FENTANYL-Entzug... Wer hat Erfahrungen?! Wichtig!

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Fentamist
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 27. Jul 2014 19:16    Titel: Danke für Eure lieben Antworten Antworten mit Zitat

Rein körperlich fehlt mir komischerweise nicht so sehr viel. Klar hab ich Schmerzen, die lassen sich aber momentan mit Tilidin gut in den Griff kriegen. Und eigentlich müsste ich froh drüber sein, dass Fentanyl aus meinem Körper raus ist. Das Problem ist: ES IST NICHT AUS MEINEM KOPF RAUS! Ich bin müde, antriebslos und einfach nur ein blöder Jammerlappen. Ich träume von meterlangen Fentanylpflastern;-)
Es war eben immer so, dass Fentanyl mir unglaublich viel Drive gegeben hat. Und das fehlt einfach. Ich bin einfach nur noch ein kraftloses, antriebsloses, depressives Teil mit immer wiederkehrenden Suizidgedanken.
Und ich frage mich, wann mein dummer dummer Schädel endlich wieder an ein ganz normales Leben denken kann.
Dazu kommt, dass ich mich fürchterlich dafür schäme, was aus mir geworden ist. Ich bin ein beschissener Versager, noch dazu, wo ich einen Sohn habe, der mich braucht. Er kriegt gottseidank nicht viel davon mit, da ich wirklich meine letzte Kraft dafür verwende, eine gute Mami zu sein.
Ich habe auch nie so viel Fenta genommen, dass ich total gaga war, so ca. 15-25µg pro Tag. Entzogen habe ich schon gaaaanz oft, da ich wie gesagt, nicht jederzeit an Fentanyl kam und klauen in der Arbeit für mich ein absolutes No Go war. Aber spätestens nach 1 Woche hatte ich dann wieder Nachschub von meinen Ärzten. Ich bin mir auch sicher, dass ich jetzt wieder etwas auftreiben könnte, aber, verdammt, dann geht ALLES von vorne los.
Was denkt Ihr, wie lange kann es noch dauern, bis ich endlich wieder etwas Freude am Leben habe?
Entschuldigt, dass ich hier so rumheule, aber Ihr seid momentan die einzigen Menschen, die mich verstehen und das alles auch schon hinter Euch habt.
Tausend Dank dafür!
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 27. Jul 2014 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Fentamist,

Dein Denkfehler ist folgender: Du bist doch nicht nichts wert! Du bist ein Mensch mit Stärken und Schwächen, du hast ein Kind, einen Beruf.
Weiterhin bist du Opioidabhängig. Und? Sei^s drum...

Du solltest deine Schmerzen gut einstellen lassen. Vll etwas schwächeres als Fentanyl. Das ist ja das stärkste was du bekommen konntest...

Dann vll ein Antidepressiva was dir Auftrieb gibt zB ist Fluoxetin nicht schlecht. Wirkt ca nach 14 tägiger Einnahme.

lg Caro
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Fentamist
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2014 11:30    Titel: Alles oder nichts Antworten mit Zitat

Hallo Sabiote555!
Vielen Dank für Deine liebe Antwort!
Du hast mir den Tag gerettet<3
Ich weiß, dass ich das alles viiiiel zu schnell und für meinen Körper brutal durchgezogen habe. Psychopharmaka nehm ich schon. und mit Tilidin 100/8 ca.3x täglich halte ich meine Schmerzen einigermaßen im Bereich des erträglichen.
Aber so bin ich nun mal. alles oder nix. wenn ich was will, dann muss das am besten sofort sein. deshalb hab ich mein letztes Fentanylpflaster dümmlicherweise im Klo versenkt, anstatt langsam runter zu dosieren;-)
Jetzt bin ich zwei Wochen ohne Fentanyl und habe mir schon wieder in den Kopf gesetzt, auch das Tilidin ausschleichen zu lassen und mich, wenn ich clean bin, in die Schmerzambulanz in unserer Klinik zu begeben.
So, und jetzt muss ich erst mal meine Wohnung putzen. Die hat in letzter Zeit doch ein bisschen gelitten;-)
Viele liebe Grüße an alle!
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Marla
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2014 14:21    Titel: Re: Alles oder nichts Antworten mit Zitat

Fentamist hat Folgendes geschrieben:

So, und jetzt muss ich erst mal meine Wohnung putzen. Die hat in letzter Zeit doch ein bisschen gelitten;-)


Au Backe, das erinnert mich an was...
Äh dann wünsche ich Dir nur mal beiläufig alles Gute, und putze mal solidarisch mit...

Übrigens, ich bin mir ziemlich sicher das Deine Gedankenwelt sich mit der Zeit immer weniger um das Fenta drehen werden, aber wie alles im Leben braucht auch das seine Zeit.

Viel Erfolg, Marla
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Fentamist
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2014 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marla,
oooooohhh je, das mit der Wohnung zieht sich hin Rolling Eyes
Ich komm von den miesen Gedanken nicht weg...naja, kein Wunder, meine Schmerzen toben in einem wahren Freudentanz durch meinen Körper.
Die meiste Zeit liege ich in Embriostellung auf der Couch. Das erinnert mich an Two and a half men, weißt schon, als Alan die 2. Ehe in den Sand gesetzt hat Very Happy
Nachts träume ich davon, dass übern Jordan gehe und endlich schmerzfrei bin.
Aber das würde ich alles aushalten, wenn ich nicht so verdammt depri und antriebslos wäre.
Ich bin normalerweise eher ein fröhlicher Mensch und immer zu einem Witzchen aufgelegt. das ist komplett weg. es ist, als ob mein ganzer Lebensmut über Nacht verloren gegangen ist.
Jetzt bin ich schon 2 Wochen von Fenta weg und ich denke auch kaum mehr dran.
Aber die miese Stimmung bleibt. Ach, ich glaube , ich bin einfach ein blöder Jammersack. Ich versuch jetzt, mich am Riemen zu reißen und ums Verrecken wieder glücklich zu werden.
Ich danke Euch, dass Ihr mein Gejammer ertragt und hoffe, dass ich bald 1000 smileys texten kann.
Bis in besseren Zeiten, LG
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Fentamist
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2014 19:37    Titel: nur noch traurig Antworten mit Zitat

Verdammt, ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. ich bin nur noch traurig. Ich hab vorhin tatsächlich nachgesehen, ob bei meinem laufenden Kredit der Tod versichert ist. irgendwie habe ich auch gar keine kraft mehr, in irgendeine Schmerzambulanz zu gehen. Ich hab schon genug geredet und erklärt.
Ich esse seit tagen nix mehr, weil mir immer übel ist. Die Kopfschmerzen kommen auch wieder mit voller Wucht und ich kann gar nicht aufzählen, wie viele Schmerzmittel schon an mir ausprobiert wurden. Ich will das nicht noch mal alles von vorne. Der Weg ist zu lang.
Naja, ich starr dann mal wieder ein bisschen die Wand an...
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schmerzpatient
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.04.2014
Beiträge: 109

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Spätestens nach einem Monat kommt so was wie ein Funken von Freude und Lebenswille wieder auf.
War bei mir zumindest so.

Das mit dem nicht essen war bei mir auch und das ist blöd. Verzögert nur die Genesung und macht alles schlimmer. Hol dir wenigstens vernünftiges Proteinpulver wo Aminosäuren enthalten sind. Hat mir sehr geholfen wenn ich keinen Hunger hatte wenigstens die benötigten Kalorien und somit Energie zu bekommen. Denn das Hirn braucht diese Energie. Und die enthaltenen Aminosäuren wie z.B. l-tryptophan werden in Botenstoffe wie Serotonin umgewandelt.

Immer daran denken, dass es mal schlechte Tage gibt und dann plötzlich gute. Dann plötzlich wieder schlechte Tage.
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Fentamist
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2014 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo an alle,
naja, heute gings wieder so einigermaßen. Von Glücksgefühl kann zwar keine rede sein, aber wenigstens will ich mich nicht mehr ums Eck bringen.
Mal sehen, wie es heute nacht mit schlafen ausschaut. essen geht noch immer nicht, aber ich süffle brav Proteinshakes;-)
Wie hoch ist schätzungsweise die Rückfallquote bei einem Opiatentzug? habt Ihr da irgendeine Ahnung?
Ich möchte den ganzen Mist nicht noch einmal mitmachen. Allerdings machts auch keinen Spaß, dauernd mit Schmerzen zu leben.
Ach, ich muss jetzt einfach schritt für schritt gehen, egal, wie klein die Erfolge sind.
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QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2014 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Bei keiner Sucht sind die Rückfallquoten so hoch wie bei der Opiatsucht ... aber ich verstehe jetzt dein Problem nicht ganz ...


Du hast doch komplizierte chronische Schmerzen, die durch die Einnahme von Opioiden erheblich besser werden. Warum lässt du dich von einem qualifizierten Schmerztherapeuten nicht stabil auf ein Opioid einstellen und nimmst dieses dann konsequent durch?

Wo ist da das Problem?

Ich mit meinen chronischen Schmerzen brauche eben auch meine 12 mg Hydromorphon pro Tag.
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Sophisticated
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2014 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Das verstehe ich auch nicht. Erst quälst Du Dich durch den Entzug, und dann musst Du aber wegen der chronischen Schmerzen trotzdem wieder zum Arzt um ein adäquates Analgetikum zu bekommen, was wohl wieder ein Opioid sein wird.

Du bringst doch so Deinen Neurotransmitterstoffwechsel nur völlig durcheinander. Wozu?
Nicht falsch verstehen: ich finde Dein Durchhaltevermögen toll. Aber bringst Du Dich denn gerade wirklich nach vorne?

Wie auch immer. Weiterhin alles Gute,
liebe Grüße von Sophie
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QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2014 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sophisticated hat Folgendes geschrieben:
Das verstehe ich auch nicht. Erst quälst Du Dich durch den Entzug, und dann musst Du aber wegen der chronischen Schmerzen trotzdem wieder zum Arzt um ein adäquates Analgetikum zu bekommen, was wohl wieder ein Opioid sein wird.

Du bringst doch so Deinen Neurotransmitterstoffwechsel nur völlig durcheinander. Wozu?
Nicht falsch verstehen: ich finde Dein Durchhaltevermögen toll. Aber bringst Du Dich denn gerade wirklich nach vorne?

Wie auch immer. Weiterhin alles Gute,
liebe Grüße von Sophie


Ja, eben.

Ich verfolge das jetzt schon eine Weile und kann da nur den Kopf schütteln.

Was für einen Sinn macht es unbedingt auf Opioide verzichten zu wollen wenn man doch eine Schmerzerkrankung hat, die dann doch nur mit Opioiden behandelt werden kann?
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Tramaqueen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2014 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich macht es nur ein wenig Sinn, wenn sie statt Fentanyl ein Opiat bekommt und nimmt, das nicht gleich so megapotent ist. Zumal Fentanyl einen zum Zombie degradieren kann.

Denke da an Tramal oder Tilidin.

Aber ihr habt schon recht, Ein Medikament trotz chronischer Schmerzen abzusetzen ist nicht wirklich eine gute Idee.

Hoffe, sie hat einen vernünftigen Schmerztherapeuten.

Sonderbar auch, das von eben auf jetzt die Pflaster verschrieben wurden. Normalerweise kriegt man die nur, wenn alles andere nicht mehr ausreicht.

Ok, hoffentlich klappt das alles trotzdem.
vielleicht kommt die Einsicht, besser Opiat als Schmerzen.

Können wir ja alle ein Lied anstimmen!

LG, Queenie
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schmerzpatient
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 20.04.2014
Beiträge: 109

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2014 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Gegen Cluster-Kopfschmerzen sind Opiate ungeeignet.
Höchstens bei der Skoliose (die ich auch habe) könnte man Opiate nehmen - je nach Krümmung der Wirbelsäule. Aber auch da ist der erste und beste Schritt: Muskelaufbau, damit die Wirbelsäule durch starke Muskeln gehalten und nicht krummer wird.

Schmerzen sind nicht gleich Schmerzen, wo man direkt lebenslang zu Opiaten greifen muss.
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schmerzpatient
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.04.2014
Beiträge: 109

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2014 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ja nicht so, dass sie überhaupt keine Opiate mehr nimmt (siehe oben). Sie hat mit Fentanyl aufgehört. Was gut ist, weil bei Skoliose Fentanyl einfach zu heftig ist. Stattdessen nimmt sie Tilidin.
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Fentamist
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2014 21:54    Titel: Vielen herzlichen Dank an alle! Antworten mit Zitat

Morgen ist mein letzter Urlaubstag und ich freue mich fast auf die Arbeit.
Ich hab mich 4 Wochen lang gequält und hatte zwischendurch wirklich Suizidgedanken. Aber es gibt ja meinen Sohn, der seine Mama auch mit 17 noch braucht.
Ich bin tierisch froh, dass das ganze eben nicht auf 3 Tage ausgestanden war, sonst wäre die Versuchung, wieder das Drecksfentanyl zu nehmen zu groß.
Seit 4 Tagen gehts mir schlagartig richtig gut. Ich nehme morgens Cymbalta 60 und 3 mal täglich 30 Tropfen Tramal. Das reicht dicke. Ich glaube, ich kann sogar noch runterdosieren.
Das mit dem Fentanyl war einfach nur noch eine verdammte Sucht, um mich aufzuputschen. Und ja, es hat zuletzt einen Zombie aus mir gemacht. Ich war ewig gereizt und furchtbar schnell auf die Palme zu bringen.
Mein Partner ist richtig glücklich, dass er sein altes Weibchen wieder zurück hat;-)
Seltsamerweise fehlt mir das Lutschen der Pflaster überhaupt nicht.
Und auch nicht das ständig ruhelose Gefühl.
Ich kann nur jedem, der von Fentanyl abhängig ist und es vielleicht von den Schmerzen her gar nicht so grob braucht, ans Herz legen:
Zieht es durch! Auch wenn es einen Monat dauert, Ihr seid danach ein neuer Mensch!
Ich danke Euch 1000fach für Eure Unterstützung und hoffe, nie mehr durch diese Hölle zu müssen.
Und ich wünsche Euch allen viel Kraft und alles Glück dieser Welt!
Liebe Grüße!
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