du Dein Umfeld so positiv und gesund wie möglich für Dich gestalten. . . und dann schauen. Manchmal ergeben sich Lösungen oder Alternativen, wenn man am wenigsten damit rechnet. . . manchmal ändern sich aber auch einfach nur ein paar Parameter und plötzlich ist alles viel einfacher.

Ich drücke Dir ganz dolle die Daumen, dass Du für Dich eine gute Lösung finden wirst und hoffe, jetzt wieder regelmäßig von Dir zu lesen.

Nooria
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2016 07:41    Titel: Antworten mit Zitat

Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich Dir, Haschgetüm und

freue mich, dass Du wieder da bist. Was Du erlebt hast tut mir leid.

Ob Du mich noch kennst; erst Chiron und jetzt Seppel das weiss ich nicht,

ist vielleicht auch nicht so wichtig.

Wichtig ist, dass Du Dich von Deinen Erfahrungen so gut erholst, dass Du

bereit bist, wieder neu durchzustarten.

Dazu gibt es leider keine Alternative. Ich habe es gerade gecheckt, dass

Erleichterung nur darin bestehen kann, die Aufgaben immer leichter zu

Empfinden; also ein innerer Prozess.

Ich war schon soo oft clean..., um dann einmal mehr wieder rückfällig zu

werden.

Doch Aufgeben werde ich nicht. Ich war in den letzten Jahren auf einigen

Beerdigungen von Nachbarn, die jünger als ich waren und normal lebten.Auch mein Leben ist nicht endlos.


Liebes Haschgetüm, vielleicht ist es WIRKLICH besser, die Sucht ERST mal zu

akzeptieren; sonst ist das so, als wenn Du gegen eine Wand drückst, weil sie

Dich stört. Sie ist da, und es kostet Dich Kraft gegen die Realität SO zu kämpfen


So, Haschgetüm, der Bäcker ruft. Meine beiden ( Frau und Hündin ) pennen

und ich wird mal Brötchen und so Sachen organisieren, bevor ich sie aus den

Federn schmeisse.

Alles Liebe und Gute erst mal

von

Sepp
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2016 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Haschgetüm,

ich würd ja gern schreiben: schön, dass Du wieder da bist, aber der Grund ist ja nicht der burner. Bin auf dem Sprung, schau nur kurz rein, deshalb erst mal:

am 9.Juli ist Foren Treffen in Münster. Magst Du nicht kommen? Wär doch schön, wenn wir uns mal kennen lernen Smile

Mehr demnächst, bis dahin liebe Grüße, dakini
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JenLes
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.04.2016
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2016 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,
das ist echt traurig zu lesen und wie ich das sehe kämpfst du schon jeden Tag, machst alles was dir gut tut. Mehr kannst du fast nicht machen. Vorallem hast du wohl frust, daß du deine erfolgreiche Therapie und das Cleansein weider voll in den Sand gesetzt hast und das nach so vielen Monaten harter Arbeit!
Aber Tatsache ist, daß du deine Synapsen wieder voll angetriggert hast, da ist ein baldiges Ende vom konsumieren wohl nicht in Sicht.
Wenn es so akut ist, kannst du nur versuchen dich von einen Tag auf den anderen zu retten, nicht in so großen Dimensionen denken von wegen: ogott wie soll das in Zukunft weitergehen, das schürt schon wieder Depris mit anschließendem Konsum.
Ein großes Problem seh ich in deim Partner, da er auch drauf ist und dir da keine Hilfe sein kann. Aber klar, man kann einen Menschen den man liebt nicht einfach so abkicken, weiß ja nicht wie eure Beziehung aussieht.
Du musst dir nochmal irgendwo psych. Unterstützung holen sonst bist du wieder voll drin.
Ich wünsch dir daß du nochmal die Kurve kriegst bevor du dich (erstmal wieder total aufgibst u in dein Schicksal ergibst) kämpfe dagegen an, solange du noch die Kraft hast, das Leben ist zu wertvoll und du scheinst noch recht jung zu sein?

Ganz liebe Grüße
JenLes
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2016 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben Wink

Zunächst mal danke für eure Antworten. Es hat mir gefehlt mich mit "Gleichgesinnten" auszutauschen, mit Menschen die die Problematik als solche (er)kennen und ebenfalls damit leben. Es ist das, was ich am meisten aus der Therapiezeit vermisse - das Gefühl in einer Gruppe von Menschen zu sein, die das gleiche Ziel haben und die einen verstehen.

In erster Linie war ich wohl frustriert, weil ich zu Hause feststellen musste, das ich alleine war. Niemand sonst hatte das erlebt, was ich erleben musste und niemand sonst beschäftigte sich mit den Fragen, auf die ich eine Antwort suchte.
Ich hielt Kontakt zu 2-3 der Anderen, die mit mir die Therapie besuchten. Sie alle sind mittlerweile rückfällig geworden. Interessanter Weise war gerade ich diejenige, von der alle dachten, dass sie es schaffen würde. Tja.

Die Welt um mich herum hatte sich also nicht verändert und so fühlte ich mich einsam und verloren. Ich verlor den Antrieb und griff zur alt bewährten Methode: Betäubung. Bloß nicht nachdenken. Das Suchtmittel rückte wieder in den Vordergrund meines Denkens.

Doch nun genug davon. Ich möchte nicht, das mich jemand für frustriert hält. Im Gegenteil. Ich bin ziemlich zufrieden gerade. Ich habe nämlich einen Weg zurück ins Leben gefunden.
Geholfen hat mir übrigens dabei ein Buch, das ich hier an anderer Stelle noch genauer vorstellen werde. Es heißt: Wie lebe ich ein gutes Leben? Philosophie für Praktiker. (Albert Kitzler)
Dort werden ein paar Grundsätze geschildert, die stellenweise auch Bestandteil der Therapie waren, nur anders ausgedrückt.

JenLes:
Andere haben mich immer als Kämpferin gesehen. Als starke Person. Ich fühlte mich jedoch nie so wirklich stark. Heute weiß ich es besser. Ich habe Dinge geschafft, die nicht jeder schafft. Dennoch möchte ich keinen Kampf mehr führen. Das Leben sollte nicht aus einem endlosen Kampf bestehen. Ich versuche viel mehr das Leben so zu nehmen, wie es kommt und das Beste daraus zu machen. Ich will die Dinge positiv sehen. Ich will das Gute erkennen und mein Augenmerk nicht länger auf Probleme richten. Probleme hat jeder, doch die meisten sind sehr leicht zu lösen, wenn man denn will. Die, die man nicht lösen kann, sollte man einfach nicht als Problem sehen sondern als Gegebenheit, die man nicht ändern kann. So ähnlich handhabe ich das mit meinem Partner. Er ist einfach noch nicht so weit auf seinem Weg, doch wir verfolgen letztendlich die gleichen Ziele und ich möchte, dass wir sie zusammen erreichen. Ich versuche positive Anstöße zu geben und stellenweise gelingt das auch. (Ich bin übrigens knappe 30.)

Sepp:
Ja, ich denke das es tatsächlich so ist. Für den Moment akzeptiere ich es einfach so, wie es ist und bemühe mich gleichzeitg, Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen. Nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern das eigene Leben bewusster zu gestalten und wahrzunehmen. Ich erfreue mich an den kleinen Erfolgen, zum Beispiel wenn ich es geschafft habe auch mal Nein zu sagen oder den Konsum auf ein Minimum zu beschränken und mich gleichzeitig nicht selbst zu hassen, wenn das ein Mal nicht geklappt hat. Ich bin für vieles dankbar in meinem Leben und die letzten Wochen haben mir mal wieder gezeigt, dass ich mein Glück selbst in der Hand habe. Nach noch mehr Therapie steht mir im Moment nicht der Sinn, auch wenn ich mir langfristig gesehen wohl psychologische Hilfe suchen sollte.

Nooria:
Hm, ja du hast Recht, ich kann mich wirklich nicht erinnern, aber danke für deine Worte. Wink Auch ich habe die Erfahrung gemacht, das sich die Dinge schnell ändern können und das alles irgendwie seine Zeit hat.

dakinie:
Schön dich noch hier anzutreffen. Wie geht es dir und wie hat es sich bei dir so entwickelt?
So interessant ich die Vorstellung finde, dich mal kennen zu lernen, aber ein Forentreffen möchte ich im Moment nicht besuchen. Vielleicht beim nächsten Mal. Wink
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2016 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Welche Drogen nimmst du denn und nimmst du außer den Neuroleptika noch andere Psychopharmaka, egal ob verordnet / nicht verordnet ein?

Du musst bedenken, dass Neuroleptika ein zweischneidiges Schwert sind. Die können einem regelrecht das Leben zerstören, wenn man sie über viele Jahre einnimmt. Das Absetzen (der Entzug) von diesen Medikamenten ist dann viel schwieriger als der von irgendeiner Droge und kann sich über viele Jahre hinziehen.

An deiner Stelle wäre ja wichtig zu klären, ob deine psychiatrischen Symptome (Psychose mit anschließender Depression) einfach nur rein drogenbedingt sind oder ob dahinter z.B. eine bipolare Störung steckt und du Drogenkonsum auch verwendet hast um deine Stimmung zu stabilisieren, lange Phasen von Antriebsschwäche oder innerer Leere irgendwie mit Inhalt zu füllen etc. und ob dann nicht nur die Sucht alleine sondern eben auch eine psychiatrische Erkrankung immer wieder zum Konsum treibt.

Das Leben mit Neuroleptika ist wirklich unglaublich schwer. Ich kenne viele Patienten, die aufgrund einer Psychose irgendwann mal Neuroleptika bekommen haben und dann Stück für Stück erwerbsunfähig wurden.

Natürlich helfen die Neuroleptika gegen viele Symptome und wenn man sie zu früh absetzt, hat man ganz schnell wieder eine Psychose. Es ist aber so viel komplizierter. Hat man aber nicht gerade eine schwere Schizophrenie, so kann man in der Regel um eine Dauereinnahme um diese Medikamente drum herum kommen.

Offensichtlich hast du ja nicht viel Antrieb, den bräuchtest du aber um dein Leben zu gestalten. Und dann bedenke: du hattest schon eine Psychose und die Neuroleptika schützen dich auch aber nicht absolut! Auf jeden Fall ist die Kombination Drogen + Neuroleptika ganz schlecht. Du erzeugst mittelfristig den absoluten Antriebsmangel, Müdigkeit und Frustration. Das erlebst du ja selber schon daran, wie die Sonntage einfach immer komplett an dir vorbei gehen.

Das darf nicht noch schlimmer werden. Ich kenne echt genug, wo alleine die Neuroleptika ausgereicht haben, dass sich die Spirale abwärts gedreht hat.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich nehm Speed und Gras. Speed öfter als Gras, aber von beidem schätzungsweise 3 gramm in der Woche, vielleicht auch mehr.

Ich nehme außerdem jeden Tag 10 mg Olanzapin (Zyprexa).
Ich habe lange gebraucht um mit meiner Diagnose der paranoiden Schizophrenie klarzkommen, und natürlich habe auch ich mich immer wieder über die Krankheit und auch über die Medikamente informiert. Ich bin dabei auf sehr viel abschreckendes gestoßen und hatte lange Zeit Bedenken, auch was die Medikamente betrifft. Auch wenn es andere Thesen im weiten Netz gibt, so sagen zumindestens die Mediziner, die ich gefragt habe, dass Neuroleptika nicht abhängig machen, also keine Entzugserscheinungen auslösen können.
Ich nehme jetzt seit 2 Jahren Neuroleptika und ich muss sagen, dass ich ganz gut damit zu Recht komme. Ich bin anfangs sehr müde davon geworden, aber das hat sich gelegt. Momentan helfen sie mir dabei einzuschlafen, ohne mich direkt auszuknocken oder meinen Antrieb zu mindern. Wenn ich sie nicht nehme oder reduziere, treten bei mir Dinge auf wie Schlaflosigkeit oder auch Angstzustände. (Auch ohne Beikonsum) Laut Psychiater sind das dann auch keine sogenannten Absetzsymptome (geschweige denn Entzugssymptome) sondern Symptome der Psychose.

Zitat:

An deiner Stelle wäre ja wichtig zu klären, ob deine psychiatrischen Symptome (Psychose mit anschließender Depression) einfach nur rein drogenbedingt sind oder ob dahinter z.B. eine bipolare Störung steckt und du Drogenkonsum auch verwendet hast um deine Stimmung zu stabilisieren, lange Phasen von Antriebsschwäche oder innerer Leere irgendwie mit Inhalt zu füllen etc. und ob dann nicht nur die Sucht alleine sondern eben auch eine psychiatrische Erkrankung immer wieder zum Konsum treibt.


Ich bin mir nicht sicher was das ändern würde und warum das wichtig für mich ist. Was fang ich denn dann mit der gewonnen Erkenntnis an?

Was du beschreibst klingt auf jeden Fall nach den altmodischeren Formen der Neuroleptika, die wirklich noch sehr starke Nebenwirkungen hatten. (Haldol u.a.) Die neueren (atypischen) sind da besser verträglich und da wüsste ich momentan auch nicht, wie ich dadurch erwerbsunfähig werden sollte. Woher stammt denn so dein Erfahrungsschatz, vllt. kannst du das ganze etwas näher beschreiben.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Schau mal hier: www.dgsp-ev.de/neuroleptikadebatte.html

Mir fehlt heute die Zeit um selber konkreter darauf einzugehen.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für den Link. Habe ich mir durchgelesen und ist mir soweit auch alles bekannt. Es ändert allerdings nichts. Eine Reduzierung hat beim letzten Mal (letztes Jahr November) nicht funktioniert. Ich bin momentan auf der Suche nach einem neuen Psychiater und es wird sich herausstellen, wann man eine erneute Reduktion versuchen kann. Momentan bin ich froh stabil zu sein (wobei ich immer noch Schlafprobleme habe).
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Ich nehm Speed und Gras. Speed öfter als Gras, aber von beidem schätzungsweise 3 gramm in der Woche, vielleicht auch mehr.
...
Ich habe lange gebraucht um mit meiner Diagnose der paranoiden Schizophrenie klarzkommen ...


Glaubst Du nicht, daß es Dir schon besser gehen würde, ließest Du den Speed weg ? Das Zeug verträgt sich mit paranoider Schizophrenie ganz bestimmt nicht !
Vielleicht hat Praxx ein paar Worte dazu übrig ?
Cheers
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Seppel 4
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hei, Haschgetüm,

ich habe mir ein Buch und auch das Hörbuch von David-Servan Schreiber gekauft: DIE

NEUE MEDIZIN DER EMOTIONEN: Stress, Angst, Depression: Gesund werden

ohne Medikamente. Wink

Nachdem ich das Buch mehrmals durchgeackert habe, besorgte ich mir sofort

das Zubehör, um die Dinge zu tun, die für mich relavant waren:

1. Herzkohärenz

Um aus dem Heart Math gewonnennen Erkenntnisse Nutzen zu ziehen, braucht

ein em Wave pro oder ein emWave 2. Die sind nicht billig; um 200 € das Stück,

eins habe ich für den Waldspaziergang mit dem Hund und das andere ist ein

Profigerät für den PC, wo man eben zig Freunde und PATIENTEN verwalten kann.

Ich bin von Natur aus ein emotional geladener Hektiker und dieses Arbeiten mit

dem Gerät hilft mir SPÜRBAR das Gleichgewicht zwischen Tun und Ruhen wieder

herzustellen. Es optimiert das Zusammenspiel von Sympatikus und Parasympa-

tikus.

2.EMDR

REM-Phasen in der Nacht kennt jeder: es ist die Zeit, wo man träumt Cool .

REM = Rapid EYE Movement oder Schnelle Augenbewegungen.

Ich habe zu dem Thema eine Fertigmeditation von Dr. Ruediger Dahlke mit dem

einfachen schönen Titel: Ganz entspannt, und kann nur sagen: Sie tut gut. Doch

Doch ich habe mir die Orginalmusik zu der Meditation gekauft und mit meinem

ALESIS-Mixer fertige ich gerade eine EIGENE nur mit meinen persönlichen

Schwierigkeiten gefüllte Meditation an, denn: die Musik ist so angelegt, dass

man immer einen musikalischen Impuls RECHTS und dann LINKS bekommt, so

dass man die Augen immer schön mitgehen lassen kann. Mit meinen persön-

lichen Eigen-Spezialtext werde ich auf alle meine Traumata eingehen und so

das Verfahren für mich optimieren.

So, jetzt muss ich mich langsam fertig machen: Ich muss gleich zu meinem

Sozialarbeiter.

Dir bis dahin alles Liebe

von

Sepp
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, langfristig gesehen in jedem Fall. praxx würde mir da mit Sicherheit nichts anderes erzählen, als andere Ärzte auch.

Im Moment bin ich symptomfrei. Das einzige Problem, das ich weiterhin habe, sind die Schlafstörungen. Das Durchschlafen macht mir Probleme. Das Problem besteht allerdings die ganze Zeit, auch während der Cleanphase.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Danke für den Link. Habe ich mir durchgelesen und ist mir soweit auch alles bekannt. Es ändert allerdings nichts. Eine Reduzierung hat beim letzten Mal (letztes Jahr November) nicht funktioniert. Ich bin momentan auf der Suche nach einem neuen Psychiater und es wird sich herausstellen, wann man eine erneute Reduktion versuchen kann. Momentan bin ich froh stabil zu sein (wobei ich immer noch Schlafprobleme habe).


Du konsumierst regelmäßig Cannabis und Amphetamine und wunderst dich, dass du Schlafstörungen hast? Das passt doch nicht zusammen.

Zyprexa ist ein fürchterlich potentes Neuroleptikum und deswegen schwierig abzusetzen. Beim Absetzen oder reduzieren von Neuroleptika gehören Einschlafstörungen praktisch immer dazu. Es kann z.b. helfen ein zweites, älteres Neuroleptikum in geringer Dosis dazu zu nehmen. Z.b. Chlorprothixen, darunter
das eigentliche Neuroleptikum reduzieren und anschließend wieder die Hilfssubstanz absetzen.

Es gibt noch viele andere Tricks und Möglichkeiten. Man muss auch gar nichts ändern, wenn es dir gut geht aber das ist ja scheinbar auch nicht der Fall.
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QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Jun 2016 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Hm, langfristig gesehen in jedem Fall. praxx würde mir da mit Sicherheit nichts anderes erzählen, als andere Ärzte auch.

Im Moment bin ich symptomfrei. Das einzige Problem, das ich weiterhin habe, sind die Schlafstörungen. Das Durchschlafen macht mir Probleme. Das Problem besteht allerdings die ganze Zeit, auch während der Cleanphase.


Was meinst du mit deinen Durchschlafstörungen?

Es ist normal, mehrmals in der Nacht aufzuwachen und so lange daraus keine Tagesmüdigkeit resultiert ist es auch kein Problem, in der Nacht mal 1-2 Stunden wach zu sein.

Einfach "durchschlafen" tun die wenigsten Menschen.
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