Crystal zerstört Beziehung

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no-name
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.10.2016
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 12:38    Titel: Crystal zerstört Beziehung Antworten mit Zitat

Hallo.

Ich habe länger gestöbert, aber kaum etwas ähnliches gefunden. Ich möchte den Fall einer Bekannten darstellen und aufgrund von Hilflosigkeit um Rat bitten. Es betrifft mich nur indirekt, weil es sich sozusagen um zwei Bekannte von mir handelt, welche in einer partnerschaftlichen Beziehung leben und auch gut mit mir befreundet sind. Da ich selber keine aktive Drogenerfahrung habe und meine Ansicht mit eurer erweitern will, fange ich einfach mal an...


Sie (A., ~30) ist mit ihm (F., ~25) seit wenigen Jahren zusammen. Sie konsumiert weder Alkohol noch (sonstige) Drogen. Er ist aufgewachsen in sehr schwierigen familiären Verhältnissen (Vater alkoholabhängig) und konsumierte als A und F sich kennenlernten bereits seit Jahren selbst viel Alkohol und Crystal. Sie fand ihn anziehend und half ihm sehr aus diesem Sumpf herauszukommen. Er hatte bereits sehr sehr hohe Schulden und auch die Behörden waren hinter ihm her. Nachdem er einen Entzug und auch eine Therapie gemeistert hatte, schaffte er schließlich auch seinen Sozialdienst (zwecks der Schulden) und begann in einem Job mit hilfsbedürftigen Menschen zu arbeiten. Alles schien überstanden, er schien auf einem guten Weg zu sein.

Vor ~ einem Jahr, als er lange Clean war und nichts mehr getrunken hatte, ist er schließlich bei ihr eingezogen. Sie lebt in einem Haus, welches im väterlichen Besitz ist. Der Vater hilft wo er kann. Finanziell sowie mit Zeit, weil er ihn bei Terminen im Vorfeld und bei der Umsetzung begleitet (Schuldnerberatung, Arbeitsamt, etc.).

Dann irgendwann hatte nun doch einen Rückfall. Völlig betrunken schlief er in einem Straßengraben ein und "verlor" dabei ein (von Familie von A.) geliehenes Fahrrad. Es war einfach weg, keiner weiß wo es geblieben ist. Es war ihm sichtlich unangenehm, er hat sich entschuldigt und in vielen Gesprächen allen versichert, dass sein Rückfall scheiße war und er weiter an sich arbeiten würde...naja, dass so etwas passiert, mussten wir befürchten. Dann war "lange Zeit" Ruhe.

Dann kam vor rund zwei Monaten heraus, dass er vor circa einem dreiviertel Jahr wieder anfing Crystal zu nehmen und ein Doppelleben zu führen...er nahm wieder Kontakt auf zu seinen alten Drogenleuten, konsumierte wieder stark und veränderte sich wieder negativ. A. spürte, dass etwas nicht stimmt - er wurde immer aggressiver, war weniger zärtlich, zunehmend verpeilt und schrottete ein zweites Fahrrad (ebenfalls geliehen von A´s Familie; es kam nur durch einen Zufall heraus). Aber wie sollte sie es beweisen? Er stritt über die gesamten Monate immer wieder ab, dass er wieder Drogen nimmt.

F. hat also alle monatelang ins Gesicht gelogen. Auch jenen, die ihm immer wieder halfen, ihm immer wieder neue Chancen gaben und sich ihn vor anderen verteidigten. Denn der Kerl ist an sich ein Lieber.

Er hat in dem halben Jahr, in welchem er also wieder Crystal nahm, zudem das Geld von A. verspielt (welches für den Urlaub angedacht war [sie hat sehr wenig Geld und ist schon seit Jahren nicht mehr in den Urlaub gefahren]). Er meinte, er hätte alles gestanden. Sie fuhren trotzdem eine Woche lang in den Urlaub. es gab viel streit.

Nachdem also "alles" ans Licht kam, begann er vor rund einem Monat eine neue Therapie und hat wieder allen versichert, ohne Drogen leben zu wollen und es diesmal zu schaffen. Vorgestern hat er sich nun selbst entlassen. Er meint, er schaffe es jetzt allein. Während er also wieder "heim" kommen sollte, räumte die wartende A. das Haus und auch "seine" Bereiche im Haus auf...damit er sich nicht an die alte Zeit erinnert und den Übergang leichter schafft. Dabei hat sie viel Schmuck gefunden, Quittungen von Goldschmieden, einen Spiegel usw. Er hat in der Zeit des Jobs also auch seine Klienten beklaut, es vertickt und auch im Haus Crystal genommen.

Natürlich war es A. auch vor ihrer Familie und dem gesamten Umfeld extrem unangenehm...sie hat sich immer für ihn eingesetzt und musste sich immer wieder für ihn rechtfertigen; dass sie an ihn glaubt, dass alles gut wird usw. Letztlich liebt sie ihn und ist völlig durch...ich glaube ihm, dass auch er sie liebt.

Auch nach all dem Geschehenen verteidigt sie ihn weiterhin. Auch wenn sie extrem darunter leidet. Sie will ihn nicht einfach vor die Tür setzen. Zum einen, weil sie ihn liebt, zum anderen, weil er dann wohl erst recht wieder weiter Drogen nehmen und nicht alt werden würde. Ich vermute, dass auch sachliche Gründe eine kleine Rolle spielen (gegenseitige Hilfe usw.). A´s Vater und auch ich habe den beiden erneut Hilfe angeboten. Ihr Vater will weiterhin wöchentlich in die Stadt X fahren um ihn mehr oder weniger auf die Finger zu schauen.

A. ist davon überzeugt, dass ihr Freund ohne Drogen leben will. Sie meint, es geht ihm jetzt - wo er clean ist - wieder viel besser, er ist zärtlicher, lustiger und zugänglicher. So, wie er eben als Mensch ist, meint sie. Sie will ihm "eine letzte Chance" geben, auch wenn sie nicht weiß, wie lange sie in der Ungewissheit leben kann, ob er nicht wieder heimlich zu den Drogen greift, alle belügt und wieder aggressiv wird. Sie haben sich ausgemacht, dass sie jederzeit einen Drogentest von ihm verlangen darf...Auch ihr Vater will ihm wie erwähnt "eine letzte Chance" geben.


Was meint ihr zu der ganzen Geschichte? Geben wir ihm zu viele Chancen? Glauben wir ihm zu schnell? Sollten wir ihm eine andere Wohnung suchen, von der aus sie ihre Beziehung wieder langsam aufbauen sollten? Räumliche Trennung also? Ich tue mich so schwer damit ihm weiter zu glauben...klar ist es schwer von Drogen weg zu kommen; aber es klingt alles so derterministisch bei ihm...als seien es pure Zwänge, gegen die er kaum etwas ausrichten könne...als wäre es nicht auch sein freier Wille, der ihn immer wieder scheiße bauen und uns anlügen lässt usw. Er hat kaum Freunde, im Prinzip hat er nur A., seine scheiß desinteressierte Familie und seine Drogenleute...er könnte sich also auch kaum in ein "normales" soziales Umfeld einklinken.

Es wäre in der Tat eine große Hilfe, wenn ihr eure Ansicht schildern könntet.

Danke!
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Elmar
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.06.2016
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
als seien es pure Zwänge, gegen die er kaum etwas ausrichten könne...als wäre es nicht auch sein freier Wille, der ihn immer wieder scheiße bauen und uns anlügen lässt usw. Er hat kaum Freunde, im Prinzip hat er nur A., seine scheiß desinteressierte Familie und seine Drogenleute...er könnte sich also auch kaum in ein "normales" soziales Umfeld einklinken.


Schuld sind dann eh immer die "äußeren Umstände" !

Und letztendlich ist eine Therapie dafür da, ihm den sozialen Wiedereinstieg zu ermöglichen. Da er die abgebrochen hat, ist ziemlich offensichtlich,wohin die Reise geht, denkst du nicht?
Kunden beklaut er schon und wo wohl die Fahrräder abgeblieben sind,wirst du dich doch nicht ernsthaft fragen?

Crystal scheint ohne Therapie (selbst mit!) nur schwer zu bewältigen zu sein.

Im übrigen, um mal ehrlich zu sein: Ich glaube nicht daran, dass man noch von Liebe sprechen kann, wenn man die ganze Zeit nur beschissen und belogen wird. Ich glaub mittlerweile,so kaputte Typen sind irgendwie das Lebenswerk mancher Frauen. Damit die dann hinterher erzählen können,wie SIE den Typen wieder hingekriegt haben. Und weil man nicht wahrhaben will,dass alles nix nutzt, versucht mans weiter und weiter und weiter.

Ich finde das krankhaft aber hier im Forum sieht man immer wieder, dass einige Frauen das scheinbar echt zur Selbstbestätigung brauchen. Und bleiben selbst völlig auf der Strecke.
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ach herrje, wieder solch eine Geschichte. Damit wird in letzter Zeit das Forum geflutet.

Lies doch mal nach, was die anderen hier für Tipps und Ratschläge gegeben haben.

Hier nur eine von vielen Geschichten: http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=18745
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo No-Name

Die moderne Suchtforschung geht heute davon aus, dass "Sucht" eine "erworbene Erkrankung des Gehirns" ist, die medikamentös adressiert werden kann und muss.

Substanzkonsum führt zu Veränderungen der Funktion bestimmter Transmittersubstanzen im Gehirn ("Toleranz"), die sich in bestimmten Hirnbereichen nur sehr langsam, möglicherweise auch niemals, vollständig zurückbilden. Gegen diesen Aspekt der Sucht ist Psycho- und Soziotherapie so wirksam wie bei Parkinson, MS oder ADHS, nämlich so gut wie überhaupt nicht.

Die Substanz BACLOFEN (ein uraltes Medikament gegen zentrale Spastik) hat hier erstaunliche Wirkungen gezeigt, die bis heute nur für Alkoholsucht durch Studien bewiesen sind.

Dieser Film hier youtube(punkt)com (slash)watch?v=byain0Vo5mo (sorry, in normaler Schreibweise wird der Link hier gesperrt) zeigt den Effekt einer eigentlich zu niedrigen(!) Dosis bei einem kokainabhängigen Patienten.

Ich habe Baclofen bei alkohol-, kokain- und amfetaminabhängigen Patienten bereits erfolgreich eingesetzt, eine vergleichbare Wirkung ist auch bei Crystal Meth zu erwarten und auch in Einzelfällen schon beschrieben. Voraussetzung ist natürlich ein nachhaltiger Veränderungswunsch des Patienten, eine psychosoziale Begleitung, zB durch eine Drogenberatungsstelle oder eine begleitende Psychotherapie, verbessert die Chancen weiter.

Bei trickreich abhängig gemachten Labortieren unterdückt Baclofen in Dosierungen von 3-4mg/kg Körpergewicht die "Selbstadministration" von nahezu allen Substanzen.

Die Behandlung ist experimentell und muss von einem Arzt durchgeführt werden, der in Suchtmedizin umd im Umgang mit der Substanz erfahren ist.

In den Anwenderforen gibt es Adressen von Ärzten in deiner Region, die den Wirkstoff verschreiben - allerdings meist nur bei Alkoholismus, da wäre dann Überredungskunst gefordert.

LG

Praxx
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Schlaumeier
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1933

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
...
Bei trickreich abhängig gemachten Labortieren unterdückt Baclofen in Dosierungen von 3-4mg/kg Körpergewicht die "Selbstadministration" von nahezu allen Substanzen.

Die Behandlung ist experimentell und muss von einem Arzt durchgeführt werden, der in Suchtmedizin umd im Umgang mit der Substanz erfahren ist.
...
Praxx

Leven Praxx, da laege ich mit 96 kg Koerpergewicht bei ca. 300 mg Baclofen / Tag?!. Ich habe 25 er aus der Apo, die sind hier frei verkaueflich, bin also ohne aerztl. Betreuung. Das sollten dann 12 Tabs am Tag sein, ist das nicht ein bisserl too much?
Aktuell bin ich bei 50 mg, habe damit zumindest meinen Alk Konsum reduziert, aber nicht auf Eis gelegt ... also anscheinend zu wenig Baclo?!
Was waere Deiner Meinung nach eine vernuenftige Dosierung / Strategie?
Bin fuer jedes "Selbstexperiment" zu haben um den Scheiss loszuwerden. Meine Sauferei kotzt mich an, seit Jahrzehnte. Evil or Very Mad
War ja lange vor illegalen Drogen und der KoenigIn H Alkabhaengig, so seit ich 12 war ... Confused
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sei gegrüsst, namenlose! Wink

Wie Lillian schon schrieb ist das wohl ein zentrales Zeitthema, wenn es sowas

gibt. Lies den Thread, den Lillian eingescannt hat ( heisst das so ? ) . Da haben

viele ( ich auch ) zu einem ähnlichen Fall geschrieben.

Alles Gute für Euch,

wünscht Euch

Sepp Very Happy
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Schlaumeier,
hier findest du eine schematische Darstellung des Ablaufs einer Baclofentherapie.

alkohol-und-baclofen-forum(punkt)de(slash)download/file.php?id=1238&mode=view

In dem Forum kannst du dich problemlos anmelden, du wirst nicht zugespammt...

Bei Alkoholismus sind schon Dosierungen bis über 600mg angewendet worden. Es kann sein, dass du mit wesentlich weniger Baclofen auskommst - die Wirkung ist individuell sehr unterschiedlich.

Wichtig ist niedrig beginnen und langsam steigern. Du kannst mit 2x12.5mg beginnen und die Tagesdosis alle 5 Tage um 12.5mg steigern - verteilt auf 4 Einnahmezeiten. Dieses Steigerungstempo hat sich bei Zehntausenden französischen Patienten bewährt, damit die Nebenwirkungen nicht den Therapieerfolg gefährden.

Die Anwendungsregeln sind bei allen Substanzen gleich, die unerwünchten Wirkungen auch. Bei Problemen kannst du ruhig in den Alkoholikerforen stöbern - das läuft völlig gleich ab.

Trotzdem solltest du zusehen, dass du einen Arzt findest, der dir das Baclofen verschreibt - das ist eine Langzeitbehandlung und abruptes Absetzen kann einen heftigen Rebound machen.

LG

Praxx
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Quasimodus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2016 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

moin,

Zitat:
Die moderne Suchtforschung geht heute davon aus, dass "Sucht" eine "erworbene Erkrankung des Gehirns" ist, die medikamentös adressiert werden kann und muss


der Satz kann ja nur vom "dealer in weiss" kommen.

Vielleicht kommt ja der eine oder andere auch so zu der Erkenntnis sein Leben durch fortlaufenden Substanzgebrauch konsequent an die Wand zu fahren und es zur Abwechslung mal mit ner Selbsthilfegruppe, zB NA versucht.
Ich kenne etliche, die es nur und ausschliesslich so schaffen vom Gift wegzukommen.

Selbsthilfegruppenhinweise sind in so ziemlich allen Arztpraxen wohl eher unerwünscht, weil sich damit kein Geld verdienen lässt im Gegensatz zu einem Psychopharmakarezept.

lg
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Schlaumeier
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1933

BeitragVerfasst am: 9. Okt 2016 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Quasi, das hoert sich fast verschwoererisch an.
Meine Erfahrungen mit Aerzten & Sub sind ueberwiegend positiv.
Die NAs sind nicht mein Ding, habe da nur Cleanies kennen gelernt die letztlich spiessiger als der "Otto Normal Spiesser" geworden sind, war schon fast Sektenartig, aber wers braucht ... Laughing

Praxx, ich lebe im asiat. Ausland und es wird keine Engpaesse mit der Bacloversorgung geben. Aber leider auch keine aerztl., geschweige denn psychosom. Betreuung.
Da ich Fixer a.D. bin, handel ich meist wie einer, das heisst am liebsten alles und das sofort. Bin dran am arbeiten nen Gang runterzuschalten. Werde heute bei meinen morgendlichen 50 mg bleiben und dazu mittags / abends 25 nachwerfen, fuer 3 Tage. Dann werde ich bei Bedarf erhoehen. Ich hoffe das geht so. Rolling Eyes
Den Tip mit dem Forum hast Du mehrmals gegeben, da kam mir meine Ueberheblichkeit in den Weg. Dachte "das bisserl Alk" schaffe ich auch ohne Forenhilfe aus meinem Leben. Wie heissts doch so schoen, "Hochmut kommt vor dem Fall" ... Wink
Volksdroge Alkohol sollte, nein darf man nicht unterschaetzen. Shocked
Vielen Dank fuer Deine Hilfe / Infos soweit, mal sehen wies weiter laeuft. Bin guter Dinge und das ist gut so. Cool
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Schneemann
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.01.2016
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 9. Okt 2016 07:45    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Anfeindungen find ich schon echt heftig, zumal ich sicher bin, dass praxx mit seiner Erfahrung nur helfen möchte. Er hätte wohl ziemlich wenig davon, hier Baclofen jmd zu empfehlen.. der Patient wird sicher nicht seine Praxis besuchen.
Komischerweise scheinen hier suchtpatienten ganz andere Erfahrungen als ich zu machen! Ihr latscht alle zum Arzt, aber dennoch ist alles scheisse. Dann erspart euch doch einfach die Besuche, kosten ja schließlich Geld!
Also um meine Behandlung hat noch kein Arzt gekämpft. Ich hab eher das Gefühl, dass Ärzte zur Zeit total überlastet und definitiv nicht auf neue Patienten angewiesen sind. Seid doch froh, dass jmd kostenfrei euch hier zur Seite steht, bei sicherlich arbeitsintensivem job!
Dabei sollte man ja schon merken, dass Geld nicht vorrangig ist, sondern jmd hier mit Ausbildung und Erfahrung seine Hilfe anbietet.

Ich hab nix gegen Kritik, aber der Ton macht die Musik! Ich würde mich über solche Tipps vom Fachmann freuen, der normalerweise Geld dafür in Rechnung stellt!
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ast
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 9. Okt 2016 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Schneemann hat Folgendes geschrieben:
Diese Anfeindungen find ich schon echt heftig, zumal ich sicher bin, dass praxx mit seiner Erfahrung nur helfen möchte. Er hätte wohl ziemlich wenig davon, hier Baclofen jmd zu empfehlen.. der Patient wird sicher nicht seine Praxis besuchen.

das würde ich so nicht sagen...ich weiß von einigen Forenusern, dass sie im RL bei Praxx in Behandlung sind.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 9. Okt 2016 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

"Dealer in Weiß" - so sehen das leider viel zu viele ärztliche Kollegen und immer noch die Mehrheit der Politiker und der Bevölkerung!

Wer auf die absurden Regelungen der Substi schimpft, darf sich bei den Protagonisten dieser Ansicht bedanken!

Natürlich verdiene ich Geld mit der Substitution und der sonstigen Suchtmedizin, und ich habe auch Anspruch darauf, vernünftig bezahlt zu werden. Die Expertise habe ich mir schließlich mühsam erworben.

Dummerweise sind Süchtige selten so mit Reichtümern gesegnet, dass sich da irgenwelche Fantasiegewinne erwirtschaften lassen.
Ich zwinge ja niemand eine Behandlung auf - nachfragen müssen die Interessenten schon selber.

Die Baclofentherapie ist bei richtiger Durchführung ein Segen und rettet nicht nur Leben, sondern auch Familien, Arbeitsplätze und Betriebe... trotzdem macht es kaum jemand. Obwohl in Nordrhein 10.000 Ärzte praktizieren, fahren Baclofen-Patienten bis zu 100km, weil in ihrer Nähe kein Arzt bereit ist, diese Behandlung anzubieten - die wollen einfach keine Alkoholiker oder sonstige Süchtels in ihren Praxen haben!

@Quasi: Natürlich sind SHG usw. wertvoll, und mancher schafft es, allein damit von seiner Sucht loszukommen. Je nach Quelle (USA, Canada, D) schaffen es ohnehin 60-80% aller diagnostizierten "Abhängigen" im Lauf ihres Lebens ihren abhängigen Konsum wieder aufzugeben, und zwar zu 70-85% ohne jegliche spezifische Therapie (einschließlich SHG) - siehe Deutsches Ärzteblatt Märzt 2014: http://www.aerzteblatt.de/archiv/156413
Die "Standardtherapie" der Suchtkrankheiten ist nicht effektiver als der Spontanverlauf!
"Therapie" ist erstmal nichts weiter als eine Erholungspause für Körper und Seele, aber keine "Heilung" - die muss der Patient schon selber hinkriegen.
Aber es ist ein Unterschied, ob eine Abstinenz "täglich erkämpft und erlitten" werden muss, oder sich anstrengungslos erreichen und erhalten lässt.

Die gängige Theorie der Suchtkrankheiten hat neuerdings ein riesiges Loch mitten in ihren zentralen Annahmen:

Seit Jahren ergeben Studien zur Zulassung von Medikamenten (Selincro, Baclofen u.v.m.) einen enormen Placeboeffekt, der mit der "alten" Suchttheorie unvereinbar ist - damit ist das verbreitete "Suchtmodell" eindeutig falsifiziert, nur scheint das niemand zu kümmern!

LG

Praxx
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Lillian
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 10. Okt 2016 05:31    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
"Dealer in Weiß" - so sehen das leider viel zu viele ärztliche Kollegen und immer noch die Mehrheit der Politiker und der Bevölkerung!

Wer auf die absurden Regelungen der Substi schimpft, darf sich bei den Protagonisten dieser Ansicht bedanken!

Natürlich verdiene ich Geld mit der Substitution und der sonstigen Suchtmedizin, und ich habe auch Anspruch darauf, vernünftig bezahlt zu werden. Die Expertise habe ich mir schließlich mühsam erworben.

Dummerweise sind Süchtige selten so mit Reichtümern gesegnet, dass sich da irgenwelche Fantasiegewinne erwirtschaften lassen.
Ich zwinge ja niemand eine Behandlung auf - nachfragen müssen die Interessenten schon selber.

Die Baclofentherapie ist bei richtiger Durchführung ein Segen und rettet nicht nur Leben, sondern auch Familien, Arbeitsplätze und Betriebe... trotzdem macht es kaum jemand. Obwohl in Nordrhein 10.000 Ärzte praktizieren, fahren Baclofen-Patienten bis zu 100km, weil in ihrer Nähe kein Arzt bereit ist, diese Behandlung anzubieten - die wollen einfach keine Alkoholiker oder sonstige Süchtels in ihren Praxen haben!

LG

Praxx


Diese Erfahrungen musste ich leider auch schon machen, weil man mir an meinem Körper an einigen Stellen ansieht, das ich mal gespritzt habe und bin dann von eine Sekunde auf die Andere ganz, ganz anders(negativ) behandelt worden und das von sogenannten Ärzten.Die eigentlich wissen müssten, das es genug Menschen gibt die drauf sind und es nur wenige schaffen aus diesem Teufelskreislauf auszubrechen.
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EheDame
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.12.2015
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hello!

Das ist ein meiner Meinung nach fast aussichtsloses Thema, solange die Betroffenen nicht Einsicht zeigen und auch wirklich aus der Meth Sucht entkommen wollen.

Vielleicht möchtest du ja mal unter http://www.gesundheitsnews.org/ vorbeischauen, da findet sich ein wirklich sehr spannender und aufschlussreicher Artikel zum Thema "Wie man Leuten helfen kann, dass sie aus der Crystal Meth Sucht entfliehen".

Lieben Gruß
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