Heroin Entzug, Substitution und co.

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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2016 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mäverig,

Substi bei deiner Vorgeschichte ist nicht nur Blödsinn, sondern auch noch ilegal, da du formal nicht über ein Jahr "abhängig" bist.
Du schreibst, dass du eine psychiatrische Vorerkrankung hast, in deren Folge der Substanzkonsum quasi als "Selbstbehandlung" entstanden ist.

Ob deine Grunderkrankung jetzt tatsächlich eine Bipolarstörung, eine Borderlinestörung oder einfach nur unbehandeltes ADHS ist, spielt dabei keine Rolle.

Drogen "helfen" zwar, sind jedoch keine Methode zur Dauerbehandlung solcher Störungen.

Für Bipolarstörungen wie auch ADHS gibt es sicher wirksame und unbedenkliche medikamentöse Therapien, eine Borderlinestörung könnte mit "DBT" (dialektisch-behaviourale Therapie") gut behandelt werden.

Du brauchst als erstes eine exakte psychiatrische Diagnostik, am besten ohne aktuellen Drogeneinfluss.

DANACH kann man sich dann Gedanken um die Planung einer Therapie machen.

Wenn du so weitermachst, BRAUCHST du über kurz oder lang eine Substitutionsbehandlung, denn die Suchtkrankheit überlagert die anderen Störungen, aus dem Teufelskreis kommst du dann nicht mehr heraus und dein Leben ist endgültig versaut.

LG

Praxx
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Mäverig
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2016 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx, meinst du jetzt ich soll nicht in eine Klinik? Wo bekomme ich denn sonst eine genaue Diagnostik? Ja, in der Schule hieß es ich habe ADHS. Mir wurde sogar angeblich dann Ritalin verschrieben und meine Eltern setzten es nach kurzer Zeit ab, da sie sagten ich hätte mich eher zum negativen entwickelt, was ich nicht mehr weiß, aber mir vorstellen kann.

Sry aber dein Beitrag verwirrt mich jetzt wieder...welche Medikamente wären denn bei Bipolar oder sowas gut? Citalopram?

Ach, außerdem war ich einmal als junger Erwachsener bei einem Psychiater in einer Zeit wo ich eigentlich "nur" THC und Alk konsumiert habe.
Ich hätte ja gerne ne Diagnostik gehabt, aber ich wurde abgespeisst und musste mir anhören wie mega schlimm ja Cannabis-Konsum wäre.
Bei den bin ich nie wieder gegangen. Dannach hab ich wieder vermehrt zu härteren Drogen gegriffen, vorallem Codein.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2016 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du keinen vernünftigen Psychiater hast, kommt natürlich auch eine Klinik infrage. Fast alle Kliniken haben auch eine "PIA" = psychiatrische Institutsambulanz, die ambulante Untersuchungen und Behandlungen durchführt. Hilft nur herumtelefonieren, vllt kann dir auch dein Hausarzt weiterhelfen.

LG

Praxx
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Mäverig
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2016 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ja ich habe mich heute bei einer Einrichtung gemeldet, wurde aber nur auf einen Anrufbeantworter weitergeleitet, habe meine Telefonnummer hinterlassen, aber wurde noch nicht zurückgerufen.

Meinem Hausarzt vertraue ich irgendwie, aber das blöde ist, dass der grad im Urlaub ist. Der hatte mich nachdem ich eben auf H gekommen bin dann zu einer anderen Frau geschickt, auch Psychiaterin und irgendwie kam ich mir der auch nich klar. Sagte halt ich soll irgendwie von allem runter. Ach.
Da bin ich dann aus der Praxis raus und hab gedacht die nehmen mich net ernst.

Irgendwie muss man auch differenzieren. Meine Tiefphasen und den Konsum harter Drogen zum unterdrücken der Gefühle, das will ich gerne ändern und mich stabilisieren, dass ich wieder frei bin, aber Cannabis zb...Hör mir auf. Das Entspannt, macht Hunger, der Entzug davon ist eig en Witz, was soll daran schlimm sein?! Selbst mein Hausarzt sagt das.
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2016 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

früher war es mal so: in substitution konnte man nur gehen, wenn man zuvor ERFOLGLOSE entzugsversuche hinter sich hatte... evtl. meinte der arzt ja das?

oder halt den beikonsum entgiften. mit benzos wirst du in der substi nicht weit kommen...

mich überrascht es doch, wie rigoros hier doch recht viele eine substitution ablehnen. ich kann da ja mal von mir sagen, dass ich zwar auch eher gegen substi bin (im fall von mäverig sowieso!), aber pauschalisieren bringt nix.

natürlich nervt einen die kontrolle, das ewige mißtrauen, das rechtfertigen etc. teilweise derbe an. und man darf halt auch keinen beikonsum haben (wenn man take home möchte, wirds mit BK schwer).

und ja: die programme dienen in erster linie der staatlichen kontrolle. ginge es wirklich primär um die süchtigen, sähe das programm doch ganz anders aus. man könnte bspw auch das opiat wählen, mit dem man am besten klarkommt usw...


und trotzdem: es gibt gefühlt(!) eine relativ große zahl an usern, die seit jahren selbst an ihren z.t. sehr schwerwiegenden persönlichkeitsstörungen laborieren und dabei alle möglichen drogen im wechsel konsumieren, wodurch sie ständige ups-and-downs durchleben. das ist für ihre labile psyche pures gift!

wenn ich für mich entscheiden müßte, ob ich an der stelle damals nochmal in substi gehe, würde ich im rückblickj auch "NEIN" sagen. aber ganz ehrlich: das sage ich nur, weil uns im rückblick andere alternativen als die "besseren" erscheinen.
ich hab zb. öfter gedacht "ach, hättest du damals bloß´entzogen, bevor du auf metha bist!", wobei ich mir aber selbst vormache, dass das damals eine ECHTE OPTION für mich war. das ist aber blödsinn, da ich zu jener zeit gar keine lust und kraft auf bzw. für einen enzug hatte...

daher ist es nur folgerichtig, dass ich ins programm bin.
und dadurch habe ich dann meinen ständigen viel zu hoch dosierten mischkonsum in den griff bekommen. ich nehme seit etwa 3 jahren keine benzos mehr. ich konnte mein leben erstmal ordnen und aus dem beschaffungs-und-konsumieren-kreislauf ausbrechen. ich konnte wieder arbeiten und ein halbwegs "normales" leben führen, was vorher längere zeit nur noch ein regelrechtes vor-sich-hin-dümpeln war...

natürlich hat das auch seinen preis. den hat eine sucht aber immer. egal, ob man im programm ist oder nicht.


wer noch einige meiner beiträge unter anderem namen hier kennt, weiß ja auch, dass ich in manchen fällen vehement GEGEN den gang in substi war bzw. bin.
allerdings würde ich immer erstmal auf die konkreten umstände schauen und überlegen, was mit der betreffenden person wohl passieren wird, wenn sie lösung A, B oder C wählt (soweit man das halt einschätzen kann).

wenn man @mäverigs 1. beitrag hier im thread liest und sich daraufhin die erste antwort durchliest, kommen einem natürlich schnell zweifel, ob man überhaupt auf manche leute hören sollte hier...
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endstation
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2016 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Mäverig hat Folgendes geschrieben:
aber Cannabis zb...Hör mir auf. Das Entspannt, macht Hunger, der Entzug davon ist eig en Witz, was soll daran schlimm sein?! Selbst mein Hausarzt sagt das.


unterschätz das nicht!

ich weiß, dass viele ärzte heutzutage eine seltsame offenheit gegenüber THC hegen. ich kenne aber einige leute, die davon gar nicht so easy wegkamen. die psychische abhängigkeit muß ja trotzdem bekämpft werden, selbst wenn kein körperlicher entzug droht.

ich möchte THC nicht "verteufeln" (ich verteufle gar kein rauschmittel, da jedes "gefährlich" sein kann, wenn wir es nicht vernünftig handhaben!).
aber ich kenne wirklich nicht gerade wenige leute, bei denen man wirklich merkt, wie sie durch das kiffen einfach weich in der birne geworden sind...

wie soll sich denn bitte auch ein mensch entwickeln, wenn er seit der jugend bis zum 30. lebensjahr kifft? das ist eine sehr wichtige phase, was die persönlichkeitsentwicklung angeht. und da steht man dann unter dauereinfluss über jahre? das kann nicht gut sein! egal, ob man jetzt kifft, schore nimmt oder pillen einwirft...

@maverig: ich würde an deiner stelle wirklich gucken, dass du psychotherapeutisch mit dir arbeiten lässt!
leider dauert es oft, bis man einen passenden therapeuten findet. die seele funktioniert ja nicht wie ein VW GOLF. wenn da das getriebe kaputt ist, kannst du ihn in hamburg zur vw-werkstatt bringen oder in köln. oder in berlin.
aber psychiater ist nicht gleich psychiater und psychologe nicht gleich psychologe.
aufgrund deiner recht massiven symptome würde ich auch zu einem psychiater raten. ein psychiater ist nämlich ein arzt und darf medikamente verschreiben.
ein psychologe darf das nicht.
und m.m.n. brauchst du noch gewisse substanzen zum stabilisieren.

aber du darfst halt nicht erwarten, dass die erstbeste überweisung von deinem hausarzt gleich den passenden therapeuten liefert. das passiert nämlich fast nie. man kann das übrigens dort auch ganz offen so ansprechen. du brauchst ja einen guten draht zu deinem therapeuten.


als erstes würde ich aber was anderes versuchen: guck mal, dass du von diesem ganzen drogencocktail was weglässt! das entlastet deine birne wahnsinnig, wirst schon sehen..!

ich hab einen guten freund, der ist jetzt mitte dreißig und kifft -mit kurzen unterbrechungen- seit er 15/16 ist.
der hat schon x entzüge gemacht und ist jedes mal nach spätestens 2 wochen rückfällig geworden. während der entzüge hat er seinen "affen" mit speed gelindert...
und dem jungen mann merkst man LEIDER(!) inzwischen auch an, dass er nicht mehr ganz normal ist im kopf Sad
wenn zb. irgendwelche unglücksmeldungen in den nachrichten kommen, hat er oft so ein wahnsinniges und dreckiges lachen, so als wenn ihn das freuen würde, dass gerade wieder ein paar leute gestorben sind...

und einmal hat er sich bei mir über seinen chef beschwert. als er mir dann aber die situation schilderte, kam raus, dass der chef offenbar glasklar im recht war und mein kumpel eine verzerrte wahrnehmung hatte...

so kanns auch kommen. also sei vorsichtig
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Mäverig
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2016 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ja definitiv rauch ich auch zur Zeit zuviel und mit unter 18 mit dem Kiffen anzufangen halte ich auch für bedenklich, aber jetzt bin ich halt 25 und es war so.
Eigentlich anderes Thema, aber trotz all dem MUSS Cannabis meiner Meinung nach legalisiert werden ab 18 oder ab 21.

Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber Benzos konnte ich bisher eigentlich immer beherschen. Und haben mir zb am Tag vor Prüfungen und auch dem Folgetag extrem geholfen.
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WOTAN
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 18.07.2016
Beiträge: 277

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2016 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Bleibt auch nicht jeder auf benzos hängen ..
Ich nehme 1x pro Woche benzos u will das nicht missen.

Flunitrazepam hatte früher noch nen krasseres suchtpotenzial als die "standartbenzos",finde gut das die auf BTM Liste gesetzt wurden.

Gruss Sporti
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Mäverig
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2016 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ja Fluniz hatte ich auch mal welche, die waren schon sehr angenehm.

Und zuletzt wärend der Ausbildung hab ich auch meist nur einmal die Woche Diazepam. Oft Sonntags oder halt vor Prüfungen. Keine Ahnung was es alles Neues gibt, aber für mich sind Benzos ein bewährtes Mittel, aber ich musste sie mir leider immer über Umwege besorgen.
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Mäverig
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 12. Aug 2016 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nächste oder übernächste Woche werde ich nun entgiften und dannach in eine Übergangseinrichtung. Ich steh jetzt auf einer Liste, allerdings ist die Einrichtung voll...Keine Ahnung wie die das machen wollen, aber ich denke das wird das Beste für mich sein.
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2016 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Substi bei deiner Vorgeschichte ist nicht nur Blödsinn, sondern auch noch ilegal, da du formal nicht über ein Jahr "abhängig" bist.


Aber das würde doch nur gelten, wenn man auch sagt, dass man noch kein Jahr abhängig ist, oder? Nachprüfen kann das doch keiner.
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Mäverig
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.08.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2016 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Ahnung seit wann ich FORMAL abhängig bin. Fakt ist eine Psychiaterin und mein Hausarzt haben schon glaub vor über einem Jahr aufgenommen, dass ich Shore nehm. Und davor hab ich eben auf pharmazeutische Opioide zurückgegriffen.

Wie gern hätte ich jetzt Oxycodon. Irgendwie ist mir auf dem H, was ich grad hab nich gut. Confused Als übel und Kopfschmerzen...deswegen hab ich jetzt nochn paar mg Pregabalin genommen. Scheiß Shore
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Mäverig
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.08.2016
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2016 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

Morgen ist es soweit...dann mach ich meine erste stationäre Entgiftung.
Hätte nie gedacht, dass ich sowas mal mache oder brauche und bin auch langsam nervös. Hoffentlich holen die mich schonender runter als es bei mir Zuhause war...
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