Verseuchte Schore

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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2016 22:30    Titel: Verseuchte Schore Antworten mit Zitat

Ich erhielt gerade zwei Warnmeldungen von unserem Gesundheitsamt:

Im Ruhrgebiet sind mal wieder zwei Fälle von bestätigtem Botulismus bei IV-Heroinkonsumenten aufgetreten.
Clostridium Botulinum verbreitet sich über Sporen, die durch Erhitzen nicht inaktiviert werden können. Botulinum-Toxin ist die giftigste bekannte Substanz. Es führt zunächst zu neurologischen Symptomen (Doppelbilder, Gangstörungen), später kommt es zu Lämungen und Tod durch Ersticken, wenn nicht rechtzeitig behandelt wird.
Die Bakterien stammen aus dem Dreck, der in den Laboren bei der Herstellung zusammengefegt und mit verpackt wird.

In Belgien, Frankreich und Deutschland wurden mehrer Todesfälle durch OCFENTANIL berichtet.

Offenbar ist mit dem hochpotenten Fentanylderivat gepantschtes Heroin im Verkauf, dessen exakte Dosierung extrem schwierig ist.

LG

Praxx
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JP
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2016 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Kein Vorschlag wie man sich schützen kann Praxx Confused ?
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Oxynaut
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Anmeldungsdatum: 31.01.2012
Beiträge: 725

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2016 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Cool, so jemanden wie dich im Forum zu haben, Praxx.
Was ist deine Motivation? Hast ja nie selber konsumiert. Einfach nur der idealistische Auftrag?

Auf jeden Fall, fettes Danke, für deinen fundierten Wissensschatz und "nüchteren" Blick eines Aussenstehendem Wink

Musste mal raus.
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2016 05:33    Titel: Antworten mit Zitat

Da gibt es nur eine Antwort:

Finger weg von der Nadel. Das Risiko ist einfach zu hoch. Das sollte ein Grund dafür sein, sich entweder substituieren zu lassen oder das H zu rauchen, bzw. es alternativ zu rotzen.

@Praxx

Wie sieht es mit rektaler Injektion aus? Besteht da such eine Gefahr?
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2016 06:04    Titel: Antworten mit Zitat

Los Fritzos hat Folgendes geschrieben:
Da gibt es nur eine Antwort:

Finger weg von der Nadel. Das Risiko ist einfach zu hoch. Das sollte ein Grund dafür sein, sich entweder substituieren zu lassen oder das H zu rauchen, bzw. es alternativ zu rotzen.

@Praxx

Wie sieht es mit rektaler Injektion aus? Besteht da such eine Gefahr?


Sag das mal einem " echtem" Fixer, der affig beim Kauf des Drecks schon den Geruch der braunen Suppe in der Nase hat. Ich befürchte, das rauchen oder sniefen oder rektale Ampl. auch vergiftet, geht nur etwas langsamer.

@ praxx
kann man das dem smack denn in irgend einer Form ansehen? Geruch,Farbe,Struktur?

LG N
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2016 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Botulismus ist vor allem dann eine Gefahr, wenn para gefixt wird.

Am sichersten ist es, die Finger von der Nadel zu lassen - Stichwort "safer use". Bei Clostridium botulinum ist auch die rektale Verabreichung riskant: Im Darm können sich die Erreger sehr gut vermehren.

Ocfentanil ist ein anderes Problem. Die extrem potenten Thebainderivate (die auch als chemische Kampfstoffe verwendet werden können!) sind in so winzigen Mengen bereits toxisch, dass eine gleichmäßige Wirkstoffverteilung in Pulverzubereitungen nicht mehr gewährleistet werden kann - da entscheidet der Zufall über Leben und Tod. Ocfentanil ist 2.5x potenter als Fentanyl und damit 100x wirksamer als Heroin.

Da kann es passieren, dass die linke Ecke vom Pack eine tödliche OD enthält und man von der rechten Seite kaum was spürt.

Sicherheitsmaßnahmen? Unbekannten Stoff nicht alleine konsumieren, bei Stoff aus neuer/unbekannter Quelle besondere Vorsicht walten lassen...

Am besten wäre natürlich, immer einen Notfallinjektor mit Naloxon bereitzuhalten - das erlaubt leider die deutsche Bürokratur nicht. In den USA ist Naloxon zur Behandlung durch Laien zugelassen und wird im Rahmen von "safer-use"-Kampagnen kostenlos verteilt...

LG

Praxx
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2016 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Am besten wäre natürlich, immer einen Notfallinjektor mit Naloxon bereitzuhalten - das erlaubt leider die deutsche Bürokratur nicht. In den USA ist Naloxon zur Behandlung durch Laien zugelassen und wird im Rahmen von "safer-use"-Kampagnen kostenlos verteilt...


Naloxon ist kein BtM (oder ?). Selbst wenn es nicht "erlaubt" ist, könnten Probleme im Falle der Auffindung bestenfalls lästig - Befragung etc - sein.
Junkies finden jeden erdenklichen Weg, zu ihrem Smack zu kommen. Da würde es sich lohnen, mal etwas Mühe und ein paar Euronen zu investieren, sich so einen Notfallinjektor zu besorgen ...
Das wäre eine Option für alle H-Konsumenten, nicht nur für jene, die sich alles, was nach H aussieht, ungeprüft in die Venen knallen.
Zwar hab' ich keine Ahnung, wo man das Zeug bekommt, ich schätze aber, daß ich nicht lange recherchieren müßte, um eine Quelle zu finden.
Cheers
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WOTAN
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 18.07.2016
Beiträge: 277

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2016 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Glaub in Berlin wird Naloxon verteilt wenn man Interesse hat durch fix-point.
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WOTAN
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 18.07.2016
Beiträge: 277

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2016 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.fixpunkt-berlin.de/index.php?id=naloxon
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2016 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

WOTAN, danke für den Hinweis, der ist ja hochinteressant !
Cheers
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WOTAN
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 18.07.2016
Beiträge: 277

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2016 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte,wollte ich mir damals schon besorgen das Naloxon.
Werde ich demnächst mal holen bei fixpoint u berichten.
Gibts ja scheinbar nur in Berlin?
Da praxx es nicht wusste.

Gruss wotan
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endstation
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:

Ocfentanil ist ein anderes Problem. Die extrem potenten Thebainderivate (die auch als chemische Kampfstoffe verwendet werden können!) sind in so winzigen Mengen bereits toxisch,


ja, richtig, CARFENTANYL wurde 2002 bei der stürmung des moskauer theaters (geiselnahme durch terroristen) eingesetzt. dadurch kamen allerdings auch über 100 geiseln ums leben... die spezialeinheiten haben das zeug als gas ins theater geleitet.
diese opioide wirken extrem schnell, teilweise in nur 10-30 sekunden nach einatmen. kurz danach verliert man das bewußtsein.
prinzipiell ist das zeug als kampfstoff ganz praktisch, man muß nur unbedingt darauf achten, dass man sanitäter und notärzte mit naloxon bereithalten, wenn man nicht will, dass die betäubten sterben.
die russen sind damals davon ausgegangen, dass man carfentanyl besser steuern kann. und sie haben natürlich mal wieder ein geheimnis um den verwendeten stoff gemacht, so dass viele ärzte in den krankenhäusern nicht wussten, womit die opfer betäubt wurden und was dementsprechend zu tun ist...
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2016 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

WOTAN hat Folgendes geschrieben:
Bitte,wollte ich mir damals schon besorgen das Naloxon.
Werde ich demnächst mal holen bei fixpoint u berichten.
Gibts ja scheinbar nur in Berlin?


hab ich auch noch nie gehört, dass naloxon legal verteilt wird. das finde ich interessant. es ist sicherlich eine gute idee für opiatkonsumenten, besonders natürlich für alle, die riskanten konsum bevorzugen.

so wurde der vor kurzem verstorbene opiatabhängige musiker "PRINCE" ja offenbar nur ein paar tage vor seinem tod auch noch durch einen sog. "save shot" durch naloxon gerettet...

allerdings hatte der gute mann daraus wohl nix gelernt...
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2016 07:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, auch wenn ich schon lange kein Heroin i.v. benutze, ist die Mitteiliung sehr wichtig. Ein liebes danken an Dir.
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