Haschi´s Gruß aus der Klapse

[Haschgetüm]

Sooo, da ich ja morgen erst Mal anderes zu tun habe, und es über´s Handy eh nicht ganz so leicht ist zu Schreiben - eröffne ich hier schon mal meinen Thread.

Morgen geht´s los - RMF Andernach. Mein dritter Besuch in der Klapse.
Der erste war akut (1 Woche geschlossen, 2 Wochen offen), drogeninduzierte Psychose;
der zweite war pro forma für die Thera (Entgiftungsstation 12 Tage - geschlossen);
nun also der dritte.
Ich hab gestern schon gewitzelt, es müsste dort eigentlich mittlerweile ein Zimmer mit meinem Nachnamen drauf geben - mein Bruder ist dort ja auch immer mal wieder zu Gast. Wir sind in dieser Klinik bekannt wie ein bunter Hund, denn meine Mutter hat dort 10 Jahre gearbeitet - hachja, das war ihr echt peinlich immer.

Viele wissen´s, für die, die es nicht wissen, fasse ich noch mal kurz zusammen warum ich dorthin gehe.
Nachdem ich 2013 unter einer drogeninduzierten Psychose litt, entschloss ich mich 2014 dazu eine Langzeittherapie zu machen. (6 Monate)
Meine Abhängigkeit bezieht sich überwiegend auf Amphe und Gras, offiziell auch Alk - aber die Einsicht krieg ich grade erst nach und nach...

Nach 2 Monaten in meinem alten Umfeld wurde ich rückfällig. Der Konsum hat sich dann natürlich nach und nach gesteigert und so war ich schon bald wieder täglich am Konsumieren.
Es folgten Versuche der Selbstkontrolle, die teilweise gelangen, aber nicht wirklich ausreichten.
Vor 1 Woche war es dann so weit. Ich war knackedepressiv und sehr verzweifelt. Mir ging es von Woche zu Woche immer schlechter - mental sowie körperlich - war völlig ausgelaugt oder kam dem zumindest immer näher.

Für mich der einzige Ausweg aus diesem Teufeskreis: Rückzug - und zwar schnell.
Meinen Freund, der ebenfalls konsumiert und der sozusagen mein bester Freund und auch der Dealer meiner Wahl war - habe ich nun verlassen. Wir stehen zwar weiterhin in Kontakt, aber die Beziehung ist beendet.

In meiner Verzweiflung und voller Ängste, erneut eine Psychose zu erleiden, habe ich mich an meinen neuen Hausarzt gewandt und ihm reinen Wein eingeschenkt. Ich bat darum stationär eingewiesen zu werden.
Er hat sich sofort darum gekümmert und mir einen Platz auf der offenen Station für Sucht und Psychose besorgt - was mir tausend Mal lieber ist, als die geschlossene Station für die reine Entgiftung.

Es mag nicht für jeden ersichtlich sein, warum ich mich dazu genötigt fühle, solche Schritte einzuleiten - aber für mich ist es gut und richtig so.

Nun bin ich also den 8ten Tag nüchtern - und es geht mir von Tag zu Tag besser. Von dem Klinikaufenthalt erhoffe ich mir Stabilisierung und vor allem moralische sowieso medizinische Unterstützung.
Meine Angstzustände sind immer noch, aber bessern sich scheinbar durch die Nüchternheit. Dennoch gilt es abzuklären, wie und ob das Ganze behandelt werden muss.
Für mich ist es eine Möglichkeit in einem geschützten Rahmen zur Ruhe zu kommen und dem Thema die nötige Ernsthaftigkeit zukommen zu lassen. Im Alltag ist man ja doch abgelenkt und schiebt so manches vor sich her.

Nun denn, das muss genügen. In diesem Thread werde ich euch also auf dem Laufenden halten - wie´s mir so geht, wie die Klinik so ist (kenne ich ja, aber die Station ist eine andere) und was ich sonst so erlebe in den geistigen Hallen der offensichtlich Umnachteten

lg Haschi

[sickgirl]

Halt die Ohren steif! Hoffentlich wird's ne gute Zeit für dich.

[Marle]

Schön, dass Du Deinen eigenen Thread für die Zeit in der Klinik eingerichtet hast!

[Haschgetüm]

Nein das wusste ich nicht.
Wie denn das?

[Marle]

pcwelt.de/ratgeber/Varianten-fuer-Tethering-per-Android-Smartphone-3410357.html

[Haschgetüm]

Sehr cool Danke, werd ich mir später mal anschauen! wie praktisch die Technik heute doch ist.

[Praxx]

ganz easy, Haschi...

du kannst aus deinem Handy einen eigenen WLAN-Hospot machen. Da funktioniert das Telefon als Router. Allerdings - ohne LTE erbärmlich langsam.
Und auch LTE drosseln die meisten Anbieter ganz schnell. Da darfst du wirklich nur Mails bearbeiten und so, bloß keine Filmchen gucken..

Aber du kannst zumindest vernünftig tippen und hast einen lesbaren Screen

Einfach bei beiden Geräten WLAN aktivieren, am Handy bei "Einstellungen" unter "Mobilnetzwerk-Freigabe" ein Häkchen setzen und der Anleitung folgen.

Viel Erfolg und alles Gute übrigens!

LG

Praxx

[Lillian]

Liebe Haschi,

ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, viel Kraft und Durchhaltevermögen. 8 Tage hast Du zu Hause schon geschafft! Respekt !

Ich habe auch durch Kokain i.V. ne hammerharte Psychose. Ich weiß nur manchmal nicht, das sie wieder da ist. Da hilft mir dann mein Mitbewohner, der hatte auch viele Jahre lang eine, die ist aber auskuriert mittels Medikamenten. NUn braucht er gar keine Medis mehr diesbezüglich nehmen.

Melde Dich sobald Du kannst

♥ Das Herz schlägt für Dich ganz alleine

[MausiMaus]

Alles Gute auch von mir

[DieDächsin]

haschi, bald geht's los, Meld dich ab und zu sonst werden wir die hat hier zu sehr vermissen
du machst das! Du bist stark. Meinen größten Respekt!

[Lara]

Ich gebe dir mal die Klinke in die Hand.Alles Gute auch von mir!

Liebe Grüße
Lara

[Ambivalenzia]

Hallo Haschi,

ich wünsche dir alles Gute für die Zeit in der Klinik. Du bist ja schon seit einigen Tagen auf einem nüchternen Weg. Nutze die Zeit, um dich ein wenig zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen.

[Haschgetüm]

Kurzes Update:
Die Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen. Morgen früh noch schnell ein paar Kleinigkeiten in den Koffer und dann heißt es Abfahrt.

Ich hab es heute endlich zur Selbsthilfegruppe geschafft - eine ganz tolle Runde muss ich sagen. Bin sehr froh das gemacht zu haben - so weiß ich schon mal, wo ich nach der Klinik ansetzen kann.
Bin echt froh , zufrieden und optimistisch.

[blautopf]

[Schlaumeier]

Hi Haschi,
wechselhafte Gruesse aus dem Land des Laechelns. Das Wetter ist wechselhaft da Regenzeit, in etwa wie mein Gemuetszustand. Es ist halt nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ...
Deine Entscheidungen der letzten Wochen finde ich gut bis bewundernswert. Du scheinst zu wissen was Du willst und kaempfst darum. Das ist mehr als die meisten, nicht Drogis eingeschlossen, haben.
Entgiftung ist auch ein Wechselspiel, vor allem der Gefuehle. Ich glaube fest daran das die Gruppen und Einzelgespraeche Dir gut tun werden und hoffe das Du dort sowas wie eine Gemeinschaft findest die an einem Strang zieht.
Mein Tip, halte Dich von Leuten fern die sofort Dein Freund sein wollen und Dich zulabern, das sind meist Blender.
Ich denke in jeder Entgiftung gibt es Unannehmlichkeiten die mann einfach hinnehmen muss, ansonsten gibt es viele Moeglichkeiten sich zu finden, auszuprobieren. ... nicht meckern, sondern Chancen nutzen ...
Ich denke Du packst das und wirst Deinen (gefestigten) Weg finden.
Alles erdenklich Gute fuer Dich R.