Heroin Legalisieren

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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, aber Alkohol ist legal. Die Probleme sind hier die gleichen wie bei illegalen Drogen in Zusammenhang mit Sucht. Die Illegalität ist sicherlich ein Problem, aber das kommt nur noch dazu. Sucht bedeutet in vielen Fällen ohnehin (ebenso bei Alkohol) über seine Verhältnisse zu leben. Hängt da noch eine Familie dran, gibt es sogar ganz schnell ein Problem, spätestens dann wenn statt Rechnungen zu bezahlen oder Lebensmittel zu kaufen das Geld in Drogen umgesetzt wird. Wie gesagt, Alkohol ist legal.

Und graham, natürlich ist es deine persönliche Sache, wenn du dich durch Drogen veränderst. Dagegen spricht auch nichts, so lange das nur dein eigenes Leben betrifft. Wenn ich aber mit jemandem eine Familie gründe, der dann später zu Drogen greift und sich ganz massiv verändert, kann das nicht mehr der Mensch sein, mit dem ich eine Familie gründen wollte. Mit Drogenkonsum geht übrigens auch oft Unzuverlässigkeit einher usw.
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peterX
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2014
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Bilde ich mir das ein, oder spricht aus manchen Posts ein gewisser
"Futterneid" ? Wink
Und zwar derjenigen, die drogenfrei leben und auf Süchtige
schimpfen, die sie mitfinanzieren müssten...
Im Klartext heißt das doch, ihr würdet auch lieber (wieder) konsumieren.
Ich habe noch nie Heroin konsumiert und werde das - trotz einer gewissen Neugier - auch nie tun.Weil ich nämlich fast täglich einen Junkie vor Augen habe und sehe, wie erbärmlich sein Leben ist. Im Vergleich dazu ist mein eigenes Leben ohne Drogen schon fast paradiesisch zu nennen.Mit anderen Worten :
Ich habe rund um die Uhr gratis, was er sich teuer mit Heroin kaufen muß.
Wieso sollte ich ihn dann also beneiden ?
Deshalb denke ich auch nicht, daß potentiell Interessierte es mit allerlei krimineller Energie so hindeichseln würden, daß sie sich selbst in den Zustand
der Sucht bringen würden, um eine Legalität als Süchtiger anzustreben, wenn Heroin legal an bereits Süchtige abgegeben würde.
So denken nur Junkies - neugierige Jugendliche/ Erstkonsumenten aber nicht,
weil keiner mutwillig die Drogenabhängigkeit anstrebt.
Hoffe ich zumindest.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Merkwürden,

ich stolpere über einen Punkt immer wieder. Als du dich für Opiate entschieden hast - werte das bitte als Tatsache und nicht als Vorwurf - wusstest du, dass du dich damit in die Illegalität/Kriminalität begibst. Dann stellst du eine suchtproblematik fest oder wenigstens den großen wunsch regelmäßig konsumieren zu wollen und nun soll der gesetzgeber dich aus dem kriminellen bereich herausboxen, indem opiate legalisiert werden.

graham schrieb meine ich noch, dass die familienangehörigen mit kriminellen handlungen nichts zu tun hätten. darauf möchte ich auch kurz eingehen. hausdurchsuchungen betreffen alle, die in der wohnung mit einem auffällig gewordenen süchtigen wohnen. eltern, partner, kinder, oma und opa, wohngemeinschaft ... wer auch immer dazu gehört. bestenfalls wohnt er alleine, das ist in vielen fällen aber nicht so. kann dir auch passieren, dass du mit deinem partner auf offener straße von der polizei kontrolliert und zur untersuchung und vernehmung mit aufs revier musst. da plaudere ich übrigens gerade aus dem nähkästchen. drogen und diebesgut in der wohnung und ich behaupte, da bin ich kein einzelfall, oder?

Gruß

Pimpinelle
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

aber du darfst deinen familienmitgründer durch sachen, wie saufen verlieren oder durch computersucht?
naklar muss das nicht sein aber ist dass dann nicht übel genug? muss derjenige, der sowieso schon sein familie kaputt gemacht hat, dann unbedingt noch so einen weg gehen, immer illegal, immer dreckigen stoff, immer isolierter, immer on the run?
die unzuverlässigkeit kommt doch davon, dass ich mir stoff beschaffen muss, weil ich ohne entzugserscheinungen bekomme. könnte ich ich in eine der vielen apos gehen und da heroin kaufen, müsste ich wahrscheinlich nicht erst geld auftun, nen dj suchen und vor allem keinen dreckigen stoff konsumieren!
wenn du der meinung bist, pimpinelle,h konsumenten seien unzuverlässig, alleine wegen des konsums, so ist das nur deine erfahrung und spiegelt wieder, was die gesellschaft von "zudröhnen" hält.
aber eben das ist es nach einer kurzen zeit nicht mehr.

wenn ich ausreichend stoff intus hab, kann ich termine wahrnehmen, weil mir die zeit nicht fehlt, die ich mit beschaffung, Illegalität, krankheiten etc. verliere!

warum darfst du dich mit alkohol kaputt machen aber nicht auf h leben?
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle,

ich glaube wirklich, wir schreiben ziemlich aneinander vorbei. Ich fordere doch gar nichts. Dafür ist das hier doch nichtmal das richtige Medium. Es geht hier auch nicht eigentlich um mich (obwohl ich natürlich ein persönliches Interesse an dem Thema habe).
Ich frage nur ganz allgemein, gewissermaßen theoretisch, was nun wirklich dagegen sprechen könnte, z.B. Heroin zu "legalisieren" (so wie das z.B. auch für Cannabis gefordert wird), und was dafür. Von daher geht es auch völlig am Thema vorbei, nun einfach darauf hinzuweisen, dass z.B. Heroin eben illegal ist und Alkohol nicht.
Ein Punkt, der dagegen sprechen kann (und das habe ich sogar selbst entsprechend vorgebracht), ist das Abhängigkeitspotential. Entsprechend habe ich versucht, erstmal zu diskutieren, was denn an Abhängigkeit eigentlich das Problematische ist. Theoretisch und am Beispiel Alkohol (das bietet sich an). Darüber könnte man sicher weiter austauschen.
Man kann auch über die Auswirkungen auf Angehörige sprechen, auf die finanziellen Probleme (z.B., wie es damit aussieht, wenn die Illegalität aufgehoben würde) usw. Aber wenn dann von der einen Seite z.B. immer wieder auf das gerade geltende Recht verwiesen wird, während es eigentlich gerade darum geht, dessen Sinn zu diskutieren, dann kann es wohl kaum zu einer wirklichen Auseinandersetzung kommen.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

graham, das liegt vermutlich daran, dass du genau den absatz, der an merkwürden gerichtet war, auf dich bezogen hast. bitte lies es nochmal. Ich wurde dort auf den Punkt "Kriminalisierung" u.a. von Merkwürden hingewiesen. Also, bitte unterstelle mir jetzt nicht, ich hätte immer wieder diesen einen Punkt vorgebracht. Das war lange vor meinem Posting. Wink
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

zeig mir, wo ich geschrieben hab, familienmitglieder werden nicht mit in die Illegalität gezogen aber warum genau ist das denn so?

bei alkohol weiß ich auch, wie gefährlich er ist und trotzdem darf ich mich kaputtsaufen. ich weiß wie schädlich rauchen ist aber trotzdem ist es meine freie entscheidung es zu tun. benzin verpestet die umwelt aber trotzdem ist es meine freie entscheidung zu tanken, ich darf das, weil es mir der gesetzesgeber erlaubt und es legal ist aber heroin, welches niemanden körperlich ernsthaft schädigt, wird nicht erlaubt, weil die gesellschaft "geschützt"werden muss?

natürlich ist sucht ein übel aber das alleine reicht doch; warum noch zusätzliches leiden?
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Da muss ichmich jetzt bei euch beiden entschuldigen. Ich habe eure Beiträge miteinander verwechselt. War ein bisschen in Zeitdruck, hätte ich gleich lassen sollen. Also, alles ist gut, graham.

zum einen möchte ich nochmal betonen, dass die mehrheit der alkoholtrinker nur gelegentlich, in maßen und zu bestimmten anlässen trinkt. sucht bedeutet immer, dass der konsument von maßvollem umgang mit der droge weit entfernt ist. unzuverlässigkeit findest du bei jeder form von sucht, egal worum es geht. wir haben hier sogar einen ganz aktuellen thread wo es um pc-spiel-sucht geht und auch dort sind die probleme die gleichen wie bei allen süchten auch.

ich befinde mich auf der seite der "angehörigen", kenne also durchaus die auswirkungen von alkohol sowie auch illegalen drogen, ich kenne co-abhängigkeit. jeweils aus eigener erfahrung, sowie aus beobachtungen und gelesen habe ich hunterte erfahrungsberichte von abhängigen und angehörigen. ich denke mal, bei den verboten geht es mal in erster linie darum, andere vor den mitteln zu schützen. das ist auch gut so, wenn du mich fragst. wer illegale drogen konsumieren möchte, wird es ohnehin tun, davon wurde noch niemand abgehalten.

es gibt ein sprichwort, dass es für mich gut trifft: wer sich in gefahr begibt, kommt darin um.
bedeutet für mich, dass man schon die verantwortung für sein tun übernehmen muss, auch wenn man sich für eine kriminelle laufbahn entscheidet. sich für H zu entscheiden bedeutet zwangsläufig, sich auf kriminelles Terrain zu begeben. Ist halt so.

gerade du, merkwürden, hast deine laufbahn gerade erst begonnen und nach recht kurzer zeit bist du bei H gelandet. das wurde dir von vielen seiten prognostiziert und dennoch hast du den weg gewählt. An der Stelle möchte ich auf blancheneige hinweisen (oder an sie erinnern - was ist eigentlich aus ihr geworden?), die einen ähnlichen Start hinlegte, gar der Ansicht war, dass sie nicht süchtig werden könnte.

Es darf sich jeder kaputtsaufen oder zu Tode fixen mit Opiaten oder zu Tode feiern mit Extacy, vorm PC schlimmstenfalls verhungern oder am Herzinfarkt sterben (zumindest letzteres hat's nachweislich gegeben), usw. usf.
Tatsache ist aber auch, dass jeder Süchtige durchschnittlich fünf Leute mit in den Abgrund reißt. Da sind wir wieder bei der Seite für die auch ich hier stehe. Und wenn es nicht abwärts geht, so ist zumindest das Leben der "Angehörigen" direkt von der Sucht eines anderen betroffen.

Opiate mögen in reiner Form nicht lebensbedrohlich sein. Eine Argumentation, die m. E. hinkt: Du bekommst sie nämlich nicht auf dem Markt. Auch das ist bereits bekannt vor Beginn des Konsums, zumindest in 99,5 % der Fälle. Die wenigsten von euch dürften völlig ahnungslos in die Sucht geschliddert sein.

Mal eine Frage aus meiner Perspektive: Wieviel Verständnis muss ich aufbringen für Süchtige und wieviel Verständnis bringen Süchtige für die Angehörigen auf? Das ist für meinen Geschmack ein ganz klares Missverhältnis.

Für heute soll das reichen.

Ich wünsche allen einen schönen Abend.

Gruß

Pimpinelle
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silenthigh
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
...dass die familienangehörigen mit kriminellen handlungen nichts zu tun hätten. darauf möchte ich auch kurz eingehen. hausdurchsuchungen betreffen alle, die in der wohnung mit einem auffällig gewordenen süchtigen wohnen. eltern, partner, kinder, oma und opa, wohngemeinschaft ... wer auch immer dazu gehört. bestenfalls wohnt er alleine, das ist in vielen fällen aber nicht so. kann dir auch passieren, dass du mit deinem partner auf offener straße von der polizei kontrolliert und zur untersuchung und vernehmung mit aufs revier musst. da plaudere ich übrigens gerade aus dem nähkästchen. drogen und diebesgut in der wohnung und ich behaupte, da bin ich kein einzelfall, oder?


dazu eine kleine Anekdote! eine gute Freundin von mir, wusste nicht, das ihr mann, 500gramm H bei ihr im backofen, gebunkert hatte. irgendwie haben die cops ihn observiert. jedenfalls gab es eine HD, wo die besagten 500gramm H gefunden wurden. meine Freundin, hat wegen ihrem mann, 10 Monate knast! ohne bewährung bekommen, obwohl, diese wirklich nicht wusste, das ihr mann, 500gramm H bei ihr im ofen bunkerte. sie wurde, wegen Mittäterschaft und wissen, dafür vom gericht verurteilt. diese, glaubten ihr natürlich nicht, das sie davon nichts wusste. nach 6 Monaten knast, konnte sie die strafe in eine langzeittherapie umwandeln, und war dann ca. 6 Monate auf Therapie. soviel zu..."familienangehörigen mit kriminellen handlungen belasten". natürlich glaubt ihr ihr das jetzt auch nicht, das sie davon nichts wusste, aber ich kann es zu 100% bestätigen, da ich sie sehr gut kenne, das sie wirklich nichts davon wusste! sie ist ein grundehrlicher mensch, und hätte mir die Wahrheit gesagt, wenn sie etwas davon gewusst hätte.

lg die silent!
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle,

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
Opiate mögen in reiner Form nicht lebensbedrohlich sein. Eine Argumentation, die m. E. hinkt: Du bekommst sie nämlich nicht auf dem Markt.


nein, das Argument hinkt nicht, jedenfalls nicht in diesem Zusammenhang. Denn hier geht es ja um "Heroin legalisieren?", was impliziert, was jeder weiß, dass Heroin derzeit nicht legal ist. Das Argument, dass Opiate wie z.B. Heroin nicht giftig sind, muss entsprechend auch in diesem Zusammenhang gesehen werden. Es geht ja hier, ich wiederhole mich, um die Frage, ob man Heroin "legalisieren" könnte/sollte, was dafür und dagegen spricht. Und ein Pro-Argument ist, jedenfalls meiner Ansicht nach, dass die Substanz nicht giftig ist, dass man sich, wenn man sich der Dosierung sicher sein kann und auch darauf achtet nicht überzudosieren, kaum körperlich damit schaden kann. Dagegen spricht z.B. dass eine Überdosis trotzdem recht leicht möglich wäre, und man kann sich schon fragen, ob man solche Substanzen relativ einfach für im Prinzip "jedermann" offiziell zugänglich machen sollte. Da kann man diskutieren. Und ich meine, dass ich hier nicht unbedingt eine "Seite" vertreten habe (trotz meiner persönlichen Voreingenommenheit).
Du, Pimpinelle, begehst dagegen leider ständig "Kategorienfehler" und wendest z.B. gegen Punkte, die für eine Legalisierung sprechen, Argumente an, die darauf basieren, dass der Stoff eben illegal ist. So in dem Sinne wie:
Frage: "Solle das Verbot von A wegen xyz aufgehoben werden?"
Antwort: "Nein, denn A ist verboten."
Das ergibt doch keinen Sinn. Und genau so wenig Sinn ergibt es z.B. zu sagen, dass man nicht mit der Ungefährlichkeit von reinen Opioiden für deren "Legalisierung" argumentieren könne, weil man solche ja gegenwärtig auf dem Schwarzmarkt nicht bekommt...
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

njaaa...

pimpinelle, wenn die Illegalität wegfallen würde, müssten keine menschen mehr andere in den abgrund stürzen. man würde nur konsumieren und nicht noch zusätzlich leiden, wies jetzt ist.
woher kommt denn "mein kind ist im rotlicht unterwegs, ich hab angst?". weil kind süchtig gezwungen wird, ins rotlicht zu gehen! woher kommen die hd's? durch die Illegalität! könnte kind einfach in die apotheke gehen, wären knast, krankheiten, beschaffung, rotlicht und bullen geschichte!
warum müssen wir unbedingt leiden? es gibt leute, die niemals clean werden. warum müssen die ihr leben lang kämpfen?

die toten sind doch schon lange gezählt, es wird zeit, was zu ändern!

alkohol, zigarreten, benzin, all das schädigt. warum ist das nicht illegal?
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
ich denke mal, bei den verboten geht es mal in erster linie darum, andere vor den mitteln zu schützen. das ist auch gut so, wenn du mich fragst. wer illegale drogen konsumieren möchte, wird es ohnehin tun, davon wurde noch niemand abgehalten.


pimpinelle, was das diskutieren mit dir so schwer macht:
du drehst dir deine sicht so hin, wie du es gerade brauchst. wenn du dich mal eingehend mit der entstehung der drogenprohibition beschäftigst, dann wirst du erkennen, dass es dabei einen scheissdreck und die angehöring geht. das ist leider so.
die gesamten argumente der prohibitioniten sind scheinargumente und bereits als solche entlarvt worden. dazu gibt es hervorragende studien.

du hast als betroffene angehörige sicherlich schlechte erfahrungen gemacht. das kann ich alles nachvollziehen. aber in meinen augen arbeitest du dich mehr an deinem eigenen schicksal ab als am eigentlichen thema.

man sieht überall, wo substanzen legalisiert wurden, kein chaos.
eine vernünftige drogenaufklärung und erziehung zum verantwortungsvollen umgang wären sehr viel hilfreicher als verbote.

inwiefern verbote die angehörigen "schützen" können, ist mir bisher aber ein rätsel. wie soll das funktionieren?
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:

Mal eine Frage aus meiner Perspektive: Wieviel Verständnis muss ich aufbringen für Süchtige und wieviel Verständnis bringen Süchtige für die Angehörigen auf? Das ist für meinen Geschmack ein ganz klares Missverhältnis.


auch hier bringst du es -leider!- wieder nur zu einem "vergleich", der einzig deiner eigenen erfahrung entspringt.

die medizin betrachtet mich als "süchtig". ich bekomme methadon 150mg/d. und bin über verschreibungspflichtige opioide in die sucht gerutscht und nicht etwa über heroin. ich bin ein äußerst verständnisvoller mensch und kümmere mich sehr viel um andere.

ich fürchte, dass du nur das bild des fixenden, lügenden junkies im kopf hast, der andere permanent ausnutzt. diese sorte mensch gibt es. darüber schreibe ich ja viel. und ich verachte diese menschen zum teil wegen ihres schäbigen verhaltens.

ABER: offensichtlich ist dieses verhalten keine zwingende folgeerscheinung einer sucht. denn sonst gäbe es nicht so viele sozial gut integrierte süchtige.

ich kenne sogar strassenjunkies, denen es wirklich schlecht ging, die aber trotz allem gerade waren, ehrlich und korrekt. ok, es sind sauwenige so. aber es gibt sie.
dieses scheißverhalten ist m.e. nicht einzig eine folge von substanzkonsum, sondern das hat auch viel mit erziehung und moralauffassung zu tun.

es gibt beispiele ohne ende, die zeigen, dass es auch "cleane" lügner und betrüger gibt. genauso gibt es "druffies", die korrekt sind.


und noch etwas: wenn man deren verhalten nur auf die bösen drogen schiebt, entbindet man diese menschen von ihrer eigenverantwortung. das ist m.e. falsch!

das wichtigste bei der ganzen frage bzgl. des charakters von süchtigen ist m.e. das soziale umfeld. selbst als es mir schlecht ging, hatte ich immer noch kontakt zu meinen "bürgerlichen" freunden, die mir immer klipp und klar gesagt haben "SAUBERMANN, ES REICHT JETZT! WILLST DU ZUM PENNER WERDEN, ODER WAS?!". diese halfen mir zb. auch bei behördengängen oder schenkten mir zb. auch mal n kleidergutschen von h&m für 50 euro usw... in dieser zeit hatte ich aber eben auch kontakt zu "junkies". zwar waren das nicht die ganz üblen fälle, aber es waren leute mit jva-erfahrung usw... als ich kein geld mehr vom amt bekam für eine zeit, zeigte mir zb. ein kollege auch, wie man wo am besten klauen gehen kann und wo potenzielle ankäufer sitzen.. das hätte ich ohne ihn niemals erfahren..

in dieser zeit hatte ich natürlich trotzdem meine moralischen werte und ich habe zb. nicht mitgemacht, als mein kollege den pastor angeschnorrt hat mit ner lügenstory...

aber wenn ich meine freunde und auch teile der familie da nicht gehabt hätte, wäre ich vielleicht weiter abgeschmiert... wer weiss..?


aus dieser erfahrung raus habe ich selbst festgestellt, wie wichtig soziale bindungen sind. man braucht aber auch ein großes maß an kritik- und einsichtsfähigkeit. das fehlt vielen süchtigen leider.
wenn man so einem süchtigen sagt, er solle mal n gang runterschalten, kommt oft nur eine beleidigte reaktion zurück "KEINER VERSTEHT MICH!"
und so kann man es sich natürlich leicht machen, familiäre und soziale bindungen kappen und nur noch vor sich hinasseln... das ist auf eine art nämlich einfacher, weil man niemandem mehr rechenschaft schuldig ist.. so denkt man zumindest.


naja, das ist verdammt schwierig. ich verstehe jedenfalls beide seiten.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Problem der Legalisierung haben sich schon viele Gedanken gemacht, so oder so...
Vergessen wird: Irgendwann sind die ganzen Substanzen willkürlich illegalisiert worden, aus den unterschiedlichsten Motiven.
Viele noch heute berühmte Menschen haben heute illegale Substanzen konsumiert, von Lachgas über Kokain zu Opium und Heroin - und niemand hat das jemals beanstandet.
Ob jedoch ein strafbewehrtes Verbot unbedingt notwendig ist, um "Sucht" zu verhüten, oder ob ein regulierter und kontrollierter Zugang zu den Substanzen nicht den gleichen Effekt ohne unnötige Kriminalisierung der Konsumenten hat - diese Frage muss heute eindeutig zugunsten des legalen, kontrollierten Zugangs beantwortet werden. Nur solche Modelle können Jugend- und Gesundheitsschutz gewährleisten und die unnötige Produktion von "Kriminalität" verhüten

LG

Praxx
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mattfällt
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2014 23:44    Titel: u Antworten mit Zitat

Tja pimpinelle...keine Ahnung was für schlechte Erfahrungen du mit irgendeinem assi gemacht hast.

Aber auch dazu gehören immer zwei. Keine Ahnung was du dir da mal gegeben hast und warum. Hast du da auch schon mal bei dir geguckt? Eine beschissene Beziehung zu irgendeinem egoistischen Arschloch gibt es ja nun immer wieder zu hauf und das auch ganz ohne Drogen.

Also ich persönlich habe ein fantastisches Verhältniss zu meiner Familie. Ebenso zu Freunden und auch sonst muss niemand in meiner näheren Umgebung Angst vor der Justiz haben..das ist ja lächerlich.

Aber ja, natürlich ist dies so entspannt durch die Abgabe von pola bzw.diamorphin. Damit führe ich ein ganz normales Leben...Studium, jobs usw.

Also entweder hast du ein recht schlechtes Händchen bewiesen was deinen Umgang betrifft..oder, was man nur hoffen kann, jene Personen waren eben nicht in ausreichendem Maße mit den opiaten/Drogen/Medikamenten versorgt, die sie brauchen.

Ansonsten gäbe es nämlich keinen Grund sich arschlochmäßig aufzuführen (außer man ist einfach eines) und auch keinen Grund sich mit so jemand abzugeben...außer man hat einen Hang dazu.


Veränderung findet auch so immer statt..im leben eines jeden, immer. Alles fließt .
Und Freiheit. Pff. Völlig überbewertet. Wo bist du denn frei, pimpinelle? Ist ja nicht so das du nicht auch körperlich abhängig von Substanzen bist..z.b von H2O. Führe dir diesen Stoff mal 48h nicht zu und du bist aufm ziemlichen Affen.
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