SHG, der deibel und die katholische kirche ... erfahrungen

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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Karin,

bin noch gar nicht richtig wach, aber gleich - und dann schnell ab zum Arzt!
Hm, naja, solche Einlagen kenn ich. Von mir selbst im Ansatz, von meiner schizophrenen Freundin. "Normal" & "weg" leben da schon mal nebeneinander, mit solcher Veranlagung. Ups, da war Quasi bestimmt leicht geschockt, obwohl den eigentlich nix so schnell verwundern sollte...naja. Kann man nicht mehr ändern...

Was den Zahnarzt angeht: Kein noch so heißer Typ - noch nicht mal Oxy moron - würde mich in einen Aufzug bringen. Will sagen: total irrational, solche Ängste, aber es ist halt so. Wozu gibt es die doofen Pillen denn in Sachen Zahnarzt...? Ich schließe auch keine WC´s ab, über die ich nicht drüber klettern könnte...Ach ja, so haben wir alle unsere kleinen Macken. Alles Liebe Wink
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MausiMaus
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Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

schätze mal, falls er das liest, wirds ihm sämtliche Haare aufstellen...

der Arme !

sorry, @Quasimodus.

war so. musste das mal loswerden. ( lach nicht ).

gruss, K.
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marle,

die Suchtmedizin steckt heute in einem der größten Umbrüche aller Zeiten. Wer sich damit befasst, muss lernen, dass das meiste dessen, was er über Suchtkrankheiten zu wissen glaubte, ganz offensichtlich unzutreffend ist. Das Bild der Suchtkrankheiten in der allgemeinen Bildung wie auch den sogenannten "Fachkreisen" zerfällt gerade in seine Einzelteile.

Ständig tauchen neue Erkenntnsse auf, die mit dem herkömmlichen Modell vollkommen unvereinbar sind. Zum Teil sind diese Erkenntnisse schon Jahrzehnte alt, aber einfach nicht wahrgenommen worden.

Das alte Argument, wenn "unpassende" Forschungsergebnisse auftauchten ist langsam zu sehr abgenutzt:
"Das waren alles keine richtigen Alkoholiker, ein echter Alkoholiker kann so etwas nicht"

Ein einziger Alkoholiker, der sein abhängiges Trinkverhalten aufgibt und und ohne Dauerabstinenz zu einem "unbedenklichen Trinkverhalten" zurückkehrt, ein einziger Alkoholiker, der dauerhaft und immer erfolgreicher die Kontrolle über seinen Konsum zurückgewinnt, zertümmert das gesamte gegenwärtige "Krankheitskonzept" der Sucht.

Und es sind nicht einzelne, sondern Hunderttausende, denen das regelmäßig gelingt.

Es muss also dringend eine neue Theorie gefunden werden, die mit solchen Verläufen kompatibel ist.

Und leider gehört AA zu den Kräften, die maßgeblich dazu beigetragen haben, neue Suchtkonzepte zu ignorieren und alte, längst widerlegte Annahmen zu betonieren.

In allen Bereichen der Medizin gab es in den letzten Jahrzehnten wahre Revolutionen - nur in der Suchtmedizin ist praktisch nichts passiert seit Bob und Will...

Denk mal darüber nach!

LG

Praxx
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

@Praxx,

ich musste grad so lachen, von wegen "Veränderungen" in der Medizin. Mir ist natürlich klar, dass Du vermutlich nicht zum Gynäkologen gehst - die darfst Du aber gerne hinzunehmen, was Stillstand betrifft. Wenn man von ein paar wenigen "Neuerungen" absieht, die in Wirklichkeit keine sind. Und im Zweifelsfall zu noch höherer Unverträglichkeit führen. Man mische Creme A mit Creme B, z.Bsp Cortison mit Nystatin, oder schmeißt mit synthetisch aufbereiteten Pflanzen um sich, die Frauen schon vor hunderten von Jahren nutzten. Die "neue Pillengeneration" hat auch wahrlich ihre Tücken...Gruselig, sag ich Dir! Die einzig sinnige Veränderung bezieht sich wohl auf die Chirurgie. In guten Kliniken geht man schon seit einer Weile dazu über, der Schnibbelwut Einhalt zu gebieten. Erlangen ist mir da sehr sympathisch z.Bsp. Ansonsten liegen die alltäglichen Veränderungen darin, dass die Patientin nun lebensnotwendiges selbst bezahlen darf. Sad
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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

In jeder Disziplin gibt es große Fortschritte...nur in der Medizin in Deutschland nicht...

Da sind aber nicht die Ärzte primär drann Schuld,sondern Merkel und co...

In Deutschland macht ein Arzt keine Fehler(darf sie auch nicht Zugeben,dafür sorgt das Krankenhaus als GmbH,und die Lobby die dahinter steht)...aber nur aus Fehlern kann man Lernen und es besser machen...das wird von der Politik erfolgreich verhindert...

Die Stadt in der ich Lebe hatt den Zusatz Wissenschaftsstadt...

Bei uns gibts ein Zentrum für Schwerionenforschung...weltweit bekannt...

Nur bei meinem Schlüsselbeinbruch waren alle Ratlos...und das im 21.Jahrhundert...und dem 2.Häufigsten Knochenbruch überhaupt...

Menschen die erzählen wie es ihnen geht,werden als Simulant oder Psychosomatisch abgestempelt...

Das ist Traurig...
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube mich zu erinnern, dass so die ziemlich erste Frage vor sehr vielen Jahren in der Suchttherapie war: "Erzählen Sie mal, wie war ihre Kindheit, ihr Elternhaus ..."


Das ist wirklich so eine Sache... Bei mir gibt es in der Ecke überhaupt nichts zu holen. Tatsächlich ist aber eine Suchttherapeutin in der Klinik ständig auf dem Thema herumgeritten. Ich habe wohl mal erwähnt, dass mein Vater etwas leicht reizbar ist und es früher öfter mal Streit wegen Kleinigkeiten gab, und auf einmal hatte ich eine ganz traumatische Kindheit... Dass ich wiederholt erklären wollte, dass die Stimmung bei uns zuhause nun wirklich nicht schlimm war, wurde konsequent ignoriert (und zur Not hat man das dann halt einfach verdrängt...).
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Das alte Argument, wenn "unpassende" Forschungsergebnisse auftauchten ist langsam zu sehr abgenutzt:
"Das waren alles keine richtigen Alkoholiker, ein echter Alkoholiker kann so etwas nicht"


Ja, das ist ganz offensichtlich eine Immunisierungsstrategie. Und dass gerade die Suchthilfe in Deutschland regelrecht dogmatisch ist und diese einseitige Ausrichtung auf die Abstinenz dazu führt, dass viele gar nicht erst in Erwägung ziehen, sich Hilfe zu holen, liegt m.E. auch auf der Hand.
Tatsächlich sind die Konzepte von "Sucht", die heute von fast allen diesen Stellen vertreten werden, ja schon an die hundert Jahre alt (und durch die AA eingeführt) und wurden einfach immer weiter übernommen.
Wenn sich da in letzter Zeit wirklich etwas verändert hat und alternative Herangehensweisen auch in der Praxis etabliert werden, wäre das wirklich ein Lichtblick.
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

joe hat Folgendes geschrieben:
dieser prozess ist das genaue gegenteil von dem konzept von kontrolle.
jeder der daran glaubt kann ja auch weiterhin kontrolliert drogen nehmen. gibts ja viele hier.
dabei ist kontrolle eh nur eine illusion.


Was ist denn an Kontrolle per se illusorisch? Wenn ich mir einen bestimmten Plan mache, wie ich z.B. Drogen konsumieren will, und den dann genau so umsetze, dann kontrolliere ich doch offensichtlich meinen Drogenkonsum. Es mag sein, dass viele das nicht schaffen, oder dass sie es zwar schaffen, sich damit aber letzten Endes nicht wirklich wohl fühlen usw. In dem Moment, in dem jemand so mit den Drogen umgeht, kontrolliert er sich jedoch definitiv und bildet sich das nicht nur ein.
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

@Dakini
das, was du davon siehst, verrät es tatsächlich nicht.
Die Bluthochdrucktherapie zB. ist hochwirksam geworden, die Behandlung der Polyarhritis... AIDS ist eine medikamentös gut zu kontrollierende Krankheit geworden, Hepatitis C in 2-3 Monaten mit einer Pille pro Tag geheilt. Diabetiker leben mit weniger Einschränkungen deutlich gesünder. Akute Atemnot im ärztlichen Notdienst kommt kaum noch vor. Durchgebrochene Magengeschwüre sind Rarität geworden, verstümmelnde Magensrsektionen gibt es nicht mehr... Gallenblase raus ohne entstellenden Bauchschnitt ist selbstverständlich.
Die Medizin ist natürlich in ständigem Wandel, das Verständnis der einzelnen Krankheiten wird immer besser - bis hinunter auf die molekulargenetische Ebene.

Nur die Hypothesen des Elvin Morton Jellinek bestimmen - obwohl längst widerlegt - weiter die Suchttherapie, bloßer Glaube schlägt Wissenschaft
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

@Praxx,

Jellinek kenne ich aus den Lehrbüchern, prüfungsgemäß: Einteilung nach...Wär auch nicht auf die Idee gekommen, da weiter nach zu lesen. Aber Du hast schon mitgekriegt, dass ich mich auf die Gyn bezog? Ich kenne die Fortschritte insgesamt nur zu gut - sonst wären noch mehr meiner Lieben tot. Aber sprich nicht ne Gallenblase an - meine Mutter hatte diese wundersame OP, es war gar nicht die Blase...na, egal Very Happy Shocked Rolling Eyes

Außerdem gibt es noch zumindest einen Arzt, der es schafft, seinen Patienten ein sicheres Gefühl mit auf den Weg zu geben. (nat. Placebo) So was finde ich viel interessanter, als Jellinek - ( öde!). Zumal das Leben wohl die interessantesten Geschichten schreibt. Äh ja, schitte, der Idiot hat die Lehre infiziert...und zig andere auch, oder? Wink
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, es ging ja einfach darum, dass die Theorien von Jellinek bzw. indirekt der AA seit Jahrzehnten die Grundlage der Suchttherapie sind, obwohl mittlerweile eigentlich bekannt ist, dass die so falsch sind. Und wenn so eine Theorie zur Grundlage von Behandlungen gemacht werden, dann wirkt sie sich über den Bereich der bloßen Theorie hinaus auch auf die Praxis aus und damit auf das Leben derer, die Hilfe suchen bzw. bräuchten.
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oxy moron
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2016 09:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, dann schreibe ich auch mal wir was..

Hmm, mit der Theorie ist es eben so eine Sache – und zwar durchgängig, in allen Wissenschaftsbereichen: ab einem gewissen Punkt stochert man nun einmal im Nebel..

Folgen wir Kuhn und Co., etabliert sich irgendwann ein Paradigma, innerhalb dessen geforscht wird – und dieses hält sich hartnäckig, meist, bis dessen Proponenten tot sind (oder „out of business“). Will man das etablierte Paradigma verändern, also „außergewöhnliche Forschung“ betreiben, hat man es schwer, um nicht zu sagen wirklich hart – und nicht immer gibt es einen Albert Einstein, der es schafft, die Vorstellungen der Menschheit von der Wirklichkeit grundlegend zu verändern..

Gerade in der Suchtmedizin sieht man zudem recht deutlich, dass es in weiten Teilen eben ein sozialer Prozess ist, wie sich die geltenden Standards entwickeln und kein rein wissenschaftstheoretischer.

Nun ja, man wird sehen müssen, wie die nächsten Generationen das so betrachten werden – oder, lieber Praxx, hast Du vor, hier den Einstein zu geben? Wink
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2016 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

@surreal,
genau und das ist ärgerlich. Aber in der Medizin gibt es mehr als einen (in dem Falle geht es um Alkohol - Suchttherapie umfasst glücklicherweise mehr... ), der in den letzten 100 Jahren irgendeinen "Ausschnitt" erforscht hat, der uns heute noch an den Fingern klebt. Hingegen haben Forschungen niemals Fuss gefasst, die definitiv einen Zopf hätten. In der Fachrichtung Medizin hält sich so mancher Kalauer. Ich glaub, das ist wichtig zu wissen Very Happy ...Flüster: "total normal" Idea Böse Zungen sagen: 50 Jahre, bis ein Irrtum erkannt wird, noch mal 50, bis er behoben wird...

Zeit, zu frühstücken. Euch allen einen schönen Tag, die Sonne scheint - juhu Smile
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2016 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mir gut vorstellen, dass zur Verfassung der Suchtbehandlungen auch "moralische" Einstellungen beitragen. Sucht wird zwar mittlerweile als Krankheit angesehen, aber es schwingt nach meinem Eindruck trotzdem noch mit, dass es sich dabei auch um Charakterschwächen geht und dass der Süchtige zumindest jetzt, wo es sich behandeln lassen will, dahin kommen soll, sich zu beherrschen und zu disziplinieren. Ob es wirklich so ist, kann ich nicht sagen, da ja zumindest offiziell nicht mehr so darüber gesprochen wird. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es sich so verhält.
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2016 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wobei dann "beherrschen und disziplinieren" eben mit Abstinenz gleichgesetzt wird. Sozusagen als Ausgleich zu den bisherigen Ausschweifungen.
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